Erfahrungsbericht von Mellchen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon GoldenTulip » 21. August 2015, 21:57

wenn es hart auf hart kommt - stellen wir uns dem in den Weg?


ich halte das für die falsche Frage; wie soll man denn rückwärts beantworten können, wozu man imstande ist/ gewesen wäre oder nicht. Ich frage mich mehr, ob ich in der Gegenwart das mir Mögliche heute und täglich einlöse und vertrete. Und nur darin liegen für mich Gewissenbisse und Versagen. Ich will ja nicht nerven, aber ohne intrinsisch motivierte Ethik funktioniert das für mich nicht. Ich muss mich am nächsten Tag im Spiegel anschauen können - ungeachtet dessen, was andere Menschen davon halten.

Ich frage natürlich trotzdem, wie andere meine Handlungen und Wertungen einschätzen, um nicht im Egonirwana verlustig zu gehen.
Letztlich treffe aber ich die Entscheidungen. Das bedeutet Nähe und Verlust zugleich. Irgendwie so eine Art emphatische Entschiedenheit, ich kann's nicht gelungener formulieren.

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Mellchen
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 22. August 2015, 06:41

Guten Morgen!

Freitag, Baclofen Tag 85: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: gut, später schlecht
Trinkverlangen: null

Ich muß direkt jammern. Ziemlich genau zwei Wochen ist mein letzter Migräneanfall her - heute Nacht dasselbe. Ich kann schon irgendwie damit leben, wenn mich das während meiner Periode niederknüppelt, aber zusätzlich noch zum Eisprung ist gemein. (wie ist das eigentlich mit dem Bac-Spiegel? Wenn ich mich 1-2 Stunden nach der letzten Einnahme übergebe, ist der Wirkstoff dann bereits "angekommen"?))

Hallo Willo!
"Ich habe nur auf Deine allgemeine Frage, ob "wir" - verglichen mit unerer Eltern-/Großelterngeneration - "verweichlichen", geantwortet. Dass Einzelschicksale eben Einzelschicksale sind, ob dafür, dagegen, mitgelaufen oder nix gecheckt, das wollte ich damit nicht ansprechen." Ach, das ist aber mein wunder Punkt, auf den ich anspringe. So glaubhaft die Schilderungen meiner Oma auch sein mögen - mit meinem heutigen Verständnis kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass es jemanden gegeben hat, der NICHTS wußte... ich wünsche mir sehr, ich könnte es einfach glauben. Ist so einer meiner Parts in diesem Thema.

Hallo Conny!
Erstmal ja - ich lese wirklich sehr gerne und danke für die Links! Sobald ich wieder richtig geradeaus schauen kann, seh ich mir das an.
Ich meine die Frage überhaupt nicht rückläufig sondern schon bezogen auf unsere jetzige Situation. Ich halte es zwar für recht unwahrscheinlich, dass wir wieder so etwas wie ein drittes Reich bekommen - aber eine ungute Entwicklung in dieser Richtung und im anderen Mäntelchen ist mir schon vorstellbar. JETZT ist es noch recht einfach, seinen Standpunkt zu vertreten (und ich hoffe, das bleibt so). Aber wenn ich davon ausgehe, dass geschätzte 80% in unserem Land gerne reißerischem Gruppentrieb folgen und überdies nicht eben mit viel emotionaler Intelligenz gesegnet sind, mache ich mir tatsächlich Sorgen. Bereits jetzt wird nicht alles getan (und gesagt) was getan (und gesagt) werden könnte, und bereits jetzt wird der Unmut auf andere Gruppen heftig in einem Maß, das ich für gefährlich halte.
Das ist es eben: was IST mir möglich zu tun, wenn sich all das noch verschärft? Bin ich auch bereit, meinen Standpunkt zu vertreten, wenn dies bedeutet, dass z.B. mein Sohn dadurch gravierende Nachteile erfährt? .....
Das ist natürlich alles hypothetisch und ich hoffe einfach, dass wir nicht dazu kommen müssen, uns diese Fragen zu stellen. Andererseits ist es auch bereits jetzt sehr präsentes Thema: als Lars gestern nach der Schule mit den Jungs nach Hause kam (ich stand putzenderweise am Fenster) habe ich gehört, wie einer der Jungs sagte "scheiß Syrer". Hallo, die sind 9! So etwas können sie ja nur vom Elternhaus aufgeschnappt haben. Und da fängt es an.
Aber genug davon, das verträgt mein Kopf heute nicht mehr :-)
Genießt die Sonne - jemand furchtbar Pessimistisches hat mir gestern noch offenbart, dass dies das Ende des Sommers ist.
Blöde Schwarzseherei.
Ganz liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Papfl
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 22. August 2015, 09:19

Hallo Mellchen!

Mellchen hat geschrieben:Wenn ich mich 1-2 Stunden nach der letzten Einnahme übergebe, ist der Wirkstoff dann bereits "angekommen"?

Zum größten Teil schon [smile] . Die Angaben des Original-Herstellers (Novartis) sind diesbezüglich etwas ungenau (zwischen 0,5 und 1,5 Stunden für die komplette Aufnahme des Wirkstoffs), aber sogar wenn Du vom "worst case" (also 1,5 Stunden bis zur kompletten Aufnahme des Wirkstoffes) ausgehst, ist das meiste Baclofen schon "angekommen", wenn Du Dich nach 1-2 Stunden übergeben musst.
Bei Deinem anderen Problem ("Migräne" [wacko] ) kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, obwohl ich's gern täte... [pardon] .

Komm' trotzdem gut durch den Tag!
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
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Suse
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Suse » 23. August 2015, 00:27

Hallo Mellchen,

dein Thread ist derzeit eine wahre Oase in diesem Forum. Vielen Dank, dass du deinen Erfolg, deine Erfahrungen, aber auch deine tiefgreifenden Gedanken hier mit allen teilst. So pathetisch das klingen mag, ich finde es großartig. Ich hatte schon öfter mitgelesen und mich heute auf "den aktuellen Stand gebracht".

Es gab viele Sätze, zu denen ich gerne etwas geschrieben hätte, wäre ich allzeit vor Ort gewesen. Zu viele, um sie zitieren und jetzt darauf eingehen zu können.

Was mir einfällt: Wie es schon jemand anders schrieb: Setz dich nicht gleichzeitig unter Druck, auch noch mit dem Rauchen aufhören zu müssen. Was du da schaffst, mit dem Alkohol, ist für die ganze nächste Zeit erstmal super. Dadurch ist natürlich eine RIESENmotivation da, nun ALLES in den Griff zu bekommen. Überfordere dich nicht. Und Arnim beschrieb es ja schon, vielleicht denkst du mal über E "Zigaretten" nach? Nikotin ist drin, dafür nicht der ganze andere Rotz, der nachweislich den wesentlich schädigerenden Part der Zigaretten ausmacht...Selbst für diesen Umstieg habe ich (wie immer [twiddle] ) länger gebraucht als andere, aber es ist ein anderes Gefühl. Besser.

Mellchen hat geschrieben:Was mich gerade am meisten beschäftigt ist mein Platz in dieser Welt - was jetzt sehr hochtrabend klingt, meine ich aber durchaus praktisch. Nüchtern stellen sich einfach viele Fragen, die vorher nicht auftauchten oder beiseite geschoben wurden. Ich beginne zu begreifen, dass ich hier irgendwie nicht hinpasse. Das meiste, das ich sehe, erschreckt mich und was gefordert wird, will ich nicht machen.


Diese Sätze haben mich sehr beeindruckt, weil es mir genauso ging und ehrlich gesagt auch immer noch geht. Das und die ganzen anderen Fragen, die auftauchen, wenn man nüchtern ist und (zuviel?) nachdenkt. Manchmal muss man nicht einmal nachdenken darüber, dann sind es nur Gefühle, die sich allesamt stets zu dem Satz formen:
Was um Himmels Willen ist in mir drin, hier bei uns zu Hause, in Deutschland, in Europa und überall auf der Welt überhaupt los? Ticken die alle falsch? Oder nur ich?

Ich finde es toll, dass du es mit einer Therapie versuchst. Vielleicht, weil ich alles und jeden hinterfrage, weil mir diese stereotypen Ansätze bislang nichts gebracht haben, habe ich bislang drei Versuche abgebrochen. Vielleicht zu früh. Wer braucht einen Therapeuten, wenn man selber weiß, dass es ein kleines Trauma ist, wenn der Vater getrunken und die Mutter betrogen hat? und...und...und...

Dein Thread jedenfalls hat mich erneut motiviert, mich nochmals auf die Suche zu begeben. Es geht mir zwar recht gut, aber nach wie vor bringen mich "Kleinigkeiten" viel zu schnell aus einer kurz zuvor dagewesenen positiven Stimmung heraus. Binnen einer Minute kann ich von super-gut auf alles-ist-Mist herabfallen.

Ich wünsche dir, dass du weiterhin am Ball bleibst und uns, dass du weiter berichtest,

bis bald, lieben Gruß, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Choklat1 » 23. August 2015, 10:03

Hallo Mellchen,

kann mich Suse's Worten nur anschließen. Vielleicht ist die Migräne auch eine Stressreaktion!? Denn, du erlebst ja auch ziemlich schwierige Dinge, so wie ich in deinen Berichten gelesen habe. Ich schaffe das mit dem Rauchen auch nicht. [mad]
Aber, wie Suse sagt, zuviel Druck ist jetzt auch nicht gut. Auch die Therapie ist ja am Anfang erstmal kein Spaziergang. Da kommt viel hoch. Genieße und freue dich, dass du so weit gekommen bist mit deiner Abstinenz und der Bewältigung allermöglicher Triggersituationen (Grillparties etc.) Deine Berichte sind so wertvoll :vgn

Wünsche dir einen erholsamen Sonntag und denke an dich!

LG
Choklat
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 24. August 2015, 06:30

Guten Morgen!

Sa und So, Baclofen Tag 86 u. 87: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: schlecht
Trinkverlangen: null

Migräne geschafft.
:-)
Hallo Suse!
Vielen Dank! Es tut manchmal einfach nur gut, wenn einem jemand bewußt macht, dass man doch schon recht "weit" gekommen ist. Wenn der alkoholfreie Alltag eben Alltag ist, vergißt man leicht, dass das auch mal anders war. Auf der einen Seite ist es natürlich auch wichtig, nicht mehr soviel über die eigene Sucht nachzudenken - schließlich will ich ja, das Alkohol gar kein Thema mehr in meinem Leben ist - das tägliche Schulterklopfen nimmt irgendwann ab. Aber hin und wieder muß ich mir das vor Augen führen.
"....dann sind es nur Gefühle, die sich allesamt stets zu dem Satz formen:
Was um Himmels Willen ist in mir drin, hier bei uns zu Hause, in Deutschland, in Europa und überall auf der Welt überhaupt los? Ticken die alle falsch? Oder nur ich? "
DAS trifft es auf den Kopf! Denn erfahrungsgemäß ist es einfach so, dass, wenn man immer wieder meinungsmäßig stark vom Rest abweicht, man sich fragen sollte, ob da nicht etwas in einem selbst falsch tickt. Weißt Du, ich bin manchmal auch einfach neidisch auf die "anderen", die einfach so leben, die sich keinen Kopf um alles machen. Mir kommt deren Leben so leicht vor und ich hätte auch gerne ganz viel von deren Unbeschwertheit. Es heißt irgendwo "nur die Schafe auf der Weide sind glücklich". Manchmal wäre ich dann einfach gerne ein Schaf unter Schafen statt mich zu fühlen wie jemand von einem anderen Planeten.
"Wer braucht einen Therapeuten, wenn man selber weiß, dass es ein kleines Trauma ist, wenn der Vater getrunken und die Mutter betrogen hat? und...und...und..." Eben. Die meisten Menschen kennen ihre Baustellen schon. Daher habe ich mir jemanden gesucht, der verhaltenstherapeutisch arbeitet. An manchem "warum" kann ich nichts (mehr) ändern, aber ich kann lernen, wie ich damit umgehe. Vielleicht auch eine Option für Dich, wenn Du einen neuen Versuch starten magst?

Liebe Choklat!
Auch Danke! Aber gemessen an dem, was andere so durchmachen, sind meine Wehwehchen im Grunde überschaubar. Das sehe ich dann, wenn ich mich frei mache und alles etwas aus der Ferne betrachte.
Mit der Therapie ist das seltsam: ich denke auch, dass einiges hochkommt, auch wenn ich finde, dass wir (noch) gar nicht in irgendwelchen Tiefen sind. Ich merke es nur daran, dass ich noch mehr denke als sonst :-).

Und eine kurze Frage allgemein: E-Zigarette. Ok, ist einen Versuch wert! Gibt es da Empfehlungen? (Marke, Preis) und: gibt ja noch keine Langzeitstudien - ist es wirklich weniger schädlich? Oder erwartet uns in ein paar Jahren die Erkenntnis: ups, das ist ja sogar noch schlimmer?
(vor 3 Jahren etwa hatte ich sogar mal eine! Die war witzig, wenn man zog, leuchtete vorne ein rotes Licht. Letztendlich habe ich sie entsorgt, eben weil ich nicht wußte, ob es nicht noch schädlicher ist. Die Anpreisungen der Hersteller sind ja nicht unbedingt wertvoll, weil in eigener Sache....) Also für Empfehlungen bin ich sehr dankbar!

Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon DonQuixote » 25. August 2015, 16:37

Hallo Mellchen

Die Diskussion zur E-Zigarette habe ich hierhin verschoben.

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Mone38
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mone38 » 26. August 2015, 03:02

Hi Mellchen, ich denke auch manchmal warum gerade ich so anders bin, abgestraft mit Sucht, Angst, Wut und Depression. Reicht nicht eins davon ? Andere tun ihr Ding, gehen joggen, beginnen und ziehen Sachen durch, sind erfolgreich. Bin dann auch neidisch, manchmal regelrecht eifersüchtig.
Und dann denke ich das wir auch wichtig für die Gesellschaft sind um die mal wach zu rütteln.
Meinen allergrössten Respekt hat jedenfalls ein Alkoholiker der es schafft trocken zu bleiben und nicht der Parteichef von der CDU oder irgendein Popstar.
Zur E Zigarette, ich denke das sie nicht so schädlich ist
Nikotin (nicht krebserregend) Lebensmittelaroma (unschädlich) und Disconebel (unschädlich) mehr ist ja nicht drin.
In Zigaretten angeblich 3-4000 Zusatzstoffe.
Wenn man das richtige Liquid, Verdampfer etc hat dann bin ich zufrieden, kauf mir nur ganz selten mal ne Schachtel echte Pyros.
Lg Ramona

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 26. August 2015, 06:44

Guten Morgen!

Dienstag, Baclofen Tag 89: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null

(Oh Mann, ich sollte erst mal richtig lesen... Da suche ich verzweifelt meinen "Montag" und bin schon ganz konfus, bis ich lese, dass der verschoben wurde :-) die grauen Zellen arbeiten erst mit dem zweiten Kaffee...)

Hallo Ramona!
"Reicht nicht eins davon?" ist eine berechtigte Frage, oder nicht? Und ich glaube auch nicht, dass mein Dasein irgendwen wachrüttelt - auch wenn das ein tröstlicher Gedanke wäre. Was mir hilft sind zwei Dinge: zum einen der Satz "ist halt jetzt so", wenn ich an Punkte komme, an denen ich so gar nicht mehr verstehe, warum alles so läuft, wie es läuft. Und dann der Gedanke, dass jeder Mensch eben so viel an Lasten bekommt, wie er in der Lage ist zu stemmen. Das hilft mir ein wenig gegen die allgemeine Sinnlosigkeit, die schon mal über mich kommt.
UND wenn ich dann das Resonanzgesetz hinzunehme, das ja besagt, dass wir genau das anziehen/erfahren/sehen, was auf gleicher Welle mit uns schwingt, bin ich auch schon wieder bei meinen Anteilen an allem. Dann muß ich mal spiegeln und mich fragen, warum z.B. nach meinem Empfinden sämtliche ChaotenInnen in mein Leben treten. Da liegt sicher mein eigener chaotischer Anteil verborgen, denn andernfalls würde ich sie nicht anziehen. Immer dann, wenn mir eine Situation/ ein Gefühl wieder und wieder begegnet, muß ich mich also fragen, was mir das sagen will. Das passiert ja nicht, weil das Leben mich ärgern möchte (hoffe ich zumindest :-)). Das Leben an sich ist nicht sadistisch, und ich meinerseits bin nicht so wichtig, dass es seine Energie dazu aufbringen würde, mich zu quälen.
Genau dieser Blick auf Dinge, die mich aufregen oder verletzen, diese Frage, wo mein Anteil darin liegt, fällt mir oft nicht leicht. Denn dazu müßte ich gnadenlos ehrlich mit mir sein und das bin ich nicht immer. (aber wer ist das schon).
Trotzdem glaube ich, dass hinter allem ein Sinn liegt. Ich erhebe nur nicht mehr den Anspruch, diesen auch zu finden. Vielleicht ist es das Beste, wenn wir einfach versuchen, alles so zu tun, wie es uns (best)möglich ist. Und das wäre schon sehr sehr viel!
Euch allen einen wunderbaren Tag!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 27. August 2015, 06:45

Hallo Zusammen!

Mittwoch, Baclofen Tag 90: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null

Bin entspannt. Gleich Therapie - werde berichten!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon GoldenTulip » 27. August 2015, 06:55

Moin Mellchen,

vergiss die Kaffeetasse nicht ! [clapping]

LG Conny
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 28. August 2015, 06:50

Guten Morgen!

Donnerstag, Baclofen Tag 91: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null

*Lach*! Diesmal war er so verpeilt, dass er mir gar keinen Kaffee angeboten hat. Aber das ist auch ok, ich muß in 50 Minuten ja nichts trinken.
Gestern war es ziemlich hart. Wir haben bei meinem Lebenslauf weitergemacht und sind zu einschneidenden und nicht eben schönen Dingen gekommen. Auch hier muß ich sagen, dass mir seine Art sehr gefallen hat. Er war spürig genug zu wissen, wann was zu viel wurde und hat das ganz toll aufgefangen. Seine Fragestellungen brachten mich tatsächlich dazu, viele Dinge neu zu überdenken/ zu bewerten, und dass ohne dass er mir irgendwas in den Mund gelegt hätte.
Außerdem ging es um Abgrenzung, diesmal speziell in Bezug auf die Eltern. Er riet mir, als Spiel innere Dialoge zu halten und dabei das entsprechende Elternteil bewußt mit Vornamen anzusprechen. Das war wirklich spannend, denn es brachte mich raus aus der "Kind-Rolle" und hat geholfen, mich ihnen gegenüber als gleichwertig zu sehen.
Schwerpunktmäßig für mich: ups, ich bin erwachsen. Das klingt jetzt sicher komisch, aber es ist ganz wichtig, dass ich mir das klar mache. Ich bin eine gestandene Frau mit meiner eigenen Geschichte, und ich habe ein Recht auf meine Gefühle und meinen Standpunkt.
Und weil das Leben eben auch manchmal knuffig ist und aktuelle Themen gerne als Übungsfeld vor die Füße wirft, mußte ich mich 2 Stunden später einer absolut unangenehmen Situation stellen. Ausführungen führen hier zu weit, aber im Kern ging es darum, dass eine Freundin versucht hat, mich gegen jemanden auszuspielen und dies nun rechtfertigen wollte mit der Aussage, ich hätte sie falsch verstanden. Früher hätte ich da auch eingelenkt - um des lieben Friedens willen und auch, weil ich durch den Alkohol oft Dinge falsch verstanden habe. Diesmal aber nicht. Ich habe am Telefon ganz klar meinen Standpunkt verdeutlicht und mich nicht davon abbringen lassen. Auch dann, als sie "meine Knöpfe" drückte und in Tränen ausbrach (nach dem Motto "ich bin Opfer und keiner hat mich gern"), konnte ich ihr ganz klar und ruhig meine Meinung sagen und das Gespräch freundlich aber bestimmt beenden.
Ehrlicherweise gestehe ich Euch, dass ich während des ganzen Telefonats so stark gezittert habe, dass ich den Hörer kaum halten konnte- aber egal. :-) hat ja keiner gesehen.
UND am Rand: seit gestern habe ich totale Probleme mit den Augen. Sie schmerzen, ich kann kaum was sehen. In der Energetik steht das für "ich mag nicht, was ich in meinem Leben sehe", für Dinge, bei denen man den Überblick verloren hat und vor denen man gerne "die Augen verschließt" (wirklich wörtlich gesprochen).
Seufz. Heute ist erstmal ganz viel Erdung angesagt - Haushalt. Und ich habe meine Tonsachen rausgeholt. Zeit für mich, etwas "handfestes" zu machen.
Ich wünsche Euch allen einen wunderbaren Tag!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon GoldenTulip » 28. August 2015, 13:10

Hallo Mellchen,

was hab ich mich heute über Deinen Bericht gefreut!
Aus der Vermeidungshaltung (Klappe halten und runterschlucken) zum bewussten Aushalten und Durchleben angstbesetzter Situationen (und Emotionen) zu gelangen, ist ganz großes Kino.
Jetzt kannst Du Dir immer in Erinnerung rufen, dass Du sowas überlebst. Versuch Dir vielleicht noch mal in der Rückschau die Einzelgefühle, Körperreaktionen und Gedanken zu vergegenwärtigen/ aufzuschreiben, die in der Telefonsituation aufgekommen sind.
Das schafft eine "prophylaktische Distanz" zu zukünftigen Begegnungen dieser Art und nimmt ihnen dadurch etwas den Schrecken (des Unbekannten).

Und mir verdeutlicht Deine Schilderung, dass man nicht allein stolz darauf sein darf, nichts zu Trinken, sondern vielmehr darauf, mit neuen Lernerfahrungen und Strategien den Alltag gelungener zu bewältigen, sich zu entwickeln, sich was zuzutrauen.

Und, by the way, Du wirst erleben, dass sich auch die Freundschaftsbeziehungen dadurch eher vertiefen (falls nicht grundsätzlich der Wurm drin ist), obwohl anfangs der Stresslevel ansteigt.
Kontakt ist nur an den Grenzen möglich - wenn man die mal aushält und kennenlernt, wächst das gegenseitige Vertrauen immens.

Chapeau mein Lieb :-!?

LG Conny
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 29. August 2015, 06:19

Guten Morgen!

Freitag, Baclofen Tag 92: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
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Trinkverlangen: null

Hallo Conny!
Viiiielen Dank!!
"....dass man nicht allein stolz darauf sein darf, nichts zu Trinken, sondern vielmehr darauf, mit neuen Lernerfahrungen und Strategien den Alltag gelungener zu bewältigen, sich zu entwickeln, sich was zuzutrauen." das sehe ich ganz genauso. Am Anfang hatte ich nicht gedacht, dass "einfach nicht mehr Trinken" zu einem ganz umfassenden Thema wird, das auch fast alle anderen Aspekte des Lebens miteinbezieht. Es ist eine große Aufräumaktion, die damit einher geht und das macht es um so schwieriger. Sich nicht nur der Sucht stellen (an sich schon hart genug), sondern zu begreifen, dass das richtig tief geht, dass man ans "Eingemachte" kommt, ist alles andere als einfach.
Deinen Rat habe ich eben noch befolgt und alles aufgeschrieben, was so "abgegangen" ist während des Telefonats. Besonders die körperlichen Reaktionen fand ich extrem. Aber Du hast Recht: man überlebt das! Ich werde vielleicht nie ein Freund von derartigen Konfrontationen werden, aber so lange ich auch das akzeptieren kann, ist es aushaltbar. Ich muß es ja nicht mögen!

Heute heißt es noch einmal den Sommer genießen. Der Herbst steht vor der Tür.
Ganz liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 30. August 2015, 07:19

Hallo Zusammen!

Samstag, Baclofen Tag 93: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
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Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null

:-)
Grüße Und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 31. August 2015, 06:18

Guten Morgen!

Sonntag, Baclofen Tag 94: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
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An sich bin ich schon wesentlich ausgeglichener und entspannter. Trotzdem hatte ich gestern einen Ausraster vom Feinsten. Was ist passiert? Sohn hat seit Freitag eine wirklich große, üble Schürfwunde. Passiert. Gestern dann sollte da noch einmal eine Wundsalbe drauf - was mein Mann übernehmen wollte. Ich höre aus der Küche plötzlich meinen Sohn jammern vor Schmerzen. Statt die Wundsalbe zu nehmen hat Männe ihm Diclofenac aufgetragen. "Steht doch schmerz- und entzündungshemmend drauf".
Schnauf. Gut. Das hätte vielleicht auch jemandem im nüchternen Kopf passieren können, aber bei meiner Sensibilität für das Thema kam es halt klar durch den Alkohol. Und es hat mich auf die Palme gebracht. Denn : angekommen ist bei mir wieder, dass ich ALLES allein regeln muß, damit es funktioniert. Eines meiner Druckthemen. Und um dem Ganzen noch ein Krönchen aufzusetzen, meinte mein Mann dann noch auf meine Frage, warum er jetzt (ca. 17 Uhr) schläft statt mit uns was zu spielen, ziemlich prattig, dass ich das (ihn) verstehen würde, wenn ich "auch endlich wieder" arbeiten würde. Zweites Druckthema.
Ist halt immer so: da bist Du eine kurze (Verschnauf)Phase sortiert und alles läuft, und dann kommt der Hammerschlag.

Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon baclofino » 31. August 2015, 06:52

moin mellchen,
Statt die Wundsalbe zu nehmen hat Männe ihm Diclofenac aufgetragen. "Steht doch schmerz- und entzündungshemmend drauf".

sorry, aber das würde mir auch sofort passieren. auch im nüchternen kopf. reg dich darüber doch nicht so auf und sehe es als "männer halt" [hi_bye]
ist ja nix passiert. weiß, dass du es ernst meinst, aber ist doch kein drama.
naja, dann komm entspannter in die woche und freu dich lieber auf tag 100 bald, so zahlen ham doch auch was. ich empfand es zumindest immer so und war noch etw. stolzer..
lg andi

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 31. August 2015, 08:02

Moin Mellchen!

Die "falsche" Salbe lass' ich jetzt mal außen vor :wink: .

Aber ich schätze, Dein Mann kennt Deine "wunden" Punkte recht genau; weiß, wo und wie er Dich treffen kann. Kann sein, dass ich mich täusche, aber von außen betrachtet scheint der Job so ziemlich das letzte zu sein, mit dem er Dir gegenüber noch "punkten" kann.

Ist bestimmt nicht einfach zu sehen, wie Frau ihr Alk-Problem in den Griff bekommen hat (zumal wenn Mann weiß, was das für eine Hammerleistung ist, die Mann selbst nicht gebacken kriegt). Und wie Frau plötzlich den kompletten Alltag mit allem drum und dran scheinbar mühelos zu stemmen scheint. An sich arbeitet, in Therapie geht, ihr Leben neu ordnet, wieder selbstbewusster und selbstbestimmter wird...

Ich kann mir gut vorstellen, dass das furchtbar an ihm nagt. Weil Du etwas hin bekommst, was er vielleicht gerne auch schaffen würde. Und dann sieht er auch noch, dass es Dir im Vergleich zu früher um Längen besser geht. Während ihm - ich spitze jetzt mal zu - als Seelentröster für sein angekratztes Ego letztlich nur der Alk bleibt...und ein paar letzte "Spitzen", die er noch gegen Dich abfeuern kann. Dass er Arbeit hat und Du nicht, ist vielleicht sein letzter Trumpf..?!?

Das ist jetzt böse, und das will ich Deinem Mann auch nicht unterstellen. Aber es gibt Paar-Konstellationen, in denen der Partner unter solchen Bedingungen (vielleicht auch unbewusst) nur auf den Rückfall des anderen wartet, denn: Etwas Besseres könnte ihm/ihr ja gar nicht passieren (s.o.). Da können solche gezielten "Verletzungen" und "Sticheleien" auch schnell Mittel zum Zweck werden. Muss nicht sein, lasse ich aber als Randnotiz einfach mal so stehen.

Mellchen hat geschrieben:Ist halt immer so: da bist Du eine kurze (Verschnauf)Phase sortiert und alles läuft, und dann kommt der Hammerschlag.

