Erfahrungsbericht von Mellchen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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gretikatz
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon gretikatz » 19. Juni 2015, 08:36

Mellchen hat geschrieben:dafür hatte ich sehr schwere Beine, ähnlich wie Muskelkater

Baclofen ist ein Muskelrelaxans, d.h. es entspannt die Muskeln - deshalb kommt es zu Gummibeinen.
Ich z.B. wäre beim Absteigen vom Fahrrad beinahe gestürzt. Ich konnte richtig beobachten, wie mein Standfuss zur Seite kippte. Auch der Schließmuskel wird betroffen (sehr peinlich).
Diese unerwünschten Nebenwirkungen verschwanden nach Verringerng der Dosis.

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DonQuixote
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon DonQuixote » 19. Juni 2015, 22:05

Hi Gretikatz & Mellchen

Ja, das kann ich bestätigen, die Nebenwirkung „Gummibeine“ (Anders gesagt: „Allgemeine Muskelschwäche“) trat bei mir auch auf. Das verschwand dann aber im weiteren Verlauf der Baclofen-Therapie wieder ...

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baclofino
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon baclofino » 19. Juni 2015, 22:58

@all
Muskelrelaxans hin oder her. Schon komisch wie individuell die Wirkung ist. Ich konnte unter Bac. joggen und sporten wie immer! Komplett keine Einschränkungen! Nie körperliche Symptome außer mal geringe Müdigkeit und das bei sehr hoher Dosis. Und andere laufen ja auch Marathons unter Bac. oder machen ähnlichen Extremsport. Irgendwie werde ich daraus nie schlau. Meine Nebenwirkungen fanden eher im Kopf statt wobei was man was zuordnen kann/konnte schwierig einzuschätzen ist/war. Ich denke auch ein gewisser Placeboeffekt spielt eine Rolle der ja auch nicht immer negativ ausfällt. Aber zB. eine Person ist bei 30 mg und hat hat plötzlich nur 25 mg dabei, dann fängt der Kopf an zu arbeiten, wobei ich nicht glaube, dass es physisch bei einer einmaligen Ausnahme so einer geringen Dosis sich großartig bemerkbar machen kann! Außer bei großer Empfindlichkeit.
PS. Ich weiß es wurde nicht von einer bewussten vergessenen Dosis gesprochen aber der Kopf spielt einfach auch viel mit. Zumindest erinnere ich mich gerade an solche Momente. Genauso positiv bei einer Notfalldosis. Es mag ja auch WIRKLICH wirken aber das ist nicht der einzige Faktor denk ich. LG Andi
Zuletzt geändert von baclofino am 19. Juni 2015, 23:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon baclofino » 19. Juni 2015, 23:00

ps. mir ist klar dass eure Erfahrungen nicht aus der Luft gegriffen sind bzgl. Gummibeine usw! [hi_bye]

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 20. Juni 2015, 08:39

Guten Morgen!

Freitag, Baclofen Tag 23: morgens 1,5, mittags 1, abends 1, nachts 1,5
getrunkene Menge: 0,2 l (0,2 Wein)
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: schwach

Müde Beine an sich kann ich verstehen - eben wegen der muskelentspannenden Wirkung. Es ist aber so, dass ich keine Gummibeine in dem Sinne habe - es sind wirklich leichte Schmerzen. Wie eben bei einem Muskelkater oder auch die Gliederschmerzen bei einer leichten Erkältung.

Bei meiner jetzigen Dosierung kann ich bislang 3 Nebenwirkungen feststellen:
- erwähnte Muskelschmerzen
- totale, wenn auch kurze Müdigkeitseinbrüche
- ständiges Wasserlassen
Mit all dem läßt es sich aber gut leben! Ein wirklich geringer "Preis" für einen Weg in die Alkoholfreiheit. :-)

Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 20. Juni 2015, 09:38

Moin Mellchen!

Manchmal hilft's, ein paar Mineralien z. B. in Form von Nahrungsergänzungsmitteln (v. a. Magnesium (Muskelschmerzen), auch Kalzium (Knochen, Craving !) - gibt's im Drogeriemarkt als Brausetabletten o. ä.) einzunehmen. Durch das viele "Wasserlassen" kann es sein, dass da im Moment eventuell ein kleiner Mangel besteht (Stichwort: "Ausschwemmen").
Ansonsten freue ich mich jeden Tag über Dein Update [good] !

