Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Frankie
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Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 26. Oktober 2013, 19:05

Hallo zusammen,

unter der Überschrift "Wohin führt mein Weg" habe ich mich vor kurzem vorgestellt.

Am 22.10.2013 hatte ich nun endlich den Termin bei einem -vom Forum vermittelten- Arzt.

Ein überaus sympathischer Mann, der sehr ruhig und kompetent wirkt.

Auf seine Frage, wie ich denn ausgerechnet auf ihn käme, habe ich geantwortet,
dass ich im Internet Kontakt mit einem User hatte, der ihn empfohlen hat.

Das Baclofen hatte ich im Laufe des Gespräches eingebracht.
Er war sofort aufgeschlossen.

Ich habe ihn dann auch gefragt, wie er mit der Thematik Baclofen/Alkohol erstmalig in Kontakt gekommen ist.
Dieses geschah, als er einen Patienten vom Universitätsklinikum bekam, der diese Medikation mitbrachte.
Der Arzt war damals über die Ergebnisse der Baclofengabe sehr positiv überrascht.

Bei einer seiner Patientinnen wandte er das Baclofen dann auch an; Ergebnis: wieder sehr positiver Effekt.
Das hat ihn dann vollends überzeugt, so dass er das Baclofen immer weiter anwendet.

Ich sollte jetzt am Samstag mit einer Dosis von 10-10-10 starten, da ich bis Freitag erstmal ein anderes Medikament ausschleichen muss.

Aufgrund der Empfehlungen hier im Forum bin ich jedoch heute mittag mit der Dosierung 5mg (5-5-5) gestartet, welche ich nun die nächsten Tage 3x täglich beibehalten werde.
Danach dosiere ich weiter gemäß der Forums-Tabelle hoch.

Zum heutigen Tag (Tag 1):

Eingabe von erstmalig 5 mg heute mittag, danach Mittagsschlaf wie jedes Wochenende.
Nach Aufstehen keinerlei Nebenwirkungen, jedoch ein entspanntes Gefühl.
Ausflug zur Ostsee mit Besuch eines Kaffee`s.
Dort entgegen der sonstigen Gewohnheit kein Wein oder Bier getrunken, sondern Kaffee mit Hazelnuth-Geschmack (lecker!)
Es war ein absolut eigenartiges Gefühl, auch kein Verlangen nach einem alkoholischen
Getränk zu verspüren.

Ich nehme mit, dass Baclofen bei mir eine Wirkung erzeugt.

Was auch immer nun in der Folge passiert, ich bin gespannt.
Und ich setze mich selber nicht unter Druck, um eine Abstinenz schnellstmöglich herbeizuführen.
Mir ist auch klar, dass Baclofen gerade in der ersten Einnahmephase euphorisch wirkt und diese
Wirkung sich nach einer Woche neutralisiert.

Ich hoffe, mit Hilfe von Baclofen zumindest einen "normalen", wenn nicht sogar total abstinenten Umgang mit Alkohol zu erreichen.


LG
Frankie


"Nichttrinken von Alkohol ist der normale Zustand des Menschen; Alkohol zu konsumieren ist von der Natur nicht vorgesehen".

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Chinaski » 26. Oktober 2013, 20:56

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Zuletzt geändert von Chinaski am 21. Juni 2014, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Suse
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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Suse » 27. Oktober 2013, 01:02

Klingt prima,

netter Arzt, schöner Ausflug, beste Voraussetzungen!

Die Euphorie (leider) geht tatsächlich vorbei, aber egal - wenn man das weiß, denke ich, ist damit besser klarzukommen (wenn die Euphorie abebbt).

Zu deinem Abspann:

"Nichttrinken von Alkohol ist der normale Zustand des Menschen; Alkohol zu konsumieren ist von der Natur nicht vorgesehen".


sischer datt???

Ich glaube, Drogen sowie Alkohol gehören seit jeher zum Menschen, sowie auch zu Tieren, also zu allen Lebewesen ohne Chlorophyll ;-)

Das Maß zu überschreiten, ja das tun nur wir...teils...ich...und andere.

dir alle besten Wünsche, Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon DonQuixote » 27. Oktober 2013, 18:19

Hi Frankie

Danke für diesen Zwischenbericht [good]

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 31. Oktober 2013, 10:38

Hallo zusammen,

so, heute beginnt der fünfte Tag.

Weiterhin habe ich bislang keine Nebenwirkungen verspürt.
Ich trinke weiterhin noch ein Bier am Abend -müsste ich nicht!-, aber ich möchte ganz bewusst den Zeitpunkt erleben möchte, an dem es mir egal wird.


Es erfolgt nun die zweite Aufdosierung auf 1-1-1 Tablette a 10 mg.

Damit habe ich heute morgen begonnen.
Auffällig ist, dass ich stimmungsmässig richtig gut "drauf bin".
Ich bringe das in Verbindung mit der erstmalig erhöhten Dosis.
In der Firma hatte ich da eben ein Schlüsselerlebnis:
Beim gemeinsamen Frühstück im Kollegenkreis -von Natur aus bin ich sonst eher ein introvertierter Typ- war ich total locker und befreit und habe mich richtig extrovertiert eingebracht -> ein völlig neues (super!) Gefühl für mich [biggrin] !

Im Ergebnis geht`s mir also bis jetzt mit dem Baclofen ausgesprochen gut!

Da ich extrem viel Sport treibe, Ausdauer- und Kraftsport- bin ich gespannt, wie sich das entwickelt.
Bislang konnte ich das noch nicht testen, da ich wegen einer Erkältung zur Zeit nichts mache.

Ich hoffe aber nicht, dass das Baclofen beim Kraftsport negative Auswirkungen bei mir hat [shok] .

Hat diesbezüglich jemand Erfahrungen sammeln können?

LG
Frankie

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon DonQuixote » 1. November 2013, 17:07

Hi Frankie

Es gibt zahlreiche Berichte, nach denen Baclofen zumindest für den Ausdauersport keine negativen Auswirkungen hat. Kraftsport weiß ich nicht.

