JazzGustls Real Book

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Papfl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 13. April 2015, 09:27

Hi Gustl!

Was soll ich groß schreiben, außer: Hut ab [good] . Ganz großes Kino, was Du da gestern abgeliefert hast.

(Obwohl ich mir dieses ständige Gedankenkreisen auf der Heimfahrt durch eine Notfalldosis erspart hätte - sowas muss echt nicht sein, finde ich immer ungeheuer anstrengend [smile] )

@dphn hat heute morgen zum Thema "Nüchtern in die Zukunft" ein paar ganz wichtige Zeilen geschrieben.

Mal in die Musiktherapie reinschnuppern oder hier und da auch mal wieder einen Auftritt wagen sind doch unter diesen Gesichtspunkten ganz gute Ansätze. Hat am Anfang halt alles auch immer ein bisschen mit "Ausprobieren" zu tun. Was geht (schon)? An welcher Stelle muss ich noch ein bisschen langsam tun...?

Wichtig ist, sich nicht zu überfordern und die Dinge Schritt für Schritt anzugehen. Einer der größten Fehler, die "unsereins" immer wieder macht, ist zu glauben: Nur weil wir jetzt nichts mehr trinken, muss plötzlich alles im Leben reibungslos verlaufen. Denkste! Jede/r hat mal schlechte Tage, Stress, regt sich auf, ist schlecht drauf...that's life. Auch bei den "Normalos".

Und manchmal geht man nach zwei Schritten nach vorn eben auch mal wieder einen zurück. Vorwärts kommt man trotzdem [smile] .

In diesem Sinne: Halt die Ohren steif und weiter so!
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DonQuixote
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon DonQuixote » 13. April 2015, 19:19

Gratuliere, Gustl [good] .

Gustl hat geschrieben:Gestern ist es nun passiert. […] Familienfeier, keine Möglichkeit, das zu umgehen. […] Nach dem Gottesdienst Sektempfang. Ist schon nicht so meins. Als ich den Sekt gerochen habe, habe ich zur Fahrdienstvariante gegriffen und nur O-Saft einschenken lassen. […] Menue, mit Wildragout: Rotwein, natürlich. Ich saß neben meinem Lieblingsneffen, ein echt netter Kerl mit dem ich prima auskomme. Er: Wasser, bitte. Ich: für mich auch. Meine Frau: alles o.k. mit Dir? Ich: jaja, alles bestens, und mich weiter mit meinem Neffen unterhalten.

Das ist genau eine der Schlüsselerfahrungen, die man mit Baclofen so machen kann.

Gustl hat geschrieben:Die zweite Hälfte der Flasche [Bier] habe ich dann oben im Bad ausgeschüttet, …

Und das auch!

Weiterhin viel Erfolg wünscht DonQuixote

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 15. April 2015, 05:12

Morgen!
Tag 18:
Baclofen: 25 - 25 - 25 mg
Alkohol: 0
Craving: 0
sonstiges:

Tag 19:
Baclofen: 25 - 25 - 0 mg
Alkohol: 0
Craving: 0
sonstiges: Abenddosis vergessen

WilloTse hat geschrieben:
Gustl hat geschrieben:ich habe nicht das Gefühl, tatsächlich schon angekommen zu sein.

von hier
Das ist ja nun "nur'" 12,5 mg/d her. Hat sich da was geändert?

Ja, irgendwie schon. Ich fühle mich sicherer, unangreifbarer. Ich kanns nicht genau beschreiben. Aber es hat sich nochmal was geändert.

Papfl hat geschrieben: Obwohl ich mir dieses ständige Gedankenkreisen auf der Heimfahrt durch eine Notfalldosis erspart hätte - sowas muss echt nicht sein, finde ich immer ungeheuer anstrengend

Ach, das war eigentlich kein echtes Gedankenkreisen. Das war mehr eine Abfolge von Überlegungen, anstrengender Tag, die übliche Belohnung verdient, wie setze ich das um? Ach, Quatsch!
Ich habe das jetzt nicht als "physisches Craving" wahrgenommen, dagegen hätte ich eine Notfallpille dabeigehabt. Es war mehr ein aktives Abtasten der Situation auf der Suche nach Möglichkeiten für den Abend. Allein die Tatsache, dass ich an den Tankstellen vorbeigefahren bin und beschlossen habe, dass die drei Flaschen zu Hause reichen werden, war schon neu. Dass ich dann nur eine halbe getrunken habe, war dann die Krönung.