Weiter so!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon baclofino » 20. Juni 2015, 11:47

@Papfl,
wobei die Brausetabletten auch bei einmal Pinkeln aus dem Körper ausgeschieden sind und nicht viel bringen. Ich würde zumindest drauf achten dass, "forte" oder so draufsteht(wie beim B). Am besten aus der Apo, weiß ja nicht wie Du versichersichert bist Mellchen, sie sind teuer, also das Magn. zB. aber dafür echt nützlich. LG Andi

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon William » 20. Juni 2015, 21:37

Mellchen hat geschrieben:Guten Morgen!

...

Bei meiner jetzigen Dosierung kann ich bislang 3 Nebenwirkungen feststellen:
- erwähnte Muskelschmerzen
- totale, wenn auch kurze Müdigkeitseinbrüche
- ständiges Wasserlassen
Mit all dem läßt es sich aber gut leben! Ein wirklich geringer "Preis" für einen Weg in die Alkoholfreiheit. :-)

Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen


Moin! [hi_bye]
Das denke ich doch auch, dass dieser Preis für die Freiheit gering ist. Ausserdem lassen die Nebenwirkungen auch mit der Zeit nach.

Für das "ständige Wasserlassen" kann das Baclofen doch nichts. Das liegt doch in der Natur der Frau, oder? [biggrin]

Weiterhin alles Gute!

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 21. Juni 2015, 06:18

Hallo Zusammen!

Samstag, Baclofen Tag 24: morgens 1,5, mittags 1, abends 1, nachts 1,5
getrunkene Menge: 0,1 l (0,1 Wein)
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: schwach

*Stolz und freu* - der gestrige Kindergeburtstag - Hölle für jeden nicht-stresstauglichen Menschen - brachte mir mehrfach den Gedanken, dass ich jetzt wirklich gerne (!) und ganz dringend (!) einen Schluck Wein bräuchte. Und als endlich alle weg waren, stellte ich fest inmitten des Chaos, das mal meine Wohnung war, dass ich standgehalten hatte!!! Sehr cool!

Vielen Dank für Euer aller feedback! Vielleicht greife ich auf entsprechende Präparate zurück, aber eigentlich möchte ich das erst mal mit der Ernährungsumstellung versuchen. Was schwierig ist, denn viele Dinge kann ich einfach zahnbedingt nicht essen, wie diese ganzen Nussgeschichten. Zudem nehme ich schon den Vitamin B Komplex und möchte alles andere umschiffen. Aber ich halte es im Hinterkopf, wenn es gar nicht anders geht, werde ich darauf zurück greifen.
Hier speziell Andy: zudem sind dieses Sachen wirklich teuer. Als Künstlerin muß ich auf den nächsten "guten" Monat warten. Zusatzversichert bin ich nur in Sachen Zähne.
Und William: ??? also ich weiß ja nicht, wieso ständiger Harndrang ein Frauending sein sollte.. Allenfalls in der Schwangerschaft, wenn jemand Kleines auf die Blase drückt. Ich gehe normal 4-5x täglich auf die Toilette, derzeit sind es 15-18x. Also. Mh. Dafür kann das Bac was! :-) Aber es sei ihm verziehen!
(Wobei es mich sehr erstaunt, dass soviel Flüssigkeit in meinem Körper ist und ich nicht austrockne. )

Aber noch etwas anderes. Muskelentspannende Wirkung. Die betrifft aber jetzt nicht die lebenswichtigen Muskeln wie Herz oder Atemwege? Gestern Abend im Bett, in wirklich seliger Entspannung kurz vor dem Einschlafen, hatte ich plötzlich das Gefühl, meine Atmung setzt aus und mein Herz bleibt stehen. Und das war nicht im Zusammenspiel mit einer Panikattacke o.ä., es war rein körperlich. Habe mich derart erschreckt, dass ich mich unter Schnappatmung aufsetzen mußte. Hat jemand schon mal ähnliches gehabt?

Euch allen einen fabelhaften Sonntag!!!
Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 22. Juni 2015, 05:28

Hallöchen!

Sonntag, Baclofen Tag 25: morgens 1,5, mittags 1, abends 1, nachts 1,5
getrunkene Menge: 0,15 l (0,1,5 Wein)
Allgemeines Befinden: durchwachsen
Trinkverlangen: schwach

Ein katastrophaler Tag in vielfacher Hinsicht. Trotzdem nicht mehr getrunken!!! Prima!

Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 23. Juni 2015, 05:46

Guten Morgen!

Montag, Baclofen Tag 2: morgens 1,5, mittags 1,5, abends 1,5, nachts 1,5 (Erhöhung)
getrunkene Menge: 0,0 l :-)
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null :-)

So, das war er dann, mein erster Tag "ohne"! Absolut genial!!!
Gestern morgen stand meine Freundin unangekündigt vor der Tür, euphorisch-anstrengend wie immer. Ich hatte ihr letzte Woche irgendwann von meinem Kummer erzählt, dass ich meine abendliche Weinschorle einfach nicht lassen kann. Dass es mich ärgert und frustriert, dass es aber irgendwie eine Art "Ritual" für mich ist, auf das ich (noch) nicht verzichten kann. Kurz um: sie drückt mir eine Flasche Rotwein in die Hand - alkoholfrei - mit einem Strahlen im Gesicht und einem Wortschwall "stell Dir vor, der hat 0,18%, ist wie Sauerkraut" und "brauchste nicht auf Dein Ritual zu verzichten" etc. (Natürlich war die Flasche schon auf, da sie es unbedingt probieren mußte :-), aber ok.)
Fazit hieraus: alkoholfreie Getränke sind suboptimal, denn sie ändern nichts an dem antrainierten Trinkverhalten. Aber solange ich nicht dieses ritualisierte Trinken entwirrt und aufgelöst habe, sind sie eine verdammt gute Alternative!

Die Energie ist wieder zurück. Trotz gestriger Erhöhung habe ich die Illustrationen für das Kinderbuch fertig bekommen, was ich schon seit Wochen vor mir her schiebe. (ganz fetter Schulterklopfer)

Und in Sachen "Seelenarbeit" (ich nenn' das mal so) bin ich auch einen Schritt weiter. Mir spukte immer im Kopf rum, dass Alkohol ein (für mich) so umfassendes und präsentes Thema ist. Nicht unbedingt der Trinkwunsch an sich, aber die Gedanken darum. Die Feststellung, dass man wirklich überall wie selbstverständlich damit konfrontiert wird, ob man sich nun nachmittags die Kochshow anschaut (Ablöschen mit Weißwein, Cognacsoße, etc) oder auch nahezu jede x-beliebige Serie oder Film. Das Ärgern darüber und die Frage, warum es sich thematisch für mich überall aufdrängt, haben mich echt genervt. Dann kam mir der Gedanke, dass es nur menschlich und verständlich ist, dass eine zum Lebensinhalt gewordene Angewohnheit, die seit 18 Jahren mit 9-monatiger Pause fester und täglicher Bestandteil ist, nun mal ihre Aufmerksamkeit verlangt. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe damit meinen Frieden gemacht, kann diese Gedanken einfach stehen lassen, ohne sie zu bewerten. Ich habe mir das verziehen.

Und jetzt genug geredet!
Wünsche Euch allen einen fabelhaften Tag!
Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon gretikatz » 23. Juni 2015, 08:47

Mellchen hat geschrieben:Ich gehe normal 4-5x täglich auf die Toilette, derzeit sind es 15-18x. Also. Mh. Dafür kann das Bac was!

Das kann ich durchaus bestätigen. Bei mir wirkte Baclofen ebenfalls entwässernd.

Aus der Gebrauchsanweisung für Lioresal 10-Tabletten:
Da Baclofen vorwiegend über die Niere ausgeschieden wird, sollte ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden.


baclofino hat geschrieben:Ich konnte unter Bac. joggen und sporten wie immer! Komplett keine Einschränkungen! Nie körperliche Symptome außer mal geringe Müdigkeit und das bei sehr hoher Dosis.


Du Glücklicher!
gretikatz am 1.8.14 hat geschrieben:Die Nebenwirkungen bei 110 mg und 100 g/d äußerten sich in extremen Konzentrations- und Gleichgewichtsstörungen.
Ich konnte einfachste Rechenoperationen nicht durchführen, Kopfrechnen ging gar nicht. Ich konnte nicht mehr von Hand gerade auf einer Zeile schreiben. Ich war dauernd nur müde und bin während eines interessanten Vortrages fast eingeschlafen. Wenn ich noch berufstätig gewesen wäre, hätte ich meine Arbeit nicht machen können. Auch Autofahren wäre nicht möglich gewesen.

