Erfahrungsberichte WilloTse

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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dphn
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon dphn » 27. Februar 2012, 17:37

@warzo + @willo

ich denke da nicht an eine neue Denkweise. Es ist nunmal so, dass es durchaus sein kann, dass es mal so hinhaut, wie Willo es geschrieben hat. Hat bei mir zu Trinkzeiten auch funktioniert, zwar nicht ganz 0 dann, aber Trinken ohne betrunken zu sein über 3-4 Tage. Das ist trügerische Sicherheit. Noch ein paar Mal so eine "Übung" und es geht wieder nach hinten los.

LG
Dirk
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Ginger
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Ginger » 27. Februar 2012, 19:05

dphn hat geschrieben:@warzo + @willo
ich denke da nicht an eine neue Denkweise. Es ist nunmal so, dass es durchaus sein kann, dass es mal so hinhaut, wie Willo es geschrieben hat. Hat bei mir zu Trinkzeiten auch funktioniert, zwar nicht ganz 0 dann, aber Trinken ohne betrunken zu sein über 3-4 Tage. Das ist trügerische Sicherheit. Noch ein paar Mal so eine "Übung" und es geht wieder nach hinten los.


So kenne ich das von mir. Zeiten, in denen ich mit Alkohol umgehen konnte und oft dachte "jetzt hab ichs".
Denke ich gerade wieder. Das ging übrigens mal über 10 Jahre so. In all diesen Jahren vllt. 3 mal pro Jahr richtig gefeiert.
Mit einer ziemich plötzlich/krassen negativen Veränderung vieler meiner Lebensumstände griff ich dann wieder zu altbewährten Konfliktlösungsstrategien zurück (ich rutschte da aber nicht rein, es war ein Entschluß meinerseits).

Bin interessiert, wie es bei dir, Willo, weiter geht.
Realität entsteht immer wieder neu, vielleicht gibt es mehr Fälle, bei denen das klappt, die aber nur nirgendwo eine Plattform hatten, wo sie das kommunizieren konnten?

Alles Gute!
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon dphn » 27. Februar 2012, 19:24

ja sicher. Da muss auch jeder in sich reinhören. Ich bin so auf das Zeug abgefahren, dass es sehr tief sitzt. Ich kann über einen längeren Zeitraum nicht normal konsumieren. Es kommt aber immer darauf an, welchen Stellenwert der Alk in deinem Leben bereits eingenommen hat und welchen Wert er heute für dich hat. Wenn du abhängig getrunken hast, wird sich deine Birne schon melden. (...da war doch mal was, was mir gut gefallen hat).
Ich habe jetzt nie aus Stress getrunken, sondern weil ich das Gefühl des Anflutens, also die Wirkung der Droge an sich so geil fand. Ich hatte keine Alternativen, weil der Stoff aus der Pulle ja auch glücklich macht. Ich würde über kurz oder lang wieder voll reinhauen, wenn ich damit wieder anfange.
Aber schau auf dich Willo und versuche herauszubekommen, was dir der Stoff tatsächlich gegeben hat. Wenn du hier weiterkommst, kannst du es vielleicht besser einschätzen, was der Alk künftig mit dir macht oder auch nicht.
Das überhaupt kein Alki es schaffen kann, mit dem Suchtmittel besser umzugehen ist nicht bewiesen. Die, die es können klingeln ja nicht an deiner Haustür.

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Ginger
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Ginger » 27. Februar 2012, 20:28

dphn hat geschrieben:Ich habe jetzt nie aus Stress getrunken, sondern weil ich das Gefühl des Anflutens, also die Wirkung der Droge an sich so geil fand. Ich hatte keine Alternativen, weil der Stoff aus der Pulle ja auch glücklich macht. Ich würde über kurz oder lang wieder voll reinhauen, wenn ich damit wieder anfange.



Ich hab auch nicht aus Stress getrunken, eher aus Langeweile. Viele Glücksmacher in meinem Leben fielen mal aus gesundheitlichen Gründen ne Zeit lang aus (z.B. mein Sport), da war das Anfluten mein Glücksmoment.

