Neustart (?)!!!(?)!!!

[Suse]

ahhh,
danke Euch beiden.
Ich glaube zu verstehen.
Psychisches Craving also Trinkwunsch heißt, düdelü, ich würd ja so gern, aber sollte es besser bleiben lassen....
Und physisches Craving = ich geh gleich die Wand hoch, muss was trinken, gehe ich doch noch zur Tankstelle, ist doch sowieso alles egal...?

Richtig, in etwa?

Dann ist es bei mir aber in jenen besonderen Situationen tatsächlich das physische Craving. Und da sollte doch Baclofen helfen.
Ist ja auch nicht oft so, aber manchmal...

Wieso hilft es dann nicht? Komischer Mensch ich. Ich habe gerade mal leicht wahrzunehmende NW und sogar eher angenehme trotz hoher Dosis, andere bereits bei 10 mg, bei mir bekämpft es das psychische Craving, also den Trinkwunsch. Das physische taucht aber ab und an auf.

Da verstehe einer nochmal was

Suse

[Chinaski]

Hallo Suse,
Jetzt hast du es!

Ein psychisches Craving hat in gewisser weise auch jemand der nicht Alkoholkrank ist.
Sommer,Sonne,Biergarten...nix wie hin ich habe jetzt Lust und Dorscht auf ein kaltes Weizen!

Warum es bei dir trotz der recht hohen Dosis noch zu physischen Craving kommt ist schwer zu beantworten.
Ich würde ja sagen das deine Dosis einfach noch nicht reicht und du weiter hoch dosieren musst.
Auch den geheimnisvollen klick gibt es meiner Meinung nach nicht. Es ist ein stetiger Prozess der über Wochen und Monate dauert bis sich eine Gleichgültigkeit einstellt.

liebe Suse einfach nicht die Geduld verlieren und dran bleiben.

LG...Chinaski

[DonQuixote]

"Richtig, in etwa?"

Ja, richtig in etwa.

Die Krux an der Sache ist eben, dann aus subjektiver oder objektiver Sicht das Eine („physisches Craving“) vom Anderen („psychisches Craving“) zu unterscheiden. Das fällt halt oft schwer, ich kanns auch nicht immer.

DonQuixote

[Anne]

In der Motivationsgruppe letztens erklärte die eine Therapeutin, dass physisches Craving mit Händeschwitzen+anderen körperlichen Symptomen (Zittern?Schweißausbrüche?) verbunden sei, die ca. 15 Min. dauern.

[Chinaski]

Hallo Anne,
das was deine Therapeutin beschreibt ist vielleicht ein individuelles Symptom bei physischen Craving.
Dies ist aber nicht allgemein gültig und dauert auch nicht 15 Minuten.
Das physische Craving befeuert dein Gehirn nonstop!
Deshalb kommt es auch zu Rückfällen, da es unendlich Kraft kostet sich dem entgegen zu setzen.
Wie lange dann diese Kraft reicht ist von Mensch zu Mensch verschieden bzw. wie ausgeprägt das Craving ist.
Deine Therapeutin ist diesbezüglich leider nicht richtig informiert.

LG...Chinaski

[DonQuixote]

In der Motivationsgruppe letztens erklärte die eine Therapeutin, dass physisches Craving mit Händeschwitzen+anderen körperlichen Symptomen (Zittern?Schweißausbrüche?) verbunden sei, die ca. 15 Min. dauern.

Ich glaube wir reden da aneinander vorbei. Händeschwitzen, Zittern und Schweißausbrüche sind klassische, man mag auch sagen krasse Anzeichen von Entzugserscheinungen. Die dauern auch nicht „15 Min.“, sondern über Stunden und Tage, manchmal sogar über mehr als eine Woche hinaus. Für eine grobe Selbsteinschätzung seiner Entzugserscheinungen gibt es hier einen Fragebogen (Danke, @Papfl).

Der DonQuixote

[Anne]

Ich gebe nur das wieder, was die Therapeutin über SD gesagt hat. Und die Leute in der Gruppe sind mit Entzug durch.
Aber zwei Ärzte, drei Meinungen...

[Suse]

...txs nochmals. Ich habe übrigens physisches Craving nicht zwangsläufig mit Entzugserscheinungen gleichgesetzt, aber schon mit Zittern vor lauter Druck. Das hatte ich so noch nicht. Schon aber, dass ich vor lauter Druck die ganze Küche geschrubbt und gewienert habe, um dann letztendlich doch zur Tankstelle zu laufen...
Wenn man nicht vorher unendlich müde wird und/oder einen unglaublich und unentrinnbaren positiven Gedanken hat, dann hilft da mE nicht viel...