Ich war immer durstig, mußte viel trinken und in der Nacht öfters auf die Toilette. Meistens konnte ich danach nicht mehr einschlafen.

Beim Absteigen vom Fahrrad wäre ich zweimal fast gefallen, weil ich mit dem Standbein umgeknickt bin. Es war, als ob ich betrunken wäre.


@Mellchen: Ich freue mich für Dich, dass Du auf einem so guten Weg bist.

LG gretikatz

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 23. Juni 2015, 09:23

Moin Mellchen!

Mellchen hat geschrieben:So, das war er dann, mein erster Tag "ohne"! Absolut genial!!!

Davor ziehe ich erstmal meinen Hut: Bild

Ganz klasse! Freue mich riesig für Dich! Auch Deine "Seelenarbeit" ist sehr sinnvoll und nützlich. Alkohol wird wohl für unsereins immer irgendwie ein präsentes Thema bleiben. Und auch der Blick darauf und der Umgang damit. Wir sind da halt sensibilisiert. Auf der einen Seite ist das wichtig, weil man so in bestimmten Situationen besser auf sich acht gibt, andererseits kann das natürlich auch total nerven.

Manchmal hilft bei solchen Überlegungen der Vergleich

Abhängigkeit - Allergie.

Wenn jemand beispielsweise gegen Katzen allergisch ist (sorry, @GoldenTulip, der Vergleich fiel mir grad halt ein, weil meine Schwester eine Katzenallergie hat :wink: ), dann wird er/sie Katzen immer aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachten und sich den Tieren gegenüber anders verhalten als jemand, der/die noch nie Atemnot oder Ausschläge nach der Begegnung mit einer Katze bekommen hat.

Der Unterschied ist halt, dass dem Allergiker in der Regel immer schon Verständnis für seine Krankheit entgegen gebracht wurde, und er deshalb nicht einmal ansatzweise auf die Idee kommt, sich dafür zu schämen oder sich schuldig zu fühlen. Abhängige Menschen werden für gemeinhin anders "sozialisiert".

Mellchen hat geschrieben:Dann kam mir der Gedanke, dass es nur menschlich und verständlich ist, dass eine zum Lebensinhalt gewordene Angewohnheit, die seit 18 Jahren mit 9-monatiger Pause fester und täglicher Bestandteil ist, nun mal ihre Aufmerksamkeit verlangt. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe damit meinen Frieden gemacht, kann diese Gedanken einfach stehen lassen, ohne sie zu bewerten. Ich habe mir das verziehen.

Ich glaube, das geht in die richtige Richtung... [smile] .

Auch Dir einen fabelhaften Tag wünscht
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Eva » 23. Juni 2015, 20:24

Grüß Dich Mellchen!
Auch ich gratuliere Dir von ganzem Herzen, eine wirklich tolle Leistung. Ich trinke seit dem 02.05.2015 keinen Tropfen Alkohol und beginne jetzt in Absprache mit meiner Bac Ärztin mit der Reduktion der Dosis. Sie meinte allerdings, dass ich hier besonders vorsichtig vorgehen müsse. Sie hat mir sogar von ihrem Urlaub eine Mail geschrieben, nachdem ich ihr Fotos von meinem Garten gesendet habe, dass im Leben danach, also ohne dieses Teufelszeug, unser Gehirn mit schönen Inhalten gefüllt werden müsse. Ich werde darüber noch in meinem Thread berichten.
Das schönste Leben liegt vor uns ....
Es grüßt Dich von Herzen Eva
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe, bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in Andere, neue Bindungen zu geben. Und jeden Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben (aus Hesse' Stufenlied).

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 24. Juni 2015, 06:26

Guten Morgen!

Dienstag, Baclofen Tag 27: morgens 1,5, mittags 1,5, abends 1,5, nachts 1,5
getrunkene Menge: 0,0 l
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null

So. Nach einer Nacht mit so gut wie keinem Schlaf (Katerchen hat alles um- und runtergeschmissen, was er finden konnte, so nach dem Motto: "Mama, schau mal, was ich kann") bin ich etwas gerädert. Aber glücklich! Fast.