Die, die damit umgehen können und sich vllt. mal fragen, ob sie noch im Rahmen sind - bei wem sollten die sich melden? Im Nixsauf werden sie komplett in den Boden gestampft, in anderen Abstinenzforen glaub ich sogar gleich gesperrt (ich kenn nur das Nixsauf, da hab ich schon mal mitgelesen).
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon DonQuixote » 27. Februar 2012, 21:29

Hallo Ginger

Ginger hat geschrieben:Die, die damit umgehen können und sich vllt. mal fragen, ob sie noch im Rahmen sind - bei wem sollten die sich melden?


Zum Beispiel hier. Offenbar ein von der Weltgesundheitsorganisation entwickelter Test.

Gruß DonQuixote

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Ginger » 27. Februar 2012, 23:21

Aber - was ist, bis das die Leute mit kritschem (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) aktuellem Alkohohlkonsum diese Umfrage erfahren - wenn überhaupt?

Ich meinte eher eine Diskussionsbasis. Diese scheint sich hier wohl gerade zu entwickeln.

In allen anderen Alkoholforen gilt: "ein bischen Alkoholiker ist gernauso unmöglich wie ein bischen schwanger".

Bumm - das sitzt. Und - Überzeugung schafft sich seine Realität. Wäre interessant zu erfahren, welche Auswirkungen solche Überzeugungen haben.

Inc China, so hab ich es mal Mitte der 90 gelernt, gibt es keine Homosexuellen, man glaubt einfach nicht daran, dass es das gibt. Was tat also jemand, der so empfand? Er nahm es nicht ernst oder - fühlte sich wie vom anderen Stern.
Jemand, der fest glaubt, dass es nicht möglich sei, ein bischen Alkoholiker zu sein, kann dies auch nicht ohne Hintergrundmusik "geht nicht" austesten.
Ich rede nicht dem Trinken das Wort, aber - alles so Überlegungen.

Ist das jetzt wirr? Bin gerade wieder beim radikalen Konstruktivismus [smile]

Jeder erfindet sich seine Lebensgeschichte, ich verlinke nochmal den Artikel über unser Gedächtnis, ich empfinde ihn als Quantenschritt zum Verständnis unseres Wesens:
"Das Leben - das Leben, eine einzige Erfindung" :
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 34,00.html
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 28. Februar 2012, 09:00

Moin Willo,

Der versuchte Abschuss war wohl einfach schlecht kompensierter und aufgestauter Ärger und Stress.

Ja, das mit dem Wegbeamen ist so eine Sache. Manchmal wäre der Wunsch da, klar. War er immer. Es wird aber - konkret seit Beginn ernsthafter allmorgendlicher Meditation - deutlich weniger. Und auch sehr viel leichter zu handeln. (Fast) immer geht die Frage voraus: warum?? Was ist los? Und meist lässt sich darauf eine Antwort finden. Und ein Feind, den man sieht, hat schon verloren.


Dienstag Trinktag. Ca. 2 Liter Wein, war einfach fällig. Druck vom Kessel lassen. Ich habe keine Notfallpile genommen, weil ich den "Notfall" ja wollte.


Das erste war der "bac-gebremster "Beaming" - Versuch mit 2,5 Liter Bier am 23. Januar.", der zweite am 21. Februar mit Ohne-Bac.

Der Unterschied liegt wohl darin, dass Du beim ersten Mal so reingeschlittert bist, und beim zweiten Mal bewusst Ärger, Frust etc umgelenkt hast.
Kritisieren werde - ausgerechnet ich - Dich nicht [edit: zumal ich die Schlusslösung zu Zeit selbst etwas favorisiere*]. Meine Fragen sind :

- hätte es alternative Handlungsmöglichkeiten gegeben? Schon vorher beim Druckaufbau, ihn nicht so mächtig werden zu lassen? (Meditation schleifen gelassen? Zuviel in Foren gelesen?)

- Was wäre passiert, wenn Du keinen Druck in dieser Form vom Kessel gelassen hättest? Wen hätte es getroffen? Wer oder was hat den Druck verursacht?