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 3. November 2013, 12:16

DonQuixote hat geschrieben:Es gibt zahlreiche Berichte, nach denen Baclofen zumindest für den Ausdauersport keine negativen Auswirkungen hat. Kraftsport weiß ich nicht.


Hallo,
nun konnte ich am Freitag endlich wieder trainieren.
Ergebnis: keinerlei Einschränkungen, kein Kraftverlust, kein aussergewöhnlicher Muskelkater am nächsten Tag [smile].

Ansonsten gehts mir weiterhin sehr gut.

Samstag und Sonntags habe bisher immer so ungefähr 4 Starkbier über den Tag getrunken.
An diesem Samstag war es sage und schreibe ein halbes!

Heute am Sonntag vormittag ein kleines normales Bier.

Was mich schlicht umhaut ist, das Bier schmeckt mir einfach zur Zeit nicht mehr [shok] .
Und nach mehr steht mir schon gar nicht der Sinn.

Ganz auffällig ist meine gute Laune, meine Frau erkennt mich gar nicht wieder [whistle].

Wie gesagt, alles super zur Zeit.

Aber ich setze mich nicht unter Druck und warte einfach, wie es sich weiter entwickelt.

LG
Frankie

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 8. November 2013, 09:51

Hallo zusammen,

zur Zeit dosiere ich ja auf 15-15-15.

Seit dem 5.11. habe ich keinen Alkohol mehr getrunken (weiterhin keinerlei Nebenwirkungen).
Dieses ist ganz klar auf die Dosiserhöhung ab dem 5.11. zurückzuführen.

Die Wirkung setzt bei mir so ca. 50 Minuten nach Einnahme ein und hält ca. 4 - 4,5 Stunden an.
Wenn ich gegen 8 Uhr morgens die erste Tablette nehme, ist also der Wirkungseintritt gegen 8.50 Uhr.
Die Halbwertzeit endet dann so gegen 13 Uhr.
Die zweite Tablette nehme ich dann entsprechend um 13 Uhr -> Halbwertzeit nach Wirkungseintritt dann bis ca. 18-18.30 Uhr.
Meine dritte und letzte Tabletteneinnahme erfolgt dann um 18 Uhr.

Während der Halbwertzeiten geht es mir wirklich gut -> angstlösende Wirkung, völlige Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol.

Problem ist halt der Timelag zwischen Einnahme und Wirkungseintritt, wo ich den Spiegel eben nicht halte.

Ich könnte nun dazu übergehen, 4 x täglich auf 15 zu gehen, dass würde aber eine abrupte Steigerung um 15 mg/Tag bedeuten. Da ich bislang in 5-Schritten (abslout ohne Nebenwirkungen!) aufdosiert habe, tue ich mich bei einer Steigerung um 15 mg schwer.

Habt ihr entsprechend ähnliche Erfahrungen gemacht und wie habt ihr das für Euch gelöst?

LG
Frankie

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon WilloTse » 8. November 2013, 09:56

Hallo Frankie,

zunächstmal Glückwunsch, das hört sich doch gut an!

Du könntest zwei Dinge versuchen: 4x10 dosieren, dann musst Du nicht gleich um +15 mg springen oder
die Tabletten zerkauen bzw. unter der Zunge zergehen lassen. Schmeckt erträglich und verkürzt die Dauer bis zum Wirkungseintritt auf 15-20 Minuten.

LG
Willo

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon fetsecht » 8. November 2013, 20:02

WilloTse hat geschrieben:Hallo Frankie,

zunächstmal Glückwunsch, das hört sich doch gut an!

Du könntest zwei Dinge versuchen: 4x10 dosieren, dann musst Du nicht gleich um +15 mg springen oder
die Tabletten zerkauen bzw. unter der Zunge zergehen lassen. Schmeckt erträglich und verkürzt die Dauer bis zum Wirkungseintritt auf 15-20 Minuten.

LG
Willo


zum teufel,
richtig liegt willo schon, das man das medikament langsam steigern sollte.
wie kann man aber eine dosis angabe machen, wenn man selbst kein resulat erlingt?

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 9. November 2013, 18:31

WilloTse hat geschrieben:Du könntest zwei Dinge versuchen: 4x10 dosieren, dann musst Du nicht gleich um +15 mg springen oder
die Tabletten zerkauen bzw. unter der Zunge zergehen lassen. Schmeckt erträglich und verkürzt die Dauer bis zum Wirkungseintritt auf 15-20 Minuten.


Hallo Willo,

vielen Dank, ich versuche erstmal 4x10.

LG
Frankie

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Suse » 9. November 2013, 20:48

Hi Frankie,

was soll ich schreiben, was nicht die anderen schon geschrieben haben: Klingt prima, schön, dass Baclofen bei dir so gut funktioniert!

Bei einigen passiert das eben beim ersten Mal, andere brauchen länger....

fets schrieb: zum teufel,
richtig liegt willo schon, das man das medikament langsam steigern sollte.
wie kann man aber eine dosis angabe machen, wenn man selbst kein resulat erlingt?


ooch nöööööö.... [black_eye] [pardon]

dir alles Gute Frankie, melde dich weiter, lG Suse
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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 10. November 2013, 12:21

Desperatio hat geschrieben:dir alles Gute Frankie, melde dich weiter, lG Suse


Hi Suse,

mache ich auf jeden Fall! [hi_bye]

LG
Frankie

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 20. November 2013, 09:16

Hallo zusammen,

gestern hatte ich nun meinen zweiten Termin nach dem Starttermin bei meinem Arzt.
Vorwegschicken möchte ich einmal, dass ich mit diesem Arzt unheimliches Glück habe.
Während der letzten 4 Wochen sollte ich ihn immer Montags anrufen, um mit ihm meinen aktuellen Stand, auch Richtung eventueller Nebenwirkungen zu besprechen.
Aktuell sind wir so verblieben, dass ich im Falle von Problemen jederzeit anrufen kann und ich dann nach seinem jeweiligen Termin sofort durchgestellt werde. Das ist sicher heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr.
Als ich ihm gestern mitteilte, dass meine aktuelle Dosis 100 mg/Tag beträgt, stellte er mir sofort ohne mein Nachfragen ein Rezept mit der Dosierung 25 mg/Tablette aus, vorher waren es 10 mg/Tablette.