Zwei Sachen:
- erdrückende Sorgen macht mir das kommende Wochenende. Eine der wichtigsten jährlichen Ausstellungen steht an. Unnötig zu erwähnen, dass ich so ein event niemals ohne Alkohol hinter mich gebracht habe. Es verunsichert mich total, so viele Gespräche mit Fremden zu führen, und doch muß ich einfach freundlich, kommunikativ und auch charmant sein. Schließlich will ich mich ja gut präsentieren und auch was verkaufen. Das macht mir gerade richtig Magenschmerzen.

- Montag ist der nächste Arzttermin. Ich überlege, ob ich noch mal, bzw. weiter erhöhen soll. Eigentlich läuft es ja sehr gut mit dieser Dosierung. Aber ich habe Angst, dass es vielleicht doch noch nicht reicht. Was meint Ihr? Kann ich bei 60 stehen bleiben?

Hallo Eva!
Danke! Und ich freue mich schon, das bei Dir zu lesen! Sehr nette Ärztin, die Du da hast!

Hallo Papfl!
Der Vergleich Allergien/Alkohol ist sehr treffend. Wobei ich gar nicht mal Verständnis von meiner Umgebung erwarte. Ich will weder in Watte gepackt noch mit Vorwürfen bombardiert werden. Mir ist es am liebsten, ich kann meinen Weg in Ruhe gehen. Und ehrliches (!) Verständnis finde ich hier! Dafür übrigens noch mal ein Danke an alle!

Hallo Gretikatz!
Die Nebenwirkungen sind schon erstaunlich, oder? Und auch teilweise sehr unterschiedlich, weswegen ich es gut finde, dass man sich auch darüber austauscht. Derartige "Fehltritte" wie bei Deinem Fahrradabstieg hatte ich bislang nicht, aber ich bin auch erst bei 60. Trotzdem: ab und an so ein bedusseltes Gefühl, als hätte man leicht einen im Tee - das kenne ich schon. .... Aber wie gesagt, all das ist ein sehr geringer Preis! Findest Du nicht?

Ganz fester Drücker!
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 24. Juni 2015, 10:45

Moin Mellchen!

Mellchen hat geschrieben:Es verunsichert mich total, so viele Gespräche mit Fremden zu führen, und doch muß ich einfach freundlich, kommunikativ und auch charmant sein. Schließlich will ich mich ja gut präsentieren und auch was verkaufen.

Meine Erfahrung ist, dass man - unter Alkohol - zwar selbst meistens das Gefühl hat, sich besser zu präsentieren, rüberzukommen, charmanter zu sein etc. - aber beim Gegenüber oft was anderes ankommt. Eher in Richtung: Der/Die ist aber merkwürdig, aufgedreht, redet viel, hat 'ne Fahne, trinkt schon das zweite Glas Sekt...

Klar: Mit Alk fällt es schon leichter, auf andere zuzugehen, zumal, wenn man eher der unsichere, schüchterne Typ Mensch ist. Aber es ist auch eine ganz tolle Erfahrung zu sehen, dass Du Dich eigentlich gar nicht "verstellen" brauchst. Dass Du so akzeptiert wirst, wie Du bist. Als "Mellchen". Und vielleicht macht Dich Deine Zurückhaltung, Deine Schüchternheit gerade erst richtig sympathisch. Probier's einfach mal aus [smile] . Das ist ein ganz tolles Gefühl, so sein zu dürfen, wie man ist. Eine Befreiung. Die Maske ablegen. Nicht ständig etwas vorspielen zu müssen. Das ist nämlich auf Dauer auch ganz schön anstrengend, ständig so ein Bild aufrecht zu erhalten. Wir glauben oft, dass wir das müssen...ist aber Quatsch. Wir sind im wahren Wortsinn selbst wert. Auch dieses Bewusstsein gilt es, zurück zu erobern.

Was die Dosierung anbelangt: Ich würde es erstmal so belassen und gegebenenfalls - wenn's eng wird - mit der Notfalldosis arbeiten. Du hast wahrscheinlich 10 mg-Tabletten und bist zurzeit bei 60 mg/d, da kannst Du durchaus 1 bis 2 Tabletten als Notfallration am Wochenende mit einkalkulieren. Ich würde an Deiner Stelle fürs Wochenende zwei Tabletten halbieren (4 Notfallrationen) und in ein kleines Döschen für die Hand-/Hosentasche packen. Wenn's brenzlig wird, hast Du dann immer eine halbe Tablette parat.

