Ich bin neu

[Spero]

Hallo, ich hoffe, hier bin ich auf der richtigen Seite!
Ich bin auf dieses Forum gestossen auf der Suche nach Hilfe für meinen Mann (69). Er ist seit ca. 15 Jahren alkoholabhängig, nachdem er seine Arbeitsstelle verloren hatte, weil der Standort geschlossen wurde. Seit dieser Zeit hat er etliche Entzüge gemacht und Therapien in Kliniken und Tageskliniken verbracht. Leider wurde er aber sofort danach wieder rückfällig, besucht keine Gruppen, weil er nicht ständig die Geschichten von anderen Betroffen hören möchte. Er hat auch keinen vertrauenswürdigen Arzt. Vor einigen Jahren hat er an einem Programm teilgenommen, das die Alkoholsucht mit Antabus bekämpfen sollte. Das ging auch ca. 1/2 Jahr gut, aber dann hat er während eines Urlaubes das Medikament wieder abgesetzt, um trinken zu können. Danach wurde er aus dem Programm entlassen und er hat sich nie um eine andere Therapieform gekümmert. In diesem Jahr hat er bereits 3 Entzüge hinter sich, wobei sich nach meinem Empfinden der Alkoholkonsum nach jedem Entzug gesteigert hat.
Ich habe ihm von diesem Forum erzählt und von dem Medikament und er ist einverstanden, dass ich hier schreibe. Selber will er das nicht machen, er haßt den Umgang mit Computern.
Ich bin dankbar für jeden Hinweis, an welchen Arzt er sich wenden kann, um das Problem mit ihm zu besprechen und evtl. Baclofen verschrieben zu bekommen.Wir wohnen in München.
Viele Grüße
Spero

[Papfl]

Hallo Spero!

Herzlich willkommen im Forum . Schön, dass Du Deinen Mann unterstützen möchtest. Es ist wahrscheinlich nichts Neues für Dich, wenn ich schreibe, dass Betroffene ihre Abhängigkeit nur mit einer gehörigen Portion Eigeninitiative überwinden können. Du kannst Deinen Mann bei seinem Weg aus der Abhängigkeit begleiten, aber gehen muss er ihn alleine .

Trotzdem kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Dein Mann ein Stück weit resigniert hat. Diese ständigen Rückschläge können sehr zermürbend sein. Es ist wichtig, dass er (und auch Du) weiß(t), dass seine Rückfälle nach den Therapien/Entzügen nichts mit Willensschwäche oder fehlender Disziplin etc. zu tun haben. Schuld daran ist das sog. Craving. Lest Euch bitte den verlinkten Beitrag über Craving gemeinsam durch, der erklärt einiges und kann auch so manches Schuld-, Scham- und Versagensgefühl nehmen bzw. relativieren.

Hier sind vorab mal ein paar Links mit Informationen zu Baclofen:

Einen ersten Überblick rund um das Medikament findet Ihr in unserer Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie steht im Leitfaden für die Anwendung.

Desweiteren empfehle ich unbedingt die Lektüre des Buches "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Ihr könnt die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibt das einfach in die Private Nachricht (PN) an unseren Admin @DonQuixote mit rein, wenn Ihr ihn um eine Arztadresse bittet.
Meines Wissens haben wir in und um München ein paar ganz gute Arztkontakte . Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Euch bitten, unseren Admin @DonQuixote kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Euren Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Euch melden.

Alles Gute einstweilen! Das wird schon... !
Papfl

[Spero]

Hallo Papfl,
danke für die aufmunternden Worte und die zahlreichen Hinweise. Ich habe mir diese Seiten schon alle angesehen, jetzt werde ich sie meinem Mann zum Lesen öffnen. Das wird einige Zeit dauern, da er sehr rasch aufgibt und nicht mehr aufnahmefähig ist. Aber wir bleiben dran. Ich soll Dich von ihm grüssen und auch er bedankt sich herzlich.
An den Admin werde ich natürlich auch schreiben.
Einen schönen Abend noch.
Sepro

[DonQuixote]

Hallo Spero

Auch von mir ein herzliches Willkommen und Danke, dass Ihr, Du und Dein Mann, Euch uns anvertraut. Unser @Papfl hat Dir ja die wichtigsten Links und Papiere bereits genannt. Auch wenn Dein Mann mit Computern nichts am Hut hat, kannst Du Ihm ja einiges Ausdrucken und zum Lesen geben. Und dann gibt es noch eine TV-Reportage, welche Ihr Euch hier anschauen könnt.

