DonQuixote hat geschrieben:Es gibt eben auch die Methode, gezielt die Craving-Stunden anzuvisieren. Das also ein paar Tage zu versuchen und dabei zu beobachten, wie sich Craving und Nebenwirkungen verhalten, könnte Anna ja mal machen .
Das ist richtig, aber m. E. nach "nur" zwei Wochen Baclofeneinnahme (@Anna) noch zu früh. Meiner Erfahrung nach ist es besser, erst die ideale Erhaltungsdosis zu finden, diese ein paar Wochen gleichmäßig über den Tag verteilt beizubehalten und erst dann darüber nachzudenken, ob - und wenn ja - wie die Einnahme eventuell an bestimmte Cravingzeiten angepasst werden kann.
Oder anders ausgedrückt: Wenn 20 mg/Tag für @Anna wirklich zu heftig sind und ihre Tagesmüdigkeit nicht nachlässt, dann zurück auf 3 x 5 mg (zunächst gleichmäßig verteilt), um zu sehen, ob das vielleicht die ideale persönliche Erhaltungsdosis ist (= keine oder kaum Nebenwirkungen und kein oder kaum Craving). Und dann gegebenenfalls nach +/- 1 Monat eine Anpassung an die Cravingzeiten vornehmen, falls das dann überhaupt noch notwendig ist. Ich bevorzuge da eher die gleichmäßig verteilte Einnahme plus gelegentliche Extra-Ration (Notfalldosis), wenn das Craving Überhand nimmt. Es gibt allerdings in der Tat Patienten, die tagsüber auch bei niedriger Dosierung so müde werden, dass diese Methode für sie nicht in Frage kommt. Dann geht's halt nicht anders... .
Womit wir wieder bei den interindividuellen Unterschieden wären...wie so oft bei der Baclofen-Therapie .
Papfl