Im Firefox-Browser lässt sich die zweite Seite dieses Threads nicht öffnen. Mit Chrome oder dem Internet-Explorer von Microsoft geht es hingegen. Dann müsst Ihr die nehmen. Eine andere Lösung habe ich derzeit nicht.
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Ich möchte heute etwas weiter ausholen.
Der Unterschied zwischen Craving = Suchtdruck/ im engeren Sinne körperliche Entzugserscheinungen, im weiteren das "unbändige Verlangen" einen emotionalen Druckzustand durch Zuführung der Substanz Alkohol auszugleichen (entspricht dem Kontrollverlust, subjektiv keine Wahl zu haben, ob man trinkt oder nicht)
und Trinkwunsch, als steuerbareres Element, dem man am Ende aber dann doch irgendwann "unterliegt", ist hinreichend beleuchtet worden hier. Man möchte den nüchternen Raum verlassen, mehr oder weniger dringend.
Essen, Ablenkung, Trampelpfadbauen und eine gewisse Form der Selbstdisziplin helfen hier ja durchaus weiter.
Der körperliche Suchtdruck kann mit Baclofen gut niedergerungen werden (sofern man nicht massiv wiederum dagegen antrinkt bis zum Nullsummenspiel.)
Der Trinkwunsch ist schon schwieriger zu handeln. Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol hört sich nämlich prima an. An Supermarktregalen mit Alkoholika vorüberlaufen. Trinkenden Freunden neutral zusehen zu können, einfach kein Bedürfnis nach Alkohol zu haben. Alkohol und die Settings stellen keine Trigger mehr dar.
Bis - ja bis der Wunsch nach Bewusstseinsveränderung sein fieses kleines Haupt hebt und beschließt: Eins kannst Du ja. Kannst ja wieder aufhören. Auch und gerade dank Baclofen.
Zwei Tage oder eine Woche später reibt sich das Abstinenzlerchen oder "kontrollierte" Trinkerchen verwundert die rotgeäderten Augen.
![black_eye [black_eye]](https://www.forum-baclofen.com/images/smilies/black_eye.gif)
Also doch zurück zum Abstinenzgebot: Ich bin nicht der Typ, der das beherrschen kann. Es trinkt mich. Von mir als handelnder Persona bleibt wenig über, sobald ich erstmal losgelegt habe.
Nun habe ich exakt an dieser Stelle selbst arg zu kämpfen und merke, bei aller Freude an den nüchternen Phasen, wie sehr es mich, besser: einen Teil von mir, hinzieht in den "anderen Raum".
Und ich merke, wie unzureichend das auch mit "Trinkwunsch" beschrieben ist. Ich habe keinen Trinkwunsch. Ich wünsche, nicht trinken zu wollen
Und dabei ist mir etwas sehr Altes eingefallen. Kennt noch jemand von Abba "Hole in your Soul"? So fühlt es sich an, wie eine tiefes schwarzes Loch, in dem alles verschwindet. Als Alternative gibt es noch ein sich Ergeben in Depression. Aber das wäre echt das Ende für mich. Absolute Emotionslosigkeit. Harry's Dementoren, die grauen Männer bei Momo.
Da ist Alkohol zwar ebenfalls selbstzerstörerisch, aber ruhiger, bunter, freundlicher. Im Hier und Jetzt lässt es sich damit weit besser auskommen. Meditation für Faule, wie ich schon öfter mal sagte.
Ich nenne es mal die seelische Dimension neben der körperlichen und psychischen. Warum SHGs nur bedingt hilfreich sind, wenn man nicht mal über seine Bac-Therapie reden darf, ohne möglicherweise exkommuniziert zu werden. Sei nicht, wie Du bist.
Das kann die Ratio; die Seele mag so etwas aber nicht. Pass Dich an, und dann, dann darfst Du sein. Das sind Ohrfeigen, die sitzen.
Hunger, Leere, Sucht sind eine Trias. Und wie bei Huskies laufen sie gern im Rudel.
Achso, eine Lösung hab ich noch nicht. Ich meine nur, es kann wichtig sein, da bei sich selbst zu unterscheiden.
Wenn man anfängt, mit Hochdosierung an diesem Seelenanteil herumzuschrauben, kann man leicht als Gemüse enden.
Trinkfrei zwar, aber auch frei von allem, was so ein Menschenwesen ausmacht.
Vielleicht mag ja jemand mit mir mit suchen, ob es da nicht andere Wege geben kann.
Lieben Gruß
Conny