Hi Conny,
ich denke, jeder muss seinen Weg finden. Wenn du damit umgehen kannst, okay.
Ich wollte laaange Zeit auch gar nicht aufhören, erst Recht nicht am Anfang, als ich Baclofen nahm und ich plötzlich "weniger trinken konnte". So hätte es bleiben können, dachte mein Suchthirn. Obwohl ich schon seit Jahren gesundheitliche Beschwerden hatte durch den Alkohol.
@Anne, ein rotes Gesicht und aufgeschwemmt aussehen ist doch echt doof! Dass dein Partner iwie auch unter deinem Konsum leidet, hat er ja einmal klar gemacht. Inwieweit du sonst beeinträchtigt bist, das weiß ich nicht.Aber all das hält einen natürlich nicht ab. Es muss wohl von innen kommen, irgendwie.
Mir hatte eine Ärztin bereits 2011 sehr, wirklich sehr! hohe Leberwerte dieagnostiziert . Ich war nämlich bei ihr, weil ich seit Monaten unter Durchfall litt. Dumm von mir, wusste ich doch, woher das kam. Hatte - blöd - wohl gehofft, ich hätte mir im Ausland doch eine nicht alkohol-bedingte Hepatitis zugezogen. Wie blöd muss man sein.
Das erste, was ich nach dieser Diagnose machte, war zur Freundin zu fahren und mir einen "Mittagssekt" abzuholen, den sie manchmal zu nehmen pflegt.
Leberwerte, hab ich wohl gedacht, na und, die sieht man nicht
Stundenlang habe ich am PC gesessen und recherchiert, wie ich all das in den Griff bekommen könnte, um TROTZDEM weiter trinken zu können. Ich habe mir Flohsamenschalen besorgt gegen den Durchfall, super Sache, klappte prima. Ich habe Methionin gekauft, weil es wohl die Leber schützt, habe Unmengen an Mariendistel- und Artischockenkapseln reingeschmissen, allein in der Hoffnung, dadurch sei vielleicht alles nicht so schlimm....
Noch letztes Jahr hat mich mein Mann ins Kranknehaus gebracht, wegen starker Unterbauchschmerzen. Die hatten mich natürlich sofort da, wo sie mich haben wollten und entsprechend behandelt. Okay, die Darmspiegelung jedenfalls war ok. In meinem Zimmer lag eine mit Leberzirrhose. Eigentlich war sie recht normal, nur eben ganz gelb im Gesicht. Nachts aber drehte sie total durch, leif Amok, weil sie meinte, es stünde jemand vor dem Fenster (im dritten Stock), der uns alle töten wollte. Ich hatte solche Angst vor ihr!
Hat mich das zumindest abgeschreckt?
Wenig.
Zu Hause habe ich mir erstmal eine Flasche geöffnet. Aber mir ungutem Gefühl - und Erbrechen später, weil mein Körper das Gift abstoßen wollte. Hat mich das abgehalten?
Wenig.
Denn nach dem Erbrechen ging es mir ja wieder gut....
Warum ich (mal wieder) das erzähle - hier? (Komme mir vor wie ein AA,der/die jede Woche ihre Ex Alki Situationen zum besten geben...)
Es gibt diejenigen, wahrscheinlich wie Conny, die all das im Griff haben, trinken, meinetwegen auch viel, aber irgendwie damit klar kommen.
Gut.
Für andere, wie mich, gab es nur diese eine Lösung, es hat lange gedauert @Anne, sehr lange trotz all der Beschwerden und offensichtlichen, spürbaren, sichtbaren Schäden in mir.
All das war mir egal.
Was es letztendlich ausgelöst hat, urplötzlich und ohne Vorwarnung den Absprung zu versuchen, ist mir ein Rätsel.
Sicher nicht, weil ich musste.
Ich MUSSTE, aber das hat mich nicht interessiert.
Mich hat ja nicht einmal interessiert, dass mir weder der Alkohol noch etwas brachte, dass er mich kaputt machte, dass der nächste Tag so schlimm war, dass ich weiter machen musste. Letztendlich nur noch vegetiert habe, genervt von allem, resigniert, teils panisch, depressiv...furchtbar.
Wenn man soweit ist, meine ich, da bleibt keine Frage mehr.
Und @Anne, den Versuch zu starten, bevor man in solch ein Stadium rutscht, wäre wohl besser.
Aber ich will keine moralpredigten haten, weiß ja, wie das ist.
Liebe Conny, lass es dir gut gehen in deienm Zuhause.
Ich bin auch Zuhause, daheim. Aber ICH kann das nur ohne Alkohol.
lieben Gruß, Suse