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 15. April 2015, 08:38

Moin Gustl!

Na dann... [good]...Vorschlag meinerseits: Die 75 mg/d jetzt erstmal eine Zeit lang beibehalten (s. dazu unter anderem auch hier) und weiterhin "in Dich reinhören", wie's um das Craving bestellt ist. Wenn nötig erhöhen. In kritischen Situationen: Notfalldosis (wenn die nicht funzt, kannst Du zur Not immernoch trinken... :wink: ). Runter gehen würde ich an Deiner Stelle jetzt erstmal nicht - sofern es keine UAWs (Unerwünschten Arzneimittelwirkungen) gibt, die das erforderlich machen.

Wenn Du so etwas "Stabilität" in die ganze Sache gebracht hast, steht dem "Ausprobieren" (s. o., Musiktherapie, Auftritte...) eigentlich nichts mehr im Wege...

Helge Schneider hat geschrieben:...und wenn mal etwas schief geht, aber bitte mit Musik. Musik, Musik, Musik, Musik, Musik, Musik, Musik!

von hier

Es muss nicht immer alles von jetzt auf gleich klappen...steter Tropfen höhlt den Stein!

Einen schönen Tag wünscht
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 16. April 2015, 12:48

Tag 19:
Baclofen: 25 - 25 - 25 mg
Alkohol: 5 Liter Bier
Craving: unerträglich
sonstiges: Dosiserhöhung auf 87,5 mg/d ab heute, da das Craving anscheinend nicht mehr, wie ich eigentlich erwartet hatte, morgens auftritt, erhöhe ich erstmal die Mittagsdosis. Diese verlege ich vor auf 11 Uhr (statt bisher 13 Uhr) um den Spiegel in der Mittagszwit nicht so sehr abfallen zu lassen.
Über 75mg/d ist zwar mit meiner Ärztin nicht abgesprochen ich erledige das jetzt einfach so. Nächste Woche habe ich einen neuen Termin, da werde ich das mit ihr besprechen.
Ich hab, wie versprochen, das Paper von de Beaurepaire gelesen, habe eben die neue Studie Von BACLAD gelesen. Es scheint ja nicht ungewöhnlich zu sein, dass man deutlich mehr als 75 mg/d braucht. Also was soll der Geiz?

Neue Dosierung ab heute:
Dateianhänge
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 16. April 2015, 14:19

Hi Gustl!

Hattest Du es diesmal mit der Notfalldosis vor dem ersten Schluck probiert?

Ich will Dich damit wirklich nicht ärgern... :wink: ...aber ich weiß von mir selbst und etlichen Patienten, dass auch starkes Craving nach Einnahme der Notfalldosis abrupt nachlassen kann, und man dann nicht mehr trinken will oder muss. Wenn das erste Bier drin ist, fällt das Aufhören oft schwerer...

@jivaro greift manchmal ein Zitat von Viktor Frankl auf, das auch hier ganz gut passt:

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ Viktor Frankl

Die Frage ist also, wie dieser Raum sinnvoll ausgefüllt werden könnte, um die Reaktion positiv(er) zu gestalten.

Das ist aber alles recht theoretisch, gebe ich zu... [wacko] .

Was die Dosiserhöhung anbelangt: Mit 75 mg/Tag bist Du noch weit von der Maximaldosis vieler anderer Baclofenpatienten entfernt. Das ist richtig. 75 mg/Tag ist eben so eine Grenze in vielen Köpfen, weil die laut Beipackzettel nicht überschritten werden sollte, und viele Ärzte neben dem "Risiko" der Baclofenverschreibung nicht auch noch die Überschreitung der offiziellen Maximaldosis auf sich nehmen wollen.

War das Craving von gestern anders/stärker als die Male zuvor? Du hattest anfangs mal sinngemäß geschrieben, dass Du das Craving an den kritischen Tagen durchaus auch ausgehalten hättest, Dich aber nicht unnötig stressen wolltest (Stichwort: 10 Wochen Übergangszeit).

