Neustart (?)!!!(?)!!!

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 15. August 2013, 13:19

Kann das sein, dass ich das so indoktriiniert habe, dass ich selber umfalle?


Nach meiner Erfahrung, ja.

Es geht darum, beide Sachen zusammenzu bekommen, Ohnmacht ist nett, hilft aber nicht.

Ich finde es schwer, stark für sich selbst zu sein.

Es ist ja nicht nur ohne Alkohol, sondern für sich selber gut zu sein.

Was andere mit der Muttermilch bekommen, darf man nacholen. Ohne zu wissen wie es geht.

Die Entscheidung dafür, trotzdem zu suchen, obwohl man nicht weiß, nach was genau.
Mut und Vertrauen.

Wie ein Pionier, auf der Suche nach sich selber,

geh, come on and give it a try,

das Leben ist kurz. Was Du nicht machst, macht keiner für Dich.

Das kann niemand außer Dir.

Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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restless
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon restless » 19. August 2013, 09:33

Kann das sein, dass ich das so indoktriiniert habe, dass ich selber umfalle?



Ich bin davon überzeugt, ja. Die Literatur darüber füllt ganze Regale.

Warte nicht ab, bis Schlimmeres kommt als eine kurze Bewußtlosigkeit! Oder Du Dich im Fallen ernsthaft verletzt. Dann ZWINGT Dein Körper Dich nämlich, nicht mehr für alle anderen verfügbar zu sein.

LG
Corry

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 20. August 2013, 22:00

Hallo,

es geht mir ganz gut. Mental zumindest. Die ganze PC Arbeit und die sonstigen (psycisch bedingten) Verkrampfungen machen offensichtlich meinem Rücken zu schaffen, erstmals, aber naja, man wird ja nicht jünger [biggrin]

Hatte Sonntag und Montag zwei trinkfreie Tage, was bei mir sehr selten vorkommt. Ich SAUFE zwar nicht mehr, aber diese allabendlichen Entspannungs"drinkchen" kann ich mir trotz allem immer noch nicht verkneifen.

Mein (wie stets und mit Recht) anzuzweifelnder Vorsatz: Freitag hoffen, dass die OP meines Mannes gut läuft, Sonnabend den Geburtstag meiner großen Tochter durchziehen (bzw. wegziehen, doch wohin soll ich gehen? ;-)

und dann den Krankenhausaufenthalt meines Mannes nutzen, um soviel trinkfreie Abende wie möglich zu genießen. Und ja, ich genieße die Abende, miste aus, male, rühre Salben, fertige (alkoholfreie!) Tinkturen etc...

Denn die letzten 2 Wochen war er krank geschrieben und saß und lag hier nur herum. Ich meine, ich liebe ihn, und ich hoffe, das klingt nicht zu hart: aber wenn man seit 17 Jahren einen fast stetig kranken Menschen um sich herum hat, und noch dazu selber so sensibel ist, seinen Kummer als den eigenen zu empfinden, wird natürlich jeder Ansatz im Keim erstickt. Und die letzten 2 Wochen ging es nur darum, wo er wann Schmerzen hat, ob oder ob er nicht die OP machen sollte, wann oder wann nicht, wann ich ihn danach wohin fahren kann und muss, und bei aller Liebe, irgendwann geht es nicht mehr!
Man möge mir verzeihen, aber wenn man am Wochenende gegen 10 Uhr aufsteht, gut gelaunt, stolz, weil kein Kater den Tag vermiesen kann, und sieht dann jemanden auf der Terasse sitzen, den Kopf auf die Hände gestützt, der sich spätestens 2 Stunden später ein Bier aufmacht (okay, bei ihm bleibt es dennoch inzwischen bei 3 Bier über den GANZEN Tag und es triggert mich nicht, weil ich ja noch nicht komplett aufgehört habe), der sich halbwegs verabschiedet, sodass ich mich wundere, dass er mir noch kein Testament in die Hand gedrückt hat...
Kann man dann vielleicht verstehen, dass ich froh bin, wenn es Donnerstag losgeht und hoffentlich im Guten endet? Auch wenn dafür der Protugal Urlaub draufgeht, auf den ich mich seit März freue!

Ok:
Bac inzwischen wieder bei 35 mg, die Anfangseuphorie habe ich mir jedoch selber verscherzt,
Alkohol im Schnitt 300 bis 400 ml Wein spät abends,

Ausfälle: 2 in den vergangenen 2 Wochen. Sprich da waren es 1,5 bis 2 (!) Flaschen. Früher allerdings normale Tagesdosis, wenn nicht noch mehr.

Trinkfreie Abende 2.
Allgemeinbefinden inzwischen wieder gut, schlafe nach wie vor trotz Wecker 6 Uhr Einstellung spät ein, aber dann tief.

Sodass ich auch jetzt mein Buch greifen werde,

herzliche Grüße, Suse
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restless
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon restless » 23. August 2013, 14:23

Ich finde, das klingt richtig gut, Suse!

[clapping]

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 30. August 2013, 10:14

Hallo,

ich melde mich nicht mehr, weil ich mich so schäme.

