Ich bin Hamsterbacke und möchte mich vorstellen

[Hamsterbacke]

Hallo liebe Mitgefangenen,
mein Name ist Bea, ich war 16 Jahre trocken, dann kam der Tod meines Vaters, hab ihn im Krankenhaus tot aufgefunden, 2 Monate später die Verhaftung meines Lebengefährten....seitdem bin ich wieder mittendrin, 2 Flaschen Wein über den Tag verteilt sind an der Tagesordnung.......
Mittags um zu vergessen, Abends um zu schlafen.....Baclofen habe ich hier, habe aber totale Angst zu krampfen oder ins Delir zu fallen da ich keine sozialen Kontakte habe......als ich trocken war habe ich mit Distra alleine entzogen....wie gesagt 16 Jahre war ich trocken, ich selbst leide unter einer seltenen Autoimmunerkrankung, SLE, und habe tierische Angst vor dem Entzug, in eine Klinik kann ich nich da ich auch Medikamentenabhängig bin, da mein Partner in Haft ist muss ich bis November alles alleine aufrecht halten...zu allem Sche.....bekomme ich nur Hartz4, wer kann mich unterstützen, sei es auch nur moralisch, ich bin dankbar für jede Hilfe
Liebe Grüsse an Alle die mein Beitrag interessiert,
ich bräuchte jemanden der mich moralisch unterstüzt und mich auf dem Weg der Abstinenz begleitet

[Mary]

Hallo Bea,

schön das Du zu uns gefunden hast. Mit deiner Krankheit kenne ich mich nicht aus, aber da wirst du bestimmt noch eine fachkompetente Auskunft zu bekommen.
Ich habe auch eine (andere) Autoimmunerkrankung und komme mit Bac gut klar, aber das kann man natürlich nicht übertragen.
Ich wollte erstmal Hallo sagen und schön das du es mit Bac versuchen willst
Mir hat grade am Anfang der Beistand hier sehr gutgetan.

LG Mary

[Greta]

Hallo Bea

Das ist ja heftig, was du gerade aushalten sollst.
Gott sei Dank, hast du das Forum gefunden. Du wirst ganz bestimmt Hilfe und Unterstützung bekommen.

Ich bin auch noch neu und trau mich jetzt nicht dir einen Rat über Baclofen zu geben.

Kannst du versuchen, etwas mehr Ruhe in deine Gedanken zu bringen? Für mich liest es sich sehr panisch an.
Ich weiß schon, wie es einem in einer sch... Situation gehen kann.
Scheue dich nicht zu schreiben so oft dir danach ist.

Liebe Grüße Greta

[Hamsterbacke]

Danke Greta,

ich wünsche dir einen sonnigen Tag

Bea

[Papfl]

Hallo Bea!
Herzlich willkommen im Forum . Schön, dass Du da bist .

Es ist schwer, Dir angesichts Deiner Gesamtsituation aus der Ferne mögliche Tipps und Ratschläge zu geben. Da sind so viele offene Fragen . Du brauchst sie nicht öffentlich im Forum zu beantworten. Aber bevor Du mit Baclofen beginnst, solltest Du sie mit einem behandelnden Arzt durchgehen.

• Bist Du in ärztlicher Behandlung?
• Hast Du Baclofen offiziell verschrieben bekommen? Eventuell sogar zur Behandlung von Lupus-Symptomen (z. B. rheumaähnlichen Gelenk- und/oder Muskelschmerzen)?
• Ganz wichtig: Ist Deine Nierenfunktion okay (Stichwort "Lupusnephritis", Baclofen wird größtenteils renal verstoffwechselt)?
• Von welchen Medikamenten bist Du abhängig?
• ...

Ich würde an Deiner Stelle ohne Hinzuziehung eines kompetenten Arztes nicht eigenmächtig mit der Baclofen-Therapie beginnen.

Wie Du vielleicht weißt, spielen unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAWs) bei der Baclofen-Therapie gegen Alkoholabhängigkeit eine wichtige Rolle, weil sie ein maßgebliches Kriterium für die Höhe der individuellen Erhaltungsdosis sind. Einige Nebenwirkungen von Baclofen können auch Symptome von SLE sein und umgekehrt, was die Zuordnung mitunter schwierig machen kann. Auch da ist eine professionelle medizinische Begleitung hilfreich.