An dieser Stelle möchte ich mich einmal sehr bei diesem Forum bedanken, welches mir in den letzten vier Wochen unheimlich viel an Informationen und Anregungen zu Baclofen vermittelt hat [smile] .

Nachstehend habe ich meinen Erfahrungsbericht abgebildet, den ich gestern so an meinen Arzt übergeben habe.
Er zeigte sich sehr zufrieden damit und forderte mich auf, so weiterzumachen.



__________________________________________________________________________

Erfahrungsbericht Baclofen; Teil 1
XXXX *XX.XX.XX
Zeitraum: 26.10. – 19.11.2013



Vor der erstmaligen Einnahme erfolgte ein dreitägiges Ausschleichen des Medikamentes D….
Start der Baclofentherapie war am 26.10.2013.


(1) Zeit- und Mengenreihe der Einnahme


Die Einschleichdosis betrug von Tag eins bis fünf (26.10. – 30.10) 15 mg, welche zu den Zeiten 7:00 h, 13:00 h und 18:00 h mit jeweils 5 mg erfolgte.
Eine nachhaltige Wirkung trat erwartungsgemäß aufgrund der geringen Dosis nicht ein.
Von Tag sechs bis Tag zehn (31.10. – 04.11.) wurde die tägliche Dosis auf gesamt 30 mg pro Tag erhöht, entsprechend 10 mg zu den oben genannten Einnahmezeiten.
Nun war insofern eine Wirkung zu verzeichnen, als dass erstmalig am Wochenende (02./03.12) eine deutliche Reduzierung des Bierkonsumes auf je eine Flasche Bier 0,33 l täglich Samstag / Sonntag erfolgte

An den Tagen elf bis fünfzehn (05.11. – 09.11) betrug die Dosis pro Tag 45 mg, die Einnahmezeiten waren unverändert.
Diese Dosiserhöhung erbrachte eine komplette Abstinenz ab Tag fünf (05.11.).

Eine Erhöhung auf 60 mg von Tag sechzehn bis Tag zwanzig (10.11. – 14.11.) erzeigte ein nochmals verringertes Verlangen nach Alkohol, weiterhin kein Alkoholkonsum.
Aufgrund der Halbwertzeit wurden die Einnahmezeiten nun auf 4 x täglich erweitert:
08:00 h, 11:30 h, 15:00 h und 18:30 h mit jeweils 15 mg.
Von Tag einundzwanzig bis Tag vierundzwanzig (15.11 – 18.11.) wurde eine Tagesdosis von 80 mg eingenommen. Im Ergebnis konnte erneut eine Reduzierung des Verlangens erreicht werden; die 4 x ige Einnahme wurde beibehalten.

Ab Tag fünfundzwanzig (heute 19.11.) scheine ich mich nun mit 100 mg der Schwellendosis anzunähern; rein gefühlsmäßig zeichnet sich der "turn-around" ab.


(2) Nebenwirkungen

Die weit verbreiteten Nebenwirkungen wir Schläfrigkeit, Übelkeit, Albträume, Schwindel, Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck und Magen- Darmstörungen traten bei mir in keiner Dosierungsphase auf.
Einzige "Nebenwirkung" (wenn überhaupt auf die Baclofenaufnahme zurückzuführen) ist ein 1-2 maliges Wasserlassen in der Nacht; tagsüber ist dieses gegenüber dem Zeitraum vor der Einnahme völlig unverändert unauffällig.
Meine sportlichen Aktivitäten sind in keiner Weise beeinflusst.


(3) Veränderung des Stimmungsbildes während der Einnahmephase


Während der letzten Jahre konnte ich selber eine (wenn auch nicht dramatische) Persönlichkeitsveränderung bei mir feststellen.
Ich wurde vom Verhalten her trübsinniger, teilweise aggressiver in der Ausdrucksform (körperliche Aggressionen waren nicht vorhanden) und die Fröhlichkeit der früheren Jahre war komplett verschwunden.
Dieses wurde auch von meiner Frau so uneingeschränkt wahrgenommen.

Seit der Einnahme von Baclofen ist mein allgemeines Stimmungsbild erheblich aufgehellt.
Ich bin deutlich enthemmter (im positiven Sinne) und ich lache viel mehr.
In der Gesamtheit "macht mir das Leben zur Zeit einfach viel mehr Spaß".
Diese Veränderung kann auch meine Frau bestätigen, sie empfindet diese ebenfalls als sehr positiv.


(4) Zusätzliche Eigeninitiative zur Baclofentheraphie

Meinen Nikotinabusus konnte ich vor ca. 8 Jahren erfolgreich entwöhnen.

Hierbei habe ich für mich eine persönlich erfolgreiche "Methode" entwickelt

Für die Suchtbekämpfung musste ich ein Projekt bilden

Im ersten Schritt habe ich sämtliche verfügbaren Daten und Fakten über die
Nikotinabhängigkeit zusammengetragen

- die Sucht durfte mich keine Blackbox sein!
- ein einfaches Aufhören nur mit Willenskraft war mir nicht möglich!

Abkoppeln der über Jahrzehnte "gelernten" Konditionierungen
- Zusammenspiel Rauchen und tagtägliche Dinge dabei immer wieder
erlebt/erledigt -> Halbwertzeit Zigarette!

Einige ausgewählte hilfreiche Kernsätze / Kernfragen
- die Situation bleibt so oder so die gleiche, ob ich nun rauche oder nicht!
- Rauchen bringt keinerlei Vorteile!
- nachhaltige Einflussnahme der Werbung und der Gesellschaft, dass Rauchen cool
ist, schmeckt und dass es so viele machen!
- ich leide ganz sicher nicht und bin nicht unglücklich, weil ich nicht mehr
Rauchen darf!
- Nikotin und andere Gifte schmecken beim ersten "Genuss" eklig und
abstoßend -> eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers, die zeigt, dass
etwas absolut falsch ist!

- und viele andere

Dieses wende ich auch weitestgehend nun auch in Bezug auf Alkohol an.



