DoroT sucht Hilfe für ihren Partner

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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DoroT
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DoroT sucht Hilfe für ihren Partner

Beitragvon DoroT » 2. November 2014, 09:27

Hallo, wer auch immer das liest.

Ich bin zum ersten mal im Internet in einem Forum und kapiere noch nicht, wie das alles funktioniert.
Mein Freund ist schwer alkoholkrank und sucht nach Hilfe, die für ihn möglich ist. Da er auch noch einen extremen Waschzwang hat, ist für ihn ein längerer Aufenthalt in einer Entzugsklinik so unerträglich, dass er sich nach ein paar Tagen immer wieder entlassen lässt. Er hat schon viele Alternativen probiert, Hypnose, u.a.
Vorgestern sah ich auf ARTE einen Beitrag zu Baclofen - vielleicht wäre das DIE Hilfe für meinen Freund.
Ich habe ihm von diesem Forum erzählt und er hat mich um Hilfe gebeten, ob ich den Kontakt zu dem angezeigten Neurologen in Leipzig erfragen könnte. (Er wohnt dort in der Nähe).

Das ist meine erste Bitte, könnten Sie mir den Kontakt zu diesem Leipziger Arzt geben, der Baclofen verschreibt.

Und vielleicht kann mir jemand nochmal einen Tipp geben. Viele Leute raten mir, meinem Freund nicht zu helfen, um den Druck zu erhöhen, dass er selbst etwas machen muss. Manche sagen, ich solle mich sogar zurückziehen. Wie sehen das die Betroffenen?
[help]
Liebe Grüße
DoroT

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Papfl
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Re: Ärzteliste des Forums

Beitragvon Papfl » 2. November 2014, 10:01

Hallo DoroT,

herzlich willkommen im Forum. Schön, dass Du (und natürlich Dein Freund) hier her gefunden haben. Zunächst zu Eurem "Hauptanliegen", dem Arzt in Leipzig. Weil wir die Arztadressen aus nachvollziehbaren Gründen nicht öffentlich machen wollen, findet der Austausch über Persönliche Nachrichten oder E-Mail außerhalb des Forums statt.

Da Du - wie Du schreibst - zum ersten Mal in einem Forum unterwegs bist, und Dir die Kommunikationsmöglichkeiten wahrscheinlich noch nicht so vertraut sind, gehe ich mal davon aus, dass unser Admin @DonQuixote im Laufe des Tages von sich aus mit Euch über die bei der Registrierung angegebene E-Mail-Adresse in Kontakt treten wird. Habt bitte etwas Geduld, der Gute hat gerade viel zu tun [good] .

DoroT hat geschrieben:Viele Leute raten mir, meinem Freund nicht zu helfen, um den Druck zu erhöhen, dass er selbst etwas machen muss. Manche sagen, ich solle mich sogar zurückziehen.

Eines ist natürlich klar: Dein Freund muss in der Tat selbst etwas dazu beitragen, selbst "wollen", sonst funktioniert das Ganze auch mit Baclofen nicht. Baclofen ist keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird gut. Dass Du ihn - um ihm indirekt zu helfen - verlassen solltest, ist Quatsch. Diese Einstellung ("Jemand muss erst ganz unten angekommen sein, damit er wieder aufstehen kann...") stammt aus dem letzten Jahrhundert und hält sich leider - obwohl sie medizinisch und therapeutisch längst überholt ist - immernoch hartnäckig. Im Gegenteil: Du kannst Deinem Freund in einer für ihn wirklich sehr schwierigen und anstrengenden Zeit eine hilfreiche Stütze sein. Lasse Dich aber bitte nicht ausnutzen oder um den Finger wickeln etc. (wahrscheinlich weißt Du, was ich meine... [smile] ). Als Partner muss man auch Grenzen setzen. Und wenn's Dir zu viel werden sollte, ziehe rechtzeitig die Notbremse.

