Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

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kay'odin
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Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon kay'odin » 3. Oktober 2014, 17:06

Hallo Leute!
Erst einmal möchte ich Herrn Ameisen (R.i.P) danken! Er,sein Buch und Baclofen haben mir, nach Jahrzehnte langem Dasein als Versuchskaninchen für Antidepresiva, endlosem Rückfall - Elend und dazugehörigen Therapie, -Psychiatrie-Daueraufenthalten, bis kurz vor...
Aber was erzähl ich, ich denke mal die meisten hier sind auch "Profies" und kenne das Drama, endlich ermöglicht wieder ein fast komplett selbstbestimmtes, halbwegs "normales"und erträglich zufriedenes Leben, fast ganz ohne Alkohol zu führen,aber dazu vielleicht später mehr.
Jetzt zu meiner Frage. Warum gibt's eigentlich keine günstigere Generika für Baclofen, oder gibt's die doch? Ich bin jetzt ca.2 Jahre dabei und bin jetzt bei 125 mg /täglich und würde gerne um 25 erhöhen, nur würde das meinen Finanziellen Rahmen sprengen. [nea]
Ich habe mitBac.damals in einer kleinen Projekgruppe von ca.12 Leuten begonnen und laut meiner (sehr engagierten [good] ) Ärztin sind fast alle, schon in der Hochdosierungsphase,abgesprungen! Aus Finanziellen Gründen!? Wirklich schade eigentlich.
Also, danke erstmal für's zuhören, und für Tipps u. Anregungen wäre ich dankbar!
Gruss Kay

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Papfl
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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon Papfl » 3. Oktober 2014, 18:00

Hi kay'odin,

obwohl Rechnen nie meine Stärke war: Du nimmst zurzeit 125 mg/Tag (also 5 Tabletten à 25 mg). Das macht pro Monat (30 Tage) 150 Tabletten. 100 Stück Baclofen 25 von AL kosten zurzeit 24,70 Euro.

Dein Monatsbedarf liegt also im Moment bei 37,05 Euro. Wenn Du jetzt auf 150 mg / Tag erhöhst, brauchst Du satte 30 Tabletten mehr im Monat - oder umgerechnet zusätzlich 7,41 Euro. Daran soll's scheitern :wink: :wink: :wink: ???

Was ist wirklich los?

Fragt
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Baclofen als Generika (jeweils 100 Tabletten zu 25 mg):



Das Original Lioresal® von Novartis-Pharma kostet 45,64 Euro
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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon DonQuixote » 3. Oktober 2014, 18:30

Hallo Kay

Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Da Baclofen für die Behandlung des Alkoholismus nicht zugelassen ist und nur „off-label“ verschrieben wird, müssen die Patienten das Medikament fast immer selbst bezahlen (Privatrezept). Das ist zwar ärgerlich, aber im Moment leider nicht zu ändern. Die Kosten hat Dir @Papfl dankenswerter Weise soeben vorgerechnet. Anmerken möchte ich noch, dass man den Medikamentenkosten getrost auch mal die Kosten für den laufenden Alkoholkonsum gegenüberstellen darf.

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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon kay'odin » 4. Oktober 2014, 00:01

Hallo Papfl
Also zuallererst möchte ich hier nicht meine Finanzielle Situation darlegen, muss ich andernorts leider oft genug. Wenn ich sage das mein finanzieller Spielraum mehr nicht zulässt, dann ist das so! Eine Aufrechnung, was ich mir Leisten darf und was nicht, bekomme ich schon vom Amt. Als nächstes geht deine Rechnung so nicht auf,da ich ganze Packungen kaufen muss.
Wenn ich also in einem elitären Club für Besserverdiener gelandet sein sollte, dann bin ich hier scheinbar falsch...!
Sorry aber da reagiere ich mittlerweile sehr allergisch.
Zuletzt geändert von kay'odin am 4. Oktober 2014, 00:40, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Kay

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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon kay'odin » 4. Oktober 2014, 00:26