(5) Konditionierungen

Ein großer Bestandteil nehmen zur Zeit die Konditionierungen ein.
Das abendliche Bier nach dem Sport z. B. ist halt seit Jahren verknüpft und damit ein hundertfach eingebranntes Verhalten.
Aus meinem Rauchstop weiss ich, dass dieses nur durch Unterlassen entkoppelt werden kann, dieses dauert seine Zeit. Was über Jahre praktiziert wurde, lässt sich eben nicht durch ein Fingerschnippen ausradieren.
Ein gutes Beispiel ist beispielsweise auch ein Abendessen am letzten Samstag in einem griechischen Restaurant.
Hundertfach gelebt waren bislang mindestens zwei große Bier und ein Ouzo nach dem Essen.
Letzten Samstag habe ich eine große Cola light bestellt -> das Essen war genauso gut wie immer, es hat mir absolut nichts gefehlt.
Natürlich war dieses "Egalsein" zum größten Teil auf das Baclofen zurückzuführen, wofür ich sehr dankbar bin!
Im Ergebnis stand auch hier ein kleiner Baustein zur Entkoppelung "Essen gehen heißt auch automatisch Alkohol trinken".
Den obligatorischen Ouzo nach dem Essen habe ich mir gerne bringen lassen, wusste aber vorher schon, dass ich ihn nicht trinken werde. Er stand vor mir, und er war mir völlig egal -> einfach nur ein tolles Gefühl! Das war ein Experiment, welches wieder ein kleines Mosaiksteinchen war.


(6) Ausblick

Nach Erreichen der Schwellendosis möchte ich diese dann über ca. 2 Monate beibehalten und dann versuchen, auf eine verminderte Erhaltungsdosis schleichend einzuregulieren.
Inwieweit ich zu einem späteren Zeitpunkt beispielsweise ein Glas Wein zum Essen genießen möchte, bleibt abzuwarten.
Zur Zeit brauche ich dieses nicht, der fehlende Alkohol macht mir nichts aus.
Ganz wichtig sind für mich zur Zeit die drei G`s: Geduld, Geduld, Geduld
Ich werde diese Aufzeichnungen weiter fortführen, um immer die Entwicklung nachvollziehen zu können.


(7) Anlagen

Auf den folgenden Seiten sind einige Auszüge enthalten, welche ich im Rahmen meiner Informationssuche für mich als informativ sehr wertvoll ansehe und zu meinem Projekt in Hinblick auf Daten und Fakten dazu gehören.

(sind hier nicht abgebildet)


XXX, 19. November 2013

LG
Frankie

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon WilloTse » 20. November 2013, 10:23

Hi Frankie,

na, das passt ja wie die Faust in die Kompottschale zum Thema "mündiger Patient" bzw. "vertrauensvolles Arzt-Patient-Therapeut-Verhältnis"


"Congratz", wie die Kids heute sagen. Glückwunsch!!

LG
Willo

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon DonQuixote » 20. November 2013, 19:42

Super Bericht, Danke Frankie [good]

Und schön dass das mit dem Arzt so gut hat geklappt hat.

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Gartenwoelfin » 20. November 2013, 20:19

Guten Abend,

toll! Erstens, dass es so gut läuft, und zweitens, dass hier auch mal jemand sachlich schreiben kann statt jedes Mal eine halbe Soap-Opera drumherum zu stricken (*fasst-sich-an-die-eigene-Nase*).

Schöne Grüße,
die Gartenwölfin
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Erst kommt der Wahn, dann die Größe. (Helmut Krausser)

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 21. Dezember 2013, 21:26

Hallo zusammen,

nachstehend habe ich wie versprochen meine weiteren Erfahrungen (in grün dargestellt) zusammengefasst.

Ich wünsche Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gesundes Jahr 2014, in dem alle Eure Wünsche eintreffen mögen!

LG
Frankie



Erfahrungsberichte Baclofen; Teil 1 + 2


Teil 1: 26.10. – 19.11.2013
Teil 2: 20.11. – 21.12.2013



Vor der erstmaligen Einnahme erfolgte ein dreitägiges Ausschleichen des Medikamentes D….
Start der Baclofentherapie war am 26.10.2013.


(1) Zeit- und Mengenreihe der Einnahme

Die Einschleichdosis betrug von Tag eins bis fünf (26.10. – 30.10) 15 mg, welche zu den Zeiten 7:00 h, 13:00 h und 18:00 h mit jeweils 5 mg erfolgte.
Eine nachhaltige Wirkung trat erwartungsgemäß aufgrund der geringen Dosis nicht ein.
Von Tag sechs bis Tag zehn (31.10. – 04.11.) wurde die tägliche Dosis auf gesamt 30 mg pro Tag erhöht, entsprechend 10 mg zu den oben genannten Einnahmezeiten.
Nun war insofern eine Wirkung zu verzeichnen, als dass erstmalig am Wochenende (02./03.12) eine deutliche Reduzierung des Bierkonsumes auf je eine Flasche Bier 0,33 l täglich Samstag / Sonntag erfolgte

An den Tagen elf bis fünfzehn (05.11. – 09.11) betrug die Dosis pro Tag 45 mg, die Einnahmezeiten waren unverändert.
Diese Dosiserhöhung erbrachte eine komplette Abstinenz ab Tag fünf (05.11.).

Eine Erhöhung auf 60 mg von Tag sechzehn bis Tag zwanzig (10.11. – 14.11.) erzeigte ein nochmals verringertes Verlangen nach Alkohol, weiterhin kein Alkoholkonsum.
Aufgrund der Halbwertzeit wurden die Einnahmezeiten nun auf 4 x täglich erweitert:
08:00 h, 11:30 h, 15:00 h und 18:30 h mit jeweils 15 mg.
Von Tag einundzwanzig bis Tag vierundzwanzig (15.11 – 18.11.) wurde eine Tagesdosis von 80 mg eingenommen. Im Ergebnis konnte erneut eine Reduzierung des Verlangens erreicht werden; die 4 x ige Einnahme wurde beibehalten.

Ab Tag fünfundzwanzig (heute 19.11.) scheine ich mich nun mit 100 mg der Schwellendosis anzunähern; rein gefühlsmäßig zeichnet sich der "turn-around" ab.

