Ich bin der Berti, 34 Jahre alt und ich weiss noch nicht so genau, ob Baclofen das richtige für mich ist. Neben Alkohol konsumiere ich auch sonst recht viel, dabei gab es immer gewisse Phasen, in denen bestimmte Substanzen im Vordergrund standen, z.b. früher gekifft, dann mit der Feierei angefangen Speed, Pillen etc.
Mittlerweile komme ich immer mehr zu der Überzeugung, dass es gar nicht so sehr um den Stoff/die Substanz geht, sondern eher darum, dass ich dieses imaginäre Loch irgendwie füllen muss. Es ist ein permanentes Craving, was sich dann teilweise auch in Fressattacken oder sinnlosen Anschaffungen äußert. Als würde mein Geist immer zu irgendwas einfordern. Wie ein Fass ohne Boden.
Alkohol war und ist dabei meist der Türöffner, um die Hemmschwelle für weitere Substanzen zu senken, wobei ich oft auch so einfach viel zu viel getrunken habe.
Berti stellt sich vor
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Re: Berti stellt sich vor
Hallo Berti!
Herzlich willkommen im Forum
. Schön, dass Du da bist
.
Hast Du denn schon Erfahrungen im Hinblick auf Therapie, Entgiftung, Entzug?
Das Gefühl, dass es da eine "Leere" gibt, die unbedingt irgendwie ausgefüllt werden MUSS, kennen ja viele abhängige Patienten. Würdest Du dieses "imaginäre Loch", wie Du es beschreibst, eher als ein "Nichts-mit-sich-anzufangen-wissen" beschreiben (Stichwort: "Langeweile"), oder hältst Du die "Stille", dieses "Nichts" nicht aus, weil dann eventuell Gedanken aufkommen, die Du nicht haben möchtest?
Sicherlich wäre es nicht verkehrt, da mal psychotherapeutisch drauf zu schauen
.
Du schreibst auch von "permanentem Craving". Meinst Du damit eine Art "innere Unruhe", die nur schwer auszuhalten ist und die Dich treibt, irgendetwas zu unternehmen (bzw. "einzuwerfen"), nur um diesen Zustand endlich zu beenden?
Hier könnte Baclofen in der Tat unterstützend helfen. Das Medikament kann in der richtigen Dosierung dafür sorgen, dass immer genügend Gamma-Aminobuttersäure (GABA) - das ist mit der wichtigste beruhigende, ausgleichende, entspannende körpereigene Botenstoff, den wir kennen - vorhanden ist. Soll heißen: Die Unruhezustände wären mitunter nicht mehr so heftig. Du wärst eventuell nicht mehr so getrieben und der Kopf könnte frei(er) werden für Alternativen.
Womit sich der Kreis wieder schließt: Denn das Medikament sagt Dir natürlich nicht, was Du anstelle des Konsums tun könntest. Ich kenne das Dilemma: Mit Suchtmitteln kann man diese lästigen "Löcher" relativ schnell relativ leicht relativ mühelos stopfen. Oftmals ist das sogar so stark, dass einem förmlich gar nichts anderes übrig bleibt, als sich "weg zu beamen".
Baclofen kann dafür sorgen, dass die innere Unruhe nicht mehr "unaushaltbar" ist. Dass das Suchtmittel nicht mehr die einzige Lösung zu sein scheint, sondern dass Du in der Lage bist, zwischen verschiedenen Alternativen zu wählen. Doch diese Alternativen (Sport, Hobbies, Musik, Vergnügen, Spaß, etc.) musst Du Dir selbst erobern. Das kann kein Medikament der Welt für Dich erledigen. Das Problem dabei ist, dass die Alternativen halt alle erstmal viel anstrengender und aufwendiger sind, als ein kurzer Griff zur Flasche neben sich. Und oftmals auf den ersten Blick auch nicht so effektiv.
Diesen Entscheidungs-Freiraum (JETZT das Suchtmittel oder lieber etwas anderes) kann Baclofen Dir verschaffen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger
.
Papfl
Herzlich willkommen im Forum
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Hast Du denn schon Erfahrungen im Hinblick auf Therapie, Entgiftung, Entzug?
Das Gefühl, dass es da eine "Leere" gibt, die unbedingt irgendwie ausgefüllt werden MUSS, kennen ja viele abhängige Patienten. Würdest Du dieses "imaginäre Loch", wie Du es beschreibst, eher als ein "Nichts-mit-sich-anzufangen-wissen" beschreiben (Stichwort: "Langeweile"), oder hältst Du die "Stille", dieses "Nichts" nicht aus, weil dann eventuell Gedanken aufkommen, die Du nicht haben möchtest?
