Ringos Bacreport

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Ringo
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Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 8. Oktober 2010, 13:15

6. 10.. : 180 Pillen a´10 mg treffen aus USA ein. Zum Abschied von meinem schlechten Freund habe ich abends noch mal so ca. 1 1/2 Liter von ihm reingelassen.

7.10.: morgens habe ich mutig die Reste meines falschen Freundes entsorgt und die erste Pille eingeworfen und hoffnungsfroh gewartet, was kommt. Es kam nichts, - keine Euphorie, keine Nebenwirkungen; vielleicht etwas Gelassenheit. Kann aber auch Placebo sein. Mittags die zweite Pille. Nichts Neues. Nachmittags die dritte Pille und dann die gefährliche Zeit gegen 18.00 Uhr nach Feierabend zu Hause, wo mich mein erster Gang üblicherweise an den Kühlschrank führt, wo bis gestern dann schon immer mein Freund ungeduldig auf mich wartete. Wasser, Wasser, Wasser und Pille Nr. 4.
Keine Nebenwirkungen, normaler Schlaf ...Der Verdacht kommt auf, dass ich vielleicht mit den Pillen hereingelegt wurde.
Aber immerhin: seit langer Zeit mein erster alk-freier Tag! Fortsetzung folgt.
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Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 10. Oktober 2010, 15:02

Liebe Kollegen,

hier die Fortsetzung.

8.10.: 4 x 10 mg über den Tag verteilt, den frühen Abend, meine persönliche Hauptgefährdungszeit, alkfrei überstanden
mit einem gerüttelt Maß an Selbsbeherrschung, immerhin.

9. 10.: heute ist Sonnabend und ein besonders gefährlicher Tag für mich. Denn samstags so ab 11.00 findet der Frühschoppen in meiner Dorfkneipe statt, dort habe ich noch nie fürchterlich viel getrunken, aber damit angefangen
und zu Hause nahtlos weitergemacht. Alles gutgegangen! Ein alkfreies Weizenbier und den Rest des Tages auch nichts mehr, bei 4 x 10 mg.Tag drei gut überstanden, vom "Switch" bin ich wohl noch weit entfernt. Ab morgen will ich für drei Tage 4 x 15 mg nehmen. Habe vorsichtshalber schon mal Nachschub bestellt, diesmal in Spanien.
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britz33
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon britz33 » 18. Oktober 2010, 11:45

Hallo Ringo,
ich habe mich soeben bei Skype angemeldet. Einem Chat steht somit nichts mehr im Wege.
Melde Dich doch mal deswegen bei mir!

Liebe Grüße,

Brigitte

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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 18. Oktober 2010, 16:11

Liebe Brigitte und Ihr anderen,

ok, ich habe Dir gerade meine Skypeadresse per PN geschickt, bin jetzt bis Freitag auf Reisen. Schlage vor, dass wir uns kommenden Freitag gegen 18.00 Uhr treffen.

Haben andere vielleicht auch Lust, zu uns zu stoßen? Dann bitte bei Skype anmelden und uns die Skypeadresse per PN (persönlicher Bereich) übermitteln.

Und jetzt noch zu meinem "Bacreport":

Vom 10.10. bis 13. 10.: 6x10 mg, Tagesdosis also 60 mg
Vom 14.10. bis 16. 10.: 7x10 mg, Tagesdosis also 70 mg
Ab 17.10 8X10 mg, Tagesdosis also 80 mg

Am 16.10. das Spiel mit dem Feuer: Geburtstagseinladung, festliche Tafel und -schon von der Gastgeberin eingeschenkt-
ein Glas Fürst Metternich an jedem Platz. Habe mich nicht getraut, die Gastgeberin vor den Kopf zu stoßen und den Sekt getrunken. Aber nicht ganz. Habe etwa ein Drittel ungetrunken im Glas gelassen. Ist mir früher nie passiert. Alle weiteren Alkoholangebote, von denen es reichlich gab, habe ich tapfer ausgeschlagen.