Hallo Don
Zuerst einmal, siehe Antwort an Papfl. Desweiteren habe ich auch keine laufenden Kosten für Alkohol, da ich durch Bac. jetzt ca.1,5 Jahre Trocken bin, und ich auch diesen gar nicht finanzieren könnte.
Also nochmals sorry wenn ich euch mit meiner Finanziellen Miesere auf den Schlips getreten habe.
Danke
Gruss Kay

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Papfl
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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon Papfl » 4. Oktober 2014, 08:25

Hallo kay'odin,

kein Mensch hat von Dir verlangt, hier Deine finanzielle Situation offenzulegen. Wer wären wir denn? Etwa das Amt? Wenn es wirklich so ist, dass Dein Aufdosierungsvorhaben lediglich am Preis des Medikamentes Baclofen scheitern sollte, welches Du ja von einer "sehr engagierten Ärztin" (s.o.) verschrieben bekommst, dann solltest Du das Geld dafür bei Deinem zuständigen Amt als sog. "Sonderbedarf" geltend machen und auch bekommen können (siehe z.B. hier). Ungefähr auf halber Höhe des verlinkten Textes findest Du einen Absatz über Arzneimittel, deren Kosten vom Patienten eigentlich selbst getragen werden müssten, weil die Gesetzlichen Kassen nicht dafür aufkommen. Das gilt sowohl für nicht-verschreibungspflichtige Medikamente als auch für off-label-Verschreibungen. Deren Erstattung ist aber aufgrund der "Sonderbedarfsregelung" möglich.

Ich denke, mit dem nötigen "Formblatt für Sonderbedarf", ein paar netten Zeilen Deiner Ärztin (dass Du das Medikament seit zwei Jahren nimmst und seit anderthalb Jahren damit erfolgreich trocken bist und einer dringenden Empfehlung zur Weitereinnahme) verbunden mit ein paar freundlichen Worten an den/die Sachbearbeiter(in), dass es Dir dank Baclofen inzwischen wieder bedeutend besser gehe...könntest Du das Ganze selbst ganz gut in die Wege leiten. Eventuell bekommst Du dann sogar das komplette Geld für alle 150 resp. 180 Tabletten pro Monat erstattet. Apotheken- bzw. Rezeptquittungen hast Du ja.

Papfl

P.S. Mal bei Deiner Ärztin nach Musterpackungen gefragt? Pro Quartal bleiben da auch ab und zu mal ein paar Baclofen-Päckchen übrig.
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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon Chinaski » 4. Oktober 2014, 09:31

Hallo,
ich bekomme Baclofen als Sonderbedarf vom Amt bezahlt da ich nur eine Mini Rente bekomme.
Man stellt einen Antrag, muss dann zum Amtsarzt und braucht ein Attest von einem Facharzt.
Das war es dann eigentlich schon.
Man muss nur etwas dran bleiben.
Wobei sich der Amtsarzt ein wenig schwer tut ein Medikament zu befürworten das off label verschrieben wird.
Solche off label Fälle haben sie in der Regel nicht.
Man muss ein wenig überzeugen leisten und auf Erfolge verweisen.
Die Genehmigung wird dann für ca. 3 Monate erteilt, der Folgeantrag geht dann leichter durch und wird dann auch länger befürwortet.
Vielleicht probierst du es mal auf diesem Weg.

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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon gretikatz » 4. Oktober 2014, 09:43

kay'odin hat geschrieben:Ich bin jetzt ca. 2 Jahre dabei und bin jetzt bei 125 mg /täglich und würde gerne um 25 erhöhen.
und
kay'odin hat geschrieben:... da ich durch Bac. jetzt ca.1,5 Jahre trocken bin,


Hallo kay'odin,

warum willst Du erhöhen?