Dein Freund kämpft momentan an zwei Fronten gegen den Alkohol. Dieser Kampf ist maßgeblich geprägt durch das so genannte "Craving" (unbändiges, zwanghaftes Verlangen nach Alkohol). Das gibt es auf zweierlei Ebenen:

1) der physischen (körperlichen) Ebene

und

2) der psychischen (mentalen) Ebene.

Gegen das erste "Craving" ist der Betroffene machtlos, weil es sich im Stoffkreislauf des Gehirns abspielt. Der ist willentlich nicht zu beeinflussen. Wenn Dein Freund dieses "Craving" hat, sieht es in seinem Kopf ungefähr so aus:

Bild

Es findet wahrlich ein kleines "Neuronenfeuerwerk" statt, das nur eine Botschaft aussendet: Du MUSST trinken, um jeden Preis. Angesichts dieser fMRT-Aufnahme können sich vielleicht auch Außenstehende ein Bild davon machen, wie viel Kraft und Anstrengung es abhängige Menschen kostet, dem "Suchtdruck" zu widerstehen. Wenn sie es dann nach ein oder zwei Tagen, drei Monaten oder vielleicht sogar einem halben Jahr wirklich nicht mehr aushalten und nachgeben, dann wird das gesellschaftlich als "Rückfall" abgestempelt, begleitet mit Attributen wie "willensschwach", "undiszipliniert", "rückgratlos"...

Hier kann Baclofen helfen, weil es das "Neuronenfeuerwerk" im Hirn beruhigt. Als GABA-B-Agonist dockt es an Rezeptoren an, die keiner Toleranzentwicklung unterliegen und keine euphorische Wirkung vermitteln. Auf deutsch heißt das: Baclofen macht nicht abhängig und hat keine Rauschwirkung. Ist also KEIN Alkoholersatz oder Substitutionsmittel, wie es z.B. Methadon für Heroin ist. Wenn Baclofen seine Wirkung entfaltet hat, sieht es im selben Kopf unter den gleichen Voraussetzungen im Idealfall so aus:

Bild

Damit ist schon mal ein großes Stück gewonnen: Es entsteht eine ganz neue Entscheidungsfreiheit: Aus dem "Du MUSST trinken, um jeden Preis" wird ein "Du KANNST trinken, wenn Du willst" (mit allen negativen Konsequenzen, die das unter Umständen mit sich bringen kann).

Übrig bleibt also "nur" noch die zweite "Craving-Ebene", die psychische. Was mache ich jetzt, um mir "angenehme" Gefühle zu erzeugen, wenn ich keinen Alkohol mehr dafür habe? Wie halte ich künftig Probleme aus? Was mache ich mit der ganzen freien Zeit, die ich früher mit Trinken zugebracht habe? Und, und, und...

Daran kann jetzt therapeutisch gearbeitet werden, weil der Kopf im wahren Wortsinn frei dafür ist (s.o.). Viele Psychotherapien scheitern, weil sich der Behandelte gar nicht auf die Vorschläge des Therapeuten einlassen bzw. konzentrieren kann. Wie auch, wenn es im ganzen Hirn rumort?

Für die Bewältigung dieser zweiten Art von Craving kannst Du als Partnerin sehr, sehr wichtig sein. Weil es viel mehr Spaß macht, das Leben zu zweit neu zu entdecken...

Ich könnte mir gut vorstellen, dass - sollte Baclofen bei Deinem Freund auf die beschriebene Weise wirken, und er sich nochmal (ambulant) in therapeutische Behandlung begeben - nebenbei auch an der Zwangserkrankung gearbeitet werden könnte.

Im Gegensatz zum "Suchtdruck" (physisch, ganz oben) bleibt dank Baclofen also auf der zweiten Ebene (psychisch) gelegentlich noch der "Trinkwunsch". Die Erinnerung. Wie schön und einfach doch alles war, als ich noch getrunken habe...Dagegen aber kann man angehen. Ist zwar nicht einfach, aber möglich. Denn Probleme, schlechte Tage, Aufregungen, Ärgernisse etc. haben alle Menschen. Fast täglich. Da müssen "Süchtige" wie "Nicht-Süchtige" durch. That's life...

