
Meine Trinkmenge bewegte vorher sich zwischen 1 und 2 Flaschen Wein bzw. 3-6 halbe Bier, je nachdem ob ich am nächsten Tag zur Arbeit musste oder nicht. Es war aber in jedem Fall zuviel und ich suchte nach einer Möglichkeit meinen Konsum zu reduzieren. Das große Verlangen nach Alk ließ sich aber nicht so einfach unterdrücken, wie die meisten von euch ja sicher wissen und verstehen. Durch Internetrecherche bin ich auf Ameisen gestoßen, gab mir einen Ruck und sprach mit meinem Hausarzt, der mir ohne großen Widerspruch Baclofen verschrieb.
Ich dosierte es langsam rauf bis 75 mg und es funktionierte. Am Anfang trank ich garnichts, die NW bei 75 mg waren mir aber zu stark (v.a. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Wurschtigkeit) und ich reduzierte auf 50 mg. Bei dieser Dosierung ging es mir gut, ich hatte aber durchaus wieder Lust auf Alk, wenn auch weniger und besser kontrollierbar. Trank also oft nur eine halbe Flasche Wein oder 1-2 Bier und hatte viele alkfreie Tage, hier und da gab es auch einen "Vorfall", aber nie mehr als 2 Flaschen Wein oder 6 halbe Bier, und immer "bewußt" d.h. kontrolliert. Danach war der Durst aber auch vorbei. Die Dosierung bewegte sich in den 6 Jahren zwischen 37,5 mg und 62,5 mg. Nebenwirkungen verspürte ich außer der geringeren Lust auf Alkohol und der reduzierten "Rauschwirkung" und evtl. verstärkten Katerwirkung keine.
Ich ließ mich jedes Jahr komplett durchchecken, hatte immer sehr gute Blutwerte, auch bei der letzten Untersuchung im Herbst 2015. Bei dieser Untersuchung erzählte mir mein Arzt auch, dass er im Februar 2016 in den Ruhestand gehen würde. Ich fragte ihn, ob er mir einen Kollegen empfehlen könne, der mir weiterhin so problemlos mein Baclofen verschreiben würde, doch er konnte oder wollte es nicht. So dachte ich mir, ich könnte bei dieser Gelegenheit doch mal einen Versuch starten, es Abzusetzen. Beim Absetzen habe ich gemerkt, dass es überhaupt nicht abhängig macht, ich habe beim langsamen Ausschleichen keine Entzugserscheinungen vom Baclofen bekommen. Alkohol hab ich seit dem Ausschleichen "zur Sicherheit" nicht mehr getrunken und habe bis jetzt auch kein Verlangen danach.
Inzwischen bin ich seit ca. 6 Wochen alk- und bac-frei. Es geht mir bis jetzt sehr gut, trotzdem möchte ich wieder einen Arzt suchen, der mir problemlos Baclofen als "Krücke" verschreibt, sollte der "große Durst" mal wieder kommen. Deswegen stelle ich mich auch hier vor, da mir DonQuixote versprochen hat in der Ärzteliste nachzuschauen, wenn ich eine Mitgliedervorstellung schreibe. Aber auch ihr Anderen dürft mir per PN einen Arzt in Augsburg empfehlen. So weit, so gut.
Insgesamt halte Baclofen für ein sehr gutes Mittel um den Alkoholkonsum zu kontrollieren und besser in den Griff zu bekommen. Meine langjährige Einnahme mit regelmäßiger Kontrolle hat mir auch bewiesen, dass es unbedenklich ist und wesentlich "gesünder" als größere Mengen Alk. Kurz gesagt: lieber Bac und wenig bis gar kein Alk als kein Bac und zuviel Alk mit allen gesundheitlichen Bedenken. Sollen die Abstinenzlerfundis sich doch quälen.
Das ist mein Weg bis jetzt, natürlich subjektiv, vielleicht aber doch hilfreich für den Einen oder Anderen.
Aumann
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