@ zu Annes Suchttherapeutin


..da sieht man mal wieder, ein Suchttherapeut kann sich doch nicht ernsthaft als Suchttherapeut bezeichnen, wenn er/sie selbst nie süchtig war!

Das wäre ja so, als würde man eine kinderlose Frau zur Familienministerin machen! Aber nein, unsere ehemalige Familienministerin wurde Familienministerin, eben WEIL sie sieben Kinder hat, da weiß sie doch, wovon sie redet!

Familienministerin ist natürlich so ein reputationsarmes-Frauendingens-Minsteramt, und selbst eine siebenfache Mutter muss ja wissen, wo sie bleibt! Glücklicherweise wurde der Platz im Arbeitsministeramt frei und als siebenfache Mutter weiß man natürlich ganz genau, wie man Arbeit zu verteilen hat, an Tagesmütter, Putzhilfen, Eltern und Schwiegereltern. Da kann man doch mit Leichtigkeit mal eben die Arbeitsprobleme im eigenen Lande korrigieren!

Und weil sie das eben so vortrefflich alles gemeistert hat, ließ die die nächste Sprosse der Karriereleiter nicht mehr lange auf sich warten. Justizministerin! Als 7fache Mutter weiß man schließlich ganz genau, was Recht und Unrecht ist! Nicht wahr? Auch wenn man die 7 Kinder kaum zu Gesicht bekommt, so hört man doch schließlich von der o.g. Tagesmutter, worüber Kinder sich so an Ungerechtigkeiten aufregen. Und wer aus der Ferne 7 Kinder zu Recht und Unrecht erzieht, der kann das natürlich auch mal eben mit der nicht mehr vorhandenen Bundeswehr tun. Logisch, oder?

Fazit: Man muss wissen wovon man redet, bevor man einen Beruf ergreift!

Herrgott kann mich das aufregen. Ein Handwerker darf keinen eigenen Betrieb eröffnen ohne Meisterbrief, eine Frisurenbegabte Dame darf keine Haare schneiden ohne einen Nachweis ihrer Ausbildung, aber eine 7 fache Mutter wird im schlimmsten Fall irgendwann unsere Bundeskanzlerin! Ein Amt, das jetzt gerade von einer Physikerin belegt wird...
und eine Suchttherapeutin, ich meine, sie hat ja nix schlimmes gesagt, nur eben etwas falsches, was mir zeigt, sie hat keine Ahnung.

Tja, das war der wöchentliche Ausbruch von

Suse

[DonQuixote]

Tja, das war der wöchentliche Ausbruch von Suse

Gut gemacht

[Anne]

Suse, klasse Text! Über das Thema habe ich auch schon nachgedacht. Jetzt soll die Bundeswehr ja auch familienfreundlicher werden. Witzig wäre auch mal eine Stellenausschreibung für ein Ministeramt, so nach dem Motto: Sie müssen keine Ahnung haben, gerne durch den Dreck gezogen werden, irgendwas am Hacken haben, damit sie ein gefundenes Fressen für die Presse werden, die bei Ihnen eine Affäre aufdecken kann; ferner reisen sie gerne auf Staatskosten; ...

Die Suchttherapeutin ist nicht meine. Genannte Person leitet zur Hälfte die Motivationsgruppe.

@Don und chinaski:Könnte Suse auch zu den 25 Prozent gehören, bei denen Bac nicht wirkt? (will jetzt niemanden demotivieren) Aber vielleicht hat sie ihre Dosis wirklich noch nicht erreicht.

[Chinaski]

@Anne fragt,

@Don und chinaski:Könnte Suse auch zu den 25 Prozent gehören, bei denen Bac nicht wirkt? (will jetzt niemanden demotivieren) Aber vielleicht hat sie ihre Dosis wirklich noch nicht erreicht.

da du so direkt fragst Antworte ich dir auch direkt!
Ich weis es nicht!!

LG...Chinaski

[DonQuixote]

Hi Anne

Vielleicht verstehst Du Suse (Desparatio) ja falsch, denn ich lese:

02.01.2014: Ich nehme jetzt 175, ab morgen 187,5 mg. […] und egal ist mir der Alkohol schon lange […] Bin nach wie vor locker clean, bleibe achtsam, und freue mich des Lebens.
[...]
10.01.2014: Hast ja recht...da jammer ich über einen der wenigen Trinkwünsche in den letzten zwei Monaten
herum […] Ansonsten alles wie immer, Alkohol Null.

DonQuixote

[Suse]

..ich weiß selbst nicht genau, warum. Aber ich fühlte mich schon heute Nachmittag seltsam "angefasst" von Annes Frage. Das musste ich erstmal verdauen und darüber nachdenken.

