Christa stellt sich vor und bittet um Unterstützung bei der Arztsuche

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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Christa
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Christa stellt sich vor und bittet um Unterstützung bei der Arztsuche

Beitragvon Christa » 26. Dezember 2016, 12:13

Hallo,
mein Name ist Christa und ich wende mich verzweifelt als Frau eines schwer alkoholabhängigen Mannes an das Forum.
Wir leben seit 3 Jahren getrennt, dennoch fühle ich mich - gemeinsam mit seinen beiden erwachsenen Kindern - verpflichtet zur Hilfeleistung bei seiner Krankheit.
Nach 3 Entgiftungen und Klinikaufenthalten allein in den vergangenen 12 Monaten ist mein Mann seit gestern erneut im Krankenhaus. Er verweigert jede Therapie im Anschluss eines Klinikaufenthaltes und wird somit auch sofort rückfällig. Sein körperlicher Zustand ist inzwischen sehr schlecht und wir sehen als vermutlich letzte Chance für ihn nur noch eine Baclofen-Behandlung. Wer kann mir helfen im Großraum Frankfurt einen aufgeschlossenen Arzt zu finden, mit dem wir ein erstes Gespräch führen können? Wir denken, dass ein Facharzt mit psychologischer Ausrichtung vermutlich das Sinnvollste wäre.
Wir sind für jede Information sehr dankbar und wünschen allen Mitgliedern des Forums viel Kraft für das Neue Jahr.

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DonQuixote
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Re: Christa stellt sich vor und bittet um Unterstützung bei der Arztsuche

Beitragvon DonQuixote » 27. Dezember 2016, 20:12

Hallo Christa
Willkommen in unserem Forum, und danke, dass Du Dich uns anvertraust [good]

Toll, dass Du Dich so für Deine Mann einsetzt. Solche „Suchtkarrieren“ lassen allerdings Angehörige oft ratlos zurück, das ist wahr. Vor allem, wenn schon unzählige Versuche unternommen wurden, aus dieser Negativspirale auszubrechen. Die Therapie mit Baclofen kann in diesem Sinne einen Neuanfang bedeuten. Was die Baclofen-Therapie von einer „herkömmlichen“ Suchtbehandlung unterscheidet, hat unser @Papfl in einem eigenen Beitrag sehr gut dargestellt.

Das zweitgrößte Problem nach der Alkoholabhängigkeit Deines Mannes hast Du schon selbst genannt:

Christa hat geschrieben:Er verweigert jede Therapie im Anschluss eines Klinikaufenthaltes […]

Da muss Dein Mann unbedingt umdenken und einlenken. Denn ohne eigenen Antrieb und ohne eigenes Mitwirken wird das auch mit Baclofen sehr schwierig. Ich habe Dir jetzt mal per Mail einen Arztvorschlag aus unserer Ärzteliste geschickt. Jetzt liegt es natürlich an Deinem Mann, das Angebot auch anzunehmen.

Nachfolgend ein paar nützliche Informationen rund um die Baclofen-Therapie, welche Du für Deinen Mann auch teilweise ausdrucken und ihm zum Lesen geben könntest. Das kann ihn bestimmt weiter motivieren. Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe mir bitte einfach eine PN (Private Nachricht)

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Wie gesagt: Am besten das eine oder andere ausdrucken und Deinem Mann zum Lesen geben, denn ohne seine Selbstmotivation kann der Ausstieg aus der Alkoholsucht auch mit dem besten Medikament (Baclofen) nicht gelingen. Mit den allerbesten Wünsche für Dich und Deine Familie

DonQuixote

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Christa
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Re: Christa stellt sich vor und bittet um Unterstützung bei der Arztsuche

Beitragvon Christa » 28. Dezember 2016, 10:33

Ganz herzlichen Dank für die Antwort und die guten Tipps.
Die mail mit Arztvorschlägen ist angekommen. Wenn mein Mann aus dem Krankenhaus entlassen wird, weiß ich im Moment überhaupt noch nicht wie es weitergehen kann. Er kann unmöglich alleine nach Hause und ich will ihn nicht mehr aufnehmen. Ich brauche da dringend eine professionelle Hilfe...


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