War's diesmal anders? Hast Du eine Ahnung, was Dich konkret triggert? Bestimmte Situationen, Erinnerungen, Stimmungen, Erlebnisse...?

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 16. April 2015, 16:31

Hallo Papfl,
Papfl hat geschrieben:Hattest Du es diesmal mit der Notfalldosis vor dem ersten Schluck probiert? Ich will Dich damit wirklich nicht ärgern...

Ich dachte mir schon, dass Du das fragst.
Ich will Dich auch nicht damit ärgern, dass ich diesen Rat bisher in den Wind schlage. [blum]
Für mich läuft das so:
wenn Baclofen wirkt (wovon ich bisher ausgehe), dann regelt es im Kopf irgendwas nach, was bisher verreguliert ist. Wie beim Instrument stimmen: wenns nicht stimmt, stimmts halt nicht. Da ist dann auch egal, ob es nun drei oder vier Hz daneben ist, es stimmt halt nicht. Dann dreht man noch ein bisschen, die Schwebungen werden weniger, irgendwann sind sie weg. So lange noch nicht genug Baclofen im Kopf ankommt, so lange gibt es halt immer mal wieder Cravingattacken. Wie die Schwebungen beim Stimmen liegen sie immer weiter auseinander, aber weg sind sie deswegen noch nicht. So what.
Ich habe Nebenwirkungen, die sind aber lächerlich. Ich finds gut, das heißt doch, dass irgendwas passiert.
Ich habe Craving, das ist ok, das heißt, ich hab noch nicht genug Baclofen im Kopp.
Ich habe zwar noch gelegentliche Trinktage, die sind aber schon viel viel seltener als vor der ersten Tablette Baclofen, und zwar ohne, dass ich dafür in irgendeiner Weise die Zähne zusammenbeiße. Das heißt, es funktioniert.
Also was will ich mehr?
Muss ich halt in Ruhe weitersteigern. Da ändert meiner Meinung nach eine Notpille jetzt auch nichts. Die habe ich bei mir, falls mich irgendeine fiese Cravingattacke von hinten anfällt. Und ich nicht trinken will.
Im Moment ist es halt noch so, dass das Verlangen sich scheinbar über mehrere Tage aufbaut, irgendwann kippt die Stimmung und ich will dann ja auch trinken. Wobei ich witzig finde, dass nach einem Trinktag nicht etwa die Lust auf weitere Trinktage steigt, wie man ja eigentlich denken sollte, sondern - auch heute wieder fällt mir das auf - der Kopp ist satt. Am TAg nach einem Trinktag bin ich am ausgeglichensten, ruhigsten. Wieso, kann ich mir nicht erklären, aber das sehe ich ganz klar als Wirkung von Baclofen. Ich habe keinen Kater, keine Depressive Verstimmung und keine Lust auf weiteren Konsum.
Und es gibt halt Tage, da kommt mal die Idee hoch, vielleicht irgendwie was trinken zu können, das kann man auch aushalten. Und dann gibt es Tage, da könnte man die Tapete von der Wand kratzen, wenn nichts zu Saufen da ist. Da nützt eine Notpille doch auch nichts (oder halt einen Tag, an dem man irgendwie dem Craving gezeigt hat, wer der Stärkere ist, aber das brauch ich nicht). Dann reicht die dauerhafte Baclofendosis eben noch nicht und gut.
Und anders war jetzt auch nichts. Ich hab das gleiche gemacht wie die Tage davor, am gleichen Ort, mit den gleichen Dingen. Da war kein Trigger, den ich benennen könnte.
Erhöhe ich halt und fertig ist die Laube.
Erst, wenn ich irgendwann die Nebenwirkungen nicht mehr loskriege und dann immernoch Craving haben sollte, wäre das Zähne zusammenbeißen eine Diskussion wert.
Papfl hat geschrieben:Die Frage ist also, wie dieser Raum sinnvoll ausgefüllt werden könnte, um die Reaktion positiv(er) zu gestalten.

Ja das ist ja alles nett. Aber in dem Moment ist Trinken die positivste denkbare Reaktion. Es macht ja nicht die Flasche auf, das mach ich schon selbst. Insofern ist da natürlich ein Gestaltungsspielraum. Wenn aber auf alle Fragen, was ich jetzt am allerliebsten machen würde, die Antwort "saufen" ist, was gestaltest Du da noch?
Ich glaub nicht, dass das von jetzt auf gestern weg geht, also leb ich halt erstmal damit.
Papfl hat geschrieben:Dich aber nicht unnötig stressen wolltest (Stichwort: 10 Wochen Übergangszeit).