Von dem geschilderten "Rückschlag" abgesehen, bin ich heute den 12. Tag trocken.

Bis demnächst.

Euer

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 24. Oktober 2010, 16:13

ab 17. 10. täglich 80 mg über den ganzen Tag verteilt bis zum 19. 10.,
ab 20. 10. bis heute 24. 10. täglich 100 mg, 4 * 25 mg

Bin heute den 18. Tag trocken, keine Nebenwirkungen mit einer Ausnahme: Schwindelgefühle am Abend des 21. 10.
Nach wie vor phantastischer Schlaf, Craving ist so gut wie weg. Belastungstest zweimal gut bestanden, zuletzt gestern:
samstags findet in meiner Stammkneipe schon seit Jahren ein Stammtisch statt, wo auch gut getrunken wird. Hat mich nicht angefochten,- sieht so aus, als verfüge ich schon über die Gleichgültigkeit, von der Ameisen berichtet. Apropos,
habe mir sein Buch gestern endlich beschafft und es verschlungen.

Ich will es jetzt für einige Tage bei 100 mg belassen, entweder werde ich dann sicherheitshalber noch ein wenig aufdosieren oder vielleicht schon in sehr kleinen Schritten herunterdosieren, bis ich die Erhaltungsdosis gefunden habe.

Mal sehen, ich halte Euch auf dem laufenden.

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 28. Oktober 2010, 22:11

Unerwartete Nebenwirkung!

Also, bin heute den 22. Tag trocken, drei Wochen sind geschafft. Bin immer noch bei 100 mg; 4*25 mg über den ganzen Tag verteilt. Craving: null. Will den Erfolg nicht gefährden, bleibe deshalb doch noch ne Zeit bei dieser Dosis, denke eher darüber nach, noch leicht zu erhöhen. Switch schon erreicht, Schalter schon umgelegt? Bin mir nicht sicher. Aber wie kriege ich das ´raus? Sicher wäre ich mir, wenn ich ein Bier oder ein Glas Wein trinken würde und ohne Probleme nach einem Glas aufhören könnte oder ich gar feststellen könnte, das es mir gar nicht mehr schmeckt. Unser aller Meister Ameisen hat sich ja auch ähnlichen Belastungsproben ausgesetzt, sogar recht heftigen. Auf der anderen Seite habe ich zuviele Berichte gelesen, in denen solche Versuche der Anfang vom Ende waren; bzw. die ersten Wochen euphorisch über Anfangserfolge berichtet wurde und dann plötzlich beredtes Schweigen eintrat, so dass man sich den weiteren Verlauf gut vorstellen kann.
Ich bin jedenfalls entschlossen, meinen bisherigen Erfolg nicht leichtfertig zu gefährden.

Ach so, ich wollte ja noch von den unerwarteten Nebenwirkungen berichten. Die habe ich heute morgen nur zufällig bemerkt, als ich mal wieder auf die Waage stieg.Habe in den letzten drei Wochen exakt 3 Kg abgenommen, ohne meine Ernährung zu verändern. Angenehme Nebenwirkung, die sich aber leicht erklären läßt: ein Liter Wein hat ca. 680 kcal, die ich mindestens täglich eingespart habe. Und habe nebenbei noch mehr gespart: 300 spanische Pillen a 25 mg haben mich 165,- € gekostet, das Stück also 0,55 €, kostet mich täglich also zur Zeit 2,20 €. Für Wein habe ich je nach Qualität
täglich mindestens 5,- € ausgegeben, eher mehr. Erwirtschafte zur Zeit also täglich einen Überschuss von 2,80 €, im Monat von 84,- €, im Jahr von 1022,00 €, in 10 Jahren von 10.220,- €, in...Jahren.....€ [dance] Herrliche Aussichten!
Idealgewicht und finanzieller Wohlstand winken. [hi_bye]

Bis demnächst

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 31. Oktober 2010, 23:22

Der Monat ist fast zu Ende, Tag 25 der neuen Dürre, pardon, Trockenheit auch.

