So titelte gestern auf Seite 28 der STERN in seiner Printausgabe. Erschienen ist auf etwas mehr als einer Seite ein Artikel über Baclofen zur Behandlung des Alkoholismus. Leider, leider, leider kann man das online nicht lesen. Für uns gibt es da nichts Neues zu entdecken, aber für die breite Masse, die noch nie etwas von dieser Therapiemöglichkeit gehört hat, ist das total ok und macht hoffentlich dem einen oder der anderen Appetit auf mehr. Ich hätte mir natürlich etwas mehr Herzblut für die Sache gewünscht, kann es aber der Journalistin auch nicht verübeln, dass sie ausgewogen zu berichten versucht.
Die Befürworter vertritt Dr. Cornelia Weigel, vielen von Euch auch unter ihrem „Kampfnamen“ Jivaro bekannt:
STERN hat geschrieben:“Hierzulande sind die Ärzte viel zurückhaltender, und die Patienten empören sich nicht laut genug“, klagt Cornelia Weigel, Ärztin am Suchthilfezentrum Gießen. "Das Medikament sollte auch in Deutschland für alle Patienten zur Verfügung stehen, die es einnehmen möchten“, fordert sie.
Aber auch kritische Stimmen sind zu hören:
STERN hat geschrieben:"Uns stehen bereits [andere] gut wirksame Medikamente zur Verfügung", sagt Tom Bschor, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie der Schlosspark-Klinik in Berlin.
Über den aktuellen Forschungsstand liest man:
STERN hat geschrieben:Derzeit laufen gleich drei Studien in Frankreich und Deutschland, um den genauen Mechanismus und die Wirksamkeit der Substanz zu prüfen, so zum Beispiel an der Charité in Berlin. Anfang 2015 sollen erste Ergebnisse vorliegen. […] "Es gibt erste Hinweise darauf, dass Baclofen dann womöglich wirksamer ist“, sagt der Psychiater Christian Müller, der die Studie gemeinsam mit seinem Kollegen Andreas Heinz an der Charité leitet.
Ich für meinen Teil gebe da mehr auf die beiden französischen Studien BACLOVILLE und ALPADIR, welche die Berliner Studie in sämtlichen Belangen in den Schatten stellen. Alles in allem aber ein sehr positiver Artikel, davon sollte es noch viel mehr geben. Wer ihn als PDF haben möchte, dem kann ich ihn auf Anfrage per Mail ja mal –äh- ausleihen.
DonQuixote