Eben.
Ich seh im Moent überhaupt noch keinen Grund, mich zu stressen.
Und wenn Frau Doktor mir nächste Woche keine höheren Dosierunge genehmigt, sie ist ja nicht die einzige Medizinerin, die ich kenne.
Aber sie wird schon mitgehen, ich drucke ihr diese aktuellen Zahlen aus, die Ihr hier habt, und dann reden wir bei 270 mg/d nochmal über Risiken und Nebenwirkungen.

Gustl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 16. April 2015, 16:56

Hi Gustl!

Wenn Du an diesen Craving-Tagen schlussendlich tatsächlich auch trinken willst, ist ja alles okay [smile] .

Für mich kam das halt so rüber, als ob Du eigentlich lieber nichts trinken würdest und dem Craving quasi "hilflos" ausgesetzt warst. Deshalb das "Nachbohren" mit der Notfalldosis...

Nix für ungut [pardon] !
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 17. April 2015, 21:34

Hi Papfl,
Papfl hat geschrieben:Nix für ungut [pardon] !

Passt schon. [smile]
Papfl hat geschrieben:Wenn Du an diesen Craving-Tagen schlussendlich tatsächlich auch trinken willst,

Nein, lieber würde ich natürlich nichts trinken, sonst könnte ich mir diese ganze Baclofen-Nummer ja sparen und weitersumpfen. Ich glaub halt einfach, dass ich noch nicht fertig bin mit Aufdosieren und nehme Cravingtage einfach als Zeichen, dass ich noch aufdosieren muss. Notfalldosis macht doch erst Sinn, wenn eigentlich alles im Lot ist und dann auf Grund irgendeines Triggers ein fieses Craving von hinten kommt. So hab ichs zumindest verstanden und da bin ich einfach noch nicht.

Die Dosisänderung hat nicht hingehauen, das hat hat mich heute fast aus dem Sattel geholt. [wacko]
Müde, verpeilt, schwummerig. Also ab Morgen gibts erstmal wieder 25-25-25 um 6-13-20 Uhr, dann gehe ich Montag oder Dienstag ein bisschen sanfter hoch oder lege die Mittagsdosis näher an die Morgenration. Das war jetzt jedenfalls zu heftig.
Schönes Wochenende

Gustl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon WilloTse » 18. April 2015, 07:04

Moin Gustl!

Das:
JazzGustl hat geschrieben:Also ab Morgen gibts erstmal wieder 25-25-25 um 6-13-20 Uhr, dann gehe ich Montag oder Dienstag ein bisschen sanfter hoch oder lege die Mittagsdosis näher an die Morgenration.

ist genau die richtige Reaktion! [good]
Wenn Du Dir Deine beiden Grafiken aus dem Baclofen-Rechner anschaust (finde ich übrigens super, dass Du den so konsequent verwendest! Das kann man allen "Neulingen" nur ans Herz legen, Dir das nachzumachen!!), dann wird klar: bei der 25-25-25-Verteilung hast Du ein Tageshoch von etwa 25, bei 25-37,5-25 UND zwei Stunden vorverlegter Mittagsdosis landest Du fast bei 40. Das ist eine Steigerung um fast 15 Einheiten, wo Du bisher während der gesamten Aufdosierungsphase irgendwo um die 5 bis 8 Einheiten Steigerung gelegen hast.

Jepp, das glaub ich, dass das geknallt hat... [biggrin]

JazzGustl hat geschrieben:Ich will Dich auch nicht damit ärgern, dass ich diesen Rat bisher in den Wind schlage. [blum]

Niemand will Dich hier bevormunden, letztlich liegt die Entscheidung, was Du machst, natürlich immer bei Dir. Bisher läuft es ja sehr gut bei Dir, es ist aber auch ziemlich ungewöhnlich, dass ein "Neuling" in der Baclofenbehandlung wie ein Eisbrecher durch die Problemfelder pflügt, als wäre er seit drei Jahren dabei. [biggrin]
Nimm' uns das bitte nicht krumm, wenn wir Dir zwischendurch "Standardtipps" geben, es sind nur Hinweise auf mögliche Alternativen, wenn es Probleme gibt.
Gibt es keine, brauchst Du natürlich keine Alternativen.