Ganz gut ist es auch, in solchen Situationen immer im Hinterkopf zu behalten: Wenn alle Stränge reißen, und die Notfalldosis nichts bringt, kann ich ja immernoch trinken, aber jetzt probier ich's erst mal so. Meist erledigt sich das dann von ganz alleine.

Und ich behaupte jetzt mal ganz frech: Wenn's diesmal mit dem Verkauf bei der Ausstellung noch nicht so hinhauen sollte, geht die Welt auch nicht unter [pardon] . Diese positiven Erfahrungen, die Du am Wochenende sammeln kannst - nämlich, dass Du als der Mensch, der Du bist, wahrgenommen, geliebt und akzeptiert wirst, ohne Dich künstlich zu pushen oder zu verstellen - sind mit Geld ohnehin nicht aufzuwiegen.

Und wenn's diesmal trotz aller guten Vorsätze doch noch nicht ganz nüchtern klappen sollte, ist's auch nicht schlimm. Dann halt beim nächsten Mal. Ist ja bestimmt nicht die letzte Ausstellung [smile] .

Alles Gute einstweilen!
Papfl
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 25. Juni 2015, 06:01

Hallo!

Mittwoch, Baclofen Tag 28: morgens 1,5, mittags 1,5, abends 1,5, nachts 1,5
getrunkene Menge: 0,0 l
Allgemeines Befinden: gut bis mittel
Trinkverlangen: schwach vorhanden (morgens enorm stark)

Hallo Papfl!

:-) nein, egal, was kommt, die Welt wird nicht untergehen! Oder doch sehr wahrscheinlich nicht.
Selbstwert ist glaube ich ein großes Thema bei fast allen Alkoholikern, ja vielleicht bei allen Suchterkrankten. Denn es gehört schon viel "ich mag mich nicht" dazu, sich täglich so etwas anzutun.
Dein Ratschlag hat mich gestern tatsächlich vor dem Trinken bewahrt:
Ganz gut ist es auch, in solchen Situationen immer im Hinterkopf zu behalten: Wenn alle Stränge reißen, und die Notfalldosis nichts bringt, kann ich ja immernoch trinken, aber jetzt probier ich's erst mal so. Meist erledigt sich das dann von ganz alleine.
Kurz: sitze mit Freundin im Cafe, sie hält ihren einjährigen Bönsel auf dem Arm und offeriert mir, dass sie eine Affaire plant. Dämliche Situation, ich kenne und mag ihren Mann. Da kam so eine Art Tunnel, ich konnte nur auf ihr Sektglas schauen und bekam von ihren Ausführungen kaum noch etwas mit. Ich dachte, dass ich jetzt UNBEDINGT was trinken MUSS, und gleichzeitig kamen ganz viele rechtfertigende Gedanken, so wie "ja, nach so einem Hammer würde das jeder verstehen" etc. Dann habe ich gedacht, gut, wenn es eben nicht anders geht, bestelle ich jetzt auch ein Glas! Fertig. Und mit diesem Gedanken war der Trinkwunsch praktisch schon gegessen.
Es liegt wohl daran, dass diese Selbstbestimmtheit ein Schlüssel sein kann, nein zu sagen. Süchtige sind ja alles, nur nicht selbstbestimmt - wohl eher fremdbestimmt eben durch das jeweilige Suchtmittel. Dieser "Trick" ist ein wichtiges Gepäckstück auf meinem weiteren Weg. Vielen Dank dafür!!!

Zur Dosierung: richtig, ich bin jetzt bei 60mg. Und ich werde erst mal dabei bleiben habe ich entschieden. Erhöhen kann ich immer noch, wenn ich denke, das es Sinn macht.
Die Funktionsweise so einer Notfallration ist mir noch nicht ganz klar, da ich dachte, Balclofen baut sich langsam im Körper auf. Da hilft es trotzdem in Akutsituationen? Ich habe eh immer einen Streifen in der Tasche, falls ich zur Einnahmezeit nicht zu Hause bin. Vielleicht probiere ich das aus.

Vielen vielen Dank für Deine Ratschläge! Das macht Mut!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 25. Juni 2015, 13:43

Hallo Mellchen!