Tag neunundzwanzig ( 23.11. bis heute) Dosiserhöhung auf 125mg/d, aufgeteilt 08:00 h, 10:30 h, 13:00 h, 15:30 h und 18:30 h je 25 mg => offensichtlich habe ich meine Schwellendosis damit erreicht.

Seit Tag sechsundvierzig ( 10.12.) Dosisreduzierung auf 100 mg/d.
Keinerlei Veränderungen aufgrund der Reduzierung.




(2) Nebenwirkungen

Die weit verbreiteten Nebenwirkungen wir Schläfrigkeit, Übelkeit, Albträume, Schwindel, Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck und Magen- Darmstörungen traten bei mir in keiner Dosierungsphase auf.
Einzige "Nebenwirkung" (wenn überhaupt auf die Baclofenaufnahme zurückzuführen) ist ein 1-2 maliges Wasserlassen in der Nacht; tagsüber ist dieses gegenüber dem Zeitraum vor der Einnahme völlig unverändert unauffällig.
Meine sportlichen Aktivitäten sind in keiner Weise beeinflusst.

An den Tagen 21 und 22 traten kurzzeitig zwei sehr reale Träume auf. Im Traum musste ich dringend urinieren, dieses war so real, dass ich tatsächlich gleichzeitig in die Hose nässte.
Diese Träume und in die Hose nässen traten aber nur an den besagten Tagen auf, im Folgenden waren aber sie ausnahmslos verschwunden.

Seit Tag 29 (Dosiserhöhung auf 125 mg/d) sind verstärkte Blähungen und eine nächtliche verkürzte Schlafphase zu beobachten. Diese verkürzte Schlafphase hat aber keinen Leistungsverlust am Tage zur Folge.
Insofern sind diese Nebenwirkungen zu vernachlässigen.

Nach der Reduzierung ab Tag 46 auf 100 mg/d sind die genannten Nebenwirkungen verschwunden.
Ansonsten zur Zeit keine weiteren Veränderungen.




(3) Veränderung des Stimmungsbildes während der Einnahmephase

Während der letzten Jahre konnte ich selber eine (wenn auch nicht dramatische) Persönlichkeitsveränderung bei mir feststellen.
Ich wurde vom Verhalten her trübsinniger, teilweise aggressiver in der Ausdrucksform (körperliche Aggressionen waren nicht vorhanden) und die Fröhlichkeit der früheren Jahre war komplett verschwunden.
Dieses wurde auch von meiner Frau so uneingeschränkt wahrgenommen.

Seit der Einnahme von Baclofen ist mein allgemeines Stimmungsbild erheblich aufgehellt.
Ich bin deutlich enthemmter (im positiven Sinne) und ich lache viel mehr.
In der Gesamtheit "macht mir das Leben zur Zeit einfach viel mehr Spaß".
Diese Veränderung kann auch meine Frau bestätigen, sie empfindet diese ebenfalls als sehr positiv.

Am 14.12. habe ich nach längerer Zeit ein alkoholfreies Weizenbier getrunken.
Es war geschmacklich in Ordnung.
Kein Verlangen nach Alkohol, kein Verlangen nach einem Weiteren, auch an den Folgetagen nicht.
Die Gedanken an Alkohol verblassen im Tagesablauf immer mehr; teilweise vergesse ich, einzelne Baclofendosen einzunehmen.
Zur Zeit keine weiteren Veränderungen.




(4) Zusätzliche Eigeninitiative zur Baclofentheraphie

Meinen Nikotinabusus konnte ich vor ca. 8 Jahren erfolgreich entwöhnen.

Hierbei habe ich für mich eine persönlich erfolgreiche "Methode" entwickelt

Für die Suchtbekämpfung musste ich ein Projekt bilden

Im ersten Schritt habe ich sämtliche verfügbaren Daten und Fakten über die Nikotinabhängigkeit zusammengetragen

- die Sucht durfte mich keine Blackbox sein!
- ein einfaches Aufhören nur mit Willenskraft war mir nicht möglich!

Abkoppeln der über Jahrzehnte "gelernten" Konditionierungen
- Zusammenspiel Rauchen und tagtägliche Dinge dabei immer wieder
erlebt/erledigt -> Halbwertzeit Zigarette!

Einige ausgewählte hilfreiche Kernsätze / Kernfragen
- die Situation bleibt so oder so die gleiche, ob ich nun rauche oder nicht!
- Rauchen bringt keinerlei Vorteile!
- nachhaltige Einflussnahme der Werbung und der Gesellschaft, dass Rauchen cool
ist, schmeckt und dass es so viele machen!
- ich leide ganz sicher nicht und bin nicht unglücklich, weil ich nicht mehr
Rauchen darf!
- Nikotin und andere Gifte schmecken beim ersten "Genuss" eklig und
abstoßend -> eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers, die zeigt, dass
etwas absolut falsch ist!

- und viele andere

Dieses wende ich auch weitestgehend nun auch in Bezug auf Alkohol an.

Kontrolle der Blutwerte
Eine auf meine Initiative durchgeführte Kontrolle der Werte erbrachte, dass sämtliche sich im absoluten Normbereich befinden.
Zur Zeit keine weiteren Veränderungen





(5) Konditionierungen

Ein großer Bestandteil nehmen zur Zeit die Konditionierungen ein.
Das abendliche Bier nach dem Sport z. B. ist halt seit Jahren verknüpft und damit ein hundertfach eingebranntes Verhalten.
Aus meinem Rauchstop weiss ich, dass dieses nur durch Unterlassen entkoppelt werden kann, dieses dauert seine Zeit. Was über Jahre praktiziert wurde, lässt sich eben nicht durch ein Fingerschnippen ausradieren.
Ein gutes Beispiel ist beispielsweise auch ein Abendessen am letzten Samstag in einem griechischen Restaurant.
Hundertfach gelebt waren bislang mindestens zwei große Bier und ein Ouzo nach dem Essen.
Letzten Samstag habe ich eine große Cola light bestellt -> das Essen war genauso gut wie immer, es hat mir absolut nichts gefehlt.
Natürlich war dieses "Egalsein" zum größten Teil auf das Baclofen zurückzuführen, wofür ich sehr dankbar bin!
Im Ergebnis stand auch hier ein kleiner Baustein zur Entkoppelung "Essen gehen heißt auch automatisch Alkohol trinken".
Den obligatorischen Ouzo nach dem Essen habe ich mir gerne bringen lassen, wusste aber vorher schon, dass ich ihn nicht trinken werde. Er stand vor mir, und er war mir völlig egal -> einfach nur ein tolles Gefühl! Das war ein Experiment, welches wieder ein kleines Mosaiksteinchen war.