Du machst das echt souverän, sieh' bitte unsere Hinweise nur als das, was sie sind: Tipps für andere Wege, falls Du mal den Kurs korrigieren musst.

Hau 'rein und weiterhin alles Gute!

Willo

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 19. April 2015, 10:51

Hi Willo!
WilloTse hat geschrieben:Nimm' uns das bitte nicht krumm, wenn wir Dir zwischendurch "Standardtipps" geben, es sind nur Hinweise auf mögliche Alternativen, wenn es Probleme gibt.

Ist absolut ok, macht Euch bitte keine Gedanken! Es tut mir leid, dass ich oben etwas pampig geantwortet hab, Ihr könnt ja nicht wissen, dass ich, wenn mich was interesiert, ich die Informationen aufsauge wie ein Schwamm und die letzten drei Wochen wahrscheinlich acht Stunden am Tag irgendwas zum Thema Baclofen gelesen hab. [smile]
Ich bin mir sicher, dass der französische Weg der richtige für mich ist und ich da deswegen nicht so übervorsichtig drangehe. Ob das nun gleich eisbrechermäßig ist, weiß ich nicht [biggrin] . Aber wahrscheinlich schon, ich rechne mit ein paar Problemen, habe aber nicht vor, mich davon aufhalten zu lassen.
Ich habe seit Jahren nicht mehr so wenig getrunken wie in den letzten drei Wochen und es geht mir gut wie Schweinchen dabei. Das ist das, was zählt! Ein paar Rückschläge sind mir völlig egal. Sieger ist nicht, wer am härtesten zuschlägt, sondern wer am Ende noch steht.
Ich bin Euch für die Informationen, die Ihr hier sammelt und anbietet unendlich dankbar [good] und ich bin mir sicher, dass auch mal der eine oder andere "Standardtipp" nützlich sein wird.

Tagebuch hole ich Montag nach.

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 20. April 2015, 10:22

Tag 21, 16. April (ich schreib jetzt mal das Datum dazu, bin irgendwie beim Mitzählen drucheinander gekommen [pardon] :
Baclofen: 25 - 25 - 25 mg
Alkohol: 0
Craving: 0

Tag 22:
Baclofen: 25 - 25 - 25 mg
Alkohol: 0
Craving: 0

Tag 23:
Baclofen: 25 - 12,5 - 25 - 25 mg
Alkohol: 2 Liter Wein
Craving: mittel

Tag 24:
Baclofen: 25 - 12,5 - 25 - 25 mg
Alkohol: 2 Liter Wein
Craving: mittel

Gut drei Wochen sind nun also rum. Ich würde gern weiter steigern, da gibt es aber ein Problem: ich vertrage 75 mg/d völlig problemlos, 12,5 mg mehr und ich kann mich in die Ecke schmeißen. Das ist jetzt blöd.
Das WE war alkoholmäßig suboptimal. Ich hatte kurzfristig eine Vertretung für einen Kollegen übernommen, Auftritt in einem Hotel mit eigenem Weingut. Naja, war vielleicht nicht meine beste Idee. Hat aber Spaß gemacht, das kann ich nicht anders sagen. Und so richtig ein schlechtes Gewissen will sich auch nicht einstellen. [pardon]