Baclofen habe ich hier, habe aber totale Angst zu krampfen oder ins Delir zu fallen

Auf keinen Fall solltest Du den Alkohol abrupt absetzen. Du kannst versuchen, jeden Tag ein bisschen weniger zu trinken oder auf Schorle umzusteigen, damit Du zum Beispiel in den nächsten Tagen/Wochen erstmal von zwei Flaschen Wein auf eine runterkommst.

Parallel dazu kannst Du Dich (falls nicht bereits vorhanden) um einen Arzt kümmern, der Dich bei der Therapie begleitet. Dabei sind wir Dir gerne behilflich. Wenn der/die dann nach Blutbild, Nierenfunktionstest etc. sein "okay" gibt, kannst Du einen Versuch mit Baclofen starten.

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Vorher würde ich's nicht tun.

Papfl

[Hamsterbacke]

...lieben Dank, das werde ich aufjedenfall gleich machen......

Liebe Grüsse und ein dickes Dankeschön....

[Hamsterbacke]

Kennt ihr das auch..die Angst zum Arzt zu gehen.....man malt sich die schlimmsten Blutwerte in den buntesten Farben aus........und ist nur noch am beten lass alles gut gehen dann hör ich sofort auf könnte man auch als Sebstver....ung auslegen......

Ich würde es so gerne wieder bleiben lassen und trau mich einfach nicht.......

[Hamsterbacke]

...ach ja, Baclofen wurde mir wegen meiner Muskulatur verschrieben nicht offiziel für den Entzug.....zu meinem Lupus wäre der letzte Stand von Oktober: er hat sich nicht verschlechtert, Nieren ok, Lunge, Leber usw, habe im September 10 Tage im Krankenhaus gelegen daher weiss ich das.

Du hast es mit deinem lieben Schreiben geschafft das ich noch nichts getrunken habe, normalerweise wäre die erste Flasche Wein schon weg.
Du hast auch recht mit dem runtertrinken, es gibt darüber viele Berichte im Internet,, nennt sich CUT DOWN DRINKING und wird der herkömmlichen Methode von jetzt auf gleich von vielen Medizinern auch unterstützt....genau wie du es geschrieben hast.....

Nochmals Danke....

[Papfl]

Hallo Bea!

...normalerweise wäre die erste Flasche Wein schon weg.

Das ist doch schon mal ein toller Erfolg! Hut ab !

Der Hintergrund mit dem "Runtertrinken" ist folgender: Bevor Du keine passende medizinische Begleitung gefunden hast, würde ich an Deiner Stelle erstmal noch nicht mit Baclofen beginnen. Aber Du kannst die Zeit bis dahin sinnvoll überbrücken, indem Du versuchst, Deinen Konsum zu drosseln. Baclofen und Alkohol sind nämlich in gewisser Weise biochemische Gegenspieler und antagonisieren ("neutralisieren") sich. Das heißt: Solange Du viel trinkst, hat Baclofen gegen die Übermacht des Alkohols noch keine Chance.

Wenn Du bei etwa einer Flasche Wein/Tag angekommen bist und ein ärztliches Okay für den Beginn mit Baclofen vorliegt, kannst Du Baclofen dann langsam in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung bzw. die Tabellen hier im Forum einschleichen und den restlichen Wein nach und nach langsam ausschleichen. Irgendwann "kippt" das Ganze dann. Das heißt, Baclofen gewinnt die Oberhand und kann damit beginnen, seine Wirkung zu entfalten.

Bis dahin ist es wichtig, dass Du Dich nicht unter Druck setzt. Alles zu seiner Zeit . Was heute noch nicht ist, kann morgen vielleicht schon sein. Du hast jetzt schon ein paar ganz wichtige erste Schritte unternommen.

@DonQuixote wird sich in Kürze mit Arztvorschlägen bei Dir melden. Unsere Ärzte kennen sich allesamt mit Baclofen und Alkoholabhängigkeit aus, und sie kennen auch die "üblichen" Begleiterscheinungen (weitere Medis, Beikonsum, etc.). Du kannst ihnen gegenüber also ganz offen und ohne Scham- oder Schuldgefühle sprechen. Das ist wichtig. Für beide Seiten.