Vielleicht lest Ihr Euch ein bisschen durch's Forum, @DonQuixote wird sich bestimmt bald bei Euch melden.

Alles Gute einstweilen,
Papfl

P.S. für "Alteingesessene": Da sind jetzt einige Wiederholungen drin, aber da zurzeit aufgrund der ARTE-Doku sehr viele Gäste im Forum unterwegs sind, ist es denke ich ganz sinnvoll, diese Infos gebündelt auch nochmal unter den "Aktiven Themen" zu haben.
Zuletzt geändert von Papfl am 2. November 2014, 22:13, insgesamt 8-mal geändert.
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Ärzteliste des Forums

Beitragvon GoldenTulip » 2. November 2014, 10:16

Liebe DoroT,

herzlich willkommen in unserem Forum [hi_bye]
Und ein Danke im Namen Deines Freundes, dass Du Hilfeoptionen für ihn auslotest.

Viele Leute raten mir, meinem Freund nicht zu helfen, um den Druck zu erhöhen, dass er selbst etwas machen muss. Manche sagen, ich solle mich sogar zurückziehen.


Das lässt sich nicht mit Ja oder Nein beantworten, hier ist Differenzierung angesagt. Co-Abhängigkeit kann für Angehörige durchaus zu einem eigenständigen Problem werden. Wenn man sein Leben hauptsächlich auf die Bedürfnisse des kranken Partners einstellt, hat man ein Problem.
Wenn man jemanden liebt und selbst eigene Grenzen zu wahren imstande ist, hat man eben kaum welche. Konkret: Wenn mich mein besoffener Freund nachts um 02:00 anruft und Gesprächsbedarf hat, wünsche ich eine gute Nacht und lege mich alleine wieder schlafen. Und bitte ihn am nächsten Tag, solche Unhöflichkeiten zu unterlassen.

Die bessere Frage wäre daher, ob Du Dich beeinträchtigt und manipuliert fühlst. Dein Freund muss nicht erst Haus, Hof, Führerschein und Arbeit verlieren - sprich, in der Gosse landen- damit er ein Recht auf Hilfe und Unterstützung hat.
Er wiederum hat kein Recht darauf, Dich schlecht zu behandeln, nur weil er alkoholkrank ist. Gegenseitiger Respekt ist der Schlüssel.

Könntest Du ihm vielleicht zeigen, wie er selbst hier schreiben kann und dass er sich selbst anmeldet? Du kannst hier selbstverständlich auch als Angehörige schreiben, für Deinen Freund wäre es jedoch ganz hilfreich, wenn er sich auch um sich selbst kümmert.

Lieben Gruß
Conny

ps: sorry @ papfl, wollte nicht dazwischenfunken, vielleicht mag DQ Deine Beiträge zusammenfügen und - besser noch, alle verschieben zu Vorstellungen
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Ärzteliste des Forums

Beitragvon Papfl » 2. November 2014, 10:40

@ Conny

Kein Problem, habe einfach im alten Beitrag weitergeschrieben, aber eine Verschiebung in "Mitglieder stellen sich vor" wäre vielleicht ganz gut.

Schönen Sonntag!
Papfl
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Re: DoroT sucht Hilfe für ihren Partner

Beitragvon GoldenTulip » 2. November 2014, 17:33

Danke an DQ für's Verschieben!
[hi_bye]
LG Conny
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Re: Ärzteliste des Forums

Beitragvon DoroT » 4. November 2014, 19:30

Papfl hat geschrieben:Hallo DoroT,

herzlich willkommen im Forum. Schön, dass Du (und natürlich Dein Freund) hier her gefunden haben. Zunächst zu Eurem "Hauptanliegen", dem Arzt in Leipzig. Weil wir die Arztadressen aus nachvollziehbaren Gründen nicht öffentlich machen wollen, findet der Austausch über Persönliche Nachrichten oder E-Mail außerhalb des Forums statt.

