WarzoEcht hat geschrieben:@Ginger & all
Komplett entschlüsselt schon seit zwölf Jahren durch Human Genome Project (HUGO, international, öffentliche Forschung = Unis etc.) und etwas schneller durch J. Craig Venter (Celera Genomics, USA, privat, Schnellverfahren, aber nicht schlecht). Das war ein riesiges Wettrennen. Die US-Privatindustrie hat gewonnen. Einige Millionen Dollar versus hunderte Millionen = Eklat).
Dafür hatte ich meine Rechnerkapazität zur Verfügung gestellt. War interessant zu beobachten, auch wenn ich es nicht verstand, mein PC faltete den ganzen Tag über Proteine
Aber schnell wich die Euphorie, denn man kannte zwar nun alle Gene und ihre Orte, konnte sich für sie auch leicht Funktionen ausdenken, kannte aber nicht die Eiweiße, für die sie den Code liefern.
Und das erforscht man nun an den Knock-out-Mäusen? Wäre meine nächste Frage gewesen, das meinte ich auch mit "Entschlüsselung".
Vom Alkoholgen oder von den Alkoholgenen habe ich noch nichts gehört, (das wäre ja auch als DIE Sensation durch die Medien gefunzt), aber rufe doch einfach mal beim EMBL an (Kontakte schicke ich Dir privat). Die sind sehr nett und werden vermutlich Restzweifel beseitigen. Kannst das Ergebnis dann hier posten.
Ein direktes Alkoholgen gibt es bestimmt nicht.
Was aber vererbt wird, ist beispielsweise die Konstitution der Leber, das Detoxifikationssystem P 450 (das verstoffwechselt alles, was dem Körper zugeführt wird), hier ist das die Alkoholdehydrogenase. Und wenn das "günstig" gestaltet ist, man also viel Alkohol verträgt (nicht mit dem Enzym Meos zu verwechseln, das sich erst bilden muss), dann ist die Wahrscheinlichkeit, in einer Krisensituation zu einem enspannenen Mittel zu greifen, höher, wenn man schon mal "gute" Erfahrungen damit gemacht hat. (Das wäre die Erklärung von Conny, nur auf der biologischen Schiene). Erst wenn das Detoxsystem schwächer wird (so in den 40er/50er Lebensjahren, dann beginnen oft die Schwierigkeiten. Klar ist das komplizierter, aber jeder kann sich das ja ergoogeln bei Interesse.
Beispiel: den meisten Asiaten fehlt dieses Enzym ADH komplett, die laufen nach 2 Bier krebsrot an. Das ist in jedem Fall erblich. Und dass die Alkoholiker werden ist ergo sehr unwahrscheinlich..
Meine Haupt-Nachricht sollte sein: Es gibt in Sachen Alkohol nichts Mechanistisches. Wenn also doch einmal ein Alkoholgen und die Eiweiße (und mRNA = ganz aktuelle, sehr wichtige genetische Richtung, erst ~fünf Jahre jung) gefunden würden (was ich nicht erwarte), dann bedeutet das beim Alkoholismus nicht Unabwendbarkeit. Es würde nichts ändern. Es würde auch die Chancen auf Heilung bzw. Schadensbegrenzung zunächst nicht beeinflussen ...
D'accord, mechanistisches oder deterministisches gibts nicht. So einfach ist das Leben wohl nicht gestaltet.
@fets: ich bin auch der Auffassung, dass mehr vererbt wird als erlernt. In den 90ern kippte das mal wieder (von "erlernt" zu "vererbt"). Gibt oft böses Blut in diesen Diskussionen. In dieser hier nicht, aber ansonsten, weil oft ideologisch argumentiert wird.
Don.: danke für deine Erklärung zum Einfügen eines Links, Fets: danke noch für deine Erklärung zur Editierfunktion letztens.
LG Ginger
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)