Praxx aus dem Forum von http://forum.suchtmittel.de/ hat geschrieben:
Nalmefen ist der Versuch der Firma Lundbeck, einen uralten, nie erfolgreichen Opioidantagonisten (vergleichbar mit Naltrexon) als Hilfsmittel zur Trinkmengenreduktion wiederzubeleben.
Nalmefen ist zugelassen zur Behandlung von Alkoholikern, die bei Verminderung der Trinkmenge keine Entzugserscheinungen bekommen. Nalmefen reduziert zusammen mit einer gezielten psychosozialen Betreuung die Trinkmenge um 60% im Vergleich zu 40% durch die psychosoziale Behandlung allein.
Es darf nur von Ärzten mit besonderer Erfahrung in der Behandlung von Alkoholikern für höchstens 3 Monate verordnet werden, wenn eine Entzugsbehandlung kurzfristig nicht verfügbar oder möglich ist. Ausnahmsweise darf die Behandlung um weitere drei Monate verlängert werden.
Die Kosten betragen 180€/Monat.
Da der Stoff leberschädigend ist, darf eine Behandlungsdauer von 12 Monaten auf gar keinen Fall überschritten werden.
In Frankreich wird der Zusatznutzen gegenüber der psychosozialen Behandlung alleine als so gering eingeschätzt, dass die französische Gesundheitsbehörde eine Verordnung zulasten der Krankenkassen ablehnt.
Frankreich setzt auf Baclofen, das dort seit März 2014 von jedem Arzt zur Behandlung des Alkoholsmus verschrieben werden darf.
Sein Beitrag vom 21.9.14 ist hier abzurufen.