Da Du - wie Du schreibst - zum ersten Mal in einem Forum unterwegs bist, und Dir die Kommunikationsmöglichkeiten wahrscheinlich noch nicht so vertraut sind, gehe ich mal davon aus, dass unser Admin @DonQuixote im Laufe des Tages von sich aus mit Euch über die bei der Registrierung angegebene E-Mail-Adresse in Kontakt treten wird. Habt bitte etwas Geduld, der Gute hat gerade viel zu tun [good] .

DoroT hat geschrieben:Viele Leute raten mir, meinem Freund nicht zu helfen, um den Druck zu erhöhen, dass er selbst etwas machen muss. Manche sagen, ich solle mich sogar zurückziehen.

Eines ist natürlich klar: Dein Freund muss in der Tat selbst etwas dazu beitragen, selbst "wollen", sonst funktioniert das Ganze auch mit Baclofen nicht. Baclofen ist keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird gut. Dass Du ihn - um ihm indirekt zu helfen - verlassen solltest, ist Quatsch. Diese Einstellung ("Jemand muss erst ganz unten angekommen sein, damit er wieder aufstehen kann...") stammt aus dem letzten Jahrhundert und hält sich leider - obwohl sie medizinisch und therapeutisch längst überholt ist - immernoch hartnäckig. Im Gegenteil: Du kannst Deinem Freund in einer für ihn wirklich sehr schwierigen und anstrengenden Zeit eine hilfreiche Stütze sein. Lasse Dich aber bitte nicht ausnutzen oder um den Finger wickeln etc. (wahrscheinlich weißt Du, was ich meine... [smile] ). Als Partner muss man auch Grenzen setzen. Und wenn's Dir zu viel werden sollte, ziehe rechtzeitig die Notbremse.

Dein Freund kämpft momentan an zwei Fronten gegen den Alkohol. Dieser Kampf ist maßgeblich geprägt durch das so genannte "Craving" (unbändiges, zwanghaftes Verlangen nach Alkohol). Das gibt es auf zweierlei Ebenen:

1) der physischen (körperlichen) Ebene

und

2) der psychischen (mentalen) Ebene.

Gegen das erste "Craving" ist der Betroffene machtlos, weil es sich im Stoffkreislauf des Gehirns abspielt. Der ist willentlich nicht zu beeinflussen. Wenn Dein Freund dieses "Craving" hat, sieht es in seinem Kopf ungefähr so aus:

Bild

Es findet wahrlich ein kleines "Neuronenfeuerwerk" statt, das nur eine Botschaft aussendet: Du MUSST trinken, um jeden Preis. Angesichts dieser fMRT-Aufnahme können sich vielleicht auch Außenstehende ein Bild davon machen, wie viel Kraft und Anstrengung es abhängige Menschen kostet, dem "Suchtdruck" zu widerstehen. Wenn sie es dann nach ein oder zwei Tagen, drei Monaten oder vielleicht sogar einem halben Jahr wirklich nicht mehr aushalten und nachgeben, dann wird das gesellschaftlich als "Rückfall" abgestempelt, begleitet mit Attributen wie "willensschwach", "undiszipliniert", "rückgratlos"...

Hier kann Baclofen helfen, weil es das "Neuronenfeuerwerk" im Hirn beruhigt. Als GABA-B-Agonist dockt es an Rezeptoren an, die keiner Toleranzentwicklung unterliegen und keine euphorische Wirkung vermitteln. Auf deutsch heißt das: Baclofen macht nicht abhängig und hat keine Rauschwirkung. Ist also KEIN Alkoholersatz oder Substitutionsmittel, wie es z.B. Methadon für Heroin ist. Wenn Baclofen seine Wirkung entfaltet hat, sieht es im selben Kopf unter den gleichen Voraussetzungen im Idealfall so aus:

Bild

Damit ist schon mal ein großes Stück gewonnen: Es entsteht eine ganz neue Entscheidungsfreiheit: Aus dem "Du MUSST trinken, um jeden Preis" wird ein "Du KANNST trinken, wenn Du willst" (mit allen negativen Konsequenzen, die das unter Umständen mit sich bringen kann).