Du wirst sehen: Vielleicht bist Du schon nächste Woche einen Riesenschritt weiter und kannst bereits von ersten eigenen Erfahrungen mit Baclofen berichten.

Auf dem Weg aus der Abhängigkeit geht man manchmal ein paar Schritte nach vorn - und ab und zu auch mal wieder einen zurück. Hauptsache, die Richtung stimmt, und man kommt seinem Ziel Schritt für Schritt ein Stückchen näher.

Warum solltest ausgerechnet Du das nicht packen?

Fragt
Papfl

[Hamsterbacke]

..ja ich werde es schaffen...wenn nicht heute dann Morgen, aber ich schaffe es, danke dir...
Bea

[DonQuixote]

Hallo Bea

Schön dass Du zu uns gefunden hast. Baclofen gegen Alkoholismus und Baclofen zur Behandlung muskulärer Probleme sind natürlich zwei verschiedene Dinge, nur schon die Dosierung ist ganz anders. Der Arzt, den ich Dir soeben per Mail vorgeschlagen habe, ist ein erfahrener Suchtmediziner und kennt sich mit der Baclofen-Therapie bestens aus. Vertraue Dich ihm an, und Du wirst sehen, es wird alles gut.

DonQuixote

[Hamsterbacke]

Danke DonQuixote...das macht Mut......
Liebe Grüsse und schöne Pfingsttage

Die Hamsterbacke

[Greta]

Liebe Bea

Wie geht es dir heute?
Es liest sich alles schon so gut bei dir. Du hast schon so viel unternommen und bist so aktiv. Toll.
Ich selbst bin noch nicht so ganz weit, wie ich es sein sollte, aber konnte meine Trinkmenge schon deutlich reduzieren.
Darüber bin ich schon so froh.
Ich vertrage Baclofen sehr gut und ich glaube auch fest daran, dass es wirkt. Sonst hätte ich es nie geschafft, bis zum Abend ohne trinken zu sein.

Du schaffst das auch.

Liebe Grüße
Greta

[Hamsterbacke]

Hallo Greta,

sorry das ich mich erst jetzt melde, habe derzeit viel zu tun nur Stress und Ärger mit den Ämtern......aber es gibt auch etwas erfreuliches.....am 01.06 werde ich ehrenamtlich sozialschwachen und Kindern mit Behinderung helfen..ich denke das wird mich ausfüllen und ich freue mich darauf.
Ich führe mittlerweile ein Tagebuch.....
Ich habe meinen Konsum sehr stark reduziert.....ich trinke über den Tag verteilt nur noch 4 Gläser Wein und dosiere mich 100ml weise runter....
Mein Arzt, bei dem war ich heute, ist auch der Meinung das es machbar ist..das macht Mut....
Meine Leber ist nicht vergrößert...Blutabnahme habe ich mich noch nicht getraut.....
Schade ist das ich alleine bin und mir teilweise aus dem Internet die schlimmsten Krankheiten raussuche die natürlich alle auf meine Situation passen, mein Arzt sagt schon: und..was haben wir heute gegoogelt

Alles Liebe
Bea

[Greta]

Liebe Bea

Das ist ja klasse, wie du den Alkohol schon reduzieren kannst. So gut bin ich noch nicht.

Das Ämter rumrennen kenne ich auch. Das ist nervig, aber im Ausland ist es noch viel schlimmer.
Das muss man eben durch.

Ich glaube, dein Arzt will dir wirklich helfen und versteht dich ganz gut. Vor allem, dass du ihm vertraust und er dir Mut macht.

So eine ehrenamtliche Arbeit anzunehmen habe ich auch schon oft überlegt. Aber ich weiß nicht, ob ich das könnte. Es würde mich zu sehr mitnehmen, glaube ich. Da bin ich ein Weichei. Darum, Hut ab vor dir. Ich kann mir vorstellen, es gibt einem auch etwas, dass einem dann wieder gut.
Wenn dich dann deine neue Aufgabe ausfüllt, musst vielleicht auch nicht mehr so oft über Krankheiten googln.

Liebe Grüße Greta

Bleib weiter so stark.