- oder doch verschleierter Saufdruck, weil das Bac= Null Dich nur über einen bestimmten Zeitrahmen trägt? Vielleicht wär dann die Krümelvariante hilfreich.

- dafür spräche ggf. Deine Entscheidung, die Chose nicht mit Bac auszubremsen, weil dann dreht sich's nimmer so dolle.

- Da wären wir wieder bei der Zielfrage: Oder ist 1x Monat abschießen der (noch) geheime Plan, mit dem Du gut leben kannst*.

Liebe Grüße,
CTse
nicht die Fliege, nicht der Schmetterling... [smile]
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WarzoEcht » 28. Februar 2012, 11:01

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 28. Februar 2012, 11:04

Uff, könnt Ihr mich nicht einfach abwatschen, statt hier verständnisvoll Verständnisfragen zu stellen??

Was soll'n das?? [ireful] [lol]

Das dauert länger. Ich schreib da der Tage was zu, aber nicht jetzt. Jetzt muss ich erstmal meinen Druiden skillen, mit den Kids spielen und mich um mein Studium kümmern.

Bis die Tage. Und, wie ich meinem Großen immer sage: macht nix, was ich nicht auch machen würde!
Muhaha.

LG (und mit tiefer Freude im Herzen ob dieses Forums)

Willo

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watsch´n

Beitragvon Lamotrigin » 28. Februar 2012, 11:37

hallo willo,

watsch´n - einmal links, einmal rechts - platsch - platsch [blum]

lamo [dance]

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 28. Februar 2012, 12:06

Lieber warzo,

Wenn ich jetzt aber den guten Willo wie eine Fliege auf dem Labortisch seziert sehe, dass ihm Wegbeamen unterstellt wurde oder andere locker-flockig-abenteuerliche Hypothesen einbracht werden, dann führt das weit weg vom positiven Potential dieses speziellen Tagebucheintrages. Und am Ende noch eine kryptische Bemerkung, die ich nicht verstehe und wahrscheinlich sonst auch niemand ... naja.

ich nehme mit Bedauern zur Kenntnis, dass Dir meine Rezeption nicht gefällt [shok] Ich hoffe, Willo kann mehr damit anfangen. War ja auch an ihn gerichtet.
Ctse ist eine Wortspielerei und die Abkürzung von ConnyTse,

Liebe Grüße
Conny
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WarzoEcht » 28. Februar 2012, 13:02

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 28. Februar 2012, 13:18

@warzo

Deswegen wollte ich das Positive-Heitere-Gelöste noch ein bisschen verstärken und auch hinterfragen, wie so etwas gehen könnte."

ist ja völlig legitim.

Ich fühlte mich nur ein wenig gemaßregelt, was den Inhalt meiner Beiträge angeht - was mich wiederum weder heiter noch gelöst gestimmt hat [biggrin]

Liebe Grüße [hi_bye]
Conny
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon argentina » 28. Februar 2012, 17:50

Hallo Warzo, Willo, Conny und alle,

Vielleicht liegt das Geheimnis darin das man halt nicht hinterfragen sollte warum man sich einen Trinktag gönnt ? Oft gibt es keinen Grund, oft aber ja....na und ? Der eine baut seinen Streß, Ärger, etc ab in dem er shoppen geht, andere essen Schokolade, die nächsten powern sich beim Sport aus, Dirk geht in die Sauna, andere lassen ihre Wut am Partner aus....ich trinke und? Ich will das jetzt NICHT schön reden, versteht das bitte nicht falsch. Wenn ich jetzt statt zu trinken Schokolade essen würde, hätte es Null Effekt, wahrscheinlich würde ich danach noch gefrusteter sein und erst Recht trinken.

