Ich möchte mich nun auch vorstellen!

[maukro]

Hallo,

ich bin der maukro, 30 Jahre alt und habe seit ca. 5 Jahren ein Problem mit Alkohol. Angefangen regelmäßig an Wochenenden zu trinken habe ich mit ca. 15/16 Jahren. Vor 5 Jahren bin ich dann in meine erste eigene Wohnung gezogen und trinke seitdem wirklich sehr viel Bier. Meist sind es 2 Liter Bier pro Tag, an Wochenenden auch mehr. Es gelingt mir gut abstinent zu sein, wenn ich Verpflichtungen nachgehen muss (Nachtschicht usw.), vor der Arbeit trinke ich nie. Meist immer Abends, alleine vor dem PC und schaue mir auf Youtube irgendwelche Videos an.

Eigentlich kann man sagen das ich körperlich im Moment noch nicht abhängig bin, aber ich kann meine Abende alleine einfach nicht ohne Alkohol füllen, trinke meist um mich für irgendwelche fadenscheinigen Dinge zu "belohnen" alla "heute hast du aber viel erreicht..." usw. Mittlerweile macht mich mein Konsumverhalten sehr unglücklich, auch weil ich durch den Alkohol viel zugenommen habe. Generell will ich es jedoch schaffen nur noch an den Wochenenden zu trinken, eine Abstinenz kann ich mich Momentan nicht vorstellen. Insgesamt habe ich mich noch nie im Suchthilfesystem gemeldet (Suchtambulanz..) und nur mein bester Freund weiß das ich ein Problem mit meinem Konsum habe.

Das "verrückte": Ich arbeite selbst im Suchthilfesystem und begleite Menschen im Alkoholentzug. Natürlich begegnen mir täglich Extremfälle und ich weiß im Grunde wie man sich als Alkoholiker Hilfe holen kann. Aber kurzum: Ich möchte es mit Baclofen versuchen.

Meint ihr das die kurzfristige Baclofentherapie mir helfen kann wieder "geordnet" und kontrolliert zu trinken? Natürlich weiß ich, dass der Grund für mein erhöhter Konsum angegangen werden muss, selbst wenn ich nicht trinke. Es ist bei mir die Einsamkeit und Langeweile gepaart mit der vermeintlichen Entspannung weshalb ich trinke.

Beste Grüße!

[Lucidare]

Hallo maukro,

herzlich willkommen im Forum.

Mit Interesse habe ich Deinen Beitrag gelesen. Ich persönlich kann Deine innere Zerissenheit nachvollziehen:

Das "verrückte": Ich arbeite selbst im Suchthilfesystem und begleite Menschen im Alkoholentzug. Natürlich begegnen mir täglich Extremfälle und ich weiß im Grunde wie man sich als Alkoholiker Hilfe holen kann. Aber kurzum: Ich möchte es mit Baclofen versuchen.

Wie schwer muss das sein? Ich begleite Alkoholkranke und muss denen quasi "mit der Pulle in der Hand" zu einem besseren Leben verhelfen. Ich überlege die ganze Zeit, wie ich so etwas reflektieren würde. Strategien, die ich anderen mit Überzeugung nahe bringe, funktionieren bei mir nicht. Der Zwiespalt zwischen den gepredigten Lösungen und dem eigenem Versagen an der Sache kann schon pathologische Züge annehmen. Wasser predigen und Wein saufen... *seufz*

Generell will ich es jedoch schaffen nur noch an den Wochenenden zu trinken, eine Abstinenz kann ich mich Momentan nicht vorstellen.

Meint ihr das die kurzfristige Baclofentherapie mir helfen kann wieder "geordnet" und kontrolliert zu trinken?

Von meiner Seite leider, leider ein ganz klares NÖ. Vergleich: Ein Zuckerkranker sagt, ich nehme nur Insulin wenn ich keinen Zucker zu mir nehme...

LG