Mein Weg mit Baclofen

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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DonQuixote
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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 9. Dezember 2016, 23:42

Hi Micha

Dein Bericht muss nicht so ausführlich sein, wie Du es das letzte Mal gemacht hattest. Niemand erwartet oder erhofft so etwas von Dir! Ein kurzer Bericht in wenigen knappen Sätzen genügt. Mich würde sowas jedenfalls sehr freuen. Und: Sei ein braver Junge [angel] .

DonQuixote

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Micha aussem Pott » 9. Dezember 2016, 23:49

Hi DonQ,

für mich muss er das aber sein, es ist mir wichtig.

mfg,
Micha
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Micha aussem Pott
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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Micha aussem Pott » 10. Dezember 2016, 02:22

Hallo liebes Forum,

also, eigentlich wollte ich noch einen Abend zur Ruhe kommen, hatte schon "The First Avenger: Civil War" auf der Leinwand, dann kam das Posting von DonQ, meine Frau war schon etwas am Wegdrömeln …

Also bin ich noch mal in Büro, und verfasse nun bei 1-2 Wodka-Mischen meinen Bericht.

Ganz vorneweg: Es tut mir leid, wenn ich die letzen Tage so verschlossen war, meiner Frau gegenüber, meinen stillen Mitleserinnen, sogar meinem Alten Herren gegenüber wurde ich extrem ungehalten als er "andauernd" anrief, um zu fragen wie es mir geht.

Als Gedächtnisstütze dienen mir primär die iMessages mit meiner Frau, die kopiere ich rein, lösche die persönlichen Sachen und versuche, aus dem Rest einen lesbaren Text zu machen.

Kurz vorab: Ich fand den letzten Aufenthalt in einer Klinik ja schon mehr als schlimm, aber gegen das, was ich nun erlebte, war es echt "sugar with cherry on top".

Vorweg, noch mal zur Erinnerung, weil ich den Link auch weiter verschicken will:

ich habe am Dienstag einen Termin zur Entgiftung (morgens um 9, werde früh aufstehen müssen, um mich vorher "nüchtern" trinken zu können). Ich wüsste nicht, wie ich das derzeit anders schaffen könnte, alleine das Herz nimmt mich mit, und der Gedanke, da etwas unterschreiben zu müssen, verschafft mir jetzt schon gruseln, also wenn ich da nicht einen gewissen Pegel hätte.


Da sieht man schon etwas von dem "P" auf meiner Stirn …

Also, es ging auf das WE los, vor dem "großen" Tag.

Schon Freitag Herzrasen, auch Wodka half nicht wirklich, Samstag und Sonntag waren keinesfalls besser.
Es ging mir da also schon mies, weil ich Schiss vor der Klinik hatte.

Dienstag wäre dann also mein Termin gewesen, aber ich postete am Montag um 23:10:

Streiche Morgen, setze Heute.

Meine Frau fährt mich gleich in die Notaufnahme.


Ich hatte wirklich Panik, und war schon ziemlich am Ende.

Also, wir in die Notaufnahme, wirkte dann auch alles sympathisch, man kümmerte sich um mich.
Es wurde ein Alk-Test gemacht, ich hatte für mich überraschende 2,7 Promille :-(
Sie fragte erst: Wie schätzen sie sich ein?
Hmm, über 1, aber unter 2

So kann man sich irren …


Aber OK, es wurde sich um mich gekümmert.

Ich habe die Papiere gemacht, und konnte auch unterschreiben, dass ich gerne bereit bin, ca. 100€/Tag für ein Einzelzimmer drauf zu zahlen.

Aber: Es gab kein Zimmer, alles voll. Ich habe also die Nacht in dem Untersuchungsraum gelegen, da stand so ein doofer Monitor, der in meine Richtung leuchtete, und der Raum hatte eine große Doppeltür mit Milchglas, draussen "Flutlichbeleuchtung", also eher suboptimal.

Morgens wurde ich wach, da kamen die Schwestern auch schon rein (hatte so einen Monitor mit Sensoren am Körper), hatte nen 177er Puls.
Ich gab da nie so viel drauf, habe mir aber nun mal eine Apple Watch bestellt, um den Puls, v.a. nachts mal messen zu können.