Trotzdem wollte ich ja eigentlich in Richtung Abstinenz, da sind sechs Pullen Vino an einem Wochenede jetzt kein elegantes Zwischenziel, ich weiß.
Ich habe es diesmal an beiden Tagen mit der Notpille probiert, aber außer, dass ich zwei Stunden lang über Mittag zum Umfallen müde und total neben der Spur war, ist eigentlich nichts passiert. Und gestern ging es mir aus der Kombination Alkohol & Baclofen nachmittags/abends total beschissen. Sooo viel sind drei Flaschen Wein über den Tag verteilt dann auch nicht für meine Verhältnisse, aber es hat im Kopf gezogen, ich hatte das Gefühl, nicht mehr Herr über meine Gedanken zu sein und war irgendwie - ich weiß auch nicht. Schlimmer als nach drei Flaschen Wein ohne Baclofen jedenfalls. [nea]
Irgendwie scheint bei mir bei 75mg/d gerade eine Grenze erreicht zu sein. [unknown]
Ich werde jetzt also versuchen, die Mittagsdosis ganz langsam, vielleicht Viertelstundenweise, nach vorn zu verschieben und mal zu schauen, was dann pasiert. DEnn das Morgencraving ist definitiv weg, dafür erlegt es mich am späten Vormittag.
Mittwoch habe ich einen Arzttermin, da werde ich mal sehen, ob meine Ärztin bereit ist, mit mir weiter hoch zu gehen, ich nehme ihr mal Eure BACLAD-Studie mit. Dazu muss ich das Zeug aber höher dosiert natürlich auch vertragen, davon, dass die Pillen im Schrank liegen, geht das Verlangen ja eher nicht weg.
Also sachte mit die jungen Pferde ist jetzt erstmal das Motto.
Ich werde ab dieser Woche versuchen, einen Trinktag je Woche auszulassen, zur Not mit zusammengebissenen Zähnen. Falls das dazu führt, dass ich am Tag darauf so richtig einen saufe, gehe ich aufs aktuelle Muster zurück, aber wenn ich in sechs Wochen bei der Abstinenz angekommen sein will, muss ich so langsam mal eine Schippe drauflegen.
Ich hatte gedacht, dass das einfacher wird, der Anfang war ja sehr vielversprechend. Aber dass ich Moment nicht weiter hochgehen kann, damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.
Na, wird schon werden, zur Not muss ich halt Krümelchen für Krümelchen zupacken.
Ich lass mich doch nicht vereimern, schon gar nicht von mir selbst. Mensch.
Weitere Konzerttermine sind erstmal nicht geplant, und wenn mich wieder einer anbettelt, für ihn einzuspringen, werde ich das auch erstmal lassen.

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 20. April 2015, 10:53

Moin Gustl!

Könntest Du Dir vorstellen, trotz erhöhter Müdigkeit und dem Gefühl des "Neben-sich-Stehens" ein paar Tage bei der höheren Dosierung zu bleiben, um herauszufinden, ob die Nebenwirkungen eventuell wieder nachlassen? Möglichst ohne Beikonsum?

Genau das wäre ja die "normale" Vorgehensweise bei der Findung der individuellen Idealdosis: Aufdosieren, bis (erste) Nebenwirkungen auftreten. Auf der Stufe verharren, bis die Nebenwirkungen wieder abklingen. Weiter aufdosieren, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Wieder auf dieser Stufe verharren, bis die Nebenwirkungen ablingen und so weiter...

Solange, bis die Nebenwirkungen irgendwann auch nach 1-2 Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas darunter befindet sich dann die Erhaltungsdosis.

Hintergrund ist folgender: Deiner bisherigen Schilderung nach hast Du Deinem Stoffwechsel (noch) nicht genügend Zeit gegeben, sich bei z. B. 87,5 mg/d zu "aklimatisieren". Du bist entweder gleich wieder auf 75 mg/d zurück gegangen oder hast - wie jetzt am Wochenende - nebenbei getrunken.

Für den weiteren Verlauf Deiner Baclofen-Therapie wäre es jetzt wichtig zu wissen, ob die Nebenwirkungen bei 87,5 mg/d nach einigen Tagen wieder verschwinden. Falls ja, dann könntest Du "langsam" wieder die nächst-höhere Stufe anpeilen und warten, ob Du auch dann noch "nebenwirkungsfrei" wirst und so weiter (siehe oben). Falls nicht, dann scheint das Ende Deiner Fahnenstange tatsächlich irgendwo um die 75 mg/d zu liegen.

Auch wenn's vielleicht ein paar Tage unangenehm ist, aber ich würde an Deiner Stelle jetzt mal versuchen, die 87,5 mg/d über mehrere Tage zu halten, um zu sehen, wie sich die Dinge entwickeln.

