Molly stellt sich vor

[Molly]

Hallo , ich bin Molly (w) 51 Jahre , verheiratet und eine ehemalige DDR Bürgerin
Alk war / ist immer ein Thema gewesen , mal mehr mal weniger. In den letzten ca.5 Jahren hat sich der Konsum stetig gesteigert . Eigentlich seit die Kinder aus dem Haus sind.
In meinem Elternhaus sowie auch bei meinem Mann wurde gern und viel getrunken . War irgendwie normal wenn Besuch kam egal ob mit Auto oder ohne es wurde ein Bier angeboten /getrunken auch 2 und wenn der Besuch nicht gehen wollte dann wurde der 0,7 er Glasmantel (Schnaps) aufgedreht.
Und das hat sich bei uns vortgesetzt . In meiner Jugend hatte ich schlimme Exzesse , mit Filmriss und allem drum und drann. Da wollte ich eigentlich nicht mehr hin . Dann kam die Wende und die Kinder alles hat sich runtergefahren und beruhigt. Wir waren beide gezwungen einen neuen Beruf zuerlernen ,da es unsere Berufe im Westen nicht gab.
Ich bin im Behindertenbereich gelandet . Zur Zeit arbeite ich mit psychisch Kranken wo auch Alk ein grosses Thema ist.
Und hier beginnen auch meine Probleme . Wenn ich zu einem Beratergespräch ,also ich als Berater eingehüllt in eine Wolke Pitralon und Tiktaks in der Tasche komme .... was soll dabei rauß kommen. Nagut ich hab ein besseres Verständnis für die Leute.
Im letzten halben Jahr gab es auch wieder diese Exzesse . Mit peinlichen Vorfällen . Leider hielt die Scham und das eklige Gefühl nicht lange an.
Getrunken wird bei uns alles Bier ,Schnaps, Wein ,Sekt usw.
Ich will das ALLES nicht mehr ! Wie mein Mann dazu steht weiß ich nicht . Das ist erstmal 2. Ich will für mich klar kommen. Aus Verzweiflung hab ich mir Kudzu ( hilft nicht )bestellt und in diesem Zuge bin ich auf Euch gestossen.
Jetzt kommt die Fragen der Fragen . Gibt es in meiner Nähe einen Dok . der Bac verschreibt ?
Welche Apotheke ist im Netz derzeit zu empfehlen auch ohne Rezept an Bac
zukommen?
LG Molly
PS sorry das die Vorstellung meiner Person so lang geworden ist

[DonQuixote]

Hallo Molly

Die besten Erfolge erzielst Du mit Baclofen, wenn Du abstinent beginnst. Das Medikament wird langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den bzw. die angepassten Dosierungstabellen im Forum eingeschlichen. Man hält sich solange an das Aufdosierungsschema, bis erste Nebenwirkungen auftauchen oder das Craving (Trinkverlangen) verschwindet. Bei den Nebenwirkungen handelt es sich meist nur um erhöhte Müdigkeit oder ein leichtes "Neben-sich-stehen", also nichts Weltbewegendes. Dann auf dieser Stufe verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Dann überprüfen, wie's um das Craving bestellt ist: Besteht nach wie vor Verlangen, dann sollte die Dosis wieder langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Schritt für Schritt .

Irgendwann kommst Du an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann Deine individuelle Erhaltungsdosis .

Wenn Du momentan noch trinkst, an dieser Stelle der Hinweis, dass abruptes Absetzen von Alkohol gefährlich sein kann (Stichwort: Krampfanfall, Delir). Wahrscheinlich wäre es dann am besten, Du beginnst nach der Methode "So viel Alkohol wie nötig, so wenig wie möglich". Das würde bedeuten, dass Du Baclofen langsam einschleichst und parallel dazu versuchst, den Alkohol zu reduzieren (jeden Tag ein bisschen weniger). Hängt auch davon ab, wie hoch Dein täglicher Alkoholkonsum gegebenenfalls ausfällt. Wenn er deutlich über einer Flasche Wein (oder vier Halbe Bier oder einer halben Flasche Schnaps) liegt, wäre eine vorherige Entgiftung eventuell sinnvoll. Da Alkohol und Baclofen - vereinfacht gesagt - biochemische Gegenspieler sind und sich gegenseitig antagonisieren ("neutralisieren"), kann es auf diesem Weg zwar ein bisschen länger dauern, bis sich erste Erfolge abzeichnen, aber das ist denke ich auch kein Beinbruch. Zumal man für die Baclofen-Therapie ohnehin ein bisserl Geduld mitbringen sollte . Höher, schneller, weiter...ist hier IMMER kontraproduktiv. In der Ruhe liegt die Kraft.

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du . Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik , konkreter im und . Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel , den man auch finden kann. Und natürlich das Buch . Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe mir einfach eine .

Und bitte schreibe mir ebenfalls per , wo Du wohnst, damit ich raussuchen kann.

Einen guten Start in Deine nun hoffentlich bald beginnende Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

[Molly]

Hallo DQ , danke für die Infos.
Hatte ne harte Woche hinter mir , 5 Tage ohne Alk, ich hatte ja schon fast gehofft ich brauch kein Bac und auch sonst Keinen ich schaff das ,so schlimm ist das ja gar nicht bei mir dann kam der Durst wieder oder wie Ihr sagt Craving. OMG schlimmer Absturz
Wollte eigentlich abstinent mit Bac beginnen aber das wird wohl nichts.
Hab dir ne PN ,hoffe auf baldige Nachricht

[laggard]

[DonQuixote]