Einerseits wohl, weil Anne die Frage an Chinaski und DonQ gestellt hat und nicht an mich selbst - fand ich merkwürdig iwie. So als sei ich gar nicht da oder nicht in der Lage, dies selbst zu beantworten oder in Frage zu stellen...

Andererseits wohl, weil ich hier lang und in epischer Breite meine persönliche Situation ausgewalzt habe, Chinaski hat (neben vielen anderen "Leidgeplagten" von meinen selbstmitleidigen Ausführungen ) mich und diesem Thread doch von Anfang an begleitet...und weiß doch, weshalb ich nach wie vor unter Druckattacken leide...?

oder hat IRGENDJEMAND hier in diesem Forum einen Partner, der locker "fröhlich" weitermacht, obwohl er oder sie weiß, WIE sehr Euch das belastet? Oder wie erschwerend sich das auswirkt, auch mit Pillen? Oder wie wütend einen das macht? Und Wut ist ein immenser Auslöser für Scheißegal- und Saufdruckstimmung!

Anne, ich weiß, du hast das nicht böse gemeint. Auch kannst du natürlich nicht ahnen, wie supersausensibel und nah am Wasser gebaut ich derzeit bin.
Dennoch könnte es meiner Meinung nach nicht schaden, den ein oder anderen Thead zumindest zu überfliegen, um sich ein Bild zu machen. Du wärst doch sicher auch erstaunt, wenn ich dich auf Seite 21 deines Threads plötzlich fragen würde, ob du aufgehört hast zu trinken...

Jedenfalls bin ich seit 3 Monaten weitgehend trocken, das würdest du dann wissen. Und das trotz aller widrigen Umstände und das erste Mal seit ich weiß nicht wann. Wenn ich all das schreibe und trotzdem mal von "trotzdem" Craving erzähle, fühle ich mich irgendwie überhört, wenn jemand so eine Frage stellt. Und da ich mich in meinem Leben, insbesondere von dem Menschen an meiner Seite überhört, missachtet und nicht ernst genommen fühle, empfinde ich es wohl umso schlimmer, wenn das auch hier im Forum passiert.

Und ja: irgendwie demotivierend war das schon - zumindest soweit, dass ich grade selber beginne zu zweifeln.

Nicht schlimm, keine Sorge. Bin auch nicht sauer oder so.

Und deshalb nochmals, ich weiß nicht WIE oft noch: Danke DonQ! Auch dass du dir die Mühe gemacht hast, gewisse Stellen herauszusuchen für die Zitate - da fehlt mir persönlich immer die Lust und Muße dafür Selbst mich selbst zu zitieren hätte ich jetzt keine Lust gehabt, bei der Unzahl an Postings hätte ich Ewigkeiten gebraucht, genau die richtigen zu finden. TXS.

Grüße, Suse

[Anne]

Suse, das tut mir jetzt so richtig, richtig leid! Entschuldige bitte vielmals - bitte. Wie konnte ich nur so eine Frage stellen?!
Ich habe vor allem im Hinterkopf gehabt, dass du bei höherer Dosis vermehrt unter SD leidest. Ich weiß, dass ist keine Entschuldigung für meine Unsensibilität, aber ein Versuch, zu erklären, wie es dazu kam.
Und warum ich Don und chinaski gefragt habe, liegt daran, dass sie sonst auch viel erklärt haben...es war überhaupt nicht meine Absicht, dich zu übergehen.
Ich hoffe, du verzeihst mir. War überhaupt nicht böse gemeint!

[WilloTse]

Tach zusammen!

Hab ich psychisches Craving? = Trinkwunsch.
Hab ich physisches Craving? = Zwanghafter Konsum/ferngesteuertes Verhalten.

Ich möchte mich hier mal kurz einklinken, vielleicht kann ich ja ein paar Klarheiten beseitigen.
Die Trennung in "physisches" und "psychisches" Craving entspringt einem Modellgedanken, man sollte es auch nur modellhaft betrachten. Wenn ich mich recht erinnere, sprachen wir seinerzeit auch vom physischen bzw. psychischen Anteil des Cravings. Ich würde mich hüten, da allzu streng eine Trennlinie zu ziehen, das eine geht natürlich ins andere über, Psychisches exisitiert ja prinzipiell nicht "für sich" (sofern man den Gedanken an eine materielose "Hauchseele" mal über Bord wirft) und ist immer auch physisch korreliert.

Beispiel: mir fällt ein, dass ich mich heute Abend mit einem Freund, den ich lange nicht gesehen habe, zum Steakessen verabredet habe. Indem ich daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen, ich werde (positiv) aufgeregter, meine Gedanken beginnen zu kreisen um Fragen wie: fahre ich mit dem Zug oder mit dem Auto? T-Bone oder Chateaubriand? Salat oder Grillkartoffel? Oder Beides? Beides! usw. Ist das nun psychisch (Freude, Gedankenkreisen) oder physisch (Speichelfluss, Anstieg der Herzfrequenz)?
Eben.