Die Konditionierungen Bier nach Sport und Bier am Wochenende sind weiterhin in Bearbeitung; treten aber nun schon deutlich entschärft auf.
Gespannt bin ich auf die kommende Konditionierung im Urlaub -> 09.12. – 13.12.

Den Urlaub konnte ich nun auch ohne Alkohol genießen.
Die Konditionierungen waren wider Erwarten nur in geringem Maße zu beobachten.
Es trat zu keiner Zeit ein übermäßiges Verlangen nach Alkohol auf.

Grundsätzlich anzumerken ist im Nachhinein noch, dass die Konditionierungen beim Rauchstop noch ca. 3 Jahre latent vorhanden waren.




(6) Ausblick

Nach Erreichen der Schwellendosis möchte ich diese dann über ca. 2 Monate beibehalten und dann versuchen, auf eine verminderte Erhaltungsdosis schleichend einzuregulieren.
Inwieweit ich zu einem späteren Zeitpunkt beispielsweise ein Glas Wein zum Essen genießen möchte, bleibt abzuwarten.
Zur Zeit brauche ich dieses nicht, der fehlende Alkohol macht mir nichts aus.
Ganz wichtig sind für mich zur Zeit die drei G`s: Geduld, Geduld, Geduld
Ich werde diese Aufzeichnungen weiter fortführen, um immer die Entwicklung nachvollziehen zu können.

Ich freue mich nun auf mein erstes Weihnachten / Jahreswechsel ohne Alkohol.
Zur Zeit keine weiteren Veränderungen.




(7) Anlagen

Auf den folgenden Seiten sind einige Auszüge enthalten, welche ich im Rahmen meiner Informationssuche für mich als informativ sehr wertvoll ansehe und zu meinem Projekt in Hinblick auf Daten und Fakten dazu gehören.

(sind hier nicht abgebildet)

Ich trage auch weiterhin sämtliche verfügbaren Unterlagen über Baclofen und die Sucht als solche zusammen; der Ordner wächst permanent.

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon DonQuixote » 22. Dezember 2013, 21:06

Danke Frankie [good]

Wieder einmal ein super Bericht von Dir. Weiterhin viel Erfolg wünscht

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Re: Wohin führt mein Weg? Eine Wegbeschreibung...

Beitragvon Frankie » 3. März 2014, 13:54

Erfahrungsbericht Baclofen; Teil 1 + 2 + 3


Teil 1: 26.10. – 19.11.2013
Teil 2: 20.11. – 21.12.2013
Teil 3: 22.12. – 03.03.2014



Vor der erstmaligen Einnahme erfolgte ein dreitägiges Ausschleichen des Medikamentes Doxepin.
Start der Baclofentherapie war am 26.10.2013.


(1) Zeit- und Mengenreihe der Einnahme

Die Einschleichdosis betrug von Tag eins bis fünf (26.10. – 30.10) 15 mg, welche zu den Zeiten 7:00 h, 13:00 h und 18:00 h mit jeweils 5 mg erfolgte.
Eine nachhaltige Wirkung trat erwartungsgemäß aufgrund der geringen Dosis nicht ein.
Von Tag sechs bis Tag zehn (31.10. – 04.11.) wurde die tägliche Dosis auf gesamt 30 mg pro Tag erhöht, entsprechend 10 mg zu den oben genannten Einnahmezeiten.
Nun war insofern eine Wirkung zu verzeichnen, als dass erstmalig am Wochenende (02./03.12) eine deutliche Reduzierung des Bierkonsumes auf je eine Flasche Bier 0,33 l täglich Samstag / Sonntag erfolgte

An den Tagen elf bis fünfzehn (05.11. – 09.11) betrug die Dosis pro Tag 45 mg, die Einnahmezeiten waren unverändert.
Diese Dosiserhöhung erbrachte eine komplette Abstinenz ab Tag fünf (05.11.).

Eine Erhöhung auf 60 mg von Tag sechzehn bis Tag zwanzig (10.11. – 14.11.) erzeigte ein nochmals verringertes Verlangen nach Alkohol, weiterhin kein Alkoholkonsum.
Aufgrund der Halbwertzeit wurden die Einnahmezeiten nun auf 4 x täglich erweitert:
08:00 h, 11:30 h, 15:00 h und 18:30 h mit jeweils 15 mg.
Von Tag einundzwanzig bis Tag vierundzwanzig (15.11 – 18.11.) wurde eine Tagesdosis von 80 mg eingenommen. Im Ergebnis konnte erneut eine Reduzierung des Verlangens erreicht werden; die 4 x ige Einnahme wurde beibehalten.

Ab Tag fünfundzwanzig (heute 19.11.) scheine ich mich nun mit 100 mg der Schwellendosis anzunähern; rein gefühlsmäßig zeichnet sich der "turn-around" ab.

Tag neunundzwanzig ( 23.11. bis heute) Dosiserhöhung auf 125mg/d, aufgeteilt 08:00 h, 10:30 h, 13:00 h, 15:30 h und 18:30 h je 25 mg => offensichtlich habe ich meine Schwellendosis damit erreicht.

Seit Tag sechsundvierzig ( 10.12.) Dosisreduzierung auf 100 mg/d.
Keinerlei Veränderungen aufgrund der Reduzierung.


