andi 2.0

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 9. September 2015, 10:42

Hallo zusammen!

So, Monat der Erste. Gestern vor einem Monat gabs die letzten (lt. meiner Tabelle) 0,8 Liter Bier bis heute.
Kann von mir aus so weiter gehen, zumal ich ja die Abstinenz nicht als Ziel hatte, sondern den Konsum soweit zu reduzieren, damit ich und meine Umgebung damit leben kann.
Ich komme mir immer wieder auf die Schliche, (die W-Fragen) warum, wieso, weshalb ich getrunken habe. Jetzt mit etwas Klarheit im Kopf wird alles etwas durchschaubarer.
Dazu später mehr......

Wünsche euch alles Gute und bis dahin

lg
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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 9. Oktober 2015, 10:01

Guten Morgen zusammen!

Monat der zweite ohne Alkohol! Bin aktuell bei 62,5mg/Tag mit Baclofen.
Erwünschte/unerwünschte Nebenwirkungen: leichte, angenehme Müdigkeit tagsüber (ob das überhaupt welche sind [unknown] ), bin so ziemlich jeden Tag vor 5:00Uhr wach, mache erstmal die Kafemaschine startbereit und gehe für ca. sieben Minuten joggen. Fenomenal, das ich mich schon so gewöhnt hab, das es einfach fehlt, wenn ich mal auslasse. Grund für das Joggen ist Disziplintraining (und körperliche fitness auch)
Mir fällt gerade der Zitat aus diesem Forum ein: "Pille gegen Pulle" und muss sagen, das ich mit diesem Glaubensansatz meine zwei Monate nicht geschafft hätte.
Es ist definitiv die Tatsache, das man sich mit sich auseinander setzten muss! mit den hier erwähnten "W"-Fragen und wie es mal wieder hier im Forum (@Papfl) heißt, Stück für Stück. Auch die negativen Situationen des Lebens "schmecken lernen" und nicht in die alten Verhaltensmuster verfallen.

Einen schönen Freitag noch @all

Und vielen Dank diesem Forum doppd

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Re: andi 2.0

Beitragvon Papfl » 9. Oktober 2015, 11:49

Hallo Andi!

:-!? für Deinen zweiten Monat und Danke, dass Du einmal mehr bestätigst, dass diese oberflächlichen, auflagensteigernden "Pille gegen die Pulle"-Veröffentlichungen der Medien im Zusammenhang mit Baclofen an den eigentlichen Tatsachen vorbei gehen.

Du hast mich heute dazu "inspiriert", diesen Beitrag endlich mal zu posten!

Alles Gute weiterhin!
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 9. November 2015, 10:48

Guten Morgen!

So, der dritte Monat ohne Alkohol ist hinter mir.
Alles in Allem, es läuft mittlerweile ganz gut. Vertrage Baclofen problemlos, aktuelle bei 50mg/d. keine NW.

Baustelle im Leben ist noch die Arbeitslosigkeit. Wenn ich meine Bewerbung so durchlese, würde ich mich nicht einstellen. Muss mir noch irgendwie meine Auszeit plausibel zusammenreimen, naja.....da liegt für mich gegenwärtig die große Schwierigkeit.

Früher war eine Absage immer ein Grund literweise Bier reinzukippen, jetzt betrachte ich die Situation mit Abstand.

lg
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Re: andi 2.0

Beitragvon Lucidare » 9. November 2015, 12:20

Hallo Andi,

Glückwunsch zu den 3 Monaten. doppd Mit der Arbeit ergibt sich garantiert irgendwann etwas!

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 9. November 2015, 14:19

@lucidare
danke!
Bez. Arbeit - dein Wort in Gottes Ohr. Muss echt mal raus aus dem Haus

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Re: andi 2.0

Beitragvon Lucidare » 9. November 2015, 17:26

Hallo Andi,

ja sicher! So wie Du im Moment am Ball bist, muß das klappen. :vic

LG
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Re: andi 2.0

Beitragvon DonQuixote » 9. November 2015, 22:57

Hallo Andi

doppd

Vom DonQuixote

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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 9. Dezember 2015, 09:29

Hallo zusammen!

