ich habe deinen Vorstellungs- und auch diesen Thread gelesen, allerdings über Tage verteilt. Ich verstehe das doch richtig, dass du (noch) kein Baclofen nimmst, oder?
Was ich bei dir ohnehin schon bewundernstwert finde, dass du "nur" jeden zweiten Tag trinkst. Nun hattest du einmal auch den zweiten Tag geschafft, im Zusammensein mit deinem Mann, dem Hörspiel und Obstsalat;-)
Und das ohne Baclofen.
Eine Möglichkeit hast du also schon entdeckt, wie es ohne leicht möglich ist. Suche und finde noch weitere. Vielleicht ein längst vergessenes Interesse, ein liegen gelassenes Hobby...?
Etwas, was dir einmal richtig Spaß gemacht hat?
Am Anfang habe ich mir Listen geschrieben mit Dingen, die ich tun, ausprobieren könnte, an den Abenden, an denen ich nicht trinke. Da kam eine Menge zusammen. Neben "nützlichen Tätigkeiten", die liegen geblieben waren, begann ich mit Acryl zu malen, habe es mir mehr schlecht als recht selbst beigebracht, aber es hat mich eine Weile lang so erfüllt, dass dadurch (+Baclofen!) jeglicher Trinkwunsch gar keine Chance hatte.
Nun bin ich recht wankelmütig. Eine andere Weile war es das Nähen. Ich habe meinen halben Kleiderschrank umgenäht, nicht ausnahmslos zum Guten der Klamotten
Das alles passierte aber gar nicht, weil ich mich vom Druck ablenken musste, wie es bei früheren Versuchen immer war. Der Suchtdruck verschwand recht schnell durch Baclofen. Trotz meines vorherigen Konsums von 2-3 Flaschen Wein täglich, reichten schon 37,5 mg, dass kein DRUCK mehr da war.
Zunächst blieb die Gewohnheit. Die Menge reduzierte sich, die Dosis steigerte sich und plötzlich kam ein Abend, da sich mir der völlig ungewohnte Gedanke aufdrängte, ich könne ja mal an diesem einen Abend nichts trinken.
Was ich sagen will: Hätte ich mir das vorgenommen, hätte es nicht geklappt.
Ich denke, du solltest dich mit dem Abstinenzgedanken nicht unter Druck setzen. Wenn ich richtig gelesen habe und du nimmst das Medikament noch nicht, dann beginne damit und schau, was mit dir passiert. Insbesondere in deiner Situation, da du jeden zweiten Abend ohne Probleme alkoholfrei lebst, könnte ich mir gut vorstellen, dass dir dann der dritte, vielleicht sogar vierte, fünfte....ebenso leicht fällt. Und wenn nicht sofort, dann vielleicht ab einer gewissen Dosierung.
Niemand zwingt dich zur Abstinenz, wie Conny, glaube ich schon schrieb, hier herrscht kein Wettkampf. Aber je mehr Abende du ohne Alkohol verleben wirst, desto mehr wird dir bewusst, wieviel besser sich der nächste Tag anfühlt.
Du selbst hattest ja beschrieben, wie schön das Aufwachen an den Morgenden ist, wenn man nichts getrunken hat.
Ach ja: Auch auf die Gefahr hin, dass manche die Augen verdrehen
B Vitamine sind gut, Gerstengraspulver super, auch wenn ich jeden Morgen dagegen ansehe, das Zeug runterzuwürgen. Ich weiß nicht, wie gesund und ausgewogen du dich ernährst. Doch selbst wenn, ist es sicher hilfreich, den gesamten Mineralstoffhaushalt eine Weile lang zu unterstützen. Heißt: Magnesium, Calcium, Kalium...sicher gibt es noch mehr.
Mit der Passionsblume wäre ich insofern vorsichtig, da der Wirkstoff ein MAO Hemmer ist. Muss nicht aber kann Wechselwirkungen machen laut Wikipedia mit:
Lebensmittel (Auswahl) die bedenkliche Wechselwirkungen in Kombination mit MAO-Hemmern zeigen, falls eine Regel Ausnahmen erlaubt sind sie in gleicher Zeile angegeben:[9] [7]
Gereifter Käse (Tyramin), nicht jedoch Frischkäse. Parmesan und Pecorino nur in sehr kleinen Mengen.
Hefeextrakte (Tyramin), nicht jedoch Backhefe
Durch (Luft-)Trocknen, Altern, Räuchern oder Fermentieren gereifte Produkte wie Fisch oder Fleisch (Tyramin), nicht jedoch frisch zubereitetes/r Fleisch oder Fisch.
Ackerbohnen (Levodopa, synergistische Wirkung mit MAO-Hemmern), Kefeschoten, nicht jedoch Linsen oder Erbsen im Allgemeinen.
Viele Weinsorten (Tyramin), es gibt auch zahlreiche Ausnahmen z. B. Chianti.
Unpasteurisierte Biersorten
Sauerkraut (Tyramin).
Tofu, Soyabohnen oder Produkte daraus, nicht jedoch Soya- oder Teriyakisauce bis zu einem Viertel Glas am Tag.
Schokolade oder andere kakaohaltige Produkte sollen auf kleinere Mengen begrenzt werden.
Tee und Kaffee (Koffein, synergistische Wirkung mit MAO-Hemmern) sollen auf kleinere Mengen begrenzt werden.
Hochkonzentrierte Auszüge, Öle o.ä. sollen ohne vorherige Information nicht konsumiert werden, da der Konzentrationsprozess sonst unbedenkliche Lebensmittel auf kritische Tyramin, Tyrosin, Phenylethylamin oder Levodopa Mengen anreichern kann.
Ich will dir keine Angst machen, um Himmels Willen. Vielleicht hast du auch Interesse, dich mal über Rhodioloa rosae (Rosenwurz) zu informieren.
Zu Rosenwurz (muss selber immer lachen über den Namen):
Der Rosenwurz werden stimulierende und adaptogene Eigenschaften zugeschrieben, d.h. das Arzneimittel gibt einerseits mehr Energie und erhöht andererseits die Stresstoleranz. Ferner wurden unter anderem kardioprotektive, antioxidative, antidepressive und angstlösende Effekte nachgewiesen. Als Wirkmechanismus wird ein Einfluss auf die Monoamine, Opioidpeptide und Neurotransmitter und eine verminderte Ausschüttung von Stresshormonen angegeben. Die Anwendung beruht auf Traditionen und Überlieferungen, ist aber auch durch eine Reihe klinischer Studien abgestützt.
Bei mir wirkt es super. Und bei mir wirkt sonst fast nichts "Pflanzliches".
Aber das nur am Rande.
Ich wünsche dir alles Gute!
herzlichen Gruß, Suse