An Deinem geschilderten Beispiel kann man sehr schön festmachen, wie Baclofen funktioniert. In gewisser Weise ist es eine schöne, anschauliche Ergänzung zum "Craving-Thread".

Mellchen hat geschrieben:Da kam so eine Art Tunnel, ich konnte nur auf ihr Sektglas schauen und bekam von ihren Ausführungen kaum noch etwas mit. Ich dachte, dass ich jetzt UNBEDINGT was trinken MUSS, und gleichzeitig kamen ganz viele rechtfertigende Gedanken, so wie "ja, nach so einem Hammer würde das jeder verstehen" etc.

Genau solche Situationen sind es, die ganz häufig zum Rückfall führen...irgendwas bricht über einen herein, und es scheint wirklich nur noch diesen einen Ausweg zu geben --> möglichst schnell trinken! Die oberflächlichen "WARUM-Rechtfertigungen" lassen nicht lange auf sich warten und räumen eventuelle letzte Zweifel aus, so dass sehr schnell unumkehrbar klar wird, dass es jetzt einfach unbedingt sein muss.

Was da vermeintlich gedanklich abläuft, ist im Grunde eine Art "Alibi-Veranstaltung". Die Trinkentscheidung ist "im Hirn" längst gefallen. Es wird halt versucht, die kognitive Dissonanz einigermaßen in Einklang zu bringen. Wirklich willentlich beeinflussen können wir diese Trinkentscheidung eigentlich nicht mehr, weil die biochemischen Weichen längst gestellt sind --> physisches Craving ("Trinkzwang").

Baclofen vermag es glücklicherweise, diesem typischen biochemischen Ablauf im "suchtgeprägten Hirn" einen Riegel vorzuschieben. Weil Du durch die konsequente, regelmäßige Einnahme des Medikaments einen gleichbleibenden "Baclofenspiegel" in Deinem GABA-System aufgebaut hast, können diese Automatismen nicht mehr so stattfinden, wie sie das bei Abhängigen für gewöhnlich tun. Ohne die "Krücke" Baclofen wärst Du diesem "Trinkzwang" wahrscheinlich hilflos ausgeliefert gewesen, weil man das physische Craving nunmal nicht willentlich beeinflussen kann [nea] .

Dank Baclofen aber konntest Du überhaupt erst reflektieren: Du MUSSTEST nicht mehr zwingend trinken, Du KONNTEST frei entscheiden, ob Du das JETZT wirklich möchtest.

Mellchen hat geschrieben:Dann habe ich gedacht, gut, wenn es eben nicht anders geht, bestelle ich jetzt auch ein Glas! Fertig. Und mit diesem Gedanken war der Trinkwunsch praktisch schon gegessen.

Selbst wenn Du Dir das Glas bestellt hättest, und es vor Dir auf dem Tisch gestanden hätte, wärst Du vom Kopf her immernoch in der Lage gewesen, bewusst zu entscheiden: Nehm' ich jetzt einen Schluck oder lass' ich's bleiben? Weil Baclofen Dir Deine Entscheidungsfreiheit zurück gegeben hat.

Dieser entscheidende Gedanke Nehm' ich jetzt einen Schluck oder lass' ich's bleiben? wäre für einen nicht behandelten süchtigen Menschen in der Form wahrscheinlich gar nicht mehr möglich gewesen, weil das "biochemische Verlangen" solche Gedanken nicht mehr zulassen würde.

Du hattest die Möglichkeit, weil es in Deinem Kopf gestern dank des "Baclofenspiegels" ungefähr so aussah:

Bild

Ohne Baclofen hätten die Neuronen getobt, und ein Entscheidungsprozess wäre höchstwahrscheinlich nicht mehr möglich gewesen, weil das "Neuronenfeuerwerk" alles andere überlagert hätte:

Bild

Mellchen hat geschrieben:Die Funktionsweise so einer Notfallration ist mir noch nicht ganz klar, da ich dachte, Balclofen baut sich langsam im Körper auf. Da hilft es trotzdem in Akutsituationen?

Das ist richtig. Durch die regelmäßige, über den Tag verteilte Einnahme von Baclofen baut sich ein "Baclofenspiegel" auf, von dem Du gestern ja auch profitiert hast. Nun kann es aber Situationen geben, in denen die Trigger ganz besonders "hartnäckig" sind oder in denen der "Baclofenspiegel" gerade wieder etwas nachlässt, weil die letzte Einnahme schon Stunden her ist.