Mir wurde dann erst mal Bac gegeben (25mg, obwohl meine Dosis morgens 50mg ist) und ich sollte eine Diazepam bekommen, wurde dann aber wohl vergessen :-(
Insgesamt habe ich in der Zeit 1,5 Diazepam bekommen, obwohl ich eigentlich ziemlich stark auf Entzug war.


Nach einer Weile wurde ich dann samt Bett abgeholt, zum Röntgen, das war chillig, da habe ich auch keine Panik bei.

Dann wurde ich auf dem Flur abgestellt, ca. 30 Minuten, niemand sagte mir, was nun passiert.
Ich will ja niemandem auf die Nerven gehen aber ein kurzes "Wir holen sie gleich ab, dann passiert das und das" hätte mich schon irgendwie erfreut.

Danach kam ich dann ich so einen "Transferraum", waren ca. 6 Betten, immer neue mit Patienten rein, Patienten wieder raus, und so fort …
Witzig: Männchen und Weibchen lagen da gemeinsam, fand ich entspannt.


Dann kam die Visite (natürlich ganz chillig für Patienten, ein Oberarzt mit 4 oder 5 Leuten im Schlepptau …), der OA redete primär von meinem Herz, von der Entgiftung, für die ich ja eigentlich um 09:00 einen Termin hatte, kein Wort mehr.

Ach ja, alle Befunde waren laut Arztbrief negativ.

Etwas naiv wie ich war, hatte ich ja auf ein persönliches Gespräch unter 4 Augen gehofft. immerhin ist es schon etwas anderes als ein gebrochener Arm oder so, wenn man da wegen einer Entgiftung hingeht.

Zwischenzeitlich kam dann auch noch eine Ärztin rein, und machte eine Sonographie, wunderte mich, in der anderen Klink hat man mich dafür extra durchs halbe KrKH geschubbert.

Dann wurde ich nach 2-3 Stunden zur Endoskopie abgeholt, ich schob immer mehr Panik.

Mein Puls ging bis auf 188, ich war zittrig ohne Ende, fühlte mich wie ein Haufen Scheiße.
Die Endoskopie wurde dann zum Glück abgesagt, aber der Arzt hat mich dann noch ca. 15 Minuten lang mit so einen Teil ähnlich wie bei einer Sonographie abgefühlt, und wunderte sich nur, warum ich überhaupt eine Endoskopie bekommen sollte, er sah keinen Anlass.

Auf jeden Fall sank mein Stressfaktor enorm, als ich wieder aus dem Raum rausgeschoben wurde.

Dann also wieder zurück in den Transferraum.

Da lag ich dann, bis ca. 22:00.

Wie das Essen den Tag über war? Kann ich nicht sagen, habe keins bekommen.

Es hat ja auch niemand mit mir geredet, aber meine Frau hat angerufen, um zu fragen, wo ich nun liege:

"Ja, die Krankenschwester an der Notaufnahme sagte mir vorhin, dass du dort wohl heute noch erst mal bleibst."

Übrigens auch, dass die Entgiftung gecalled wurde, und die sich lieber um ein nicht existierendes (also physikalisch, psychisch habe ich da sicher ein Problem) Herzproblem kümmern, und um eine dumme Entzündung der Zähne?

Ähm, bin ich erneut naiv? Hätte mir das nicht auch mal sagen können?

Also, ich lag auf jeden Fall den ganzen Tag da, keinen Schrank, kein nichts, hätte ja gerne mal duschen wollen oder so.

Übrigens alleine, alle anderen wurden irgendwann abgeholt, einen Aufenthaltsraum gab es auch nicht.
Zum Glück hatte ich iPhone und MacBook dabei.

Gegen 22:00 kam dann ein Arzt, ich könne nun auf seine Station, nur das Einzelzimmer gäbe es leider nicht, keins frei. Ich frage nach einem Mehrbettzimmer, ne, hätten sie im Moment auch nicht.
Ich kurz überlegt, OK, also dann dann das Zweibettzimmer. Endlich einen Schrank, Sachen raus, Zähne putzen, Duschen, evtl. rasieren, pennen.

