DrSchiwago stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
Benutzeravatar

Thread-Starter
DrSchiwago
Beiträge: 2
Registriert: 16. Oktober 2015, 15:25
Wohnort: Hamburg
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

DrSchiwago stellt sich vor

Beitragvon DrSchiwago » 22. Oktober 2015, 19:14

Hallo,
Ich bin ganz neu in diesem Forum und sehr froh, es entdeckt zu haben. Ich bin 59 Jahre, Arzt mit eigener Praxis und liebe meinen Beruf. Während meiner Zeit in der Klinik auf der Intensivstation lernte ich den Alkohol erstmals als treuen Freund kennen, der mir beim Abschalten von den vielen Grenzerfahrungen half und es mir zudem ermöglichte, trotz des durch den jahrelangen Schichtdienst durcheinander geratenen Biorhythmus in den Schlaf zu finden.
Auch bei den Aufregungen und Ängsten der Praxisgründung war er an meiner Seite und auch bei zukünftigen emotionalen Belastungen. Eine Psychoanalyse half mir, Kindheitstraumata und eigenes Fehlverhalten zu verstehen und ein zufriedener Mensch zu werden. Aber vor einigen Monaten musste ich der Tatsache ins Auge sehen, dass ich nicht mehr - wie etliche Male zuvor - willentlich auf Alkohol verzichten kann. Dass ich einen problematischen Alkoholkonsum (1 " Feierabendbier" und durchschnittlich 1 l Weißwein am Abend) hatte, war mir schon lange klar. Campral, Nemexin und Selincro hatte ich bereits ohne spürbare Wirkung ausprobiert. Mein ehemaliger Analytiker brachte mich dann auf Baclofen, das Literaturstudium zu diesem Thema und das Buch von Ameisen beeindruckten mich, so dass ich niedrig dosiert anfing. Als ich bei 35 mg keinerlei UAWs merkte, würde ich sehr ungeduldig und steigerte sehr rasch in täglichen Zehnerschritten bis auf 105, was zu heftigen UAWs führte. Inzwischen bin ich auf 75 runter ( Danke für die guten Ratschläge an Jivaro und Papfl!), und verspüre einen ersten Anti - Craving Effekt.
Ich wünsche mir zur Unterstützung viele Kontakte in diesem Forum,das einen sehr guten, ernsthaften, engagierten und menschlichen Eindruck auf mich macht, sehr gerne natürlich auch von anderen Ärzten, aber auch von Nichtärzten jeglichen Alters und Berufes aus Hamburg und Umgebung, mit denen im Idealfall auch mal ein persönliches Gespräch möglich ist.
Soviel für heute,
Euer Schiwago

Benutzeravatar

Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: DrSchiwago stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 22. Oktober 2015, 21:12

Hallo Doktor Schiwago!

Herzlich Willkommen im Forum (jetzt auch ganz offiziell) [hi_bye] ! Schön, dass Du zu uns gefunden hast [smile] .

Ich erklär's vielleicht kurz für die anderen: @DrSchiwago hatte @jivaro und mich per Privatnachricht (PN) kontaktiert, weil er - wie auch aus seiner Vorstellung hervor geht - wohl etwas zu "ungeduldig" :wink: aufdosiert hatte, dann beunruhigt wegen der Nebenwirkungen war und Rat suchte, wie er nun weiter verfahren solle.

Da sich bei 75 mg/Tag bereits spürbare Anti-Craving-Tendenzen zeigen, haben wir ihm geraten, jetzt in kleinen Schritten (5 mg) alle fünf bis sieben Tage zu erhöhen und dabei genau auf eventuelle Nebenwirkungen und natürlich die Ausprägung des Cravings zu achten. Es geht jetzt ums behutsame Herantasten an die ideale Erhaltungsdosis (= kein Craving mehr + keine bzw. nur geringe Nebenwirkungen), und da wäre es ärgerlich, wenn dieser Punkt durch zu hohe Dosissprünge "verpasst" würde. Erfahrungsgemäß ist das Ziel "Idealdosis" nicht mehr allzu weit, wenn sich das Craving schon spürbar verringert hat [good] .