Habe entgegen DonQ`s Rat alles abgesetzt. Nun ist wieder alles wie vorher, nein, noch schlimmer. Mein Mann ist drei Tage aus der Narkose nicht aufgewacht, nun liegt er nur noch herum. Das einzige, was er sagt ist "Schmerzen". Eine "simple Hüft OP. Haha.
Meine Familie meldet sich nicht, seine ist beleidigt, weil er keinen Besuch wollte.
Und ich?

Meine Tochter macht mir nur noch Ärger
- und ich?

Und ich habe hier verbreitet, dass ich trotz gemäßigtem Konsum ja super drauf wäre - war auch acht Wochen lang so.
Aber wie wirkt das auf "Neulinge".
Nochmals: ich mache alles falsch, am Baclofen liegt es nicht. Nur an mir.

Ich muss jetzt die Toiletten Sitzerhöhung anbringen.
Bitter.

Melde mich, wenn es wieder besser geht. Hope so.

traurige Grüße, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Chinaski » 30. August 2013, 10:55

Hallo Suse,

das tut mir leid für dich das es im Moment so beschissen bei dir läuft.
Aber versuche dich nicht selbst klein zu machen...du sagst ja selbst das es die letzten 8 Wochen ganz gut gelaufen ist.
Das hast du doch ganz gut hin bekommen.
Du hast natürlich im Moment auch eine extreme Belastung in der es dir schwer fällt "Nein" zu sagen.
Die gewünschte Erleichterung gibt es für kleines Geld und die Betäubung ist nicht weit um von den Problemen abzuschalten. Echt scheiße!!!
Ich weis keinen Rat den ich dir geben kann.

Habe entgegen DonQ`s Rat alles abgesetzt.


Was meinst du mit alles? Ich weis jetzt nicht mehr genau was du außer Baclofen noch genommen hast.
Wenn du es nochmal mit Baclofen versuchen möchtest weist du ja wie du vorgehen musst.
Es gibt hier doch einige die mehrere Versuche gebraucht haben um zu einem einigermaßen zufrieden stellenden Ergebnis zu kommen.
Probier es doch einfach nochmal.

denk an dich...lieben Gruß Chinaski

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WilloTse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon WilloTse » 30. August 2013, 11:16

Moin Suse.

Meinst Du nicht, es wäre an der Zeit, in ein paar Ärsche zu treten?
Du steuerst geradewegs auf einen kompletten Burn-out zu, falls Du nicht schon 'drinhängst. Du kannst Dir von Deiner (Schwieger-)Familie ja mal erklären lassen, wem damit gedient ist, wenn Du in drei Tagen auch ausfällst, weil Du Dich selbst in die Klapse einliefern lässt.

Die Familie Deines Mannes kümmert sich nicht, weil sie wegen irgendeiner Lappalie angefressen sind? Ein toller Augenblick, das auszuleben, ehrlich. Reintreten und den Schuh stecken lassen. Mach ihnen klar, dass Du auch nicht alles regeln kannst und musst und dass Du schlicht Unterstützung erwartest, und zwar konkret und jetzt.

Dann ziehst Du Dir ein neues paar Schuhe an (die spitzen, roten) und nagelst sie Deiner verwöhnten Göre von Tochter hintenrein. So lange sie nicht heult, bist Du noch nicht fertig, o.k.? Wenn sie Dir schon nicht den Rücken freihalten kann (was sie, verdammt noch mal, ja wohl mal für ein, zwei Wochen tun könnte) muss sie Dir wenigstens nicht noch mehr Scheiße in den Rucksack laden. Oder?
Sag' ihr das. Deutlich.

Wenn Dein Mann nicht in höchst absehbarer Zeit deutlich besser 'dran ist, sollte er m.E. ins Krankenhaus bzw. in die Reha. Das kannst Du unmöglich allein stemmen, das ist Dir nicht zuzumuten und Du wirst es allemal schlechter machen als Leute, deren Beruf es ist, Kranken wieder auf die Füße zu helfen.

Und dann nimm' bitte wieder Deine 35 mg Bac, um nicht wieder bei zwei Pullen Wein/Tag zu landen und akzeptiere, dass Du im Moment deine zwei, drei Gläser Wein am Abend einfach brauchst.
Das ist vielleicht nicht der Goldstandard, besser als Dein kurz bevorstehender Amoklauf ist es allemal.

Die Abstinenz ist auch in vier Wochen noch für Dich da.

Teil Dir Deine Kraft ein, Du brauchst sie noch.
Fühl' Dich gedrückt und
LG

Willo

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 30. August 2013, 14:01

Danke Ihr beiden für den Zuspruch.

Und dann nimm' bitte wieder Deine 35 mg Bac, um nicht wieder bei zwei Pullen Wein/Tag zu landen und akzeptiere, dass Du im Moment deine zwei, drei Gläser Wein am Abend einfach brauchst.


