Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Wolf01
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Vorstellung

Beitragvon Wolf01 » 2. März 2020, 14:30

Hallo zusammen,

nachdem ich mich im Januar registriert und auch schon einiges im Forum gelesen habe, möchte ich mich nun vorstellen:

Mein Name ist Wolfgang, ich bin 64 Jahre alt.

Alkohol begleitet mich, auch familiär bedingt, seit meiner Jugend. Da ich jetzt Rentner bin, trinke ich auch schon tagsüber und komme so auf 6-7 Bier (0,5l) am Tag, zusätzlich ab und an einen "Kurzen".

Mein Hausarzt kennt wohl Baclofen, aber verschreibt es nicht. Konventionelle Entzugsmethoden schrecken mich aufgrund von Erfahrungen im Verwandten- und Bekanntenkreis ab, daher würde ich es gerne mit Baclofen versuchen.

VG und Erfolg an Euch alle

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Obelix
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Re: Vorstellung

Beitragvon Obelix » 2. März 2020, 15:19

Hallo Wolf,

herzlich willkommen!
Mit Bac zu entziehen halte ich für keine geeignete Methode.
Was Du schreibst, sieht danach aus, dass Du jeden (!) Tag trinkst und das schon lange Zeit?
Bekommst Du körperliche Entzugssympthome, wenn Du länger, also 1 Tag nichts trinkst?
Dann sieht das so aus, dass Du zunächst entgiften musst. Im Regelfall sollte das stationär laufen, weil es zuhause zu machen unter Umständen sehr gefährlich sein kann! (Krampfanfall, Delir.....u.v.m.)
Das solltest Du wirklich mit Deinem Arzt besprechen.

Falls Du nur wenig Entzugssympthome hast, evtl. nur psychisch abhängig, oder so wie ich eher Quartalstrinker bist und nicht so sehr vom Alkoholspiegel abhängig bist, besteht vielleicht auch die Möglichkeit es zuhause zu versuchen. Vielleicht verschreibt Dir der Arzt dafür vorübergehend (!) ein geeignetes Psychopharmakon zur Unterstützung.

Danach allerdings....und am besten recht zügig, solltest Du mit der Baclofenbehandlung beginnen. Das wird Dir helfen auch trocken zu bleiben. Oft jedenfalls. Unser Don wird Dir bei der Suche nach einem Arzt, der Dir Baclofen verschreibt sicher behilflich sein.

lg
Obelix

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Re: Vorstellung

Beitragvon Lucidare » 3. März 2020, 18:25

Hallo Wolf01,

herzlich willkommen im Forum! [hi_bye]

Der Admin ist busy, deswegen ergänzend zu @Obelix noch ein paar Info's. Das Prozedere zum Erhalt einer Arztadresse findest Du am Ende des Textes. Man muss nicht alles auf einmal lesen und wenn Fragen sind einfach fragen! :wink:

Leitfaden für die Anwendung

Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:

Dosierungstabellen

Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.

Craving und Die Rolle von Baclofen

Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

Baclofen erste Schritte,

konkreter im

Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Bis dahin alles Gute!

LG
Zuletzt geändert von Lucidare am 3. März 2020, 18:59, insgesamt 2-mal geändert.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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DonQuixote
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Re: Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 3. März 2020, 18:42

Hallo Wolf

Obelix hat geschrieben:Mit Bac zu entziehen halte ich für keine geeignete Methode.

Nicht unbedingt. Der von Französischen Spezialisten herausgegebene Baclofen-Leitfaden geht ausdrücklich davon aus, dass vor allem in der Anfangszeit Akoholkonsum und Baclofeneinnahme gleichzeitig stattfinden können. Einer der Autoren, Renaud de Beaurepaire, berichtete sogar von einer
Serie von Patienten mit gleichzeitig extrem hoher Baclofen-Dosis und extrem hohem Alkoholkonsum. Also prinzipiell ist das möglich.

Aber: Sehr hoher Alkoholkonsum und eine gleichzeitig ungewohnt hohe Baclofen-Dosis kann zu schweren Nebenwirkungen führen, was schon für manchen Patienten mit der Aufnahme in eine Notfallstation endete. Hier sei nochmals auf die langsame Dosissteigerung gemäß der Empfehlung des Baclofen-Leitfadens hingewiesen.

Gefühlt erzielt man ein besseres Ergebnis, wenn man abstinent, z.B. nach klinischem Entzug, mit der Baclofen-Therapie beginnt. Aber gesicherte Ergebnisse gibt es da nicht. Oft ist zu Beginn der Baclofen-Therapie eine Abstinenz eben nicht möglich, und dann gilt es, den Alkoholkonsum bei gleichzeitig langsamer Steigerung der Baclofen-Dosis so gut und so schnell wie möglich zu reduzieren.

Obelix hat geschrieben:Bekommst Du körperliche Entzugssympthome, wenn Du länger, also 1 Tag nichts trinkst?
Dann sieht das so aus, dass Du zunächst entgiften musst. Im Regelfall sollte das stationär laufen, weil es zuhause zu machen unter Umständen sehr gefährlich sein kann! (Krampfanfall, Delir.....u.v.m.)

Das ist sicher richtig. Davon schrieb @Wolf allerdings bisher nichts. Einen groben Anhaltspunkt, wie stark das Entzugssyndrom ist, und wann eine stationäre Entgiftung von Nöten sein kann, gibt diese überarbeitete Kurzfassung des CIWA-Ar (Clinical Institute Withdrawal Assessement).

@Wolf: Einen Arztvorschlag für Deine Region habe ich soeben abgeschickt, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <gmail.com>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

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Re: Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 3. März 2020, 18:45

Lucidare hat geschrieben:Der Admin ist busy, ...

Wir überschneiden uns wieder mal perfekt :vic

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Re: Vorstellung

Beitragvon Lucidare » 3. März 2020, 18:51

DonQuixote hat geschrieben:
Lucidare hat geschrieben:Der Admin ist busy, ...

Wir überschneiden uns wieder mal perfekt :vic


Nein, das ist keine Überschneidung. Ich werde meinen Beitrag etwas editieren und dann passt das. [mocking]
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Vorstellung

Beitragvon Obelix » 4. März 2020, 10:27

Hallo Wolf,

Aber bitte nicht falsch verstehen:

DonQuixote hat geschrieben:Hallo Wolf

Obelix hat geschrieben:
Mit Bac zu entziehen halte ich für keine geeignete Methode.


Nicht unbedingt. Der von Französischen Spezialisten herausgegebene Baclofen-Leitfaden geht ausdrücklich davon aus, dass vor allem in der Anfangszeit Akoholkonsum und Baclofeneinnahme gleichzeitig stattfinden können.


Daraus resultiert meiner festen Überzeugung aber nicht, dass Du mit Baclofen entgiften kannst, indem Du Alk weglässt und meinst Bac könnte (gefährliche) Entzugserscheinungen verhindern!!!

Die gleichzeitige Einnahme von Bac und Alkohol mag irgendwann das Verlangen nach Alkohol verringern und vielleicht auch auszuschalten nach gewisser Zeit. Bei mir pers. war das aber kaum messbar.

lg
Obelix


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