Guten Morgen liebe Forengemeinde, ich bin der Neue :)

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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alpha
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Guten Morgen liebe Forengemeinde, ich bin der Neue :)

Beitragvon alpha » 21. April 2016, 07:29

Hallo zusammen,

bin der alpha, 43 Jahre alt und bin sehr aufgeregt, weil ich hoffe, daß ich über diesem Weg mit Baclofen endlich wieder am Leben teilnehmen kann.
Bin leider seit 22 Jahren schon Alkoholiker und mir ist das schon seit 10 Jahren bewusst.
Trinke meistens "nur" Mixery, weil mir Bier eigentlich gar nicht schmeckt (stärkere Sachen schon gleich gar nicht), das habe ich aber erst festgestellt, als ich mit dem Rauchen aufgehört habe vor einigen Jahren.
Aber wenn ich trinke, sind es dann meistens 8 bis 10 Flaschen von diesem Mixery und manchmal torkel ich danach dann nochmal zum Kiosk und hole noch mehr, obwohl das Geld eh schon vorn und hinten nicht reicht, hab das überhaupt nicht im Griff. Hat mich auch sehr, sehr einsam gemacht die letzten Jahre, weil ich aus Scham nur allein trinke, will nicht, daß mich jemand so sieht. [sad]
Wenn ich das Bie offen habe, muß ich mich schütteln, so sehr widert mich der Geruch schon an, ich fühle, wie sich alles in mir dagegen sträubt, den Scheiß zu trinken, mein Körper will das nicht und zeigt mir das ganz deutlich, aber es geht nicht anders, der Geist ist schwach und das Zeug wird reingedrückt. [sorry]
War auch schon in einem Entzug 2008 und habe öfters an AA-Sitzungen teilgenommen, aber diese Gruppengespräche sind nicht so mein Ding, ich habe mich da weder wohl noch aufgehoben gefühlt, es war einfach nur eine riesige Belastung für mich, was dann letztendlich wieder zur Sauferei geführt hat nach wenigen Wochen.
Eine Arbeit habe ich zurzeit nicht, ich wüsste auch überhaupt nicht, wie ich das auf die Kette kriegen sollte mit der scheiß Sauferei.
Normal müsste man mich eigentlich wegsperren und unter 24/7-Überwachung stellen, aber nicht "nur" für 8 oder 10 Wochen, sondern komplett, weil ich sonst zu schwach bin.
Irgendwann ist jede Langzeittherapie vorbei und ich bin wieder daheim - mit dem Kiosk und dem Bier direkt vor der Nase. Wie das ausgeht, weiß ich, dazu kenne ich mich zu gut.
Ich mag so nicht mehr weiter machen und habe bisher wohl gut ein Drittel meines Lebens bereits sinnlos "versoffen" und vergeudet und hasse mich auch mittlerweile selbst dafür, daß ich so schwach bin.
Ich möchte etwas ändern und hoffe, daß ich das mit Baclofen schaffen kann.
Ich habe jetzt schon etwas herum gelesen hier und würde mich über eine Rückmeldung freuen, welche Ärzte ich hier in meiner Stadt aufsuchen kann, um mich dort behandeln und mir das verschreiben zu lassen.

viele Grüsse von
alpha

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Papfl
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Re: Guten Morgen liebe Forengemeinde, ich bin der Neue :)

Beitragvon Papfl » 21. April 2016, 13:29

Hallo alpha!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] .

So viel vorneweg: Es liegt nicht an DIR und mangelndem Durchsetzungsvermögen oder fehlender Selbstdisziplin etc., dass die Biere bzw. die Mixeries - obwohl sie Dir zuwider sind - immerzu rein "müssen". Die Selbstvorwürfe kannst Du Dir also schenken :wink: . Durch den jahrelangen Alkoholkonsum ist Deine Biochemie aus dem Gleichgewicht geraten. Dein "Hirn" hat bezüglich des Suchtmittels in gewisser Weise ein Eigenleben entwickelt, das Du willentlich nicht mehr beeinflussen kannst. Ständig wiederkehrendes Gedankenkreisen um Alkohol ist die Folge. Vielleicht magst Du Dir hierzu mal durchlesen.