Gestern vor vier Monaten hatte ich mein letztes alkoholhaltiges Bier - und es ist dabei geblieben [dance]
Gut, ich habe ja am Anfang meinen Geist mit alkoholfreiem Bier beruhigt, als dann kurze Zeit später auch das kein Thema mehr war. Wie von 'Geisterhand' nahm mir Baclofen das Verlangen und die Gier nach Bier. Hätte mir jetzt irgend Jemand meine Geschichte vor einem erzählt, würde ich Ihn auslachen [cool] . Obwohl ich ja bereits wusste, wie es um die Wirkung von Baclofen bestellt ist, hatte ich dieses Mal dennoch bedenken, das ich abstinent werde. Aber es klappt.
Craving/Trigger etc. habe ich nicht im Geringsten. Als ich vor zwei Wochen Altglas entsorgt hatte, war auch eine leere Bierflasche, von dem Billigbier, welches ich so schmackhaft gesoffen habe. Es kamen viele Erinnerung in Blitzgeschwindigkeit hoch; ich musste fast erbrechen. Alles in Allem, es war eine Zeit mit deutlich schlimmen Erinnerungen. Ob ich mir z.Zt. 'kontrolliertes' Trinken vorstelle? Nein! Es gibt für mich momentan keinen Anreiz zu trinken und wenn es schlecht läuft, wieder dort zu landen wo ich noch am Jahresanfang war (in einer Katastrophe).
Ach ja, muss ja noch erwähnen, bevor ich mit dem Bier aufgehört habe war ich bei 125mg und hatte drei, vier Halbe. Musste nach Hause zu Fuss und da hat es mich mehrmals runtergehauen. Ab Hüfte keine Kontrolle mehr, obwohl klar im Kopf. Naja, muss echt sagen, es war wirklich Glück dass ich mich nicht ernsthaft verletzt habe. Daher an Alle, die noch parallel fahren, Vorsicht bei Baclofen und Alkohol. Am nächsten Tag noch acht Halbe und am 8.8.2015 ca. knapp zwei Halbe und an dem Tag habe ich gemerkt, jetzt brauchst es nicht mehr.

Aktuell bin ich bei 50mg/d. Verteile mir die Dosis auf 10 Mal über den Tag. Leichte Müdigkeit tagsüber, Abends schlaffe ich so gegen 21.00Uhr ein und bin je nach dem 3.30/4.00 auch mal um 2.00Uhr wach. Um 5.00Uhr gehe ich für sieben Minuten joggen [biggrin] , wurde sogar einmal von der Polizei angehalten und kontrolliert (es sei verdächtigt so früh in dunkler Kleidung zu joggen). Bei Joggen geht es mir um Disziplin und als Belohnung dafür habe ich jetzt bessere, körperliche Ausdauer und meine Beine bekommen schönere Muskelform :-D

Was Baclofen angeht, habe ich von meinem Arzt die freie Hand. Ich kann runterfahren oder beibehalten, wie ich will, er vertraut mir und das bestärkt mich persönlich. Ich werde erstmal die 50mg/d beibehalten. Morgen habe ich einen Termin bei der Diakonie zwecks Therapie, vermute es wird um eine Ambulanten gehen, mal sehen.

Werde euch auf dem Laufenden halten.

lg
andi (der täglich ins forum-baclofen.com reinschaut)

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Re: andi 2.0

Beitragvon Lucidare » 9. Dezember 2015, 17:02

Hi Andi,

ich freu' mich immer diebisch, wenn ich von solchen Erfolgen lese! Echt klasse, wie Du das geschaft hast! doppd

andi hat geschrieben:Es kamen viele Erinnerung in Blitzgeschwindigkeit hoch; ich musste fast erbrechen.


Dito. Eher würde ich im Moment Nitroverdünnung trinken....

Daher an Alle, die noch parallel fahren, Vorsicht bei Baclofen und Alkohol.