Am 29. und 30. 10. hatte ich mir eine Tagesration von 110 mg verordnet, tagsüber 3*25 mg und abends 1*35 mg.
Abends war mir dann doch ein wenig schwummerig/schwindelig.

Ab heute lasse ich es wieder bei 100 mg.

Zu Beginn meiner Abstinenz hatte ich die Reste meiner Weinvorräte entsorgt, einerseits, um nicht in Versuchung zu geraten, andererseits um auch symbolisch den Abschied nach außen zu manifestieren.

Habe mir nun gestern zwei Flaschen meines Lieblingsweins gekauft, weil ich mittlerweile der Auffassung bin, dass die Abstinenz wervoller ist, je größer die Versuchung. Kann berichten, dass es mich nicht im geringsten anficht, dass der Wein nun in unmittelbarer Nähe rund um die Uhr zur Verfügung steht. Sollte sich der Schalter etwa schon umgelegt haben?

Bis demnächst

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 6. November 2010, 18:27

Wie es mit Ringo weiter ging…

Am 31. 10. (Tag 25) und 1. 11. auf 100 mg (4*25 mg) reduziert, am 2. und 3. 11. auf 95 mg, seit 4. 11.
bis heute (Tag 31) auf 85 mg ( 3*25 mg und 1*10 mg).

Ihr merkt schon, der erste Monat ist ´rum! [dance]

Bilanz:

1. Alkohol: null, und nun zu den “Nebenwirkungen”

2.Anfangsgewicht: 96 Kg, aktuell:91,8 Kg

3.Finanzen: [sad] ich habe Euch ja am 28. 10. so schlau vorgerechnet, dass ich täglich mindestens 2,80 € spare. Tja, ich weiss nicht so recht, wo sie geblieben sind und starte ab sofort ein neues Projekt.Ab heute lege ich jeden alkfreien Tag 2,80 € in die alte Kaffeekanne. Verspreche mir davon weitere Motivation durch Visualisierung des Erfolgs,- und Wohlstand. :wink:


Resümee:

Trotz einiger typischer Gefährdungssituationen wie 5 Samstagsstammtischen in der Stammkneipe (was will ich da überhaupt noch, ist doch nicht mehr meine Zielgruppe?), einer Geburtagsfeier und einem
Skatabend ist alles gut gegangen.

Obwohl mir seit 30. 10. zwei Flaschen meines Lieblingsweins allzeit bereit zur Verfügung stehen,
ruhen sie immer noch jungfräulich im Keller.

Ich weiss nicht , wie sich der berühmte “Switch” genau anfühlt, aber die vielbeschriebene und erstrebenswerte Gleichgültigkeit gegenüber meinem falschen Freund scheine ich erreicht zu haben.

Kurzum, bin mit dem ersten Monat zufrieden, mir fehlt nichts, na ja vielleicht doch. War im letzten Monat so sehr mit meiner Selbstbeobachtung beschäftigt, dass ich mich noch nicht um eingeschlafene soziale Kontakte gekümmert habe.

Ausblick: werde versuchen, meine Abstinenz künftig als etwas selbstverständlicher zu betrachten, die Selbstbeobachtung zurückfahren und mich um alte und neue Freunde kümmern, meinen Bacreport nur noch im Wochen- oder Zweiwochenrhythmus fortführen.

Eine ernste Sorge treibt mich allerdings um, nämlich die,dass eigener Leichtsinn/Übermut das zarte Pflänzchen schnell gefährden könnte. Denn hier im Forum habe ich eines gelernt und sage das ohne Ironie oder Boshaftigkeit sondern -pardon, klingt vielleicht etwas pathetisch - dankbar:

Der Anfangserfolg ist relativ einfach und schnell - jedenfalls für mich, ich weiss, dass andere schwerer kämpfen müssen - zu erringen gewesen. Ihn zu bewahren, scheint mir die wahre Herausforderung zu sein, gerade weil ich hier bei Euch gelernt habe, dass es oft nicht so problemlos läuft und bisweilen “Rückschläge” zu verzeichnen sind, die ich eigentlich so nicht nennen möchte. Hinfallen ist keine Schande, aber das Liegenbleiben; - wenn ich nur wüsste, von wem dieser schlaue Spruch stammt, von mir jedenfalls nicht. :wink:

Bin also vorgewarnt und sehe den nächsten Monaten mit gewisser Beklommenheit entgegen. Experimente mit dem moderaten Trinken will ich die nächsten Monate nicht wagen, obwohl ich diese Vorstellung schon als Fernziel habe. Eines verspreche ich aber: wenn ich einen “Ausrutscher” zu verzeichnen habe, werde ich ihn auch hier offenbaren, ebenso wie einige andere es hier auch offen und mutig getan haben. Respekt!

Und Dank an die Initiatoren dieses Forums!Ohne dieses Forum wäre ich sicher nicht so weit.


Ich lasse wieder von mir hören.

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Haddock » 10. November 2010, 00:21

Danke Ringo - sehr gutes Tagebuch! Wünschte, ich hätte auch so wenig NW's!

LG, Haddock

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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 10. November 2010, 08:59

Lieber Haddock,

Danke für die Blumen.

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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 19. November 2010, 22:28

Als Ringo in grosse Versuchung geriet.....


Liebe Gemeinde,

wenn hier zur Zeit sonst keiner schreibt, nutze ich mal die Gelegenheit, meinen Erfahrungsbericht fortzuschreibern:

vom 7. 11. bis 12. 11. reduziert auf täglich 85 mg ( 3*25 + 1*10)
vom 13. bis 16. 11. auf 80 mg (2*25 +3*10) heruntergefahren und seit
17. 11. bis heute auf 75 mg (3*25).

Bei dieser Dosierung will ich es noch einige Tage belassen.

Auswirkungen der Reduktion? Keine, jedenfalls keine, die mir als signifikant aufgefallen wären. Vielleicht bin ich etwas aktiver und entschlossener geworden, will ich aber nicht unbedingt mit der Herunterdosierung in Zusammenhang bringen.

Ich habe ja schon geschildert, dass ich einigen typischen Gefährdungssituationen erfolgreich ohne Mühe widerstanden habe. Anders am Abend des 8. 11.:

Ich hatte abends einen Kunden zu einer Besprechung aufgesucht, er kam mit einer eine Flasche Wein an den Tisch, schenkte sich ein Gläschen ein und trank in Ruhe und mit sichtlichem Genuss.

Zuvor hatte er mich natürlich gefragt, ob er mir auch etwas anbieten könne, vielleicht ein Bier; weil ich beim letzten Besuch bei ihm auch ein Bier getrunken hatte. Hatte ich jetzt aber dankend abgelehnt.

Ich muss ihm wohl ein wenig neidisch und traurig beim Weintrinken zugesehen haben,denn er fragte mich jetzt, ob ich auch ein Gläschen mittrinken wolle. Und bei Gott, ich war drauf und dran, ja zu sagen.

Die Atmosphäre war entspannt und hatte nichts mit früheren Trinksituationen zu tun. Ich hätte ein Gläschen gut genießen können und wollte es auch gern. Und dann habe ich mich zu einem NEIN durchgerungen, wirklich durchgerungen.Vielleicht hätte es mich nicht aus der Bahn geworfen, vielleicht wäre es aber auch der Anfang vom Ende der Abstinenz geworden. Ich bin schweren Herzens auf "Nummer Sicher" gegangen.

Will sagen: typische Gefährdungssituationen habe ich locker abgewehrt, mit der spontanen Situation, die mich unvorbereitet traf, hatte ich schon Schwierigkeiten, zu widerstehen.

Tja, habe also bis heute widerstanden. Vom 7. 10. bis heute (44. Tag) kein Alk.

Mal sehen, wie´s weitergeht.

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon britz33 » 20. November 2010, 17:40

Hallo Ringo!

Ich drücke Dir hiermit meinen allergrößten Respekt aus, daß Du so toll durchhältst!!!