Schön wäre es. Ehrlich gesagt, komme ich mit den beiden Pullen nicht mal aus. Alles, was ich die letzten Wochen geschrieben habe, ist nichtig geworden. Das zu meiner eigenen Einsicht "ein bisschen geht nicht". (die ich aber nicht eingehalten habe)
Ich habe noch von niemandem in diesem Forum gelesen, der sooooviel trinkt wie ich.
Inzwischen habe ich es sogar zur physischen Abhängigkeit gebracht.
Ich esse nicht, schlafe andauernd und stehe nur auf, weil es wegen der Kinder notwendig ist. Oder weil ich ins Krankenhaus muss (mit dem Taxi!)
Und ja: ich klappe bald zusammen. Wenn ich es noch nicht bin und gar nicht bemerke.

Die Familie Deines Mannes kümmert sich nicht, weil sie wegen irgendeiner Lappalie angefressen sind? Ein toller Augenblick, das auszuleben, ehrlich. Reintreten und den Schuh stecken lassen. Mach ihnen klar, dass Du auch nicht alles regeln kannst und musst und dass Du schlicht Unterstützung erwartest, und zwar konkret und jetzt.

Dann ziehst Du Dir ein neues paar Schuhe an (die spitzen, roten) und nagelst sie Deiner verwöhnten Göre von Tochter hintenrein. So lange sie nicht heult, bist Du noch nicht fertig, o.k.? Wenn sie Dir schon nicht den Rücken freihalten kann (was sie, verdammt noch mal, ja wohl mal für ein, zwei Wochen tun könnte) muss sie Dir wenigstens nicht noch mehr Scheiße in den Rucksack laden. Oder?
Sag' ihr das. Deutlich.


Habe ich gestern versucht. Funzt nicht. Tochter brüllt mich an, ich wisse doch gar nicht, was in ihr vorgeht. Schwiegermonster erklärt mir kalr, er wäre im Recht. Punkt. Die Idee mit den Schuhen gefällt mir. Habe noch rote Stiefeletten, die ich ohnehin nie getragen habe. In puncto Kider sind wir uns glaube ich einig ;-))) Ganz laut:
UNDANKBARES PACK UND DRECKSGESINDEL. Ich weiß, das darf man nicht sagen, Kinder sind alles und unser Liebstes.
Gelächter.
Sorry, bin wirklich übelst drauf.
Der Burn Out ist schon da.
Die ganze Woche schon. @Willo tut mir leid wegen des "Gelächter" Postings. Das war genau nach einem Streit mit meiner 17jährigen Göre.

@Chinaski:
Was meinst du mit alles? Ich weis jetzt nicht mehr genau was du außer Baclofen noch genommen hast.


Nein, nur Baclofen. Plus ein bisschen Vitamine fürs gute Gefühl. Habe mich da missverständlich ausgedrückt. Baclofen und Mariendistelkraut und Vit. B Komplex, Folsäure, Johanniskraut, Flohsamenschalen, sowas eben, was man sich reinschmeißt, um zu glauben, damit gegen das ganze Gift zumindest ein bisschen ankämpfen zu können.

Blödsinn. Klar.
Aber ich bin so fertig. Jeden Abend überlege ich, wen ich anrufen könnte für ein kurzes Gespräch. Und es ist niemand mehr da. Kein Mann, keine Freundin, Familie ist selbst zu belastet, Kollegen habe ich nicht (Home Office)....ach ja, meine Bewerbung wurde auch abgelehnt. Natürlich. Diesmal hatte ich wirklich gedacht, zumindest eine Chance auf ein Vorstellungsgespräch zu haben.
Und Deutschland klagt über Fachkräftemangel.
Bevor die Tastatur zu nass ist, verabschiede ich mich vorerst. lG, Jammerlappen
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon DonQuixote » 30. August 2013, 20:19

Hallo Desperatio

Ich bin blöder Technokrat, im Trösten nicht so gut wie Andere, und ich habe nur Sprüche drauf wie: „Es kommen auch wieder bessere Zeiten“.

Nimm wenigstens das. Es ist ehrlich gemeint, und die besseren Zeiten werden auch kommen. Versprochen!

Von DonQuixote

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 31. August 2013, 00:03

Lieber@ Don Q,

Du musst mich nicht trösten! Ich weiß, dass DAS nicht deine Stärke ist. Dafür alles andere!

Blödbommel würden wir sagen ;-) Nicht böse gemeint, ein Ausdruck für naja, für Beamtenblödbommel. Aber lieb gemeint.

Kennt jemand den Film "Willkommen bei den Shtis"? Daher kommt der Begriff.

Übrigens: Antwort meiner Tochter auf die Bewerbungsabsage (bei der hiesigen Volkshochschule); (so komme ich drauf)

Sehr geehrte Frau XY,

Leider kann ich es nicht akzeptieren, dass Sie meine Mutter an Ihrer Schule nicht einstellen wollen. Sie ist eine überaus kompentente Frau und ebenso engagiert. Deswegen muss ich Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Schule aus lauter Blödbommeln besteht und wir nie wieder auch nur einen Gedanken an Sie oder Ihre Kollegen verschwenden werden. "Mit freundlichen Grüßen, XYZ, Schülerin und Tochter der allerbesten Mutter




Im Ernst, das hat sie unter meine Absage mit Bleistift geschrieben. Wie soll man da noch sauer sein?