Ja, damit sollte man wirklich vorsichtig sein.

....wurde sogar einmal von der Polizei angehalten und kontrolliert (es sei verdächtigt so früh in dunkler Kleidung zu joggen).


Ich finde, solche Situationen machen doppelt so viel Spass, wenn man nüchtern ist! :skl

Das mit dem Job wird garantiert auch noch was!

LG
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Re: andi 2.0

Beitragvon Mary » 9. Dezember 2015, 21:48

Mensch Andi,
Großartig !!! doppd
Ich hab mich so gefreut,als ich Deinen Bericht jetzt gelesen habe und Ihn nochmal mit den ersten Einträgen von Dir verglichen habe. Da liegen wirklich Welten dazwischen. Sei stolz auf Dich !
Ich genieße es auch total, das der Druck weg ist und ich nicht mal den Geruch von "meinem" Wein mag.
Alk freies Bier hab ich zuerst auch gerne und viel getrunken, aber bei dem Wetter bin ich mit lauter Weihnachts- und Wintertees ganz zufrieden.
Ich wünsche Dir weiter alles Gute !
LG Mary
[hi_bye]
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.............

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Re: andi 2.0

Beitragvon Choklat1 » 9. Dezember 2015, 22:42

Toll Andi,

du hast es echt geschafft und dir neue Freiräume geschaffen um diszipliniert zu bleiben!

Solche Berichte helfen mir, ebenfalls in dieser Richtung weiter zu arbeiten. Danke dafür!
Versöhnen heißt, dass ich ganz bei mir bin, dass ich mich spüre, dass ich mich freue über mich, so wie ich bin. So wie ich bin, bin ich einmalig
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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 23. Dezember 2015, 06:52

Guten Morgen!

Wünsche euch allen schon mal besinnliche Weihnachten und entspannte Feiertage!

Gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch in der Firma wo mein Vater arbeitet; genauer gesagt durch seinen guten Ruf.
Da ich mich auf eine Stelle beworben habe, wo einem nicht viel abverlangt wird (Holzkiste mit einem Presslufthammer zusammenbauen), meint der Personaler: das währe nicht für Sie, sie habe doch "Industriekaufmann" usw. als Disponent könnte sie arbeiten. Dann kommt noch von Ihm: "Sie müssen gleich sagen, das mache ich, das schaffe ich, das will ich" mit mehr Entschlossenheit. Er hatte natürlich Recht, ich war und bin immer noch unsicher ob ich einen Dispoentenjob schaffe.
Wie dem auch sei, habe ich wieder was über mich gelernt. In der Vergangenheit hätte ich mit Sicherheit nach solch einem Gespräch x-Liter Bier reingekippt zwecks entspannen, runterkommen und und und. Tja, dieses Mal habe ich es registriert, das freut mich.
Ich merke jetzt nach dieser kurzen Abstinenz, da ist noch einiges an Selbstarbeit notwendig um zufrieden durchs Leben zugehen, aber es lohnt sich.

lg
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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 23. Dezember 2015, 06:54

Guten Morgen!

Wünsche euch allen schon mal besinnliche Weihnachten und entspannte Feiertage!

Gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch in der Firma wo mein Vater arbeitet; genauer gesagt durch seinen guten Ruf.
Da ich mich auf eine Stelle beworben habe, wo einem nicht viel abverlangt wird (Holzkiste mit einem Presslufthammer zusammenbauen), meint der Personaler: das währe nicht für Sie, sie habe doch "Industriekaufmann" usw. als Disponent könnte sie arbeiten. Dann kommt noch von Ihm: "Sie müssen gleich sagen, das mache ich, das schaffe ich, das will ich" mit mehr Entschlossenheit. Er hatte natürlich Recht, ich war und bin immer noch unsicher ob ich einen Dispoentenjob schaffe.
Wie dem auch sei, habe ich wieder was über mich gelernt. In der Vergangenheit hätte ich mit Sicherheit nach solch einem Gespräch x-Liter Bier reingekippt zwecks entspannen, runterkommen und und und. Tja, dieses Mal habe ich es registriert, das freut mich.
Merke jetzt nach dieser kurzen Abstinenz, da ist noch einiges an Selbstarbeit notwendig um zufrieden durchs Leben zugehen, aber es lohnt sich.