Dann kann es hilfreich sein, eine kleine Extra-Ration Baclofen ("Notfalldosis") - je nach aktueller Dosierung 1/2 bis 1 Tablette - akut zusätzlich einzunehmen. Wenn man die Tablette zerkaut und/oder unter der Zunge zergehen lässt, gelangt der Wirkstoff etwas schneller ins Blut und man spürt bereits nach 10-15 Minuten eine deutliche Entspannung.

Wenn Du das Verlangen gestern nicht "psychisch" in den Griff bekommen hättest, wäre ein möglicher nächster Schritt die Notfalldosis gewesen. Und wenn's dann immer noch nicht aufgehört hätte, dann... :wink: ...aber:

Papfl hat geschrieben:Meist erledigt sich das dann von ganz alleine.

Auf jeden Fall gibt's für Deinen gestrigen Tag einen dicken Extra-Daumen [good] !

Papfl [smile]
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Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 26. Juni 2015, 05:16

Guten Morgen zusammen!

Donnerstag, Baclofen Tag 29: morgens 1,5, mittags 1,5, abends 1,5, nachts 1,5
getrunkene Menge: 0,0 l
Allgemeines Befinden: sehr gut
Trinkverlangen: null

Hallo Papfl!
Es ist total klasse, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, das noch mal ausführlich zu erklären. Als ich hier ins Forum kam, habe ich natürlich alles an Möglichem verschlungen. Aber logischerweise wird nicht alles abgespeichert. Und letztlich ist es jemandem, der anfängt, auch recht egal, wie genau und warum es wirkt. Zumindest war es bei mir so. Deine Ausführungen haben mir das noch einmal sehr deutlich gemacht. Vor allem, weil es für mich in der Regel leichter ist, Dinge zu erfassen, wenn sie jemand persönlich an mich richtet.
Ich möchte Dich auch nicht überstrapazieren, .-) aber wenn Du den link zur Hand hast, in dem was dazu steht, ob Baclofen abhängig macht, wäre das toll. Mum hat mich gestern deswegen total fertig gemacht, weil sie der Meinung ist, mir würde es nicht besser gehen, ich sei lediglich von einer anderen Substanz abhängig. Ich sehe das zwar anders, und ich bin auch sicher, das ganz anders gelesen zu haben, aber besser, wenn ich ihr das schriftlich vor die Nase legen kann. (ja, Rechtfertigung abzulegen klappt bei mir in Punkto Mum leider gar nicht.)
Danke für alles!
Und allen weiterhin viel Kraft!!!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon gretikatz » 26. Juni 2015, 08:41

Mellchen hat geschrieben:ob Baclofen abhängig macht


Mit einem speziellen Link kann ich leider nicht dienen, jedoch mit eigenen Erfahrungen:

Ich habe zwischendurch von Baclofen Einnahmepausen eingelegt und machmal die Einnahme vergessen. Letzteres wäre sicher nicht der Fall, wenn ich danach süchtig wäre.

Schau mal in meinen Beitrag vom 30. Dezember 2014

Es gibt viele, die dank Baclofen eine zufriedene Abstinenz erreicht haben. Die sollen hier von ihren Erfahrungen berichten, sofern sie überhaupt noch mitlesen.

Lass Dich von Deiner Mutter nicht stressen. Mütter wissen sowieso alles besser als die Töchter. Sie sollte Dich besser unterstützen und sich freuen, dass Du etwas gegen Deinen Alkoholkonsum unternimmst.

Du musst Dich vor niemanden wegen der Einnahme von Baclofen rechtfertigen, gehe einfach Deinen Weg!

LG gretikatz

P.S.: Habe noch etwas gefunden:
Rigget am 9.6.2015 hat geschrieben:Es ist mal wieder so weit, drei Jahre ohne Alkohol sind um und es geht mir so gut wie noch nie in meinem Leben.
Ich verfolge die Berichte weiter hin, und sehe in manchen Beiträgen meine eigene Geschichte. Und wünsche allen die versuchen aus diesem Teufelskreis auszubrechen viel Erfolg, das Medikament wirkt, das ist meine feste Überzeugung.
Zuletzt geändert von gretikatz am 26. Juni 2015, 08:51, insgesamt 1-mal geändert.


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