Die Dosis von 100 mg/ d hat auch im Zeitraum vom 22.12. – 03.03.14 weiterhin Bestand, die Aufteilung läuft nun auf 25 mg um 08:00 h; 12,5 mg um 10:30 h, 25 mg um 13:00 h, 12,5 mg um 15:30 h und 25 mg um 18:30 h.
Ein zwischenzeitlich erfolgter Versuch, die Dosis auf gesamt 75 mg/d abzusenken, wurde verworfen, da eine verstärkte Unruhe auftrat. Dieses hing damit zusammen, dass ich vor der Baclofeneinnahme täglich Doxepin einnahm, um Unruhezustände zu bekämpfen. Doxepin wurde seit der Baclofeneinnahme abgesetzt, da die Unruhe verschwand. Insofern nehme ich in Absprache mit meinem Arzt bis auf weiteres 100 mg/ d weiterhin ein.




(2) Nebenwirkungen

Die weit verbreiteten Nebenwirkungen wir Schläfrigkeit, Übelkeit, Albträume, Schwindel, Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck und Magen- Darmstörungen traten bei mir in keiner Dosierungsphase auf.
Einzige "Nebenwirkung" (wenn überhaupt auf die Baclofenaufnahme zurückzuführen) ist ein 1-2 maliges Wasserlassen in der Nacht; tagsüber ist dieses gegenüber dem Zeitraum vor der Einnahme völlig unverändert unauffällig.
Meine sportlichen Aktivitäten sind in keiner Weise beeinflusst.

An den Tagen 21 und 22 traten kurzzeitig zwei sehr reale Träume auf. Im Traum musste ich dringend urinieren, dieses war so real, dass ich tatsächlich gleichzeitig in die Hose nässte.
Diese Träume und in die Hose nässen traten aber nur an den besagten Tagen auf, im Folgenden waren aber sie ausnahmslos verschwunden.

Seit Tag 29 (Dosiserhöhung auf 125 mg/d) sind verstärkte Blähungen und eine nächtliche verkürzte Schlafphase zu beobachten. Diese verkürzte Schlafphase hat aber keinen Leistungsverlust am Tage zur Folge.
Insofern sind diese Nebenwirkungen zu vernachlässigen.

Nach der Reduzierung ab Tag 46 auf 100 mg/d sind die genannten Nebenwirkungen verschwunden.
Ansonsten zur Zeit keine weiteren Veränderungen.


Nebenwirkungen treten weiterhin überhaupt nicht mehr auf. Es finden keinerlei Beeinträchtigungen im beruflichen Alltag, in der Freizeit oder im sportlichen Bereich statt.



(3) Veränderung des Stimmungsbildes während der Einnahmephase

Während der letzten Jahre konnte ich selber eine (wenn auch nicht dramatische) Persönlichkeitsveränderung bei mir feststellen.
Ich wurde vom Verhalten her trübsinniger, teilweise aggressiver in der Ausdrucksform (körperliche Aggressionen waren nicht vorhanden) und die Fröhlichkeit der früheren Jahre war komplett verschwunden.
Dieses wurde auch von meiner Frau so uneingeschränkt wahrgenommen.

Seit der Einnahme von Baclofen ist mein allgemeines Stimmungsbild erheblich aufgehellt.
Ich bin deutlich enthemmter (im positiven Sinne) und ich lache viel mehr.
In der Gesamtheit "macht mir das Leben zur Zeit einfach viel mehr Spaß".
Diese Veränderung kann auch meine Frau bestätigen, sie empfindet diese ebenfalls als sehr positiv.

Am 14.12. habe ich nach längerer Zeit ein alkoholfreies Weizenbier getrunken.
Es war geschmacklich in Ordnung.
Kein Verlangen nach Alkohol, kein Verlangen nach einem Weiteren, auch an den Folgetagen nicht.
Die Gedanken an Alkohol verblassen im Tagesablauf immer mehr; teilweise vergesse ich, einzelne Baclofendosen einzunehmen.
Zur Zeit keine weiteren Veränderungen.


Das erste Weihnachtsfest und den ersten Jahreswechsel nach dem Alkoholstop habe ich entspannt verlebt.
Zu den Festessen gab es leckeren alkoholfreien Wein und Sylvester alkoholfreien Sekt.
Auch an den Wochenenden trinke ich gerne ein alkoholfreies Weizenbier, ohne das Verlangen nach alkoholhaltigen Getränken aufkommt.
Das Stimmungsbild ist ebenfalls unverändert, auch mein Verhaltensmuster hat sich nicht wieder ins Negative verkehrt.
Wir unternehmen am Wochenende wieder Ausflüge, ich erlebe einfach wieder, wie schön so einfache Dinge sein können, wenn man sie nicht vernebelt.
Meine Frau ist darüber natürlich auch sehr glücklich!





(4) Zusätzliche Eigeninitiative zur Baclofentheraphie

Meinen Nikotinabusus konnte ich vor ca. 8 Jahren erfolgreich entwöhnen.

Hierbei habe ich für mich eine persönlich erfolgreiche "Methode" entwickelt

Für die Suchtbekämpfung musste ich ein Projekt bilden.

Im ersten Schritt habe ich sämtliche verfügbaren Daten und Fakten über die Nikotinabhängigkeit zusammengetragen
- die Sucht durfte mich keine Blackbox sein!
- ein einfaches Aufhören nur mit Willenskraft war mir nicht möglich!

Abkoppeln der über Jahrzehnte "gelernten" Konditionierungen
- Zusammenspiel Rauchen und tagtägliche Dinge dabei immer wieder
erlebt/erledigt -> Halbwertzeit Zigarette!

Einige ausgewählte hilfreiche Kernsätze / Kernfragen
- die Situation bleibt so oder so die gleiche, ob ich nun rauche oder nicht!
- Rauchen bringt keinerlei Vorteile!
- nachhaltige Einflussnahme der Werbung und der Gesellschaft, dass Rauchen cool
ist, schmeckt und dass es so viele machen!
- ich leide ganz sicher nicht und bin nicht unglücklich, weil ich nicht mehr
Rauchen darf!
- Nikotin und andere Gifte schmecken beim ersten "Genuss" eklig und
abstoßend -> eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers, die zeigt, dass etwas absolut falsch ist!

- und viele andere

Dieses wende ich auch weitestgehend nun auch in Bezug auf Alkohol an.

Kontrolle der Blutwerte
Eine auf meine Initiative durchgeführte Kontrolle der Werte erbrachte, dass sämtliche sich im absoluten Normbereich befinden.
Zur Zeit keine weiteren Veränderungen.