lg
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PS: Baclofen aktuell: 40mg/d (hab noch etwas runterdosiert, jetzt weniger Müdigkeit und doch angenehm entspannt); alk: 0

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Re: andi 2.0

Beitragvon Lucidare » 23. Dezember 2015, 08:08

Hi Andi,

andi hat geschrieben:Da ich mich auf eine Stelle beworben habe, wo einem nicht viel abverlangt wird (Holzkiste mit einem Presslufthammer zusammenbauen), meint der Personaler: das währe nicht für Sie, sie habe doch "Industriekaufmann" usw. als Disponent könnte sie arbeiten. Dann kommt noch von Ihm: "Sie müssen gleich sagen, das mache ich, das schaffe ich, das will ich" mit mehr Entschlossenheit. Er hatte natürlich Recht, ich war und bin immer noch unsicher ob ich einen Dispoentenjob schaffe.


Das sind jetzt die spannenden Dinge, die sich ergeben. Es stellt sich die Frage, was kann ich leisten ohne wieder auf die Nase zu fallen? Wenn Dein Vater gleichzeitig Dein Arbeitskollege ist, zeugt das schon mal von Vertrauen, dass er in Dich setzt. Wenn Du scheiterst, scheitert er ja auch ein wenig mit (3 Dinge, die der Kaufmann nicht tun sollte: Borgen, leihen, empfehlen). Das kann zusätzlichen Druck aufbauen aber auch hilfreich sein, um in der Spur zu bleiben. Da musst Du einfach in Dich reinhören.

Ich weiß ja nicht, wie lange Du zuhause warst. Ich arbeite momentan so 12 - 15 Stunden die Woche. Mehr darf ich leider nicht. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich nach drei Stunden schon ziemlich kaputt bin. [mocking] Also noch weit entfernt von 60-70 Stunden-Wochen und dem Dirigieren von einigen dutzend Leutchen wie "früher". Um ehrlich zu sein will ich da auch nicht wieder hin.

Kannst Du als Disponent in der Firma anfangen? Kannst Du vielleicht eine Art "Wiedereingliederung" vereinbaren? Heißt, erstmal einen Halbtagsjob und dann steigern? Wenn Du Dir vorstellen kannst, Dich morgens aufzuraffen und den Tag durchzuhalten, was spricht dagegen? Wenn Du feststellst, das Du überfordert bist, kannst Du immer noch die Reißleine ziehen. Mache Dir vorher bewußt, dass es sich um einen "Test" Deiner momentanen Kondition und Fähigkeiten handelt. Wenn es nicht funzt, nimm es nicht als Zeichen Deines Versagens sondern als Standortbestimmung. Zum trainieren kannst Du dann immer noch unten anfangen. Da ergibt sich immer mal was.

Ich habe doch gesagt, das wird! In einem hat der Personaler recht: Glaub' an Dich! [good]

Dir auch frohe Weihnachten!

LG
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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 23. Dezember 2015, 09:10

Hallo lucidare,

vielen Danke für dein feedback.

Es ist tatsächlich so bei mir, das ich solche Empfehlungen nicht unbedingt positiv empfinde. Zwar hat man es leichter irgendwo rein zukommen, anderer Seits, was ist wenn ....... [pardon]
Mein Vater ist an einem anderen Ort und komplett anderer Abteilung dieser Firma, aber die kennen Ihn als einen guten Arbeiter, von daher wird sowas ja gern übertragen. Dadurch komme ich natürlich unter Druck, einem bestimmten Soll gerecht zu werden.
Hab noch ein paar Tage Zeit, es muss eher noch ein zweites Gespräch stattfinden, wenn ich zusage und den Leuten gefalle.
Werde auf jeden Fall noch eine Art Probearbeit machen, um zusehen ob ich überforder bin.
Merke, dass ich in letzter Zeit ziemlich intensiv in mich hineindenke, was früher nicht der Fall gewesen ist. Das passt schon.