Ich weiß das es keine Lösung ist, aber in dem Moment tut es mir „gut“ ( oder auch nicht, weil Alk gar nicht mehr so hilft wie früher!). Generell denke ich das man im Kopf und mit der Bac Behandlung schon relativ weit sein muss um sich solche Trinktage zu genehmigen. Und der Alk darf nicht mehr den Stellenwert im Leben haben, denn er einmal hatte, was danke Bac und Eigenarbeit zu schaffen ist. Erst dann klappen diese Trinktage und man kann am nächsten Tag wieder ganz normal auf 0 umschalten. Geht das? Ich denke ja.Warum? Weil mir meine Trinkfreien Tage wichtiger sind als die Trinktage. Nach zig „Rückfällen“, auch wenn sie z.T. nicht gravierend waren, wird mir dies immer bewusster und der Umstieg auf Null Alk verläuft immer besser und mit immer weniger Problemen. Das dies nicht für jeden das erstrebte Ziel ist, ist klar. Ich finde es ok.

Lg, Argentina

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 29. Februar 2012, 09:17

GoldenTulip hat geschrieben:Ich fühlte mich nur ein wenig gemaßregelt, was den Inhalt meiner Beiträge angeht

Vorweg: keinen Streit bitte, schon gar nicht meinetwegen. Ich hab' nix gegen den Seziertisch, wenn doch, sag ichs. [cool]

Aaaaalso: für mich ist im Moment gar nicht so interessant, warum ich trank, sondern warum ich davor und danach so lange nicht trank.

Einfache Antwort: ich bin glücklich. Nicht im Sinne von euphorischem Lottogewinner oder sabbernd-babbelndem "sing-ein-Lied-wenn-Du-mal-traurig-bist" - pseudo-positive-thinking. Nee, es passt zur Zeit einfach deutlich mehr, als nicht passt.

Dass genau darin die Gefahr liegt, dass dieser Zustand nicht von Dauer ist, ist mir klar. So what? Gegenwärtig ist es gut, das ist gut. Wird's irgendwann mal wieder schlechter? Höchstwahrscheinlich, aber: let's cross that bridge, when we come to it, wie der Lateiner sagt.

Wichtig ist, dass mittlerweile über sieben Jahre alte Entschleunigungsmaßnahmen, Weichenstellungen und Entscheidungen allmählich wirklich greifen. Die berufliche Perspektive stimmt, die Familie macht mehr Freude als Stress, die Einnahmen-Ausgaben-Situation ist erfreulich, ohne dass die Bäume dabei in den Himmel wachsen.

Das nimmt mir einfach die Trink“gründe“*.

Na, und wenn dann mal doch? Vielleicht einen `draufsetzen, vielleicht geben viele Gründchen irgendwann einen Grund, vielleicht fünf gerade sein lassen?

Das interessiert mich offen gesagt im Moment erstaunlich wenig.

Technisch gesehen kommt mir dabei natürlich mein seit Jahrzehnten bewährtes Trinkmuster zugute. Ich habe praktisch nie an mehreren Tagen hintereinander durchgetrunken, sondern sowieso eher Trinktag – Katertag – „nie-wieder“–Tag – Trinktag usw. gehabt.

Von daher ist das kurzzeitige Durchbrechen des Musters für mich kein Thema. Dass ich aber mittelfristig mal mehr als ein paar Tage NICHT trank, gab’s praktisch nie. Einzige Ausnahme: die ersten Wochen der Bac – Einnahme. Davor und danach: nie.

*Trinkgründe: allgemeine Unzufriedenheit mit dem hier-und-jetzt, kombiniert mit dem „Bewusstsein“, der unbefriedigende Zustand läge zwar in meiner Schuld, die Möglichkeiten zur Beseitigung aber außerhalb meiner Macht. Langeweile gepaart mit gefühlter Perspektivlosigkeit. Die dann im Suff natürlich irgendwann zur self fulfilling prophecy wird.

Nun DAS ist halt vorbei (Meditation, analytische Reflexion, Strukturierung des täglichen Lebens (von „ich-probier-das-dann-mal-mit-dem-Studium“ zu: (realistischer!!) Zielsetzung, Zielübernahme, Verlaufskontrolle, Korrektur), Entschleunigung. Trennung der Selbstdefinition von (für die Nachbarn erkennbarem „mein Haus – mein Auto – mein Boot“) Erfolg zu Zufriedenheit hier und heute.