Ich unterstelle jetzt mal ausnahmsweise keine Berechnung.

Ansonsten alles unverändert, habe 2 Stunden mit "Tante" gesprochen und bin ziemlich verunsichert. Irgendwie haben sie auch recht. Vielleicht eines meiner größten Probleme, dass ich so leicht zu beeinflussen bin...

gute Nacht, Tagebuch, bis morgen, vielleicht.
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon agnesl » 31. August 2013, 11:23

Liebe Suse,
es ist schlimm wenn mann/frau diese starken Schmerzen hat.Kann die da gut nachfühlen,denn bei mir ist es gerade umgekehrt.Ich habe seit vielen Monaten diese Rückenschmerzen und meinem Mann gehe ich sicher auch auf den Keks mit dem verzerrten Gesicht und den manchmal nicht überhörbaren auuuwwaa.
Hatte daduch jedoch das Glück über Rezept an Bac zu kommen.
Habe nun aber vorerst auch das Baclofen bis auf 1x6,5mg ausgeschlichen.(Mehr demnächst in meinem thread)
Mache aber nicht den Fehler und setze auf einmal ab,nur ganz langsam.
Gönne dir doch einfach öfter ein langes entspannendes Bad.Das kannst daheim ohne viel Aufwand betreiben.
Wegen dem Rückfall musst dich wirklich nicht schämen.Das ist schon vielen anderen auch passiert.Und stimmt da kann dir meist auch kein anderer helfen,da bist du selber der Lockführer.Manchmal bleibt aber auch eine Bahn vor einem Hindernis stehen,so wie du grade.Wenn dann alle Hürden weg sind gehts auch wieder weiter,wirst schon sehen.
Schreib dir gern auch noch eine PN wenn willst.
liebe Grüsse
agnesl [hi_bye]

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon restless » 2. September 2013, 09:43

Ich denk an Dich, Suse. Und - mach das mit den Schuhen! Mit den roten und mit den anderen auch. Ich schau mal nach, ob ich auch noch welche im Schrank habe, um das gleiche zu tun mit meinen "Liebsten".

Corry

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 7. September 2013, 01:35

Hallo Ihr Lieben,

ich wollt nur schreiben, ich bin wieder da. Unter den Lebenden, meine ich.
Die vorvergangene Woche war so heftig, ich kann es gar nicht beschreiben. Ich meine, ich habe alles irgendwie hinbekommen, früh aufstehen, Kinder, kochen, sogar ein wenig arbeiten.

Alle hier schreiben immer so knapp und ich werde immer so persönlich. Ich offenbare im Netz meine Geschichte - irgendwie schäme ich mich dafür. Andererseits. Was solls. Brauche das. Wer es nicht lesen will, soll es lassen. Und sollte hier aufhören ;-)

Aber es kam alles auf mich herunter, was nur irgendwie herunterkommen konnte. Mein Mann mit 46 im Krankenhaus, schon wieder, und es war erst die erste Hüft OP. Die Familie, die mir nur in den Arsch getreten hat und ich hatte keine Kraft, mich zu wehren, und alles nur, weil mein Mann keinen Besuch im KH haben wollte. Außer mir. Meine seit 4 Jahren pubertierende Tochter, die von Woche zu Woche ätzender und fordernder wird...

Freundin nicht ansprechbar, weil Vater gestorben, die andere in Griechenland, Bekannte kann und will ich nicht informieren...allein, eben. Und: Keine roten Stiefel da für Familie und Tochter ;-) - und wenn ich welche gehabt hätte, wäre ich nicht in der Lage gewesen, sie entsprechend zu benutzen.
Alles war nur noch schwarz. Die Zukunft auch. Mein Mann ist seit 17 Jahren krank, wird wohl auch nie mehr wirklich gesund werden. Meine größere Tochter wird der Pubertät zwar mal entwachsen, dann aber steht die nächste ja vor der Tür und klopft an. Meine Eltern, so sehr sie mir grad auf die Nerven gehen, sind alt...
Beruflich kann ich nur versuchen, die Brotkrumen der XXXkrise aufzusammeln.
Es gibt also nichts mehr zu gewinnen, nur noch zu verlieren.

Also bin ich jeden Morgen aufgewacht und habe gedacht, so gehts nicht mehr. Und weiter gemacht.
Dazu gesagt: Ich hatte Baclofen so gut wie abgesetzt, nicht weil ich meinte, ich brauch es nicht mehr, sondern, weil es meiner Meinung nach in solchem Zustand nichts bringt, weiter höher zu dosieren. Und ja, ich habe es laaangsam heruntergefahren. Gut war das sicher nicht. Aber wirklich, glaubt mir, dann bringt es nichts. Wollte lieber wieder von vorne anfangen.

Am Montag also wachte ich wieder einmal auf und dachte: So geht es nicht mehr. Und ja, es ging auch anders!