Toll, dass Du (@DrSchiwago) Dich hier im Forum auch ein Stück weit einbringen möchtest doppd .

Einen schönen Abend wünscht
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

jivaro
Beiträge: 182
Registriert: 17. August 2011, 22:07
Hat sich bedankt: 59 Mal
Danksagung erhalten: 171 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: DrSchiwago stellt sich vor

Beitragvon jivaro » 23. Oktober 2015, 12:17

Ganz herzliches Willkommen im Forum!

Beste Grüsse und jede Menge GGG ....

jivaro

Benutzeravatar

Thread-Starter
DrSchiwago
Beiträge: 2
Registriert: 16. Oktober 2015, 15:25
Wohnort: Hamburg
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

erste Erfahrungen

Beitragvon DrSchiwago » 27. Oktober 2015, 14:07

nun bin ich auf 75 mg und habe keine UAW's. "Normalerweise" gibt es um 19.00 nach der Praxis erst einmal ein Bier, dann habe ich großen Hunger. Zum Essen dann den guten Wein, danach bis zum Zubettgehen weiterhin Wein insg. ein guter Liter, dann in letzter Zeit noch einen doppelten Schnaps, damit ich auch wirklich gut schlafen kann. Dann falle ich in Narkose und bin am nächsten Tag sehr müde.
Gestern gab es das Alternativprogramm: 1 alkoholfreies Bier (Holsten, schmeckt nicht mal so schlecht), dann zum Essen alkoholfreier Wein. Bis 22.45 ohne Probleme ohne Alkohol. Dann aus Sorge nicht schlafen zu können, doch noch mal 0,4 l Wein.
Gut geschlafen. Morgens geärgert.
Was empfehlt ihr mir als nächste Schritte?
LGS

Benutzeravatar

Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: DrSchiwago stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 27. Oktober 2015, 14:59

Hallo Doc!
Das ist doch schon mal ein ziemlicher Erfolg, oder :-!? ! Nur zwei Gläser Wein bei Beibehaltung des täglichen "Abendrituals" (Bier nach der Praxis, Wein zum Essen, Schlummertrunk) finde ich echt gut [good] .

Wenn ich das richtig erinnere, bist Du mindestens seit 21. Oktober (also fast eine Woche) bei 75 mg/d...? Da Du keine UAWs hast, spricht eigentlich nichts gegen eine Erhöhung wie besprochen (5 mg).

Kannst Du denn "dingfest" machen, ob Du im Moment noch "Craving" hast, oder ob der Wein in erster Linie der Angst geschuldet ist, nicht schlafen zu können? Gegebenenfalls wäre dann auch an andere "Einschlafhilfen" zu denken.

Alternativ könntest Du auch am Wochenende (wenn Du nicht arbeiten musst) einfach mal einen Versuch machen, ob das Einschlafen ohne Hilfsmittel nicht vielleicht doch funktioniert. Quasi um Dir zu beweisen, dass die Angst eigentlich unbegründet ist.

Es muss aber ja auch nicht alles auf einmal klappen. Und die zwei Gläser sind ja jetzt in der Anfangsphase auch kein Weltuntergang. Finde, Du kannst auf gestern Abend erstmal richtig stolz sein good . Vielleicht tut sich ja bei 80 mg/d schon etwas Entscheidendes, ansonsten braucht's halt noch ein bisschen GGG.

Der Körper muss ja auch wieder in die Balance zurückfinden...der alkoholbedingte Schlaf ist ja streng genommen auch kein wirklich erholsamer...weißt Du eh'...

Hört sich auf jeden Fall gut an!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

Liese
Beiträge: 39
Registriert: 2. Dezember 2014, 20:52
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Hallo Dr. Schiwago,

Beitragvon Liese » 7. Januar 2016, 17:39

Möchte gerne wissen, wie es Dir geht ? Warum berichtest Du nicht weiter über Dich ?

Gruß Liese


Zurück zu „Mitglieder stellen sich vor“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste