Der komplette Absturz!!!!

[argentina]

@ Conny,

Hmm ich glaube da hast du mich falsch verstanden oder ich verstehe dich jetzt falsch.

Es geht mir ja nicht schlecht, habe keine depressiven Verstimmungen ( ausser ich trinke, dann am nächsten Tag ja, aber dann weiß ich wieso). Ich resigniere auch nicht wegen meinen "NW" oder meinen Gefühlen. Am WE war es nur einfach so das ich mich sehr wirr gefühlt habe, Druck im Kopf, unkonzentriert und einerseits Lust etwas zu machen, es dann aber irgendwie nicht ging, halt wegen der NW. Ich wollte mit Hilfe der Bohrmaschine ein paar Bilder aufhängen und Rasenmähen, aber wenn mir dann so schwindlig ist, geht das halt nicht oder ich traue es mich nicht.

Heute bin ich wieder "normal" drauf, keine NW, ruhig und konzentriert, aber ich weiß nicht warum das am WE anders war....

Verstehst du was ich meine?

Lg Argentina

[dphn]

Liebe argentina,

hast du denn heute deine Bilder aufgehangen? Wenn du sowas machst, bist du hinterher bestimmt auch viel besser drauf. In der ersten Bac Woche hatte ich auch NW und kam mir sogar ab und zu leicht "berauscht" vor. Da hab ich auch kaum was gemacht und war müde und träge.
Am Freitag habe ich übrigens auch meine Uhr ins Wohnzimmer gehängt und ein paar Bilder dazu, ich schrieb das ja bereits in meinem Thread. Vorher mit SD und ohne Bac habe ich es noch nicht einmal hinbekommen im Keller in den Karton zu schauen, was ich alles so aufhängen will.

Ich wünsch dir alles Gute und versuche auch mal zu akzeptieren, wenn es mal schlechter läuft. Wir Süchtigen neigen dazu, ständig in uns hinenzuhorchen. Dabei geht es Personen ohne Sucht auch nicht immer gleich gut.

LG
Dirk

[argentina]

Lieber Dirk,
Yeap! Bilder hängen und eben auch Rasen gemäht . Nee gestern hat mir der Schwindel zu viel Angst gemacht, habe dann auch das Gefühl das ich meine Hände nicht kontrollieren kann - mag aber auch Einbildung sein.

Ich werde ab heute auch auf 65 mg runtergehen, ich glaube die 75mg sind zuviel für mich. Mal schauen ob das besser geht.

Lg, Argentina

[argentina]

Guten Abend an alle,

Mal wieder ein Wort von mir. Im Moment habe ich mal wieder meine „ Resignations und Frustrations Phase“ die mich ab und zu überkommt. Um diese Phase mal zu beschreiben: Es ist mir alles egal, aber gleichzeitig nervt mich alles.

Ich war ja nie eine der Forumsmitglieder die einen langen abstinenten Zeitraum verbuchen konnten und oft war es mir auch egal, da ich einfach den Druck von mir nahm und meinen Wein am abend genoss. In diesen „positiven“ Phasen ist auch alles ok, da wechseln sich halt Alk Tage mit nicht Alk Tagen ab, fühle mich aber gut dabei.

In der nun „ Resignations und Frust Phase“ ist das anders. Ich bin von allem genervt, scheint die Sonne nervt sie mich, regnet es nervt es mich. Der Gedanke das die Schule in einer Woche anfängt nervt mich erst recht und ich habe das Gefühl das ich mich nicht ein Stück erholt habe. Es nervt mich das ich keine Neuigkeiten wegem dem Flug nach Deutschland habe, es nervt mich das ich trinke und das ich das Gefühl habe noch süchtiger zu sein als jeh zu vor in meinem Leben. Ich wache morgens auf und überlege wieviel ich getrunken habe, ob ich heute trinke oder nicht und alleine schon wegen diesen ersten Gedanken am Morgen fühle ich mich genervt. Es nervt mich schlichtweg alles!!!!!!!!!

Ich habe auch überlegt ob ich runterdosiere, lasse dies aber nun erst einmal sein und bleibe schick auf meiner Dosis (nun 60 mg) , in der Hoffnung das sich diese Phase wieder legt.

Nun, das war soweit mein Wort zum Sonntag...
Argentina

[WarzoEcht]

Gelöscht wegen Zwangsouting.

[DonQuixote]

Hallo argentina

An anderer Stelle schriebst Du mal von 91 trinkfreien Tagen, 118 Tagen mit moderatem Alkoholkonsum und 22 Abschüssen seit Baclofen-Einnahme. Das ist ja auch nicht Nichts. Wobei man natürlich trefflich darüber streiten kann, ob 0,5 bis 0,75 Liter Wein noch moderater Konsum sind. Du bist jetzt schon einen so langen Weg gegangen, lass jetzt bitte den Kopf nicht hängen!

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, die tägliche Baclofen-Dosis zu erhöhen? Manchmal braucht es ganz einfach mehr. Nicht umsonst arbeiten die laufenden klinischen Studien und die klinischen Studien, die 2012 anlaufen werden, mit einer täglichen Baclofen-Dosis von 150 bis 300 mg/Tag.

Ich kann mich auch nicht erinnern, bei Dir bisher von namhaften Nebenwirkungen gelesen zu haben. Versuch das! Mach es einfach!

Viel Mut wünscht DonQuixote

[argentina]

Hallo alle,
@ Warzo, die Warterei auf den Flug ist nervig, aber ich denke die ( LH Cargo) werden sich schon noch melden. Da ich ja ein ungeduldiger Mensch bin, wollte ich natürlich „sofort jetzt auf der Stelle“ fliegen.

Du schriebst „Die berechtigte Perspektive von Baclofen lautet: weitestgehendes Desinteresse an Alkohol. Kein SD, kein TW“

Nun, das ist wahrscheinlich ein „altes“ Thema. Ich trinke ja nun auch ohne SD und ohne TW, halt genau dann wenn mein guter Wille flöten geht. Meistens hat diese „Trinkphase“ mit schlechter Laune, Langeweile, etc zu tun. Dann ist es mir EGAL das ich trinke, da ich ja auch weiß das ich dank Bac wieder in die „Non Alkohol Phase“ umswitchen kann, was du ja auch in deinem Ameisen Posting heute beschrieben hast.

@ Warzon und Don Q,

Meine höchst Dosis war 75 mg, da hatte ich dann aber einige Tage an denen ich sehr neben mir stand und sogar auch einmal gegen diesen unangenehmen Zustand gegenangetrunken habe. Heißt, das ich nicht viel höher dosieren kann, was ich aber nicht als schlimm empfinde weil ich weiß inwiefern Bac hilft und das ich lediglich im Kopf noch nicht so weit um 100 % abstinenz zu bleiben. Auch dazu aber noch ein Wort, ich empfinde es nicht als kritisch das ich an manchen Tagen trinke. Mir ist vor allem wichtig das ich nicht diese kompletten Abstürze habe, wo ich schon Vormittags an der Flasche hänge mit dem Wunschgedanken mich wegzuschießen und das ich relativ „moderat“ trinken kann, wobei wahrscheinlich 0,7 l für einen normalen Menschen immer noch viel ist. Für mich ist dies im Vergleich zu früher „wenig“ und vor allem wenn es nicht täglich sondern „nur“ alle 5 – 10 Tage ( oder mehr oder weniger) ist. Viel mehr geht bei mir wegen dem Bac einfach nicht rein.

Und noch ein Wort zur Gesundheit, meine Blutwerte waren ja im Dezember so gut wie noch nie ( Wunder). Viel mehr Sorgen als der jetzige Alkoholkunsom macht mir mein Zigaretten Konsum, weil ich mittlerweile wirklich fast 2 Schachteln rauche, so viel wie noch nie.

Ansonsten ging es mir heute aber besser, trinke allerdings den Rest Wein von gestern und ab morgen gehe ich wieder in Null – Alk- Phase über.

Schönen Abend an alle,

Argentina

[GoldenTulip]

Liebe argentina,

weil ich weiß inwiefern Bac hilft und das ich lediglich im Kopf noch nicht so weit um 100 % abstinenz zu bleiben.

ich glaube nicht, dass der Kopf jemals im Leben so weit kommen könnte, und darum gehe ich jetzt eine Woche praktizieren (meditieren) und werde danach erzählen, wie es war.

Komische Umwege manchmal, ich wusste das alles schon vor 15 Jahren, da konnte ich aber noch nicht.

Bis später und danke, Du hast daran großen Anteil (wo ist der Bussi-Smily???)

Conny

[argentina]

Liebe Conny,

Auch auf Umwegen kommt man zum Ziel, es kommt nur drauf an wie groß der Umweg ist und wie lange deswegen der Weg dauert.

Ich habe auch dank dir viele extra Umwege schon in Abkürzungen genommen. Insofern hoffe ich das dir deine Meditations Woche und "Nixsauf Forum" zu weiteren Fortschritten verhilft. Bin auf jeden Fall sehr gespannt auf deine Berichte!!!

Lg Argentina

[argentina]

Guten Abend an alle,

Mal wieder ein kleiner Zwischenbericht....

Nun der Monat Februar war auch nicht sooooooo pricklend was die trinkfreien Tage angeht. Merkwürdigerweise bin ich aber nicht einmal „abgestürzt“ und auch wenn ich das Gefühl habe schon nachdem ersten Glas betrunken zu sein, war ich nicht einmal „wirklich“ betrunken. Eine einzige Ausnahme war das ich einmal aus irgendeinen Grund durchgedreht bin, an den ich mich aber nicht erinner und ich insofern auch nicht weiß ob es stimmt oder nicht.

Ich weiß nicht ob es am Bac liegt oder daran das ich eher vorsichtig trinke. Ähnlich wie Warzo neulich sagte, das da eine innere Stimme sagt „ Schluss jetzt, sonst geht es dir morgen schlecht“. Außerdem hat der Alk nicht mehr den relaxenden Effekt wie früher. Getrunken habe ich merkwürdigerweise auch fast immer ohne TW oder SD zu haben. Grund war immer : Es ist Februar, im März fängt die Schule an, genieße deinen Urlaub.

Und genauso war/ ist es. Obwohl morgen Feiertag ist ( neu eingeführt weil dieses Jahr Schaltjahr ist!!!), freue ich mich das ich morgen wieder eine Trinkfreie Phase antreten werde. Dienstag fängt wieder die Schule an, die 3 Monate Sommerferien sind vorbei und ich bin nun froh das der Alltag wieder einkehrt!

Ansonsten geht es mir aber sehr gut, Beziehungstechnisch alles im grünen Bereich, die Motivation Dinge zu tun auch, allerdings kommt keine direkte Freude nach der getanen Arbeit auf ( auch ähnlich wie bei Warzo).

Gestern auch ein kurzes Gespräch mit LH Cargo (ließ mir keine Ruhe). Sie rechnen mit mitte März bis Ende April das ich fliegen kann. Bin nun auch deswegen wieder 100% euphorisch.

Hoffe ihr hattet alle ein schönes WE.

Lg, Argentina ( happy)

[DonQuixote]

Hallo erst mal

Lg, Argentina ( happy)

Ebenso happy für Dich ist DonQuixote

[dphn]

@argentina
Ich kenne diesen Grund. Haste Urlaub MUSST du ja mehr trinken, weil du schließlich Urlaub hast. Ich deute das für mich inzwischen anders. Ich konnte der Sucht halt freien Lauf lassen und war fast täglich betrunken. War ganz normal und ist ja für einen Alki auch nicht unnormal.

Freu mich, dass es dir gut geht.

LG
Dirk

[argentina]

Hallo alle zusammen,

Mir fällt immer wieder auf das ich in meinem Leben immer alles ganz exsessiv gemacht habe - essen, trinken, Sport, Hobbys, selbst Beziehungen etc. Dinge die mich "begeistern" verleiten mich dazu sie "süchtig" auszuführen. Jetzt viele Jahre später fällt mir erst auf welche Dinge ich gerade zu krankhaft vollzogen haben.

Ich habe nach meiner Bulimiezeit Jahrelang Kalorien gezählt und keinen Tag mehr als 1800 kcal gegessen, meistens sogar nur 1500. Darüber habe ich akribisch Buch geführt, morgens, mittags, abends stand ich auf der Waage. In diesen Jahren hatte ich zwar keine Bulimie mehr aber so im nachhinein frage ich mich wie gestört ich denn in der Zeit war? Dieses Kalorienzählen und wiegen habe ich sicher von 24 bis 32 Jahre durchgezogen. Täglich joggen war Pflicht, selbst in meiner Schwangerschaft bin ich noch 2 Tage bis vor der Geburt joggen gegangen!! Abgesehen davon habe ich ja Pferde trainiert und habe zusätzlich körperlich gearbeitet....

Von alledem ist nichts mehr geblieben, so langsam habe ich irgendwann und vor allem unbewusst, mit alledem aufgehört, erst Kalorienzählen, dann wiegen, dann joggen (vor 2 Jahren endgültig Schluss mit allem). Heute wiege ich genauso viel wie eh und jeh, bin natürlich etwas schwabbeliger geworden da ich ja nun keinen Sport mehr mache und obwohl ich es mir immer wieder vornehme, kann ich mich nicht aufraffen. Anscheinend habe ich alle meinen "Macken" dann irgendwann auf meinen Alkoholkonsum verschoben. Bin ich früher völlig jibbelig abends nach Hause gekommen um zu joggen, komme ich nun jibbelig nach Hause um zu trinken.

Kann es sein das wir Süchtigen generel alles so "süchtig" angehen? Ich frage mich nur warum alle meine "Süchte" dann irgendwann weg waren. Ich habe auch gerade das Gefühl das Alk mässig etwas ähnliches mit mir passiert, aber ich bin da lieber vorsichtig mit meinen Äusserungen, da meistens prompt das Gegenteil eintritt!

Kurz zur gegenwärtigen Lage: Letzte Woche habe ich meine letzte Urlaubswoche, als Trinkwoche genutzt und bin dann wie geplant am Montag auf Null Alk gegangen. Schlechte Laune deswegen gab es zu meiner Verwunderung nicht, im Gegenteil, ich habe regelrecht darauf gefreut. Es verlief auch alles Problemlos, musste noch nicht mal hochdosieren was mich erst recht wundert. Ich habe allerdings meine Dosir Uhrzeiten geändert: 9.30 10mg, 11.30 10mg, 13.30 10 mg, 15.30 15mg, 16.30 15 mg. Ich weiß das sieht etwas merkwürdig aus aber der Effekt ist sensationell!!! Ich habe weder SD, noch TW, und zum ersten würde ich sagen das ich noch nicht einmal mehr Gedanken an Alk habe. Daran „erinner“ ich mich wenn ich z.B. ins Forum gehe und wenn ich verwundert feststelle das es 17 Uhr wird und sich kein schleichender „soll ich heute trinken?“ Gedanke in mein Gehirn drängt. Das ist der tollste Fortschritt den ich seit 8 Monaten gemacht habe, aber ich bin nach wie vor vorsichtig mit meinen Aussagen denn die können sehr schnell ins Gegenteil umschwenken.

Die Woche verlief auf jeden Fall sehr gut, auch wenn ich nicht himmelhoch jauchzend bin und auch eher etwas Lustlos bin, aber nicht in dem Sinne das es mich belastet, sondern das ich irgendwie die Ruhe selbst bin. Morgen feiern wir in den Geburtstag von meinem Sohn rein, ein paar Kinder kommen zum grillen und dann zelten sie im Garten. Mein Ex kommt auch – alles was mich schon wieder stressen müsste, aber es lässt mich seelenruhig. Alles sehr merkwürdig.

Ich kann auch nicht sagen woran es liegt, an mir, am Bac, an den Uhrzeiten (sicher sogar!) oder von allem ein bisschen – auf jeden Fall alles sehr positiv!

In dem Sinne euch allen ein schönes Wochenende,

Lg Argentina

[Margolotta]

Hi argentina,

in Deinem Beitrag finde ich mich wieder.
Den exessiven Sport betreibe ich nach wie vor. Ich gehe bis zu 6x die Woche ins Fitnessstudio, um zu trainieren. Ich schrieb schon in meinem Thread, das dies ebenfalls süchtiges Verhalten ist. Da brauche ich mir nichts vormachen. Ohne geht es nicht, dann kommt sehr flott das schlechte Gewissen.
Als ich die Bulimie zeitweise los war, habe ich getrunken und immer wieder versucht durch diverse Diäten abzunehmen. Beim Kalorienzählen bin ich schlussendlich hängen geblieben (so eine Pulle Sekt kann man notfalls kalorientechnisch einplanen ). Das funktionierte gut, bis es mich esstechnisch wieder überkam. Ich konnte meinen Kalorienrahmen nie lange einhalten, daher habe ich viel Sport gemacht, um den Schaden einzugrenzen (Stichwort: Versagen). Ich bin ebenfalls mehrfach am Tag auf die Waage gesprungen. Diese Unart habe ich mir in der letzten Zeit wieder angewöhnt und versuche es nun wieder bleiben zu lassen. Ich weiß, wo das endet!
Es gab in den letzen 10 Jahren lediglich 2 Jahre, wo mir mein Körper und meine Ernährung völlig gleichgültig waren. Dies hing mit meinem damaligen Job zusammen, für den lediglich die Tatsache sprach überhaupt Arbeit zu haben. In der Zeit habe ich dafür mehr denn je gesoffen und mich von Wochenende zu Wochenende geschleppt. Dann kam der Burn Out und es wurde besser. Neuer Job und die Zeit sich wieder dem "Körper-/Ernährungshobby" zu widmen. Irgendwann ging es dann halt wieder los. Ein Teufelskreis. Entweder das eine oder das andere oder beides zusammen. Zum Kotzen!

Kann es sein das wir Süchtigen generel alles so "süchtig" angehen? Ich frage mich nur warum alle meine "Süchte" dann irgendwann weg waren.

Gute Frage. Ich glaube nicht, dass jeder Süchtige alles süchtig angeht. Es kommt hier wie immer auf die Person. Ich gehe Dinge exessiv an, die mir wichtig sind. Das kann natürlich in ein Suchtverhalten umschlagen.
Ich wollte endlich einen attraktiven Körper inkl. der vermeindlich daraus resultierenden Anerkennung und habe entsprechend nachgeholfen, als es nicht klappte.
Ich wollte in Gesellschaft mal locker und kommunikativ sein und habe meinen "Freund" Alk entdeckt. Bei näherer Betrachtung half der dann auch noch in ganz anderen Situationen. Das Ende vom Lied ist hier wohl allen bekannt.

Nach meiner derzeitigen Erfahrung verschwinden Süchte nicht, sie schlummern im besten Fall und wachen nicht wieder auf, wenn man Glück hat.

Aber schön zu lesen, dass es Dir gut geht. Pass auf Dich auf!

LG Margolotta

[dphn]

Hi argentina,

süchtige Menschen zeigen immer Extremitäten. Nicht zwingend in allen Bereichen des täglichen Lebens, aber in manchen. Ich kenne von mir auch zwanghafte Ordnung. Also entweder räume ich gar nicht auf, oder alles sehr penibel gründlich. Sauna mache ich auch oft exzessiv, sonst kann ich ja daheim auf der Couch liegen bleiben. Ich will ja davon auch was haben. Ich verhalte mich aber nicht jeden Tag gleich süchtig, die Extreme sind mal mehr mal weniger ausgeprägt. Es gibt also durchaus auch Tage, wo ich die Kirche im Dorf lasse. Aber das war beim Alk auch schon so. Jeden Tag bin ich schließlich nicht abgestürzt. Es ging hin und wieder schonmal 3 Bier zu trinken. Ich war nach 20 Jahren auch körperlich abhängig, von daher gestaltete sich das Trinken immer schwieriger, aber das war ja nicht die ganzen 20 Jahre so. Ich beobachte an mir aber immer wieder extreme Verhaltensweisen, zum Glück aber nicht permanent.

LG
Dirk

[GoldenTulip]

Nabend argentina,

Darüber habe ich akribisch Buch geführt, morgens, mittags, abends stand ich auf der Waage. In diesen Jahren hatte ich zwar keine Bulimie mehr aber so im nachhinein frage ich mich wie gestört ich denn in der Zeit war?

Diese Art Von "Buchführung" ist mir nur allzu bekannt, Listen über Tages-ToDo's, Exceltabellen über gelaufene Joggingzeiten und das Gewicht, heute dann über Alk und Bac .
Ich vermute, es ist der Versuch, angesichts der eigenen Suchtstruktur, Abhängigkeit und dem allgemeinen Gefühl, dass einem etwas entglitten ist, so etwas wie Kontrolle zu behalten. Es ist ja auch durchaus motivierend, sich Fortschritte vor Augen zu halten.

Wenn ich meine "gesunden" Bekannten und Freunde Revue passieren lasse, betreiben die so was aber nicht exessiv. Sie, ähem, leben einfach...
Dieses Phänomen lässt interessante Rückschlüsse auf die Seelenlage zu: Das Leben als eines, das zu bewältigen, zu schaffen ist, mit lauter Pflichten, die abzuhaken sind, als wäre man irgendwann endlich fertig - um dann....
...ja was?
[Edit: daher auch die Heilsamkeit der Meditation: Loslassen, um überhaupt erst in der Gegenwart anzukommen]

Ich frage mich nur warum alle meine "Süchte" dann irgendwann weg waren. Ich habe auch gerade das Gefühl das Alk mässig etwas ähnliches mit mir passiert, aber ich bin da lieber vorsichtig mit meinen Äusserungen, da meistens prompt das Gegenteil eintritt!

Ich weiß ja nicht, ob Du Dich vorher schon mal so intensiv mit Dir selbst befasst hast? Vorher hast Du alle Suchtstrukturen auf den Alk umverlagert, und jetzt kümmerst Du Dich um grundsätzliche Dinge (btw, gehts Dir mit Deinem Freund jetzt besser, trittst Du selbstbewusster auf oder so? Hat sich Euer Verhältnis geändert? )

Es muss ja nicht so sein, dass trinktechnisch auf einen Schlag alles paletti ist, aber dein unsüchtigeres Gefühl kann daher kommen, dass Du andere Wege zur Stressbewältigung gefunden hast, handlungsfähiger und ausgeglichener bist usw.

Ich freu mich jedenfalls sehr für Dich, die Richtung stimmt allemal, kannstu auch stolz auf Dich sein, so oft wie Du Dich wieder aufgerappelt hast!

Liebe Grüße,
Conny

[argentina]

Hallo an alle,

@ Conny, Margolotta, Dirk,

Da bin ich ja froh das ich nicht die einzige bin die alle "Hobbies" im extremen auslebt!!!

Noch ein Wort zum Kalorienzählen: Es ging mir nie ums abnehmen, aber ich wollte auf keinen Fall auch nur 1gr zunehmen. Selbst in der Schwangerschaft hat es mich fix und fertig gemacht wenn ich mehr als einen halben Kg pro Monat zugenommen habe. Letztenendes waren es 10 kg, also nichts. Da hat aber der Verstand eingesetzt und ich habe nicht gehungert. Und durch die lange Still Zeit habe ich so viel abgenommen ( fast 3kg - also nur noch 56 kg bei 1,75m) das ich dann auch aufgehört habe Kalorien zu zählen.