That's life [pardon] . Oder um es einmal mehr mit den Worten meines zweieinhalbjährigen Patenkindes zu sagen: "Tja Papfl, das Leben ist eben kein Ponyhof...!" Und selbst da gehen die Pferde ab und zu durch... [mocking] !

Einen schönen Tag wünscht
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon DonQuixote » 31. August 2015, 20:20

Hi Mellchen

Ich bin ja auch nur ein Mann, und es wäre gut möglich gewesen, dass ich auf eine Schürfwunde ebenfalls „Diclofenac“ aufgetragen hätte, wenn ich in der Eile dort auf der Tube „entzündungshemmend“ lese. Natürlich ist das die völlig falsche Salbe. Das war halt von Deinem Mann gut gemeint, und hoffentlich half wenigstens der „von Vater zu Sohn Placebo Effekt“. Ist halt diesmal schief gelaufen und deshalb abhaken. Weiß halt auch nicht …

DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 1. September 2015, 06:18

Guten Morgen!

Montag, Baclofen Tag 95: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: sehr gut
Trinkverlangen: null

:-) Irgendwie süß, wie er gleich dreifach männlich verteidigt wird. Nein, heute ist der Salbenverwechsler es kein Drama mehr. Und ja, ich verbuche es tatsächlich als "Männer eben" - bringt meine feministische Seite ein wenig zum Klingen.....:-)
Meine Überreaktion war eher symbolisch für die ganzen Probleme, die der Alkohol mit sich bringt - für ihn selbst und für unsere Beziehung.
Was mein Druckthema "Job" angeht, komme ich zu folgender Überlegung: es bringt absolut nichts, wenn ich mich deswegen fertig mache. Ich suche, ich schreibe pro Woche ca. 2-4 Bewerbungen und mehr kann ich einfach nicht tun. Klar, dass es sehr unangenehm ist, das vor dem Jobcenter-Sachbearbeiter jedesmal wie vor Gericht dar zu legen, aber dann ist das jetzt einfach so. Nach wie vor bin ich nicht bereit Vollzeit zu arbeiten. Sollten sich daraus negative Konsequenzen ergeben (wie Gelderkürzungen beispielsweise), muß ich das annehmen. Und basta.

Aber es gibt auch erfreuliches zu berichten: gestern war ich beim Doc. Mit ziemlich verdutztem Gesicht entfuhr ihm "du siehst blendend aus!" und meine Blutwerte sind top!!! Alle, bis auf einen: der BSG-Wert. Den habe ich seit ich denken kann immer erhöht, so um die 20-22 ("normal" ist 0-15 mm), jetzt liegt er weit über 50. Wie die letzten Male auch schon. Es beunruhigt mich ein wenig, auch wenn Doc meint, wir müssen das einfach stehen lassen. Der Wert an sich ist recht diffus - wenn andere Blutwerte keine mögliche Richtung anzeigen, ist es schwierig, nach einer Ursache zu suchen. Es kann auch schlichtweg Veranlagung sein. (((Wenn man die Bedeutung dieses Wertes googelt, kommt man zu gar schauerlichen Interpretationsmöglichkeiten, von chronischen Entzündungen bis hin zu Krebs und solchen Sachen. (niemals, wirklich niemals darf man medizinische Fragen im Netz nachsehen!!!))))). Aber von diesem mal ab, hat mich das sehr erbaut!
Und auch, wenn es wieder etwas viel ist heute muß ich eines noch loswerden, was mich auch gefreut hat: mein Verlag hat mich kontaktiert - eine Autorin möchte eines meiner Gedichte in ihrem Buch verwenden! Da fällt zwar nicht viel für mich ab (finanziell), aber ich kenne die Autorin und finde ihre Bücher richtig gut, was es für mich zu einer echten Ehre macht!

Ach, und Andi: tatsächlich ist für mich "Tag 100" irgendwie besonders. :-) Albern vielleicht. Aber ich denke, das ist ein guter Anlass für ein erstes allgemeines Fazit/einen Rückblick.
Für heute stehen hier viele angenehme Dinge auf dem Programm - wird ein guter Tag. Ein Ponyhof-Tag.
Ich hoffe, für Euch auch!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen


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