Am Dienstag kam mein Mann nach Hause. Zuerst habe ich mich gewehrt gegen das Deja Vu von vor 5 Jahren, als er knapp der Querschnittslähmung entkommen ist. Habe ausssortiert, gerissen, geschuftet.

Aber jetzt? Ich weiß, das klingt blöd und nach einer fadenscheinigen Entschuldigung und wenn ich nicht die Veranlagung gehabt hätte, wäre es auch nicht passiert:
Aber ich weiß, warum ich Alkoholikerin geworden bin:

Du bist Mitte 20, hast dich gerade aus einer neunjährigen Beziehung gelöst (mit Mitte 20!), studierst, denkst, das Leben fängt jetzt nocheinmal ganz neu an. Du bist gut im Studium, klar, hast ja vorher gearbeitet, und weißt, ein guter Abschluss könnte deine Träume wahr werden lassen. Nicht, dass du großartige gehabt hättest. Wolltest nur einen anspruchsvolleren Job als in der XXX, auf jeden Fall jenseits der Kleinstadtgrenzen, beim superguten Abschluss vielleicht das Max Planck Institut, sowas eben - oder auch kleiner, kein Thema. Um dieses Studium zu finanzieren, jobbst du in einer damals recht angesagten Kneipe - an den Wochenenden, in besagter Kleinstadt. Lernst jemanden kennen. Verliebst dich. Toller Typ, so voller Elan, so voller Ideen, nach Amerika will er, da suchen sie deutsche XXXXXXXXX. Das erste Date am Strand, mit Picknickkorb und einer Flasche Sekt. Nach einem halben Jahr verlässt er dich, weil er seine Freiheit haben will. Er will weiter eine Ex Freundin daten, die ihm defininitv Avancen macht. Du leidest wie ein Hund, vor allem als du ihn in besagter Kneipe kurze Zeit später mit einer anderen, sehr viel schöneren Dame entdeckst. Du trinkst wie nichts gutes, denkst dir aber nichts dabei. Du trinkst auch nicht alleine, darauf würdest du nie kommen. Aber du lernst (d)eine Freundin kennen, gründest eine WG mit ihr, cool, vier Leute in einer Altbauwohnung, Party ohne Ende. Studieren, arbeiten geht trotzalledem wunderbar. Alles ist wieder denkbar. Dann kommt er zurückgekrochen. Merkt, dass es dir besser geht. Eine leidende Frau kann man ja treten. Eine mit Selbstbewusstsein ist natürlich attraktiver. Logisch. Du landest also im Bett. Mit ihm. Blöd nur, dass du während dieser Beziehungspause die Pille abgesetzt hattest und durch monatelang fehlende Regel nicht über mögliche Folgen nachgedacht hast.

Die "Folge" [lol] sitzt jetzt in XXXX, feiert (hoffentlich) ein wenig den letzten Tag ihrer letzten Kursfahrt vor dem Abi

Wie dem auch sei, inzwischen bist du 26 Jahre alt und der Streifen auf dem Test leuchtet blau als wäre er in Neon getränkt. Also denkst du: alles klar, kein Thema, ein Kind, wie schön, Babys sind ja auch so süß, trotzdem ist alles möglich. Was für ein Quatsch.

Möglich ist, dank deiner Eltern, das Studium abzuschließen und zwar, dank deines nun noch mehr angestachelten Ehrgeizes, es wirklich saugut abzuschließen. Aber: Was nützt es??? Du sitzt in einer Kleinstadt. Dein Lebenspartner hat inzwischen aus Vernunftsgründen einen XXXjob angenommen. Nichts ist mehr möglich. Gut, denkst du, versuche es anders. Bewirb dich, keine Chance. Du landest also in der Industrie, wie fast alle. Besser kannst du gar nicht ans Saufen kommen. Der Stress, das Überangebot. Zumindest damals war es so. Schlimmer als das ist aber, dass dein "Mann" schon sehr lange krank ist. Und du bist erst 28 Jahre alt! Ihm ist ständig übel, er hat Kopfschmerzen. Die Wochenenden verbringst du entweder allein mit Kind oder damit, ihm zuzhören, wie es ihm geht, woran das liegen könnte, während man sich ein Bier bzw. Wein nach dem anderen reinschaufelt.

Natürlich gibt es auch mal Hochs. Meistens aber begleitet vom nächsten Tief. Du selbst bist da noch RELATIV clean. Das wird mit der Zeit natürlich schlimmer. 7 Jahre geht das so. Dann entscheidet man sich für ein 2. Kind, doof, sicher, zu glauben, dadurch würde alles besser. Dann reicht natürlich die Mietwohnung nicht mehr, man kauft ein Haus, ein viel zu altes, viel zu großes, aber so wunderschön. Man denkt nicht an die Folgen. Die Arbeit. Oder warum man es vielleicht so günstig bekommen hat ;-) Nächster Fehler. Nach dem zweiten Kind kannst du den Stress der Industrie nun wirklich nicht mehr aushalten, also kündigst du. Er, inzwischen dein Ehemann, bekommt Krebs.
Ok, geheilt.
Und dann stürzt dein Mann mit dem Fahrrad nachts nach einer Party eine zu hohe Bordsteinkante herab und kann sich nicht mehr bewegen.

