Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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jana
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Vorstellung

Beitragvon jana » 15. Januar 2015, 21:42

Hallo, ich wollte mich mal vorstellen.

Ich bin Studentin. Ich trinke eigentlich schon seit einigen Jahren. Angefangen hat das, als ich im Auslandssemester war. Da habe ich das Saufen für mich "entdeckt", habe damals sehr viel Wodka getrunken. Ich dachte aber, dass ich vielleicht nur unglücklich war, weil ich ein Studium gewählt hatte, das mir nicht gefiel. Habe dann den Studiengang gewechselt. Es gelang mir im neuen Studium tatsächlich eine Weile lang, mich auf eine Flasche Wein pro Tag zu beschränken, dann waren es längere Zeit ca. eineinhalb Flaschen. Jetzt sind es täglich mindestens zwei. Ich bin aber froh, dass ich es schaffe, halbwegs konsequent auf "harte Sachen" zu verzichten. Es fällt mir manchmal schwer, weil ich das Gefühl habe, von Wein gar nicht mehr wirklich betrunken werden zu können.
Irgendwie habe ich es bisher geschafft, mein Studium trotz der Sucht halbwegs hinzubekommen, es hilft natürlich, dass es bei uns keine Anwesenheitspflicht gibt. Da kann ich mich auch zu Hause mit der Flasche Wein an den Schreibtisch setzen und für die Klausur lernen. Eigentlich klappt das sogar ganz gut und sogar mein Umfeld akzeptiert meine Säuferei. Aber ich fürchte, es kann trotzdem nicht immer so weitergehen. Ich habe halt nicht so den krassen Leidensdruck, der mich dazu verleiten würde, in irgendeine Entzugsklinik zu gehen oder so. Selbst wenn ich das machen würde, würde ich wahrscheinlich bald doch wieder anfangen zu trinken, so wie ich mich kenne. Mir ist es ja sogar mal ohne jede Behandlung gelungen, einige Monate komplett auf Alkohol zu verzichten. Aber ich habe mich in der Zeit überhaupt nicht wohl gefühlt und war ziemlich unausstehlich, bis zu dem Punkt, dass man mir gesagt hat, ich soll bitte wieder anfangen zu saufen, wenn ich so komisch drauf bin wenn ich es nicht tue. Und natürlich habe ich irgendwann wieder angefangen - nun mit noch weniger Hemmungen, nach dem Motto "Ich kann ja aufhören wenn ich will". Manchmal versuche ich auch, das Ganze irgendwie romantisch zu betrachten, gibt ja schließlich auch berühmte Schriftsteller die ihre Werke im Suff geschrieben haben.
Ich wünschte einfach, ich würde keinen Alkohol mehr brauchen, oder dass er zumindest keine derart zentrale Rolle mehr in meinem Leben spielen würde. Oft denke ich aber auch, es hilft ja sowieso alles nichts, ich muss eben akzeptieren eine Säuferin zu sein und sollte aufhören dagegen anzukämpfen.

Aber letztlich möchte ich doch nicht aufgeben. Als ich über Baclofen gelesen habe, keimte in mir ein wenig Hoffnung auf, dass mir das vielleicht helfen könnte. Ich wäre wirklich sehr, sehr dankbar für Tips zu aufgeschlossenen Ärzten.

Liebe Grüße,
jana

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Re: Vorstellung

Beitragvon Suse » 15. Januar 2015, 23:01

Hallo Jana,

herzlich Willkommen hier im Forum!

Wenn du etwas an deinem Trinkverhalten ändern willst, kann dir Baclofen sicher eine gute Stütze sein. Ich bin beim Lesen deines Berichtes allerdings etwas verunsichert, da du schreibst, einen Leidensdruck hättest du nicht...?

Was Baclofen nämlich nicht kann, ist den Trinkwunsch zu nehmen. Es nimmt aber sehr gut den Suchtdruck, das unwiderstehliche Verlangen, Alkohol trinken zu müssen.

Hast du dich schon eingelesen?
Sonst schau mal hier Baclofen Arztkoffer, da findest du alles mögliche und wichtige und nützliche.

Die Arztadressen "verwaltet" DonQ, schicke ihm eine PN (Private Nachricht), dann bekommst du Vorschläge in deiner Nähe.