Ich selber habe es nicht so geschafft wie Du - DAFÜR... Seit 10 Tagen rauchfrei.

Sei weiterhin so stark!

Brigitte

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Haddock
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Haddock » 21. November 2010, 23:11

Tja Ringo, was soll man nur sagen: GRATULIERE, WELL DONE [clapping] [clapping] !!!!

Finde ich wirklich super, wie Du das durchziehst. Ich kann, nein muss Dir hier ma was bemerken: Ich halte ja nicht so gut durch wie Du. Aktuell habe ich auf 100mg/Tag hochdosiert (2x50 morgens und abends). Seit ich das mache, trinke ich allerhöchstens noch 0.5dl Bier, eher aber 3dl. ABER, seit ich Bac nehme, schmekt der Alk anders. Der Geschmak ist anders, wirklich. Einen Rotwein beispielsweise trinke ich praktisch gar nicht mehr, weil ich den gar nicht mehr so richtig (vom Standpunkt der Geschmaksfülle her gesehen) geniessen kann. Was ich sagen will - ich glaube, Du hast auch in der Hinsicht nix verpasst, als Du das Glas Wein beim Besuch nicht getrunken hast. Ich weiss nicht, wie es den anderen geht, aber schmecken wir früher ohne Bac tut mir kein Alk mehr. Das Bier ist auch nicht mehr so wie früher, obwohl ich es noch wie oben erwähnt trinke.

Also, wenn Du schon kannst, ziehe es weiter so durch! Mit bewundernden Grüssen,

Haddock

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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 24. November 2010, 22:10

Liebe Brigitte, lieber Haddock und Ihr anderen,

Danke.10 Tage rauchfrei ist doch was! [clapping] Oder sind es heute schon 14 Tage? :wink: Also ich rauche noch fleissig weiter; befürchte beides einzustellen würde mich überfordern. Bin passionierter und leider auch intensiver Pfeifenraucher, aber so habe ich etwas, woran ich mich permanent "festhalten" kann.

Tja und gerade heute bin ich, wenn auch indirekt, zum Rotwein gekommen. Habe einer Kundin helfen können, was bei ihr Dankbarkeit auslöste, die sie mit einem kleinen Geschenk zum Ausdruck brachte, nämlich mit einem Päckchen Pfeifentabak, der mit Rotwein aromatisiert ist.

Haddock, Deine Zeilen trösten mich in der Tat. Als Fernziel stelle ich mir ja auch vor, bei der einen oder anderen passenden Gelegenheit einen Schluck zu geniessen. Vor vielen, vielen Jahren war ich mal nicht ganz freiwillig etwa ein Jahr ohne Alk ausgekommen und habe mir dann eines Tages auch wieder ein Schlückchen gegönnt, das mich im Ergebnis jetzt hierher geführt hat.Wahrscheinlich bin ich deshalb so vorsichtig. Einen wesentlichen Unterschied zu meiner lange zurückliegenden Abstinenz gibt es aber. Jetzt mit Bac erscheint mir die Enthaltsamkeit geradezu als Kinderspiel. Apropos Kinderspiel: Welche Auswirkungen Bac auf Deine Kinder haben könnten, lieber Haddock, weiss ich natürlich auch nicht. Gut aufpassen auf Deinen Bac-Vorrat!

Und zum Schluss: es tut mir natürlich gut, wenn ich von Euch Anerkennung erfahre, beschämt mich aber auch ein wenig.

Ich mag nicht so sehr als der "Superbacanwender" dastehen. Die nächsten Glückwünsche nehme ich deshalb erst entgegen, wenn das erste Jahr der Abstinenz geschafft ist. Einverstanden? :wink: Danke.

Euer

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Haddock » 24. November 2010, 22:30

Ringo - ich kann Dir glaub nachfühlen, was Deine Beschähmtheit angeht. Aber das sollst Du nicht sein! Lob und Komplimente sollen eine ermutigende Wirkung haben. Und schliesslich zeigst Du ja allen hier, dass es eben auch die brutalo-Heilung à la Ameisen gibt. Das ist - so erlebe ich es jedenfalls - sehr ermutigend.