Tja, ich komme in das Zimmer, und rieche es schon: uralter Mann (ihr kennt das, dass die immer Rasierwasser benutzen, dass man 10 Meter gegen den Wind erkennt, dass die uralt sind?)

War dann auch ganz "entspannt".
Ich ein friesisches "Moin ich bin Micha", und er hat sich ganz förmlich mit Nachnamen vorgestellt. Na, das kann was werden …

Ich habe dann noch mal mit der Schwester geredet, irgendwie passt das nicht, ich bin eigentlich zu einer Entgiftung hier.

Sie rief den Arzt noch mal.

Der hat mir dann erzählt (schön, dass man das auf Nachfrage erfährt), dass erst mal geplant ist, sich um mein Herz und meine Zahnentzündungen zu kümmern, und meine Entgiftung dann später erfolgt.
Das können sich auch nur Leute mit Vollkaskoversorgung erlauben, ich habe so schon berechtigte Angst dass mir Kunden weglaufen, ich kann da nicht Wochen liegen, ohne das etwas passiert, was mir helfen könnte.
Dass es meinen Herzen nur scheiße geht, wenn ich Stress habe, weiß ich selber, und die Zähne sind mir echt völlig egal.


Ich so gedacht "na super". Erst gar nicht ausgepackt, mal wieder, war ich ja schon gewohnt :(

Die Nacht war so hammerschlimm wie die mit Muhammedi. Der alte Kerl röchelt und stöhnt. Laut. Sehr laut.

Also als er noch wach war. Danach kam noch schnarchen hinzu, ich habe die Nacht kein Auge zugemacht.

OK, stimmt nicht ganz, ich war irgendwann gegen 5 am wegdrömeln, da kam eine Schwester rein, ich schreckte hoch.
Wusste nicht was los ist, sah sie nur, sah recht hübsch aus, lächelte freundlich und sagte "Entschuldigung".
Das war wohl die positivste Erfahrung in der Darstellung der Klink.

Am nächsten Morgen habe ich mir meine Gedanken gemacht, dass ich das so nicht will.

Der Arzt kam vorbei, ich habe ihm gesagt: "Wir können das kurz machen, ich breche hier ab, unterschreibe auch gerne, dass ich aus eigene Verantwortung das Hospital verlasse".

Dann bestand plötzlich doch sofort die Möglichkeit, dass ich direkt in die Psychatrische könnte, meine Entgiftung machen.

War ein verlockendes Angebot, aber ich war durch, am Ende, wollte einfach nach Haus.

Habe dann also meine Sachen gepackt, den Arztbrief empfangen, noch etwas Zeit im Aufenthaltsraum der Klink verbracht, und bin dann mit Öffis meiner Frau entgegen.

Ich war verdammt froh, endlich wieder zu Hause bei Frau und den Kindern (Katzen) sein zu können.

Habe dann bei ein paar Mischen versucht, das ganze zu verdauen, und etwas runter zu kommen.

Klappte so leidlich, runterkommen konnte ich, verarbeitet hatte ich das alles aber noch nicht.

Ich hatte dann einen normalen Tag für mich, alleine im Büro, lief gut, ersten Wodka so gegen 17:30.

Machte mir dann noch einen gemütlichen Abend mit meiner Frau im Wohnzimmer, bin gemeinsam mit ihr hoch.

Lag im Bett, war aufgedreht, Freitag hatte sie Urlaub genommen, wollte gerne mit mir schauen, wo wir den Arztbrief loswerden können, was ich für Medis bekomme, und wie es nun weitergeht.

Bin dann "nur eine Rauchen", saß im Büro, hatte Zahnschmerzen, Ibos genommen, Panik vor der Arztsache und mir dann ne Mische gemacht.

Die meisten werden es kennen, wenn man anfängt, hört man erst auf, wenn nichts mehr geht.

Meine Frau weckte mich am Freitag dann um 8, ich fühlte mich mies, und auch noch recht betrunken, bat sie dann, die Arztsache ausfallen zu lassen.