Das für`s Erste.
Alles gute und viele Grüße, Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Vorstellung

Beitragvon Lisa » 16. Januar 2015, 05:51

Hallo Jana,
auch von mir ein herzliches Willkommen! Alleine schon die Tatsache, dass du dich hier vorstellst, dich mit dem Gedanken um Alkoholsucht beschäftigst, zeigt mir, dass ein Leidensdruck bei dir vorhanden ist. Sonst wäre es dir egal, ob du weiter trinkst oder nicht. Und dass du dir deinen Alkoholkonsum "schönredest", kenne ich nur allzu gut! Ist eigentlich "normal" für diese Krankheit.

jana hat geschrieben:Aber letztlich möchte ich doch nicht aufgeben. Als ich über Baclofen gelesen habe, keimte in mir ein wenig Hoffnung auf, dass mir das vielleicht helfen könnte.


und genau deshalb: gib nicht auf, einen Versuch ist es wert!

Liebe Grüße
Lisa
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Re: Vorstellung

Beitragvon GoldenTulip » 16. Januar 2015, 11:29

Liebe Jana,

herzlich willkommen auch von mir [hi_bye]

Du hast den großen Vorteil, nicht jahrzehntelang zu warten, bis Du das Trinken als problematisch erlebst. Schon rein körperlich ist das gut, wegen der vermiedenen Langzeitschäden.
Aber ich habe mich in der Zeit überhaupt nicht wohl gefühlt und war ziemlich unausstehlich, bis zu dem Punkt, dass man mir gesagt hat, ich soll bitte wieder anfangen zu saufen, wenn ich so komisch drauf bin wenn ich es nicht tue.


Da sprichst Du etwas Wichtiges an: Man fällt leicht aus seinem sozialen Umfeld heraus, wenn man "anders ist als die anderen Kinder"; einerseits wird man zum Spiegel der anderen trinkenden Grenzgänger, andererseits fehlt einem selbst das Zugehörigkeitsgefühl, das sich im gemütlichen Suff einstellt.

So oder so ist man am nächsten Tag ziemlich einsam, nüchtern eben weniger verkatert, aber umso entsetzter, was man da so treibt [shok]
Manchmal versuche ich auch, das Ganze irgendwie romantisch zu betrachten, gibt ja schließlich auch berühmte Schriftsteller die ihre Werke im Suff geschrieben haben.


Da ist die Autobiographie von Steven King interessant: Er schreibt darin, dass er sich nicht daran erinnern kann, Carrie geschrieben zu haben. Er beschreibt aber auch, wie er aus diesem Sumpf wieder herausgekommen ist [clapping] [clapping]

http://www.amazon.de/Das-Leben-das-Schreiben-Memoiren-ebook/dp/B004P1J46Q/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1421403894&sr=8-1&keywords=steven+king+autobiographie

Ich wünschte einfach, ich würde keinen Alkohol mehr brauchen, oder dass er zumindest keine derart zentrale Rolle mehr in meinem Leben spielen würde. Oft denke ich aber auch, es hilft ja sowieso alles nichts, ich muss eben akzeptieren eine Säuferin zu sein und sollte aufhören dagegen anzukämpfen.


Vielleicht die gute alte 80/20-Regel?! Achtzig Prozent trinkfrei und den Rest zur eigenen Verwendung? Quasi niederschwellig. Alles muss anders ist ein Horrorszenario- aber 80 % frisch und unverkatert aufzuwachen wäre vielleicht eine Maßnahme, ohne sich mit dem "Nie wieder" selbst zu kasteien?

Alles Gute auf dem Weg, Jana,
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Vorstellung

Beitragvon jana » 17. Januar 2015, 18:40

Danke an alle für das Feedback, freut mich echt hier so nett aufgenommen worden zu sein. [smile] Ich denke das stimmt total, dass man dazu neigt, sich die Alkoholsucht schönzureden und dass es Teil der Krankheit ist. Klar, hätte ich keinen Leidensdruck, hätte ich mich hier nicht vorgestellt und geoutet. Natürlich geht es mir vor allem morgens oft sehr dreckig, ich fühle mich manchmal ganz zittrig und mies und brauche erstmal zwei Aspirin, manchmal hilft auch nur ein Guten-Morgen-Drink (das versuche ich aber nach Möglichkeit zu vermeiden). Das kann ja so nicht ewig weitergehen und ich habe wirklich auch Angst vor körperlichen Schäden. Es ist ja nicht nur die Leber die leidet, denke ich. Ich habe z.B. häufig ziemlich schlimmes Herzrasen.
Die Informationen im "Arztkoffer" finde ich echt schonmal sehr hilfreich, ich bin aber noch nicht dazu gekommen, alles genau durchzulesen.