Du selbst kommst von deinem Abi-Jubiläum, natürlich auch nicht nüchtern, und wunderst dich, dass er um 4 Uhr morgens noch nicht da ist. Bist auch ein wenig sauer, weil die Party von oben benannter sehr viel schöneren Dame veranstaltet wurde, also rufst du mal eben auf dem Handy an. Da rechnet doch kein Mensch damit, dass der Mann gelähmt im KH liegt.
Was machst du?

Rufst ein Taxi, fährst da betrunken hin, um ihm zur Seite zu stehen, und musst dir natürlich von den Krankenschwestern Sprüche anhören wie: Kein Wunder.

Das war 200X. Was bleibt dir übrig? Kummer ertränken. Dann aber berappelst du dich wieder, es nützt ja nix, dein Mann liegt inzwischen in einer Spezialklinik, da bekommen sie ihn auch wieder auf die Beine. Dann Reha. Urlaub abgesagt, in der Nähe mit den Kindern gezeltet, um bei ihm sein zu können. Aber er akzeptiert nicht, dass er nicht RICHTIG flüssig laufen kann, er kann laufen, aber nicht so wie andere. Badminton geht auch nicht mehr. Klage, ständig. Und du hörst es dir an. Tag für Tag. Dann fangen seine Schmerzen an, du weißt nicht mehr wann, weil du gar nicht mehr einordnen kannst, wann was irgendwie anfängt und niemals wieder aufhört.

Immer Schmerzen, du hörst nur noch Schmerzen, heute geht es, heute morgen ging es, heute mittag wurde es schlimmer...Stellst du mir ein Bier kalt?

Jahrelang. Ärzte spritzen, machen, tun, und tun doch gar nichts. Im Juni die Diagnose: Hüften beide kaputt, warum auch immer, vielleicht wegen der Vorbelastung.


Versteht mich nicht falsch, es tut mir so entsetzlich leid, dass der Mensch, den ich am meisten mag auf dieser Welt, so leiden muss und ich leide darunter, dass ich ihm nicht wirklich helfen kann, aber....

Du leidest auch. Deine Hauptauftraggeber sind inzwischen alle pleite, und nein, es liegt nicht an dir. Die Existenz, die du dir aufgebaut hast und glaubtest erhalten zu können, tot. Du brauchst Energie, wieder von vorne anzufangen. Aber:
Du kannst seit 17 Jahren nicht mehr mit Freunden zusammensitzen, ohne dass vorher das Ende abgesprochen wird. Immer heißt es schon vorher, dann und dann muss aber Schluss sein. Zweimal tickst du abends und haust ab, weil der Mann schläft. Du gehst in eine nahegelegende Institution, wo bisweilen öffentliche Partys stattfinden. Trotz Kleinstadt oder gerade deshalb sind die immer ganz gut, weil man Leute kennt. Was passiert? Mann wird wohl wach, schickt dir plötzlich melancholische Lieder per EMail.

Du wirst nicht gerne als der letzte Dreck bezeichnet, ale jemand, der niemals DA gewesen wäre - oder?

Drei Urlaube werden abgesagt, besonders weh tut dir der, auf den du dich in exakt einem Monat nach XXXXXXXXXXXXXX so gefreut hattest. Aber all das ist nicht das Schlimmste, das Schlimmste ist, dass du mit ALLEM alleine sitzt. Er ist gar nicht mehr da. Hast du vor Wochen noch gejammert, als er sich Bier aufmachte? Nun wärste froh, dann könntest du zumindest mal mit ihm reden. Kinder, Haus, du, all das ist ihm verständlicherweise sogar egal. Nun geht es ausschließlich darum, wie und wann du ihn zur Physio fährst, wie das am besten machbar ist, welche Hilfsmittel es braucht, wann das Rezept vom Arzt geholt werden muss und wann er selber zum Arzt muss. Wenn du telefonierst, was selten vorkommt, bekommst du Zettelchen zugesteckt, was du demnächst aus dem Keller mitbringen könntest. Kondensmilch, Buttermilch, Wasser...Und wenn du sagst, du möchtest mit deiner Tochter in die Stadt laufen, kommt: Macht man ruhig, Ihr könnt das ja zumindest.........


Verzeiht. Aber ich denke, bis zum Schluss hat ohnehin keiner gelesen. Ich bin sicher, dass viele von Euch ähnliche Geschichten haben. Nur, ich muss sie loswerden sonst platze ich bald.

Und es nimmt ja kein Ende. Er kann nicht laufen. Lange nicht. Und wenn, dann kommt die nächste OP- dann alles wieder von vorne. Bis dahin werde ich funktionieren. Hoffentlich.

Trotzalledem geht es mir wieder verhältnismäßig gut, habe meinen Konsum gedrittelt, mit dem Ziel noch weniger! Ob ich jemals zur Abstinenz komme, wage ich allerdings inzwischen zu bezweifeln.