Aber keine Sorge, ich werde mich Deinem Wunsch beugen und Dich gemässigter Loben [angel]

LG, Haddock

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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 4. Dezember 2010, 16:55

Liebe Kollegen,

dann will ich mal weiter berichten:

Seit dem 19. 11. habe ich es bis heute bei 75 mg belassen, verteilt auf morgens, mittags und abends je 25 mg. Ab morgen werde ich auf 70 mg reduzieren, morgens 2*10 mg und im übrigen wie gehabt. Bei meiner nächsten Bestellung werde ich komlett auf 10 mg-Tabletten umstellen, weil man mit diesen etwas feiner dosieren kann, ohne Tabletten teilen zu müssen (Krümelkram).

Heute ist mein 59. alkfreier Tag, der allerdings in den Mittagsstunden in Gefahr geriet, weil ich am späten Vormittag eine schlimme Nachricht erhielt. Habe zum ersten mal ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, mich an meiner "eisernen Reserve" zu vergreifen, Ihr erinnert Euch? Zwei Flaschen meines alten Freundes. Ruhen allerdings doch noch unberührt im Keller. Ich hoffe, es bleibt dabei. Auf unangenehme Nachrichten habe ich in den letzten Jahren immer mit erhöhtem Alkkonsum reagiert. Das ist auch der Grund, warum ich jetzt und heute schreibe. Eigentlich wollte ich meinen nächsten Bericht erst zu einem "runden" Datum schreiben, nämlich, wenn am 7. 12. zwei volle Monate geschafft sind. Muss mich gerade etwas ablenken.

Ablenkung werde ich auch noch abends haben, in meiner Stammkneipe. Dort gibt es einen Sparclub dessen Mitglied ich bin. Jedes Mitglied muss dort einmal wöchentlich erscheinen und sein Sparfach füllen, sonst gibt es ein Strafgeld. Beim Sparen bleibt es natürlich nicht. Und heute ist Zahltag und Sparessen. Der Wirt stattet seinen Dank ab, indem er alle Mitglieder des Sparclubs heute freihält. Saufen bis zum Umfallen, wer möchte. Das war eigentlich auch der Grund meiner Mitgliedschaft: regelmäßige Kneipenbesuche, mußte ja hin, um Strafgeld zu vermeiden und das "Sparessen" als Höhepunkt des Sparjahres. Hin muss ich heute, um mein Erspartes abzuholen. Ob ich dann bis tief in die Nacht bleibe und mit alkfreiem Bier das allgemeine Besäufnis um mich herum beobachte oder frühzeitig nach Hause gehe, weiss ich noch nicht. Gefährdet fühle ich mich jedoch nicht.

Tja und sonst:

Ohne grosse Mühe und als angenehme Nebenwirkung nehme ich nach wie vor ab. Bin aktuell bei 89,2 Kg. Wenn das so weitergeht, schaffe ich mich selbst ab. Müßte in etwa zwei Jahren bei Null angekommen sein. :wink:

Meine geniale Idee, ersparte Ausgaben für Alk täglich in der alten Kaffeekanne anzusparen, habe ich nicht ganz konsequent umgesetzt. Aber alle drei bis vier Tage stecke ich einen Fünfer hinein oder auch mal einen Zehner.
Der heutige Kassensturz hat 85,- € ergeben, von denen meine Frau nichts weiss :wink: Werde sie eines Tages überraschen.

So, Freunde, das wärs für heute.