LG Papfl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 20. April 2015, 11:08

Hallo Papfl.
Danke für die schnelle Antwort!
Papfl hat geschrieben:Könntest Du Dir vorstellen, trotz erhöhter Müdigkeit und dem Gefühl des "Neben-sich-Stehens" ein paar Tage bei der höheren Dosierung zu bleiben, um herauszufinden, ob die Nebenwirkungen eventuell wieder nachlassen? Möglichst ohne Beikonsum?

Ja, klar, grundsätzlich schon. Ich hab halt aktuell das Problem, dass das Verlangen am Vormittag jetzt ziemlich stark wird, daher würde ich eigentlich lieber die Versorgungslücke am Vormittag erstmal kleiner kriegen. Daher die Idee mit dem Vorverlegen der Mittagsdosis. Alternativ kann ich aber auch probieren, um 10 Uhr eine kleine Baclofen-Zwischenmahlzeit einzulegen, wie ich es mit der Notpille ja gemacht habe am WE. Also dann doch wieder auf vier Einnahmen am Tag gehen.
Ich probiere mal ein bisschen rum. Danke Dir einstweilen! [good]
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 20. April 2015, 11:23

Hi Gustl!

Nochmal kurz: Wenn Du Mittwoch ohnehin einen Arzttermin hast, dann würde ich diese Aufdosierungsgeschichte auf 87,5 mg/d dort nochmal ansprechen. Wenn Du das "Gesamtprozedere" (Plan) erläuterst, geht Deine Ärztin wahrscheinlich auch eher mit.

Bis dahin würde ich keine großen Experimente (mit "Zwischenmahlzeit" oder so) mehr machen, obwohl das Craving am Vormittag natürlich lästig ist. Die 75 mg/d anders aufzuteilen ist diesbezüglich sicher keine schlechte Idee.

Wobei Du als Alternative zur Vorverlegung der Mittagsdosis auch eine Erhöhung der Morgenddosis in Betracht ziehen kannst. Zum Beispiel 37,5 mg - 12,5 mg - 25 mg. Oder beides. Wenn Du Zeit hast, schau' Dir das doch mit dem Baclofen-Rechner mal genauer an. Die erhöhte Morgendosis hat manchmal ungeahnte Auswirkungen...

Wird schon!
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 20. April 2015, 12:07

Papfl hat geschrieben:Wobei Du als Alternative zur Vorverlegung der Mittagsdosis auch eine Erhöhung der Morgenddosis in Betracht ziehen kannst. Zum Beispiel 37,5 mg - 12,5 mg - 25 mg

Das ist ein Plan, vielleicht sogar erstmal mit 31,25 - 18,75 - 25.
Gute Idee, danke! [good]
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 20. April 2015, 14:55

Papfl hat geschrieben:Könntest Du Dir vorstellen, trotz erhöhter Müdigkeit und dem Gefühl des "Neben-sich-Stehens" ein paar Tage bei der höheren Dosierung zu bleiben, um herauszufinden, ob die Nebenwirkungen eventuell wieder nachlassen? Möglichst ohne Beikonsum?

Also, "ohne Beikonsum" gehts heute schon mal nicht mehr ab, ich hab jetzt aber bei drei Litern Bier einen Schnitt gemacht und die Mittagsdosis doch auf 37,5 gesetzt. Kann doch nicht sein, dass ich bei 75 mg praktisch keine NW habe und mich 87,5 aushebeln sollen. Quatsch.
Das werde ich jetzt mal bis max. zwei Wochen aushalten, wenn die neuen NW dann nicht weg sind, werde ich, wie von Papfl vorgeschlagen (und wies ja auch im Leitfaden steht) wieder zurückgehen. Was aber nicht passieren wird. Wär ja noch schöner. [mocking]
Morgendosis war heute nicht mehr machbar, ich wollte aber irgendwas unternehmen, das wäre sonst heute der dritte Trinktag in Folge geworden, da wollte ich nun echt nicht wieder hin.
Gut, rein statistisch betrachtet ist es natürlich schon wieder ein Trinktag heute, aber wenigstens einer mit Vollbremsung.
Herrgottnochmal.
Gustl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 20. April 2015, 15:19

Hi Gustl!

Das Problem ist halt auch ein bisschen, dass Du mit Deinen sechs Halben Bier wieder einen guten Teil des Baclofens antagonisierst ("neutralisierst"). Da ist von den 62,5 mg Baclofen, die Du heute schon intus hast, in punkto "Anti-Craving-Wirkung" nicht mehr viel zu erwarten... [smile] .