Sicherlich wäre es nicht verkehrt, da mal psychotherapeutisch drauf zu schauen

Du schreibst auch von "permanentem Craving". Meinst Du damit eine Art "innere Unruhe", die nur schwer auszuhalten ist und die Dich treibt, irgendetwas zu unternehmen (bzw. "einzuwerfen"), nur um diesen Zustand endlich zu beenden?
Hier könnte Baclofen in der Tat unterstützend helfen. Das Medikament kann in der richtigen Dosierung dafür sorgen, dass immer genügend Gamma-Aminobuttersäure (GABA) - das ist mit der wichtigste beruhigende, ausgleichende, entspannende körpereigene Botenstoff, den wir kennen - vorhanden ist. Soll heißen: Die Unruhezustände wären mitunter nicht mehr so heftig. Du wärst eventuell nicht mehr so getrieben und der Kopf könnte frei(er) werden für Alternativen.
Womit sich der Kreis wieder schließt: Denn das Medikament sagt Dir natürlich nicht, was Du anstelle des Konsums tun könntest. Ich kenne das Dilemma: Mit Suchtmitteln kann man diese lästigen "Löcher" relativ schnell relativ leicht relativ mühelos stopfen. Oftmals ist das sogar so stark, dass einem förmlich gar nichts anderes übrig bleibt, als sich "weg zu beamen".
Baclofen kann dafür sorgen, dass die innere Unruhe nicht mehr "unaushaltbar" ist. Dass das Suchtmittel nicht mehr die einzige Lösung zu sein scheint, sondern dass Du in der Lage bist, zwischen verschiedenen Alternativen zu wählen. Doch diese Alternativen (Sport, Hobbies, Musik, Vergnügen, Spaß, etc.) musst Du Dir selbst erobern. Das kann kein Medikament der Welt für Dich erledigen. Das Problem dabei ist, dass die Alternativen halt alle erstmal viel anstrengender und aufwendiger sind, als ein kurzer Griff zur Flasche neben sich. Und oftmals auf den ersten Blick auch nicht so effektiv.
Diesen Entscheidungs-Freiraum (JETZT das Suchtmittel oder lieber etwas anderes) kann Baclofen Dir verschaffen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger
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Papfl
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt."
Albert Einstein (1879 - 1955)
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- Registriert: 18. Mai 2016, 13:05
- Mann oder Frau?:
Re: Berti stellt sich vor
Hallo Papfl,
innere Unruhe oder auch getrieben sein. Ich denke, dass ich mit dem Alk/Drogenkonsum all die Jahre dagegen angekämpft habe, bzw. dass ich mich damit einfach auch irgendwie bei Laune gehalten habe.
Ich mache Sport, habe allerdings nicht so viele Kontakte. Die, die ich noch habe würden vermutlich wegbrechen, wenn ich komplett abstinent werden würde.
Mir ging es darum, ob das Baclafen "nur" bei Alkohol und Kokain erfolgreich das craving drosselt, oder ob das vielleicht auch für mein gesamtes craving-Problem helfen könnte.
Wie läuft die Vermittlung/Freigabe der Ärzteliste ab? Vermutlich ist es sinnvoller, wenn ich die Sache direkt mit einem Arzt bespreche.
innere Unruhe oder auch getrieben sein. Ich denke, dass ich mit dem Alk/Drogenkonsum all die Jahre dagegen angekämpft habe, bzw. dass ich mich damit einfach auch irgendwie bei Laune gehalten habe.
Ich mache Sport, habe allerdings nicht so viele Kontakte. Die, die ich noch habe würden vermutlich wegbrechen, wenn ich komplett abstinent werden würde.
Mir ging es darum, ob das Baclafen "nur" bei Alkohol und Kokain erfolgreich das craving drosselt, oder ob das vielleicht auch für mein gesamtes craving-Problem helfen könnte.
Wie läuft die Vermittlung/Freigabe der Ärzteliste ab? Vermutlich ist es sinnvoller, wenn ich die Sache direkt mit einem Arzt bespreche.
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- Mann oder Frau?:
Re: Berti stellt sich vor
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt."
Albert Einstein (1879 - 1955)
Albert Einstein (1879 - 1955)
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Re: Berti stellt sich vor
Hallo Berti
Willkommen im Forum und Danke für Deine PN (Privatnachricht) von Heute. Eine Mail mit Arztvorschlag ist soeben raus. Ganz viel Erfolg bei Deiner Therapie wünscht
DonQuixote
Willkommen im Forum und Danke für Deine PN (Privatnachricht) von Heute. Eine Mail mit Arztvorschlag ist soeben raus. Ganz viel Erfolg bei Deiner Therapie wünscht
DonQuixote
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[phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
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