Euer

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Haddock » 5. Dezember 2010, 14:17

Hi Ringo
Und, durchgehalten gestern? Entschuldige die Frage, aber macht es noch Sinn, bei der Stammkneipe mitzuspahren? Das könnte doch auch in die Überraschungsbüxe für Deine Frau gehen! Will mich nicht zu weit rauslehnen, war nur so ein Gedanke. Hoffe, es geht Dir gut und falls Du gestern "ausgerutscht" bist, nicht entmutigen lassen, sehe es als Vorfall, nicht als Rückfall, der Mensch ist nicht perfekt :)

LG, Haddock

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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 5. Dezember 2010, 15:38

Hallo Haddock,

mein treuer Leser :wink: ,

die Fortsetzung wollte ich schon noch liefern. Ist alles gut gegangen: drei alkfreie Weizenbier, Grünkohlessen (kennt Ihr Grünkohl in der Schwyz ?) hart ersparte 530,-€ in Empfang genommen und gegen 21.00 Uhr nach hause gegangen, bevor es so richtig losging.

Deine Frage ist natürlich berechtigt, ist ja nicht mehr meine Zielgruppe. Habe ich mir mittlerweile selbst gestellt. Sind ja nicht alles Saufköppe, sind auch nette Leute dabei, die ihre Grenzen kennen und nur zum Sparessen mal "die Sau rauslassen".Ich denke aber ernsthaft drüber nach, ob ich im nächsten Jahr da noch mitmache.

LG

Ringo
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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Haddock » 6. Dezember 2010, 22:08

Kann ich ja sehr gut verstehen, aber kannst ja sicher auch auf ein paar alkoholfreie Weisse hingehen ohne mitgespart zu haben; die mögen Dich ja bestimmt dort ;)

Ich bin am runterdosieren, 20mg weniger bisher und craving ist nicht da! Probieren möchte ich, nur noch die Nachmittagsration (50mg) zu nehmen, mal gucken, ob ich das erreichen kann. Wäre natürlich sehr praktisch.

Meine Augen machen mir zu schaffen, kann fast nicht mehr arbeiten, schlägt auf meine Belastbarkeit und Geduld, grrrr!

LG, Haddock

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Re: Ringos Bacreport

Beitragvon Ringo » 22. Dezember 2010, 22:05

Liebe Gemeinde,

bin doch noch täglich bei 3*25 mg und heute den 75. Tag ohne Alk. Eigentlich müsste es der 76. Tag sein, wenn da nicht der 9. 12. gewesen wäre.

Ihr erinnert Euch? Ich hatte am 6. 12. eine niederschmetternde Nachricht erhalten, die mein weiteres Leben erheblich beeinflusst. Früher hätte ich sofort zur Flasche gegriffen. Diesmal nicht, aber drei Tage später und das kam so:

Ich wollte das Problem in Ruhe mit meiner Frau besprechen, bei einem Glas Wein. Das war schnell leer und das nächste auch und schließlich auch beide Flaschen, von denen meine Frau genau zwei Gläser getrunken hat. Dann war meine "eiserne Weißweinreserve" erschöpft. Aber da war zum Glück noch eine Flasche Rotwein, die eigentlich für einen meiner Skatbrüder vorgesehen war. Die habe ich dann auch noch geöffnet und ein Glas davon getrunken und dann hatte ich genug.

Am nächsten Tag nach der Arbeit dachte ich mir, jetzt ist sowieso alles egal und erinnerte mich an die angebrochene Rotweinflasche und hatte sie schon in der Hand. Und jetzt geschah das kleine Wunder. Als ich die Flasche so in der Hand hatte, verging mir ohne Willensanstrengung die Lust darauf.

Soweit zu meinem Versuch des moderaten Trinkens. Ich weiss nicht, was mich am 9. 12. geritten hat. Das typische Craving war es sicher nicht. Bei früherer Gelegenheit hatte ich einmal ohne Probleme ein halbes Glas Sekt getrunken und konnte die weiteren ohne Mühe ablehnen.Bin mir selbst ein Rätsel.

Seither schlucke ich mein Bac wie gehabt und habe keine Probleme, - als wäre nichts gewesen. Wenigstens so etwas wie Langzeitwirkung scheint Bac bei mir zu haben.

So Freunde, jetzt steht Weihnachten vor der Tür.

Ich wünsche Euch allen ein möglichst trockenes und gesegnetes Fest!

Ringo
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