Warum auch.

lg Suse

Baclofen derzeit wieder 37,5 mg, Alkoholeinheiten (ala Bridget Jones) bisher 2 Gläser. Zigaretten, ungezählt.

glG Suse
Zuletzt geändert von Suse am 8. September 2013, 00:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Argentina1 » 7. September 2013, 02:25

Hallo Suse,
Dein Text war echt sehr lang und ich glaube ich muss ihn morgen noch mal lesen [smile] Nur ganz kurz und vielleicht auch etwas brutal: Einerseits höre ich in deinem Frust heraus wie schlecht es deinem Mann geht, dann aber auch was du wegen ihm nicht haben kannst (Urlaub,etc.). Wer zwingst dich bei ihm zu bleiben? Ich meine bei deinem Mann. Wenn er dir so auf den Keks geht, warum trennst du nicht? Meinst du das nach einer Trennung dein Alk- Problem WEG wäre/ist? Glaubst du das dein Alk Problem NICHT wäre wenn dein Mann gesund wäre und ihr in Urlaub fahren könntet?

Sorry das ich etwas provokativ schreibe, aber ich höre immer nur das: wenn dies und das nicht wäre, dann würde ich auch nicht trinken...und ich bin der gegenteiligen Meinung! Man trinkt dennoch! Oder man würde dennoch trinken! Das ist dir vielleicht im Moment nur noch nicht bewusst.

Ich schreibe dir morgen mehr dazu.

Lg, Argentina

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DonQuixote
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon DonQuixote » 7. September 2013, 19:55

Guten Abend Desperatio / Suse

Dein Bericht hat mich sehr bewegt. Er war nicht zu lang, niemals, von mir aus hätte er noch drei Mal länger sein dürfen, so gerne habe ich ihn gelesen!

Desperatio/Suse hat geschrieben:Ich hatte Baclofen so gut wie abgesetzt, nicht weil ich meinte, ich brauch es nicht mehr, sondern, weil es meiner Meinung nach in solchem Zustand nichts bringt, weiter höher zu dosieren. […] Wirklich, glaubt mir, dann bringt es nichts.

Ja, Suse. Dazu gehört auch die „richtige innere Einstellung“, auch das persönliche Umfeld, eine reale Perspektive. Letztere glaubst Du, jetzt nicht mehr zu haben. Dann bringt es nichts, dann warte ab. Besinne Dich auf das, was Du erreicht hast, auf eine Stabilisierung Deines Alkoholkonsum auf deutlich tieferem Niveau. Das soll Deine Perspektive sein. Und natürlich vieles andere auch. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen!

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 7. September 2013, 23:46

@Argentina

ist schon recht, ich hätte mit meinem Nachnamen unterschreiben sollen, Selbstmitleid mein Name: Suse Selbstmitleid [cool]

Allerdings habe ich versucht klarzumachen, dass diese Geschichte der Grund war, weshalb ich in den Sumpf hineingeraten bin. Gerade wegen meiner Familiengeschichte habe ich bis zu meinem 24. Lebensjahr keinen Tropfen getrunken. Und die Partys danach waren eben Partys. Das regeläßige kam aber erst durch jenen Kummer. Wollte keinesfalls herausstellen, mein Mann hätte daran schuld!

Sorry das ich etwas provokativ schreibe, aber ich höre immer nur das: wenn dies und das nicht wäre, dann würde ich auch nicht trinken...und ich bin der gegenteiligen Meinung!


Ich weiß, das klingt blöd und nach einer fadenscheinigen Entschuldigung und wenn ich nicht die Veranlagung gehabt hätte, wäre es auch nicht passiert:
Aber ich weiß, warum ich Alkoholikerin geworden bin:


Ich wäre keine Alkoholikerin geworden ohne diese Entwicklungen, da bin ich sicher. Ich würde aber eine bleiben, egal, was ich jetzt tue.
Warum ich ihn nicht verlasse?

es tut mir so entsetzlich leid, dass der Mensch, den ich am meisten mag auf dieser Welt, so leiden muss und ich leide darunter, dass ich ihm nicht wirklich helfen kann


Ich lieb ihn eben. Und selbst, wenn das nicht so wäre - trittst du noch zu, wenn jemand am Boden liegt?

liebe Grüße, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 8. September 2013, 00:17

@ Don Q

Dein Bericht hat mich sehr bewegt. Er war nicht zu lang, niemals, von mir aus hätte er noch drei Mal länger sein dürfen, so gerne habe ich ihn gelesen!


wie lieb, danke. Werde richtig rot ;-)

Ich weiß, wie wichtig die innere Einstellung ist. Aber wenn von außen nur Sch...kommt, dann weiß ich grad nicht, wie ich sie finden soll. Da kann ich mir die Seele aus dem Leib rennen, trotzdem komme ich danach nach Hause und alles ist beim Alten. Ich bin nach dem Laufen nicht entspannt, so wie früher, sondern eher noch verspannter, weil ja noch eine Menge an Programm ansteht. Also kleckse ich irgendwelche Sachen auf Keilrahmen und hoffe, es wird ein Bild daraus ;-)
Oder schreibe Listen, mache Pläne, weil ich hoffe, es wird ein Leben daraus. Ich meine eines, was sich wirklich zu leben lohnt!
Aber mein Selbstmitleid kekst mich echt selber an, bedenke ich Menschen, die beispielsweise an Krebs leiden, gelitten haben und sich natürlich davor fürchten, dass dieser erneut ausbricht....
Aber auch das kann ja alles noch kommen, wenn nicht bei ihm, dann bei mir.
Es wäre ein Wunder, wenn nicht bei mir.