Übrig bleibt also "nur" noch die zweite "Craving-Ebene", die psychische. Was mache ich jetzt, um mir "angenehme" Gefühle zu erzeugen, wenn ich keinen Alkohol mehr dafür habe? Wie halte ich künftig Probleme aus? Was mache ich mit der ganzen freien Zeit, die ich früher mit Trinken zugebracht habe? Und, und, und...

Daran kann jetzt therapeutisch gearbeitet werden, weil der Kopf im wahren Wortsinn frei dafür ist (s.o.). Viele Psychotherapien scheitern, weil sich der Behandelte gar nicht auf die Vorschläge des Therapeuten einlassen bzw. konzentrieren kann. Wie auch, wenn es im ganzen Hirn rumort?

Für die Bewältigung dieser zweiten Art von Craving kannst Du als Partnerin sehr, sehr wichtig sein. Weil es viel mehr Spaß macht, das Leben zu zweit neu zu entdecken...

Ich könnte mir gut vorstellen, dass - sollte Baclofen bei Deinem Freund auf die beschriebene Weise wirken, und er sich nochmal (ambulant) in therapeutische Behandlung begeben - nebenbei auch an der Zwangserkrankung gearbeitet werden könnte.

Im Gegensatz zum "Suchtdruck" (physisch, ganz oben) bleibt dank Baclofen also auf der zweiten Ebene (psychisch) gelegentlich noch der "Trinkwunsch". Die Erinnerung. Wie schön und einfach doch alles war, als ich noch getrunken habe...Dagegen aber kann man angehen. Ist zwar nicht einfach, aber möglich. Denn Probleme, schlechte Tage, Aufregungen, Ärgernisse etc. haben alle Menschen. Fast täglich. Da müssen "Süchtige" wie "Nicht-Süchtige" durch. That's life...

Vielleicht lest Ihr Euch ein bisschen durch's Forum, @DonQuixote wird sich bestimmt bald bei Euch melden.

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Hallo Papfl,

ob das jetzt bei Dir ankommt, was ich schreibe? Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort mit den ausdrucksstarken Gehirnaufnahmen! Das ist ja beeindruckend.

Mich durch dieses Forum zu klicken ist für mich das reinste Abenteuer. [smile]

Also bis jetzt hat sich noch niemand gemeldet, um uns eine Arztadresse in Leipzig zu geben. Muss ich dazu noch etwas tun? Irgendwo meine E-mailadresse eintragen, bei Profil vielleicht. Da stehen soviele Abkürzungen, die mir nichts sagen - das hat mich etwas erschreckt.

Dir liebe Grüße!

DoroT

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Re: DoroT sucht Hilfe für ihren Partner

Beitragvon Papfl » 4. November 2014, 19:40

Hallo DoroT,

wenn sich @DonQuixote noch nicht bei Dir gemeldet hat, dann schicke ihm doch bitte kurz eine
Private Nachricht (PN) <--- einfach hier drauf klicken
und dann nochmal auf der neuen Seite auf "PN: Private Nachricht senden" mit Deinem Wohnort (samt Postleitzahl). Dann kann er für Dich nach einem Arzt aus unserer Liste suchen.

LG Papfl

P.S. Wenn Du einen weiteren Beitrag hier schreiben möchtest, reicht ein Klick auf den Button "Antworten" (links unten). Du musst nicht immer den ganzen vorherigen Beitrag "Zitieren" [smile] , sonst wird das alles hier "endlos" lang...
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Re: DoroT sucht Hilfe für ihren Partner

Beitragvon DonQuixote » 4. November 2014, 19:45

Hi DoroT

Die Mail ging gestern Abend raus an <d**********9@googlemail.com> Schau mal in Deinem Spam-Ordner nach, manchmal bleiben unsere Mails dort hängen.

DonQuixote

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Re: DoroT sucht Hilfe für ihren Partner

Beitragvon DoroT » 4. November 2014, 20:52

Danke von Herzen. Die Mail war tatsächlich im Spam-Ordner gelandet!
Danke auch für die Tipps, zum Umgang mit der Info...
Guten Abend wünscht
DoroT


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