Dagegen kannst Du einen Tag, eine Woche, vielleicht auch Monat(e) ankämpfen, aber irgendwann holt Dich Dein "alter Freund" doch wieder ein. Ganz abgesehen davon, dass so ein ständiger Kampf um die Abstinenz auch nicht gerade das ist, was man sich unter angenehmem Leben für gemeinhin so vorstellt.

Hier setzt Baclofen an: Durch die entspannende, hemmende Wirkung des Medikaments kann im Idealfall das physische Craving eingedämmt werden, d. h. Du musst nicht mehr ständig an Alkohol denken und gewinnst ein Stück weit Deine Entscheidungsfreiheit zurück:

Aus dem Trinkzwang "Ich MUSS jetzt unbedingt etwas trinken, koste es was es wolle" wird ein "Ich KÖNNTE jetzt etwas trinken, kann's aber auch lassen oder auf später verschieben."

Baclofen "schlägt Dir also das Glas nicht aus der Hand", aber es hilft Dir dabei, wieder eigene Entscheidungen zu treffen und nicht mehr "fremdbestimmt" zu sein. Das ist ein wichtiger erster Baustein auf dem Weg aus der Abhängigkeit. Wenn das Denken nicht mehr ständig vom Suchtmittel bestimmt ist, wird der Kopf frei, um Maßnahmen gegen die andere Komponente des Cravings - den "Trinkdrang" (psychisches Craving) zu entwickeln. Oft können die Strategien, die man beispielsweise in einer Langzeittherapie mit auf den Weg bekommen hat, erst dann sinnvoll umgesetzt werden.

Erfahrungsgemäß erzielt man den besten Erfolg mit dem Medikament, wenn man abstinent beginnt und dann langsam angelehnt an das Schema im die Dosis steigert (s. auch im Forum).

Da Du ja gerade noch "mitten drin" bist, würde ich an Deiner Stelle auf keinen Fall abrupt mit dem Alkoholkonsum aufhören, sondern eher nach der Devise "So viel Alk wie nötig, so wenig wie möglich" verfahren und Baclofen gemäß der bewährten Dosierungstabelle (siehe oben) parallel dazu langsam einschleichen. Gut möglich, dass Du nach dieser Methode in ein paar Wochen komplett auf den Alkohol verzichten kannst. Wichtig ist halt auch, dass Du nicht "nur" rumsitzt und wartest, bis die Dinge von alleine besser werden. Das geht sich meistens nicht aus [pardon] . Was machst Du gerne? Was wolltest Du schon immer mal tun? Was möchtest Du in Deinem Leben auf keinen Fall aufgeben oder ändern. Das sind Fragen, die Dich auf Aspekte stoßen, für die es sich lohnt, die Ärmel hoch zu krempeln und Eigeninitiative zu ergreifen.

Erst mal bräuchtest Du wahrscheinlich einen Arzt, der Dir das Medikament verschreibt. Da wir unsere aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik , konkreter im und .

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel , den man auch finden kann. Und natürlich das Buch . Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Einen guten Start wünscht
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Guten Morgen liebe Forengemeinde, ich bin der Neue :)

Beitragvon alpha » 21. April 2016, 17:43


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Re: Guten Morgen liebe Forengemeinde, ich bin der Neue :)

Beitragvon DonQuixote » 21. April 2016, 21:01

Hi Alpha

Schritt 1 sollte jetzt sein, vom Alkohol runter zu kommen. Wenn das gelingt, eröffnen sich automatisch auch neue Perspektiven und Möglichkeiten und neue Kräfte werden freigesetzt. Ist so. Uns am ehesten gelingt der Ausstieg aus der Sucht mit Baclofen. Eine Mail mit Arztempfehlung ging soeben an Dich raus. Pack’s an und beginne möglichst rasch mit der Therapie, dann geht es aufwärts, wirst sehen.

DonQuixote
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