Tja, der Tag war wie zu erwarten mies, dann ging es langsam, ich habe mich mit Arbeit abgelenkt.

Eigentlich hoffe ich nur auf einen Arzt in der Nähe, der mir Baclofen und Diazepam verschreibt, wenn er mich auf meinem Weg auch "betreuen" will, gerne.

Und auf eine Klinik, bei der ich einen Entzug machen kann, und in der man sich auch um mich kümmert, und nicht einfach rumliegen lässt, und sogar das "abfüttern" vergisst. 1,5 Tage lang.
Andere wären durchgedreht, ich bin es gewohnt, mal nen Tag nicht zu essen.

Fand das beim Bund auch immer unterhaltsam, wie andere abgingen, wenn "Schlafentzug" bei Lehrgängen angesagt war. Wenn ich nicht saufe, reichen mir 4 Stunden pennen am Tag, und Essen kann auch warten …


mfg,
Micha

P.S. Ich habe meiner Frau gesagt, ich brauche wohl 30 Min für den Beitrag, also rechne eher 60.
Bin jetzt schon bei über 2 Stunden, und wohl bei drei, wenn ich zufrieden bin, trotzdem wird er noch unvollständig sein, und es werden Typos drin sein, sorry. Freue mich, wenn es trotzdem jemand liest.
Edit: bin in der mindesten vierten Stunde. Aber mir hilft es wahrscheinlich besser als jede AA Runde, es hier niederzuschreiben.

Es war mir auf jeden Fall mal wichtig, das hinzuschreiben.
Zuletzt geändert von Micha aussem Pott am 10. Dezember 2016, 05:30, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Micha aussem Pott » 10. Dezember 2016, 04:07

Nachtrag, weil wahrscheinlich kaum jemand den riesigen Text komplett lesen wird, fürchte ich:

Habe ich überreagiert, oder wäret ihr in der Situation auch gegangen?
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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Micha aussem Pott » 10. Dezember 2016, 06:13

jivaro hat geschrieben:Lieber Micha,

bin gespannt! Empfehle Dir eine Entgiftung in einer "Inneren Abteilung". Kurz und schmerzlos.

LG jivaro

So etwas in der Art war ja auch mein Plan :-(
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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Klara1 » 11. Dezember 2016, 20:10

Hallo,

habe deinen Bericht mit Interesse gelesen und bin froh, dass es meinem Mann bisher
nie so ergangen ist, d.h. außer, dass er manchmal erst abends etwas zu essen bekam.
Entgiftet hat er meist in einer Fachklinik für Suchterkrankungen. Manchmal hatte es
mit dem Einzelzimmer geklappt, aber auch nicht immer.

LG Klara

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 11. Dezember 2016, 22:14

Hi Micha

Micha hat geschrieben:Habe ich überreagiert, oder wäret ihr in der Situation auch gegangen?

Wenn das so ablief, wie Du es geschildert hattest, dann wäre ich auch „gegangen“. No question about that!. Trotzdem musst Du eine Lösung für Dein Problem finden, ich hoffe, dass Du sie bereits hast oder bald darauf stoßen wirst.

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Micha aussem Pott » 11. Dezember 2016, 23:44

Also, mein aktueller Plan ist immer noch, mir am Dienstag ein Auto zu kaufen, und dann eine Psychaterin in der nächsten Stadt zu konsultieren.

Unabhängig davon habe ich gerade folgende Mail verschickt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich würde bei Ihnen gerne eine Entgiftung (Alkohol) machen.

Ich hatte letzte Woche schon einen Termin, leider ging das gründlich daneben, es wurde alles Mögliche gemacht, aber nicht auf meinen Wunsch nach einer Entgiftung eingegangen.

Dafür lag ich 1,5 Tage in der Notaufnahme (ohne Essen zu bekommen), keiner ging auf meine Entzugserscheinungen ein, und ich kam dann in eine Abteilung, in die ich gar nicht wollte.


Auf Nachfrage bekam ich innerhalb von 2,5 Tagen 1,5 Tabletten Diazepam, was meine Qualen aber nicht annähernd lindern konnte.