Der Suchtdruck ist genau das worunter ich in letzter Zeit wirklich sehr leide, ich zweifle manchmal schon an meinem Verstand. Wenn Baclofen mir dagegen helfen könnte, wäre das ein Segen. Schon wenn ich versuche, irgendwie Schadensbegrenzung zu betreiben und mich z.B. mal auf eine Flasche Wein zu beschränken oder mal nicht vor 22.00 Uhr anzufangen zu trinken ist es hart für mich und ich habe das Gefühl, ich kann mich kaum auf irgendetwas anderes konzentrieren außer mir das Trinken zu verkneifen.
Totale Abstinenz ist für mich tatsächlich eine gruselige Vorstellung. Wenn ich aber z.B. so eine 80/20 Regel durchziehen könnte, wäre das schon ein recht großer Schritt für mich.

Liebe Grüße erstmal
Jana

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DonQuixote
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Re: Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 17. Januar 2015, 19:08

Hallo Jana

Wenn Du einen Arzt suchst, der Dir Baclofen zur Behandlung Deiner Alkoholabhängigkeit verschreibt, dann schreibe mir einfach eine PN (Private Nachricht), ich kann dann in unserer Liste nachschauen, was geographisch für Dich in Frage kommt.

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Re: Vorstellung

Beitragvon Lisa » 18. Januar 2015, 12:23

Hallo Jana,

jana hat geschrieben:Totale Abstinenz ist für mich tatsächlich eine gruselige Vorstellung. Wenn ich aber z.B. so eine 80/20 Regel durchziehen könnte, wäre das schon ein recht großer Schritt für mich.


eine lebenslange Abstinenz kam auch mir zu Beginn erschreckend, unvorstellbar vor. Sie machte mir regelrecht Angst: soll das noch ein lebenswertes Leben ohne Alkohol sein? Ich setzte mir deshalb kleine Ziele: die erste Woche, den ersten Monat usw. Das half mir enorm. Je weiter du kommst, umso einfacher wird es. Heute, nach über 4 Monaten Abstinenz, empfinde ich diesen Zustand als "normal". An "lebenslänglich" denke ich trotzdem nicht gerne... Monat für Monat wird mich zu meinem 1. großen Ziel führen: 1 Jahr abstinent zu bleiben.

Liebe Grüße
Lisa
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Re: Vorstellung

Beitragvon Suse » 18. Januar 2015, 23:47

Hallo Jana,

ich nochmal.

betalbatim hat geschrieben:ich halte eine wie auch immer geartete Regel des Alkoholkonsums für überhaupt keine gute Idee. Die 80/20 Regel schon ganz und gar nicht.


betalbatim hat geschrieben:Den schlechtesten Tip finde ich allerdings den, nur noch tageweise zu trinken. Ich halte das für eine Illusion, die nicht funktioniert. Negative Beispiele dafür findest du hier reichlich.


Auch ich kenne niemanden, der es auf diese Weise "kontrolliert" geschafft hat. Mich eingeschlossen. Das geht mal gut, und dann nocheinmal...auf Dauer aber rutscht doch fast ein/e Jede/r zurück ins alte Muster. Der Gedanke an Alkohol bleibt, wie es bb beschrieb. Zunächst sagts du dir, ach, auf dieser Party mal...auf diesem Treffen mit Freunden in der Kneipe ausnahmsweise...und dann vielleicht, weil die Prüfungen stressen...super, wie gut die Prüfung gelaufen ist, das muss man feiern...der Typ nervt, die Freundin nervt, der Professor ist blöd...und Prost.

Ich darf nichts sagen, ich habe die komplette Abstinenz auch nicht geschafft. Die Gründe sind bekannt. Aber es ist stets ein Kampf, der Alkohol ist nach wie vor Bestandteil meines Lebens und das tut mir nicht gut. Gut tat mir nur die Abstinenz zu Beginn meiner Therapie und die ist auch nach wie vor mein Ziel. (Wie ich das im Hier umsetze, da fehlt mir allerdings noch der Masterplan.)

