Seid gegrüßt
Mein heutiges Fundstück ist:
- Frankreich: Aufforderung zum Binge-Drinking wird bestraft!
Laut
dieser Meldung des Züricher „Tages Anzeiger“ steht in Frankreich die Anstiftung zum
Binge Drinking jetzt unter Strafe. Also ich weiß nicht, ob ein solches Gesetz das richtige Mittel zur Eindämmung exzessiven Alkoholkonsums, vor allem unter Jugendlichen, das richtige Mittel ist. Ob da vielleicht der Champagner im französischen Gesundheitsministerium zu sehr geschäumt hat? Dasselbe Malheur scheint auch dem Redakteur des „Tages-Anzeiger“ widerfahren zu sein, oder der zuständige Lektor war grad pinkeln.
Denn anders als im Artikel meines Leib- und Magenblattes dargestellt, wurde das Gesetz am Mittwoch im Kabinett in Paris nicht „beschlossen“, sondern erst
vorgestellt. Das vorgesehene Gesetz zielt auch nicht nur auf Jugendliche ab, sondern auf die Verleitung zum Schnellbesäufnis (Binge Drinkin)
aller Altersgruppen. Die Höchststrafe soll 15‘000 Euro und / oder 12 Monate Haft betragen. Stellt Euch mal vor, so ein Gesetz würde in Deutschland umgesetzt. Da befände sich doch jeweils nach dem Oktoberfest halb München samt Oberbürgermeister im Knast. So oder so, der Wies‘n droht keine Gefahr! Als Bestrafung (nach französischem Vorbild) sind nur 12 Monate Gefängnis vorgesehen, und bis zum nächsten Oktoberfest sind dann demnach eben alle wieder draußen. Aber manchmal sollen so ein paar Monate Wasser und Brot ja wahre Wunder bewirken
Zurück zur ernsten Sache. Vielversprechender wären höhere Alkoholsteuer, konsequentere Durchsetzung des Verkaufsverbots an Jugendliche, verstärkte Anstrengungen für Aufklärung und Suchtprävention, und damit einhergehend halt eben auch ein allgemein veränderte Wahrnehmung des Genussmittels Alkohol, nennen wir ihn ruhig „Droge“ (ohne Anführungszeichen), der nicht automatisch „stark“, „widerstandsfähig“ oder „aus einem Jungen einen Mann“ macht. Und dass Alkohol an Barcardi-Stränden nebst guter Laune auch Prügeleien, Kotze und Elend verursachen kann. Von einem solchen Paradigmenwechsel ist allerdings Frankreich, wo „une demie“ (Weinflasche à 0,375 l) beim Mittagessen noch immer zum guten Ton gehört, zurzeit weiter entfernt als Deutschland.
Meint DonQuixote