Falls das relevant sein sollte, ich nehme derzeit Baclofen (150mg/Tag), und will das auch nicht (erneut) von 100 auf 0% entziehen lassen, ohne es vernünftig auszuschleichen.

Trotzdem würde ich gerne noch einen zweiten Versuch wagen, wenn Sie mir einen Termin geben können, zu dem Sie mir auch garantieren können, dass ich die Option auf ein kostenpflichtiges Einzelzimmer nutzen kann.

Dieser Punkt ist mir extrem wichtig, meine beiden letzten Klinikaufenthalte verbrachte ich in Doppelzimmern mit Patienten, die es leider unmöglich machten, zu schlafen.

Darum hätte ich gerne eine schriftliche Zusage über das Einzelzimmer, sollte ich vor Ort wieder Erwarten kein Einzelzimmer bekommen, würde ich die Sache sofort abbrechen.

Sehen Sie es mir bitte nach, aber ich habe so schlechte Erfahrungen gemacht, und ich will in so einer doch sehr stressigen Situation nachts schlafen können.


Ich könnte dienstags und am Wochenende jederzeit Ihre Klinik aufsuchen, ggf. auch unter der Woche abends.

Mit freundlichen Grüßen,
Michael xxx
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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon laggard » 12. Dezember 2016, 20:40

Hallo Micha ,
das hatte ich übersehen

Super !!! ich :-!? vor dir und hoffe , du bist schon unterwegs

Viel Erfolg

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Dr. Strom » 12. Dezember 2016, 21:35

Auch wenn es 4 Stunden gebraucht hat, deine Erfahrung niederzuschreiben. Danke dafür. Andere bekommen für fiktive Geschichten einen Preis. Du hast einen unglaublichen Bericht verfasst. Sehr Wertvoll. Viel Wertvoller als so viele erfundene Geschichten. Ich kann das ein Stück weit nachvollziehen. Ich war letztes Jahr für 5 Nächte im Krankenhaus, das braucht keine Mensch.
Ich lese deinen Bericht und sehe einen sehr klugen Menschen, du schaffst das, auch ohne Hilfe von so genannten Experten. Nutzte deinen Verstand.

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Bine » 13. Dezember 2016, 21:40

Hi Micha,
ich finde deinen Bericht und dein Krankenhausanschreiben sehr sehr gut.
Wie weit ist dein Autokauf ?
Ich denke das ist ein erster groẞer Fortschritt in deinem neuen Leben, was du beginnen möchtest.
Und gut ist, das du deinen "Lappen" noch nicht los geworden bist wegen Trinken.
Dann hättest erst recht die Ar...karte gezogen. Also sei achtsam wenn du dann mit deinem "neuen" Auto fährst.
Hat sich das Krankenhaus schon gemeldet ?
Ich hätte es vorgezogen und da angerufen...... und nicht nur in einem....
Andere Sache (besser?)wär, du gehst erstmal zu einem Arzt, hat deine Frau nicht einen, dem man vertrauen kann ?
Der kann dir dann sicherlich auch die korrekte Einweisung ausstellen, nur mal sone Idee, und vielleicht hat der auch das richtige Krankenhaus für dich wo du gleich auf die richtige Station kommst.
War bei mir jedenfalls so, und das erste mal habe ich nicht schlecht geguckt als ich vor der Psychiatrie stand und wäre fast wieder umgedreht und weg gelaufen. Aber war gut so das ich da hin gekommen bin.
Da wurde mir sofort geholfen und auf mich aufgepasst.
Ich hoffe du kannst diese Erfahrung auch bald machen, erst mal viel Glück
Gruss Bine

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Micha aussem Pott » 14. Dezember 2016, 05:37

Hallo Bine,

ich habe es wieder erfolgreich verkackt :-(

Bin schon wieder voll wie eine Haubitze :-(

Tut mir echt Leid :-(

Auf jeden Fall würde ich mich über ein Telefonat freuen.