Vor allem in der Anfangsphase (bis sich der Stoffwechsel angepasst hat) ist die Kombi Alkohol und Baclofen immer wieder ein Katz- und Maus-Spiel. Was gerade noch so funktioniert ist die Methode, Alk langsam runter, Baclofen langsam rauf, wenn Abstinenz zu Beginn der Behandlung partout nicht zu schaffen ist.

Im Moment drehst Du Dich ein Stück weit im Kreis...vielleicht lag das "Neben-der-Spur-sein" die letzten Tage auch nicht unbedingt an der Dosiserhöhung, sondern eher an der Kombi Alk/Baclofen und daran, dass Deine Biochemie gerade ein bisschen die Balance verloren hat...

Mach' Dir keinen Kopf. Hak' heute und die letzten Tage einfach ab und probier's morgen wieder von vorn. Wer zurück blickt, stolpert beim Vorwärtsgehen gleich wieder.

Und alles in allem läuft's doch, oder... [good] !

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 23. April 2015, 12:33

Hi Leute,
kurzer Zwischenstand von mir, ohne Tabelle. Im Moment läufts gar nicht rund, die letzten Tage seit Samstag bedeuteten täglichen Konsum und Depris, Depris, Depris. Ich sitze hier rum, komme mit mir selbst nicht klar, habe auf nichts Bock und würde mir am liebsten die Decke über den Kopf ziehen.
Ich habe von Frau Doktor erstmal die Freigabe bis 150 mg/d aufzudosieren, das Baclad-Paper will sie bis dahin durcharbeiten. ich hab ihr gesagt, dass ich bereit bin, bis 270 mg zu dosieren und dann weiterzusehen, wenn es nicht anders geht. Diese Scheiße muss ein Ende haben.
Echte ADs wollte ich erstmal nicht, habe jetzt so ein Johanniskrautzeug gekriegt (Laif 900 Balance, kennt das jemand?).
Immerhin heute wieder ohne Alk, aber alls grau in grau trotz des schönen Wetters. [unknown]
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 23. April 2015, 13:09

Hallo Gustl!

Nur zur Info nebenbei: Depressive Stimmungen sind häufig einem Serotoninmangel geschuldet, weshalb die meisten ADs auch Wiederaufnahmehemmer genau dieses Botenstoffes sind. Gerade, wenn der Stoffwechsel ohnehin ein bisschen durcheinander gewirbelt ist, kann das Serotonin schon mal "knapp werden" [smile] .

Wenn Du nicht gleich zur "chemischen Keule" greifen möchtest, ist Johanniskraut durchaus eine Alternative. Der Körper kann aber auch - andere bzw. zusätzliche Möglichkeit - Serotonin aus Tryptophan selbst "herstellen". Wie das funktioniert, wird hier erklärt. Wenn Du morgens z. B. eine Kapsel Tryptophan (evtl. kombiniert mit etwas Traubenzucker oder Honig) einnimmst, beginnt der Körper allmählich wieder "natürliches" Serotonin zu produzieren. Im Idealfall schlägst Du damit sogar zwei Fliegen mit einer Klappe, weil Du ein natürliches Schlafmittel gleich gratis mit dazu bekommst: Wenn's draußen dunkel wird, wandelt der Körper nämlich Serotonin in das Schlafhormon Melatonin um...und man wird quasi von alleine müde :wink: .

Du könntest alternativ natürlich auch tryptophanhaltige Nahrung zu Dir nehmen, aber weil die auf unseren gängigen Speiseplänen nur bedingt zu finden ist, helfe ich mit dem Nahrungsergänzungsmittel ein bisschen nach. Vielleicht magst Du ja mal ausprobieren, ob das auch für Dich eventuell eine längerfristige, natürliche Unterstützung sein könnte. Meine Erfahrungen damit sind gut. Dauert halt auch wieder seine Zeit, bis das langsam greift... [whistle] .

Alles Gute einstweilen und halt die Ohren steif!
Papfl

Edit
Dropbox-Links repariert (Danke @WilloTse) :wink:
Zuletzt geändert von Papfl am 23. April 2015, 16:45, insgesamt 4-mal geändert.
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