So sieht meine Gemütslage aus, Lunge und Leber, aber dennoch.....

Nicht weiterdenken, handeln. Nicht wahr? Schrieb sie und zündete sich eine weitere Zigarette an [nea]...

ganz liebe Grüße, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Argentina1 » 8. September 2013, 01:39

Desperatio hat geschrieben:

Ich wäre keine Alkoholikerin geworden ohne diese Entwicklungen, da bin ich sicher. Ich würde aber eine bleiben, egal, was ich jetzt tue.
Warum ich ihn nicht verlasse?

es tut mir so entsetzlich leid, dass der Mensch, den ich am meisten mag auf dieser Welt, so leiden muss und ich leide darunter, dass ich ihm nicht wirklich helfen kann


Ich lieb ihn eben. Und selbst, wenn das nicht so wäre - trittst du noch zu, wenn jemand am Boden liegt?

liebe Grüße, Suse


Suse, verrennst du dich da nicht ein bisschen mit deinen Aussagen? Und nein ich trete nicht zu wenn jemand am Boden liegt, aber ich würde zurücktreten wenn ich am Boden liege und mich jemand tritt und das tut in meinen Augen dein Mann. ER sollte dir auch irgendwann einmal eine Chance geben als immer nur zu jammern.

Lg, Argentina

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon WilloTse » 9. September 2013, 13:55

Liebe Suse,

ich hab' Dich gelesen, war aber nicht in der Lage, zu antworten.

Grundsätzlich: es gibt Ursachen, und es gibt Gründe.

An den Ursachen machst Du nichts mehr. Die kann man sich mal in Ruhe anschauen, aber die änderst Du nicht mehr.
Aber die Gründe lohnt es, zu hinterfragen.
Das würde ich aber an Deiner Stelle nicht jetzt machen, das sind jetzt zu viele Baustellen auf einmal. Das führt nur tiefer ins Chaos.
Schau', dass der Alkoholkonsum gerade jetzt nicht überhand nimmt, versuch', es in Grenzen zu halten. Und dann kläre diese Familienkisten. Der Kommentar Deiner Tochter zu Deiner Jobabsage lässt ja auf nur pubertär verschüttete Empathiefähigkeit hoffen.
Du wüsstest nicht, wie es in ihr aussieht, sagt sie?
Weiß sie, wie es in Dir aussieht?
Daran kann man zum beiderseitigen Gewinn arbeiten, vielleicht gerade jetzt, in Eurer jetzigen Situation.

Diese Familie Deines Mannes macht mich kopfschütteln, ehrlich. Er wollte im KKH seine Ruhe, jetzt sind die angepisst deswegen und unterstützen ihn und Dich nicht? Da gehört m.E. wirklich mal die Faust auf den Tisch (oder die roten Schuhe bis zum Anschlag in den...).

Aber ich weiß auch, dass das sehr viel leichter gesagt ist, als getan.
Trotzdem, dringender Rat und dringende Bitte: sorge Du auch für Dich!!

Und sei' nicht böse auf @Argentina: ich habe ihr auch mal in sehr harten Worten geraten, ihren "Latin Lover" zu verlassen, so schnell es geht. Hat sie nicht gemacht und hatte mit ihrer Entscheidung offenbar Recht. Es ist furchtbar schwer, zu lesen, wie jemand leidet, und nichts tun zu können. Und "ich an Deiner Stelle..." ist ein Satz, der leicht heraus ist.
Aber er bringt auch zum Nachdenken, finde ich. Das hat auch noch nie geschadet.

Falls Du ein bisschen Zeit zum Lesen übrig hast, möchte auch Dir gern ein Buch empfehlen, kurz, griffig, und mutmachender als vieles andere, das ich bisher gelesen habe (@Conny und ein paar anderen habe ich es schon "gewinnbringend" nahegelegt).

Auch, wenn dies nur das Internet ist: Du bist nicht allein.

LG
Willo

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 9. September 2013, 22:42

@all

vorab entschuldige ich mich, auch wenn man das sicher nicht muss, dass ich derzeit nur nehme, nichts gebe. Damit meine ich Kommentare auf andere Berichte, Willkommensgrüße für "Neue" etc. Mal vorausgesetzt irgendeiner meiner Kommentare hätte überhaupt je jemandem etwas gegeben [biggrin]

Ich lese sehr viel, weiß aber dann nicht, was ich darauf antworten soll...Tipps geben kann ich ohnehin grad nicht.
Nicht etwa, weil ich zu betrunken bin oder so.
Es geht einfach nicht.

Es ist als sei ich sogar gedanklich eingesperrt.

Wird wieder!

lG Suse
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