Neugierige gretikatz

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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon kay'odin » 4. Oktober 2014, 13:02

Hallo Neugierige gretikatz
Nomen est Omen? [biggrin]
Also Ich nehme momentan 2x1 u. 2x1,5 Tabletten, und im laufe der Zeit habe ich bemerkt das sich in der Zeit in der ich nur eine nehme, leichte Symptome, die ich von meiner Depression kenne.Die Innere Gelassenheit lässt nach, Gereiztheit etc.Besonders während meiner jetzigen Arbeit(Essensausgabe im Kindergarten) sehr Kontraproduktiv!
Ich habe jetzt erst einmal die Verteilung der Dosierung so gelegt, dass die Höhere im kritischen Zeitfenster erfolgt, und siehe da, es ist Besser. Die Erhöhung möchte aber weiterhin in Betracht ziehen um zu sehen, ob die die ganze Sache noch "runder" läuft. :-D
Gruss Kay

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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon kay'odin » 4. Oktober 2014, 13:35

Hallo Chinaski
Danke erstmal für deinen Tip,aber leider habe ich die Sache mit dem Amtsarzt schon durch.
Der tat sich nicht nur ein bisschen schwer, sondern war, trotz meiner Erfolgs-Argumentation rigoros dagegen. Aber diese Einstellung ist mir bei Ärzten nicht neu.
z.B. Wollte ich eine Auffrischungs-Therapie, in der Klinik machen, i.d. ich schon eine hatte und für gut befand. Ich bin der Meinung das ich halt in meinem jetzigen Gefühls- und Seelenzustand viel mehr davon profitieren könnte. Auf das Bac angesprochen meinte der Oberarzt der Klinik nur, dass ich vorher von dem "Zeug" erstmal entgiften müsste.
Traurig aber wahr.
Gruss Kay

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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon kay'odin » 4. Oktober 2014, 14:13

Hallo Papfl
Ich hoffe du nimmst mir meine erste Reaktion nicht übel aber in dem Punkt bin ich im Laufe der Zeit sehr Dünnhäutig geworden. [shok]
Erst mal danke für deinen Tipp aber> siehe Antwort an Chinaski.
Desweiteren werde ich erstmal meine Ärztin nach diesen Musterpackungen fragen um die Hochdosierung erst mal zu testen.
Ja,sicher werde ich es schon irgendwie hinbekommen. Nur merke ich langsam, wie das an meiner Gesamtmotivation nagt, wenn das nur funktioniert, wenn ich bei allem anderen Totalverzicht üben muss. Ein ähnliches Gefühl wie ich es hatte, als mir vor ca.30 Jahren bei meiner 1. Therapie gesagt wurde, ich dürfte nie wieder Alkohol trinken, also äußerst Kontraproduktiv.
Gruss Kay

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Re: Fragen und Erfahrungen von Kay / Kosten des Medikaments

Beitragvon jivaro » 10. Oktober 2014, 21:48

Lieber Kay,

finde ich klasse, dass Du Dich im Forum angemeldet hast! Bin ja über Deine finanzielle Situation im Bilde, kann aber leider hier nicht weiterhelfen.
Deine Entwicklung ist -wie ich Dir ja auch schon sehr oft bestätigt habe- einfach bemerkenswert. Das ganze Elend - nur das von dem ich weiss- reicht für ein bewegendes Buch, zeigt aber auch die Potenz des Medikamentes und Dein Durchhaltevermögen. Es tut mir ganz aufrichtig leid, dass Deine Gesundheit so "teuer erkauft" werden muss. Bei unserem letzten Gespräch hast Du mich nicht auf "Probepackungen" angesprochen, allein: ich habe im letzten Jahr eine bekommen (10 Tabletten Baclofen 25 der Firma Neuraxpharm); diese habe ich jemand weiterverschenkt, der noch sehr viel schlimmer dran ist als Du. Ich arbeite ja nicht als "Allgemeinmediziner mit Kassenzulassung" und bekomme so auch seltener Ärztemuster.
Vielleicht wendest Du Dich doch nochmal über Frau B. an die Dir bestens bekannte Praxis im schönen XX, hier kann Dir vielleicht wenigstens in Bezug auf eine Therapie Rat und psychiatrische Unterstützung gewährt werden.


Gib nicht auf, Du hast so viel erreicht!
Ganz herzlicher Gruss
jivaro

PS. Es gibt doch auch noch einige aus der "Anfangsgruppe", die ihr Ziel erreicht haben. 2 davon brauchen- beneidenswerterweise tägl. nur 10-20mg Baclofen.
Bei Dir wäre eine Erhöhung auf Baclofen 150mg/d sicher gut!


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