Mir ist völlig klar, dass das morgen anders sein kann. Ich benötige – das nur nebenbei – keine Trinkregeln. „Nicht aus negativen Gefühlen heraus trinken"? Dann brauche ich gar nicht zu trinken.

Wenn es mir wieder bescheidener gehen sollte, knall’ ich mich auch wieder weg, das ist so sicher wie das Om im Tempel. Daran hat bei mir auch bac nie das Geringste geändert.

Ich brauche „Lebensregeln“. Und die kann nur ich definieren.
Sind sie realistisch formuliert, so, dass ich sie auch über einen längeren Zeitraum einhalten kann, brauche ich auch keinen Alk.

Anders formuliert: ohne hinreichende Motivation wirkt Baclofen bei mir schlicht überhaupt nicht. Mit hinreichender Motivation benötige ich es nicht.
(edit: das muss ich präzisieren. Ich spüre durchaus eine Wirkung. Von leichtrer "Schwurbeligkeit" bis zu massiver Dissoziation. Kurzzeitig lenkt es mich vom Alkohol ab oder blockiert den "trinken:jetzt!" - Modus. Mittelfristig hat es bei mir keinerlei Effekt).

Aber: ich bin ich, und Ihr seid Ihr.

In diesem Sinne
und mit ganz herzlichem Dank für Eure Anteilnahme und Euer Interesse
LG

Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon dphn » 29. Februar 2012, 09:46

willo hat geschrieben:Technisch gesehen kommt mir dabei natürlich mein seit Jahrzehnten bewährtes Trinkmuster zugute. Ich habe praktisch nie an mehreren Tagen hintereinander durchgetrunken, sondern sowieso eher Trinktag – Katertag – „nie-wieder“–Tag – Trinktag usw. gehabt.


Dieses Denken ist nicht ungefährlich. Es geht in die Richtung "...bei mir ist es ja nicht so schlimm". Ich kenn das auch von mir. Du machst das im Übrigen auch noch, wenn du entzügig bist. (Na ja, ich bin ja in der Regel in 3 Tagen durch und die andere erleiden einen Krampfanfall..., bei mir ist es ja nicht so schlimm). Nur mal so als Denkanstoß.

LG
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 29. Februar 2012, 09:53

Hi Dirk,

ich wollte nur darauf hinweisen, dass nach einem Trinktag die Flasche stehen lassen in mein normales Muster gehört und somit erstmal nicht erstaunlich. Erstaunlich ist, dass nun bereits zum dritten (oder vierten?) Mal in Folge ich danach für Wochen keinen neuen Trinktag einlegte.

(Übrigens wird mir "off the record" in diesem Zusammenhang gern mal unterstellt, ich sei gar kein Alkoholiker. Nie gewesen.)

Ist halt alles 'ne Definitionsfrage.

LG

Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon dphn » 29. Februar 2012, 12:26

ob du Alki bist oder nicht, kannst du dir nur selbst beantworten.
Ich bin auch für viel kein alki trotz ordentlicher Abhängigket. Aber das wissen ja schließlich nicht alle, was ich in meiner Wohnung so erlebt und durchgezogen habe.

LG
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 1. März 2012, 17:07

allgemeine Unzufriedenheit mit dem hier-und-jetzt, kombiniert mit dem „Bewusstsein“, der unbefriedigende Zustand läge zwar in meiner Schuld, die Möglichkeiten zur Beseitigung aber außerhalb meiner Macht.


Das war es, Meister Tse, danke.

Conny
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 12. März 2012, 07:48

KW 9 und 10

Nachlassende innere Spannkraft wegen ungefährlicher, aber nerviger und schwächender Magen - Darm - Erkrankung. Daher in beiden Wochen je zwei Tage Bac (6,25 bzw. 12,5 mg) gegen aufkommende Depression und deutlicher werdenden Trinkwunsch.

Ein Trinktag mit etwa 3 Litern Bier am Ende der KW 9.

LG

Willo


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