Die Diskussion beim Craving drehte sich um die Frage, welchen Teil des Gesamtkomplexes "Craving" Baclofen denn nun "wegmacht" - und welchen nicht. Und dass Baclofen z.B. die positiven Rauscherinnerungen, das Gefühl der Wärme, des "Anflutens", das Lachen mit Freunden oder den gelegentlichen Wunsch nach ein paar Stunden Paralleluniversum nicht einfach ausradiert, leuchtet, glaube, ich ein.

Dass Suse zu den 25% Nonrespondern gehören soll, glaube ich nicht. Dafür war mir die Beschreibung der Leichtigkeit, mit der der Wunsch nach Nichttrinken sich plötzlich (bei 100 mg/d, oder?) durchsetzen konnte, zu eindrücklich. Da würde ich mir keinen Kopp machen.

Dass der Wunsch bzw. der Gedanke, sich vielleicht doch mal wieder...? Einmal ist keinmal...! ...nach drei Monaten Pause dann etwas vernehmlicher an die Tür klopft, ist eigentlich auch kein Wunder, oder? Zu solchen Zeiten ist dann ein bisschen mehr psychischer Widerstand gefragt. Ich glaube offen gesagt nicht, dass noch mehr Bac den Anteil an Nicht-mehr-Craving noch erhöht, irgendetwas an Trinkwunsch wird wohl immer (?) übrig bleiben. Ist schließlich nur ein Medikament, keine Gehirntransplantation.

Du machst das prima, bleib "einfach" 'dran!

LG in die Runde
Willo

[Anne]

Hallo Suse, ich wollte auch noch schreiben, fange bitte jetzt nicht zu zweifeln an. Du schreibst ja selber, unter welch Belastung du sonst noch stehst, gell? Vielleicht musst du gar nicht an der Dosis etwas ändern (denn NW hast du ja auch), sondern an den Belastungen in deinem Leben. ??? So nach dem Motto...schick den Scheißkerl endlich in die Wüste...

...sollte ich wieder ein Fettnäpfchen erwischen, sag es mir bitte...
Ich finde es toll, wie weit du bist! (wäre ich auch schon gerne)
LG Anne

[Suse]

Anne, kein Problem. Wollte den post grad löschen wegen chronischer ANgefasstheit und übersensibilität. Musst jetzt nicht nach canossa kriechen

Das nicht verlassen können habe ich auch schon mal irgendwo beschrieben. Ist eben alles nicht so einfach.

Werde üben, demnächst mal nüchterner zu antworten, donq s Antwort hat mir besser gefallen als meine

Und @willo, danke für den Zuspruch. Ich bleibe am Ball! Deswegen bin ich ja so "stolz" und vielleicht deshalb so angefasst, wenn das jemand in Frage stellt .
K
Lg suse

[Suse]

Juhu!

Was für ein Morgen! Es ist nach wie vor soooo schön, aufzuwachen, zu wissen, man hat nichts getrunken, eigentlich könnte man weiterschlafen, aber man will ja gar nicht, es gibt soviel zu tun und die Sonne lacht.
Okay, muss jetzt erst mal Schnee schieben, so what?
Arbeitsthema nicht so spannend, was solls?

Das Leben ist schön!
Wahrscheinlich wird dieses Gefühl irgendwann Gewohnheit werden, wie ja alles Gewohnheit wird. Egal.
In diesen Momenten bin ich fast froh, Alki zu sein. Denn ich könnte dieses Glücksgefühl ja gar nicht empfinden, wenn es normal wäre!

Ich musste das jetzt einfach mal loswerden.

Allen einen schönen Tag

(Oh Gott, was habe ich die Leute immer "gehasst", die auf Facebook jeden Morgen ein "Guten Morgen" mit einem Bild von ihrer Kaffeetasse einstellen
soll ich? Mach ich

[DonQuixote]

Ja, mach mal. Schick her das Bild der Kaffeetasse

[Anne]

Huhu Suse, du sprichst mir aus der Seele! So geht es mir auch oft. Wie neugeboren! Trinkend fand ich mein Leben viel anstrengender.
Ich finde das übrigens gut, dass du letztens so reagiert hast, denn das waren ja auch deine ehrlichen Gefühle, gell? Und Gefühle sind ja nie falsch. Ich will mich jedenfalls nichtmehr 'verbiegen'+hoffe,dass es mir gelingt. Hat ja auch irgendwie etwas Gesundes,oder?
LG Anne