Dennoch ist es dein Leben und du musst deine Erfahrungen selber machen. Sage dir nicht "nie mehr", wie es Lisa auch schrieb, denke zunächst nur an das "Jetzt (nicht)" oder das "Heute (nicht)" und dann sieh weiter. Schritt für Schritt. Nur so kann es funktionieren, zumindest eine Weile lang nichts zu trinken. Versuche an diesen Tagen, den "Verzicht" nicht als solchen zu sehen, sondern die gewonnene Zeit als Gewinn. Es ist irre, wie viele Dinge man dann tun kann und will, was einem alles einfällt, die Zeit zu nutzen. Wacht man morgens auf und es fällt einem ein, dass man abends nichts getrunken hat (und es dank Baclofen nicht einmal schwer fiel), ein wunderbares Gefühl. Es gab Zeiten, in denen mir die Menschen fast leid taten, die diese Krankheit nicht haben. Weil sie jeden Morgen aufwachen, als sei es ganz normal jeden Morgen aufzuwachen, weil sie sich womöglich sofort über irgendetwas ärgern, zu früh, zu dunkel, zu kalt, die Haare liegen nicht oder das Kind trödelt...die nicht zu schätzen wissen, wie wunderbar es sein kann, völlig klar aufzuwachen und den Tag als Geschenk zu sehen.

Nimm dir jeden nüchternen Tag und genieße ihn. Je mehr du diese Tage und Abende und Morgende mit positiven Gedanken und Erlebnissen oder Hobbies füllen würdest, desto unbegreiflicher würde dir werden, die Zeit mit Alkohol "betäubt" zu haben...

Oh weh, lange Rede gefüllt mit viel blabla, versuche es einfach. Hier wird dich niemand verurteilen, wenn es nicht beim ersten Anlauf klappt oder auch nicht beim zehnten.

Schritt für Schritt. Zu verlieren hast du nichts.

lieben Gruß, Suse
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Re: Vorstellung

Beitragvon jana » 19. Januar 2015, 17:28

Hallo nochmal,

Zunächst sagts du dir, ach, auf dieser Party mal...auf diesem Treffen mit Freunden in der Kneipe ausnahmsweise...und dann vielleicht, weil die Prüfungen stressen...super, wie gut die Prüfung gelaufen ist, das muss man feiern...der Typ nervt, die Freundin nervt, der Professor ist blöd...und Prost.


Sehr treffend beschrieben ungefähr so ähnlich ist es bei mir gelaufen, nachdem mir schonmal gelungen war zeitweise mit dem Trinken aufzuhören. Ich bin nicht plötzlich wieder total schlimm rückfällig geworden, habe anfangs nur sporadisch mal wieder was getrunken, vor allem auf Parties. Dann wo es im Studium wieder sehr stressig wurde, fing es wieder mit dem täglichen Feierabendbier an und hat sich dann immer weiter gesteigert, bis ich eben jetzt wieder bei zwei Flaschen am Tag bin.

Bestimmt würde mir zumindest eine Abstinenzphase gut tun, meine Leber hätte sicher mal eine "Pause" verdient. Das ist vielleicht wirklich eine gute Strategie eher von Tag zu Tag zu denken und nicht "nie wieder" zu sagen, um sich das mit der Abstinenz zu erleichtern. Mein Plan ist jetzt eben erstmal einen geeigneten Arzt zu finden und alles mit ihm zu besprechen. Wenn das Baclofen einem wirklich den Saufdruck nimmt, dann habe ich die Hoffnung es könnte sogar
klappen mit einer Abstinenzphase. Aber es wird sicher schwierig werden, weil ich gerade wirklich viel Stress habe sowohl im Studium als auch privat.

Das Erlebnis was betalbatim mit dem Getränkemarkt schildert finde ich interessant. Bei mir ist es eben gerade das genaue Gegenteil. Es ist ewig her, dass ich in einem Lebensmittelladen war und nicht auch Alkohol gekauft habe. Und ich muss immer ganz schnell an dem Regal mit den Schnäpsen vorbeigehen, um nicht in Versuchung zu geraten.

Mir ist das auch aufgefallen, als es mir gelang einige Zeit abstinent zu leben, dass man plötzlich eine Lücke zu füllen hat und erstmal gar nicht weiß, was man mit der gewonnen Zeit anzufangen weiß. Ich habe damals plötzlich ganz komische Gewohnheiten entwickelt, wie z.B. Abendspaziergänge zu machen. Gelesen habe ich damals auch viel.

Wenn ich so darüber nachdenke, überlege ich mir vielleicht doch der Abstinenz eine Chance zu geben. Aber wie gesagt ich muss das jetzt erstmal mit dem Arzt besprechen.

Liebe Grüße
Jana


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