@ Conny, mein Freund? ähmmm...er hat seit der letzten Trennung die "Opferrolle" eingenommen, weswegen ich mich sehr selbstsicher fühle, was aber glaube ich früher oder später fatale Folgen haben wird. Jetzt brauche ich plötzlich nicht mehr um ihn kämpfen und irgendwie stelle ich fest das es mir nun langweilig wird - ich habe anscheinend auch Beziehungs technisch meine Probleme. Das selbe Spiel hatte ich schon bei meinem Ex: Jahreslange kämpfen und als ich ihn plötzlich "Hatte" war er mir zu langweilig - 3 Jahre später Trennung ( hat so lange gedauert, weil ein gemeinsames Kind im Spiel war). Da muss ich mal ein Auge drauf haben, weil normal ist dieses Verhalten meinerseits auch nicht.

Befassen tue ich mich mit mir selbst so doll wie noch nie in meinem Leben, was sichtlichen "Erfolg" hat. Viel Selbsterkennung und sich fragen "warum bin ich so wie ich bin?" ( Kalorienzählen, Beziehungen, etc). Ich mache nicht verrückt damit, bin eher meistens eher verwundert über mein Verhalten und das ich dieses nicht schon früher gemerkt habe. Gleichzeitig verspüre ich aber auch ein gewisses "Egal Gefühl" was z.B. meinen Freund angeht, aber auch bei vielen anderen Dingen. Das führe ich definitiv auf das Bac zurück. Immer wieder aufrauschende Emotionen ( egal ob positiv oder negativ) die dann schnell wieder verschwinden und ich somit ständig eine innere Ruhe verspüre. Darauf führe ich auch mein "Unsüchtiges" Verhalten auf den Alk nun zurück - er ist mir quasi egal, weil die Emotionen gar nicht mehr so stark aufkommen das sie in mir einen TW auslösen (SD habe ich ja eh nie).

Soweit so gut, euch allen einen schönen Sonntag,

LG Argentina

PS Immer noch auf 0 Alk und 60 mg Bac.

[argentina]

Nachtrag:
CHAOS!

Gestern abend kam noch mein Ex mit Abendessen und 2 Flaschen Wein vorbei um den Geburtstag von unserem Sohn zu feiern. Wein war schnell weg, Nachschub schnell da. Zwischendurch Terroranrufe von meinem Freund. Als mein Ex um 22 Uhr ging, kam mein Freund, Diskussionen folgten, um 24 Uhr war er wieder weg und um 4 Uhr morgens wieder da und weitere Diskussionen und weiter Wein. Nun ist es 9 Uhr morgens und ich trinke immer noch bzw. wieder. Kind gar nicht erst zur Schule gebracht.

Bin etwas fassungslos über mich selbst - wieso ist mein Leben so chaotisch? Wieso sind die Männer in meinem Leben so chaotisch?

Das wird heute kein guter Tag werden und da mein Sohn mich jetzt schon komisch anguckt, weiß ich mal wieder das ich alles verbockt habe. Noch ein Grund mehr um noch mehr zu trinken, um bloss nicht dieses Gefühl als "Rabenmutter" zu fühlen.

Todunglückliche Grüße, Argentina

[fetsecht]

Hallo Argentina,
schau das du ne pause reinbekommst.
sag allen die dich sehen wollen, das du 2-3 tage ruhe brauchst.
schau das du mit dem alkohol runter kommst und dich nicht noch weiter reinsteigerst.
bringe deinen sohn morgen zur schule, so das bei ihm normalitaet da ist und das wird dir auch gut tun.
ich weiss nicht was du sonst machst, um wieder bodenhaftung zu bekommen, aber sauf nun nicht sinnlos weiter!
bringt ja eh nix.

erfolg wuenscht dir
fetsecht

[dphn]

Liebe argentina,

ich kann nur fets unterstützen. Guck dass du von dem Stoff runterkommst. Der Alkohol hilft nicht! Er blendet nur kurz was Unerwünschtest aus. Wissen wir doch alle. Du weißt auch wie Kacke sich die Sauferei anfühlt und was sie psychisch aus dir macht.

Kopf hoch und alles Gute.

LG
Dirk