ich nenn' mich hier mal Filou, bin ein Mann, 50 Jahre alt und auch ich habe, wie die meisten von euch, eine jahrzehnte lange Odyssee mit Alkohol durchgemacht.
In den letzten zehn Jahren habe ich mehr als zehn Entgiftungen und eine Langzeittherapie ohne nennenswerten Erfolg absolviert. Nun bin ich mal wieder seit dem 25.09.2013 aus eigener Kraft trocken. Doch das craving ist mein ständiger Begleiter.
Anfang diesen Jahres habe ich das Buch von Dr. Oliver Ameisen gelesen, verschlungen weil die beschriebene Alkoholanamnese so identisch mit meiner eigenen ist.
So circa 2005 litt auch ich unter Panikattacken/Angstzuständen und die körperlichen Anspannungen/Verkrampfungen kenne ich auch, bis heute geht es mir so. Und durch den exzessiven Konsum von Bier konnte ich immer wunderbar abtauchen auch wenn neben und/oder über mir alles zusammenbrach.
Bei mir hat es lange gebraucht bis ich eine Demut gegenüber Selbsthilfegruppen (SHG) entwickelt habe. Vorher habe ich eine Vielzahl von Medikamenten wie Campral, Doxepin, Mirtazapin, Melperon Lorazepam, Nerodoron usw. probiert. Einzig bei einer sehr starken Dosierung von Doxepin konnte ich ein paarmal eine Entgiftung zu Hause beginnen.
Durch das Buch und die Beiträge auf YouTube von Dr. O. Ameisen bin ich nun auf der Suche nach Baclofen. Ende September habe ich einen Arzt für Neurologie & Psychatrie aufgesucht der mir versprach nach anderthalb Wochen Baclofen zu verschreiben. Dazu musste ich aber täglich um 9 Uhr in seiner Praxis erscheinen und eine angeleitete SHG einmal wöchentlich besuchen. Bei der SHG war ich ein Mal, als erstes sollte ich öffentlich meinen Namen, Adresse, Geburtsdatum und Telefonnummer nennen. Das habe ich verweigert und habe das auch noch nie in einer SHG erlebt. Sonst reichte immer mein Vorname und der Grund meiner Teilname. Bei der SHG wussten auch der Leiter und eine weitere Person bereits, dass ich Baclofen verschrieben bekommen sollte, schon da läuteten bei mir die Alarmglocken - von wegen Schweigepflicht. Am nächsten Morgen beim Arzt wusste der bereits von meiner "Verweigerung" und er versuchte mich zu erpressen. Obwohl ich vorschlug eine andere SHG wie die AA oder Guttempler zu besuchen bestand er auf der von ihm iniziierten Gruppe.Ich habe abgelehnt. Der Arzt war nach eigenen Aussagen selbst 20 Jahre Alhoholiker und hat auch Bücher darüber herausgegeben, eines davon habe ich gelesen... naja. Nun hoffe ich über diese Seite einen Arzt zu finden der mir Baclofen verschreibt und mit dem ich besser klar komme.
Soviel zu mir - euch und mir ein trockenes Wochenende trotz Herbstwetter
![mocking [mocking]](https://www.forum-baclofen.com/images/smilies/mocking.gif)
wünscht Filou