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Mein Name ist – äh – DonQuixote. Ich bin 52 Jahre alt und ich bin alkoholsüchtig.
Wenn ich arbeite, trinke ich erst nach Feierabend. Meine Dosis liegt dann etwa bei einem Liter Wein und je nach Laune, und die habe ich oft, bei zwei oder drei Schnäpsen zusätzlich. Wenn ich nicht arbeite, geht’s schon früher, meist morgens los und summiert sich im Laufe des Tages auf eine entsprechend höhere Menge.
Einen Vollrausch mit Kontrollverlust und Erinnerungslücken habe ich nicht sehr oft. Vielleicht ein- oder zwei Mal in zwei Monaten. Und dies nie in der Öffentlichkeit. Wenn ich in der Öffentlichkeit ungehemmt trinken kann, dann konsumiere ich maximal 1,5 Liter Bier, meist innerhalb einer Stunde. Dann weiß ich, dass jetzt genug ist und ziehe mich schleunigst zurück. Nur um dann zu Hause weiter zu trinken um auf meinen Pegel zu kommen.
Die Gründe für meinen Alkoholkonsum kann ich nur schwer nennen. Sind nervöse Angstzustände die Ursache meines Trinkverhaltens oder ist der Umkehrschluss richtig? Fakt ist, dass mich mein Alkoholkonsum nervt. Er zieht mich runter. Er beherrscht mich, macht mich träge und schlapp.
Ernsthafte Bemühungen, vom Trinken weg zu kommen, habe ich noch nie unternommen. Es bestand nie die absolute Notwendigkeit. Drei Mal ergab es sich allerdings in den letzten sechs Jahren, dass ich mich beruflich während des Fastenmonats in arabischen Ländern aufhielt. Da gab es für 6 Wochen keinen einzigen Tropfen. Ich war selbst erstaunt, wie gut ich das wegsteckte. Keinerlei Entzugserscheinungen, nichts null nada. Im Gegenteil. Nach zwei Wochen Entzug fühlte ich mich wie neu geboren. Klar im Kopf und voller Energie. Ein geiles Gefühl war das.
Doch dann war der Fastenmonat zu Ende und es gab wieder Stoff zu kaufen. Die positiven Erfahrungen, den Entzug so problemlos weggesteckt zu haben, bestärkten nur mein Gefühl, alles im Griff zu haben und so trank ich wieder im gewohnten Rahmen. Das Glücksgefühl, das ich während dieser unfreiwilligen Entzüge jeweils empfand, hatte ich aber nie vergessen. Diese Gefühle möchte ich wieder haben. Den klaren Kopf, den Tatendrang, auch ein gewisses Gefühl von Unschuld. Ich weiß inzwischen, dass das nur ohne Alkohol geht und deshalb bin ich hier.
Ich bin vorbereitet so gut es erst mal geht. Viele viele Threads in diesem Forum und das Buch von Dr. Olivier Ameisen sind durchgelesen und Baclofen (100 x 25 mg) bei http://www.generic4all.com bestellt. Die Dosierung in ihrem zeitlichen Verlauf ist mir klar und einen Tablettenzerteiler aus der Apotheke habe ich auch schon.
Keine Ahnung, wann die Pillen ankommen. Bestellt hatte ich vor 11 Tagen. Aber das dauert ja bekanntlich … Ich mach mir da keine Sorgen. Das kommt schon. Bis es soweit ist, „genieße“ ich noch meine vielleicht letzten Tage als Alkoholsüchtiger.
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Gruß von DonQuixote