lg
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Re: andi 2.0

Beitragvon Lucidare » 23. Dezember 2015, 18:23

Hi nochmal,

das kannst Du dem Personaler doch verkaufen. Sag' Ihm, dass Du lieber erstmal als Kistennagelschießer 3. Klasse anfangen würdest um wieder reinzukommen, Du an dem Dispojob interessiert bist, aber bei "Versagen" angst hast, dass es auf Deinen Vater zurückfällt. Damit ist das "Problem" schon über den Tisch geschoben... [twiddle]

Ich denke mal wenn, würde man auch die Eine oder Andere schützende Hand über Dich halten. In Süddeutschland hält man doch eh' ein bischen enger zusammen. :skl

Lg
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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 9. Januar 2016, 09:01

Guten Morgen zusammen und gutes, erfolgreiches neues Jahr!

Heute sind es bei mir fünf Monate ohne Alk. Mit Baclofen aktuell bei 40mg/d.
Müdigkeitsanfälle tagsüber haben abgenommen gegenüber von 50mg vorher.

Jaaa, der Rest: klar, Gedanken an Bier sind da, aber mit einem gewissen Abstand, so das diese mich nicht mehr quellen und einfach neutral sind. Viel mehr beobachte ich bei mir eine Art Manie, 'Problemgedanken' auf einen Haufen zusammeln (Arbeit, Kinder zu Schule und Kita, Zeitmanagement - wie kombiniere ich das mit der Arbeit), das ist alles andere als gut. Hier liegt m.M.n. zum Teil der Grund für die Trinkerei; einfach alles vergessen/abschalten, komme was wolle. Tja, nüchtern ist man aber bemüht sein Leben irgendwie erträglich zu machen und da bleibe ich mal dran.

Typischer Moment gestern Abend. Termin bei meinem Bac Arzt in unserer Landeshauptstadt spät Abend bin ich ausnahmsweise mit dem Auto hin. In der Stadtmitte herrscht Stauuuuu [ireful] , Demonstration, alle 100 Meter eine Ampel (ist mir früher nicht aufgefallen). Bin dennoch relativ stressfrei angekommen; wahrscheinlich rehabilitiert sich mein Nervensystem [unknown] .

Es funktioniert auch ohne Alk

lg
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Re: andi 2.0

Beitragvon Lucidare » 11. Januar 2016, 19:35

Hi Andy,

Dir auch ein frohes Neues! Läuft doch! doppd

andi hat geschrieben:Viel mehr beobachte ich bei mir eine Art Manie, 'Problemgedanken' auf einen Haufen zusammeln (Arbeit, Kinder zu Schule und Kita, Zeitmanagement - wie kombiniere ich das mit der Arbeit), das ist alles andere als gut.


Heißt das Du bist in Arbeit? Oder sind das "Zukunfstsängste" auf das was kommen könnte?

LG
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Re: andi 2.0

Beitragvon andi » 12. Januar 2016, 04:56

Hallo Lucidare,

noch bin ich (leider [sad] )nicht in Arbeit (die 'Thema am Jahresende' haben sich noch nicht gemeldet), aber es ist in etwa so wie Du es meinst, die Angst davor. Wobei ich ganz klar sagen muss, die Angst die ich noch vor Monaten hatte ist es nicht mehr, viel mehr die Aufregung vor dem Neuen und die Organisation mit meinen Kids. Ich habe die letzten Jahre gesoffen von morgen bis ...abend und mich um das eigene Leben nicht intensiv genug gekümmert, ist klar, das jetzt erstmal die Scherben aufgeräumt werden müssen.

Morgen habe ich übrigens einen zweiten Termin bei der Diakonie zwecks ambulante Therapie, mal sehen was bei raus kommt.

Gute Zeit @all

Gruß
andi


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