Eine PN (Privatnachricht) an mich ist nicht mehr nötig, ich weiß ja jetzt, wo Ihr wohnt. Arztvorschläge für Eure Region bringe ich jedenfalls noch heute an Deine Mail-Adresse <h*****i@mnet-mail.de> auf den Weg. Falls dort nichts zu sehen sein sollte, dann schau doch auch mal im Spam-Ordner nach, denn manchmal (selten) bleiben unsere Mails dort hängen.

Euch einen guten Start in die Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

[Suse]

Hallo Spero,

Auch von mir herzlich Willkommen im Forum.
Ich wünsche Euch beiden von Herzen alles Gute!

Lieben Gruß, Suse

[Spero]

Danke Suse, es tut sehr gut, wenn man unter Leuten ist, die wissen um was es geht. Wir stehen ja noch am Anfang, aber wir haben große Hoffnung, daß dies ein Weg ist, dass meinem Mann geholfen werden kann. Morgen fahren wir beide für ein paar Tage ins Allgäu und ich hoffe, es sind ein paar entspannte Tage!
Ein schönes Wochenende wünscht Dir
Spero

[Suse]

Liebe Spero,

Ein schönes Wochenende wünscht Dir
Spero

Das wünsche ich Euch auch. Da wir nur von dir lesen, hoffe ich inständig, dass deinem Mann auch geholfen werden will.

Vor einigen Jahren hat er an einem Programm teilgenommen, das die Alkoholsucht mit Antabus bekämpfen sollte. Das ging auch ca. 1/2 Jahr gut, aber dann hat er während eines Urlaubes das Medikament wieder abgesetzt, um trinken zu können.

Das hoffe ich sehr für ihn, aber auch sehr, sehr für dich.

Melde dich weiter, das würde uns alle freuen,

herzlichen Gruß, Suse

[wellenreitertv]

Hallo Spero,

ich finde es sehr beeindruckend und bewundernswert, dass Sie Ihren alkoholkranken Angehörigen , aber auch vor allem sich selbst, helfen möchten und hier nach Gleichgesinnten und nach Hilfe suchen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie belastend und schwierig es für Sie ist, einen Partner mit einem Alkoholproblem zu haben und wie hilflos Sie sich da oft fühlen.
So wie Ihnen geht es aber auch leider sehr vielen anderen Betroffenen. Genau darüber möchten wir für die ZDF-37Grad-Reportage einen Film machen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie den Mut und die Bereitschaft hätten, mir zu Ihrer Lebenssituation ein Interview für unsere Reportage zu geben.

Nun stelle ich mich mal vor, ich arbeite im Auftrag des ZDF und recherchiere nach Betroffenen von Alkoholabhängigen, daher bin ich auch auf dieses Forum gestoßen...
Unsere ZDF-Reportage soll von dem Thema Co-Abhängigkeit handeln. Das heißt wir suchen Menschen, die mit dem Thema zu kämpfen haben und darüber sprechen wollen, um auch anderen Betroffenen Mut zu machen sich zu öffnen.
Im Vordergrund steht hierbei nicht unbedingt der Suchtkranke selbst, sondern vielmehr SIE als Angehörige.

Wenn Sie angesprochen fühlen und sich für diese wirklich gute Sache in der Lage sehen und helfen möchten, dann melden sie sich doch bitte bei mir.
Wie gesagt es ist für das ZDF - der Sendung 37°.

Ich würde mich sehr freuen!

Viele Grüße,
Elena Reichold
e.reichold@wellenreiter.tv
0221-5006630

[Spero]

Hallo Frau Reichelt,
Ihre mail hat mich sehr berührt. Diese Reportage finde ich sehr gut und sicherlich für viele Betroffene hilfreich. Ich möchte allerdings nicht in der Öffentlichkeit darüber reden. Mir reicht momentan die private Umgebung, mir der mein Mann und ich uns auseinandersetzen müssen. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach Menschen, die sich das zutrauen.
Viele Grüße
Spero

[Spero]

Entschuldigung, ich habe Ihren Namen falsch geschrieben, Frau Reichold.