Auto ist geklärt. Am Samstag holen wir es ab. Und ich fühle mich Scheiße :-(
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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Bine » 14. Dezember 2016, 11:21

Hi Micha,
was hast du verkackt ? Das du wieder gesoffen hast ?
Dann kann ich verstehen das du dich schlecht fühlst.
Was meinst du mit Telefonat ?
Du musst beim Arzt anrufen oder in Krankenhäusern.
Am besten sofort, naja wenn halbwegs nüchtern bist.
Trau dich, so kanns nicht weiter gehen und mit Auto fahren wird das so auch nix, sorry.
Gruss Bine

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon xeinfachichx » 15. Dezember 2016, 15:22

ach micha [sorry]

das klingt echt alles nicht so gut. ich hab manchmal das gefühl, dass du vor ziemlich allem angst hat, was sich außerhalb deines hause abspielt. dadurch verpaßt du leider sooooo viel vom leben. ist echt schade.
bitte passe gut auf dich auf!
meine devise ist ja immer - diese welt hat mich verdient! - und dich sowieso
lg andrea
DIESE WELT HAT MICH VERDIENT!!!! [angel]

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Klara1 » 15. Dezember 2016, 20:19

Hallo Micha,

hab heute öfter an dich und deine Frau gedacht.

LG Klara

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Kunorhaistes » 25. Dezember 2016, 23:25

Micha aussem Pott hat geschrieben:ich habe es wieder erfolgreich verkackt :-(
Bin schon wieder voll wie eine Haubitze :-(
Auto ist geklärt. Am Samstag holen wir es ab. Und ich fühle mich Scheiße :-(


Scheint wohl in die Hose gegangen zu sein... [sad]
Morgens Smirnoff, mittags Gorbatschow, abends Korsakow...

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon jivaro » 27. Dezember 2016, 17:16

Lieber Micha,

das Weihnachtsfest liegt nun schon mal hinter uns! Geschafft! Wie auch immer!
Rat: steh einmal mehr auf als Du hinfällst! Du kannst das. [schritte]

Herzlicher Gruss in den Pott
jivaro

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Micha aussem Pott » 4. Januar 2017, 23:37

jivaro hat geschrieben:Lieber Micha,

das Weihnachtsfest liegt nun schon mal hinter uns! Geschafft! Wie auch immer!
Rat: steh einmal mehr auf als Du hinfällst! Du kannst das. [schritte]

Herzlicher Gruss in den Pott
jivaro

Liebe Jivaro,

"Wie aukch immer" trifft es wohl ganz gut :-(

Mehrtägiger Delir, wahr wohl so ca 8 Tage aus der Welt. Habe dann so ab Silvester wieder laufen und reden gelernt. Selbststredend ohne adäquate Baclofenversorgung.

Von Amts wegen bis gestern auf Station, mache nun ca drei Wochen eine konventionelle Entgiftung, danach suche ich einen Psychologen oder eine Klinik, die mich bei einem erneutem Anlauf mit Baclofen begleitet ob ambulant oder stationär
sei ein mal offen, Optionen habe ich nun beide.

Lg,
Micha
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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Bine » 5. Januar 2017, 00:16

Hi Micha,
man bin ich froh endlich wieder was von dir zu lesen. Ich hab dich so vermisst und das schlimmste befürchtet.
Naja is dann ja wohl auch so gekommen. Schön das du halbwegs wieder lebst.
Aber jetzt wird richtig durchgezogen näh ! Und kein Rückzieher wieder, bitte zieh jetzt durch.
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Und wenn es für dich halbwegs in Ordnung wäre mach eine stationäre, damit du mal komplett raus kommst, aus allem.
Ich hab mir wirklich richtig Sorgen gemacht, und ich glaube nicht nur ich.
Bleib bitte dran jetzt, noch einmal ganz von vorne, wir, das Forum sind für dich da, in guten wie in schlechten Zeiten.
Wünsche dir alles Gute
Gruss Bine

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Re: Mein Weg mit Baclofen

Beitragvon Micha aussem Pott » 5. Januar 2017, 10:52

Mist, derEinttag von oben ist weg.

Kann mir jemand das PDF attachen oder per PN schicken?

http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... 91&start=0
Alkohol kann ein steter Begleiter werden, aber niemals ein guter Freund.


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