Eine weitere Kontrolle auch hinsichtlich der Verträglichkeit von Baclofen ergab das gleiche Ergebnis.

Vorsorgeuntersuchungen
Ich habe nun auch die seit langem überfälligen Vorsorgeuntersuchungen wie Magen- / Darmspiegelungen und Sonografie Bauchspeicheldrüse, Leber und Prostata machen lassen.
Alles war glücklicherweise ohne Befund, auch die Leber zeigte keinerlei Auffälligkeiten!
Diese positiven Befunde haben mir einen so unglaublichen Kick gegeben -> wahnsinnige Erleichterung, dass ich durch diesen Scheiß-Alkohol bislang noch nichts nachdrücklich kaputtgemacht habe!

Ich habe nun nicht die geringste Lust, dieses alles wieder in Frage zu stellen, in dem ich wieder etwas trinke -> die Ergebnisse sind für mich die höchste Motivation überhaupt!




(5) Konditionierungen

Ein großer Bestandteil nehmen zur Zeit die Konditionierungen ein.
Das abendliche Bier nach dem Sport z. B. ist halt seit Jahren verknüpft und damit ein hundertfach eingebranntes Verhalten.
Aus meinem Rauchstop weiss ich, dass dieses nur durch Unterlassen entkoppelt werden kann, dieses dauert seine Zeit. Was über Jahre praktiziert wurde, lässt sich eben nicht durch ein Fingerschnippen ausradieren.
Ein gutes Beispiel ist beispielsweise auch ein Abendessen am letzten Samstag in einem griechischen Restaurant.
Hundertfach gelebt waren bislang mindestens zwei große Bier und ein Ouzo nach dem Essen.
Letzten Samstag habe ich eine große Cola light bestellt -> das Essen war genauso gut wie immer, es hat mir absolut nichts gefehlt.
Natürlich war dieses "Egalsein" zum größten Teil auf das Baclofen zurückzuführen, wofür ich sehr dankbar bin!
Im Ergebnis stand auch hier ein kleiner Baustein zur Entkoppelung "Essen gehen heißt auch automatisch Alkohol trinken".
Den obligatorischen Ouzo nach dem Essen habe ich mir gerne bringen lassen, wusste aber vorher schon, dass ich ihn nicht trinken werde. Er stand vor mir, und er war mir völlig egal -> einfach nur ein tolles Gefühl! Das war ein Experiment, welches wieder ein kleines Mosaiksteinchen war.

Die Konditionierungen Bier nach Sport und Bier am Wochenende sind weiterhin in Bearbeitung; treten aber nun schon deutlich entschärft auf.
Gespannt bin ich auf die kommende Konditionierung im Urlaub -> 09.12. – 13.12.

Den Urlaub konnte ich nun auch ohne Alkohol genießen.
Die Konditionierungen waren wider Erwarten nur in geringem Maße zu beobachten.
Es trat zu keiner Zeit ein übermäßiges Verlangen nach Alkohol auf.

Grundsätzlich anzumerken ist im Nachhinein noch, dass die Konditionierungen beim Rauchstop noch ca. 3 Jahre latent vorhanden waren.


Die Konditionierungen sind erwartungsgemäß natürlich weiterhin vorhanden.
Das Perverse an der Sucht (ob nun wie bei mir Nikotin- und Alkoholsucht) ist für mich, dass man sich so gerne an den angeblich so schönen Dingen im Zusammenhang mit dem Suchtstoff konditioniert.
Mir hilft es bei solchen Erinnerungen immer, wenn ich diesen Erinnerungen die negativen Erlebnisse und Erfahrungen mit den Suchtstoffen gegenüberstelle. Damit hole ich mich sehr schnell wieder auf eine vernünftige Schiene herunter. Und natürlich rufe ich mir in Erinnerung, wie gut es mir die letzten Monate ohne Alkohol geht.

Bei meinem endgültigen Rauchstop vor ca. 8 Jahren hatte ich in den ersten Monaten immer Angst, in eine Spirale zu geraten, d. h. in einen Strudel von körperlichem Nikotin-Verlangen gepaart mit hochgradigem psychischen Verlangen
zu geraten. Dieser Strudel war so mächtig und alles überlagernd, dass ich mich seinerzeit mit schöner Regelmäßigkeit nicht dagegen wehren konnten. Das psychische Verlangen hat einen Anteil von 95 Prozent ausgemacht.
Für mich persönlich war der Schlüssel aus dieser psychischen Abhängigkeit die Erkenntnis, dass ich die Konditionierungen Zigarette <-> schöne Erlebnisse erkannt habe und sie im Laufe einer langen Zeit trennen konnte.
Dieses hilft mir aktuell bei dem Alkoholstop ungemein!






(6) Ausblick

Nach Erreichen der Schwellendosis möchte ich diese dann über ca. 2 Monate beibehalten und dann versuchen, auf eine verminderte Erhaltungsdosis schleichend einzuregulieren.
Inwieweit ich zu einem späteren Zeitpunkt beispielsweise ein Glas Wein zum Essen genießen möchte, bleibt abzuwarten.
Zur Zeit brauche ich dieses nicht, der fehlende Alkohol macht mir nichts aus.
Ganz wichtig sind für mich zur Zeit die drei G`s: Geduld, Geduld, Geduld
Ich werde diese Aufzeichnungen weiter fortführen, um immer die Entwicklung nachvollziehen zu können.

Ich freue mich nun auf mein erstes Weihnachten / Jahreswechsel ohne Alkohol.
Zur Zeit keine weiteren Veränderungen.

Ich möchte den aktuellen Weg konsequent so weiter verfolgen.



(7) Anlagen

Auf den folgenden Seiten sind einige Auszüge enthalten, welche ich im Rahmen meiner Informationssuche für mich als informativ sehr wertvoll ansehe und zu meinem Projekt in Hinblick auf Daten und Fakten dazu gehören.

(sind hier nicht abgebildet)

Ich trage auch weiterhin sämtliche verfügbaren Unterlagen über Baclofen und die Sucht als solche zusammen; der Ordner wächst permanent.

Dieses wird weiter fortgeführt.


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