Neustart (?)!!!(?)!!!

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 16. Juli 2013, 01:45

@ Papfl,

ach so. Das war aus dem Artikel so nicht verständlich geworden...bzw. ich habe es nicht verstanden.
Dennoch, der Placebo Effekt ist faszinierend oder?

Da trinken die Nalmefen Nutzer mal gerade dieses etwas mehr als einhundert ml Wein weniger als diejenigen, die Zuckerpillen bekommen haben.

Großartig.

Ohne Placebokontrolle hätte das Ergebnis bestens ausgesehen: von 84 g reinem Alkohol auf 33 g. Durch den Vergleich mit Placebo relativiert sich das Ganze dann ziemlich, finde ich. Zeigt mal wieder, dass Alkoholismus eine irrsinnige Kopfsache ist!

Da es eine klinische Studie zur Zulassung gewesen sein wird (?), relativiert sich der Effekt noch mehr! Denn bei solchen Studien wissen ja die Teilnehmer, dass sie womöglich auch ein "Wirkstofffreies" Präparat erhalten könnten. Der Placebo Effekt greift noch mehr, wenn die Probanden an Studien teilnehmen, bei denen sie fest davon überzeugt sind, ein "richtiges" Arzneitmittel zu erhalten, weil es ihnen so gesagt wurde.

Würde mich interessieren, wie das Ergebnis einer placebokontrollierten Baclofen Studie aussehen würde - gibt es die? Wahrscheinlich schon, habe nur um diese Uhrzeit keine Lust mehr zu suchen;-)

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 16. Juli 2013, 02:07

@all,

bin jetzt bei 87,5 mg Baclofen am Tag.
Vormittags 12,5 mg, nachmittags 25 mg, abends 50. Keine negativen NW .

Gestern mal einen trinkfreien Abend, den ersten, besser wäre zu sagen: trinkfreie Nacht, da ich ja frühestens ab 23 Uhr auf meine Schlummerschlückchen komme.

Sonntag abend war es aber so, dass ich lange am PC gearbeitet habe. Hatte mir eine Krimisendung aufgenommen und wollte die mir als Abschluss des Tages ansehen.

Wie gedacht so versucht. Gegen halb ein Uhr nachts sehe ich also den schauspielernden Sohn von Willy Brandt wie er als Kommissar eine amtsinterne Psychologin veräppelt. Er tut nur so als habe er psychische Probleme.
Kriege mit, dass sein neuer Fall irgendetwas mit Transsexuellen zu tun hat. Plötzlich sitzt er wieder vor dieser Psycho Dame und ist echt fertig. Und dann: der Abspann.

Ich bin total "weg geschlafen", was vielleicht niemanden verwundern würde, sofern er nicht wüsste, dass wir in der Küche einen 110 cm hohen Holztisch stehen haben und ich auf einem gepolsterten Barhocker sitze.
Saß - und schlief. Tief und fest.

Um 2 Uhr bin ich dann also rasch ins Bett geschlichen.

Müde durch die Menge Bac, denke ich. Nur, dass das so plötzlich kam. Vorher keine Anzeichen von Müdigkeit und dann von einer Sekunde auf die andere weg. Sollte einem zu denken geben, was die Bac-Wirkungen auf das Gehirn ausmacht. Mach ich aber nicht. Im Gegenteil, ich fand dieses Erlebnis höchst faszinierend. Ich schlafe nie vor dem Fernseher ein, nicht mal, wenn ich auf dem Sofa liege - es sei denn, ich hatte schon was weiß ich wieviel intus.

Heute leider wieder keine Anzeichen von Müdigkeit. Was aber ja auch kein Wunder ist, wenn man bis 1 Uhr arbeitet und dann meint, hier noch ein wenig lesen und posten zu müssen [blus]

Bisher 2 Gläser, eines wird es noch, dann werde ich hoffentlich im Bett wegsacken.

bb (bis bald), Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Papfl » 16. Juli 2013, 11:20

Desperatio hat geschrieben:Ich bin total "weg geschlafen"

@ Suse

Ich auch fast...bei mir lag's aber am Krimi... [mocking] .

Spaß bei Seite: Freut mich für Dich, dass Du endlich mal wieder - wenn auch auf eine etwas unkonventionelle Weise - ein bisschen "gesunden" Schlaf gefunden hast.

Du hast recht: Die Placebo-Effekte sind schon verblüffend. Der Tatsache, dass diese so groß sind, ist es wohl auch geschuldet, dass bei diesen ganzen Studien bereits im Vorfeld so viel "getrickst" werden musste. Angefangen bei der Festlegung der Trinkmenge für hohen Konsum (>60 g bzw. >40 g) über die Auswahl der Vpn bis hin zum Umgang mit den "Ausscheidern". Da bedarf es schon einiger Fertigkeit im "Zahlen jonglieren", damit das Ergebnis nachher signifikant wird. In der Studie von Prof. Mann bezogen auf den TAC (total alcohol consumption) übrigens p=.0003 (!).

Meines Wissens gibt es noch zwei weitere Studien zu Selincro (Nalmefen). Nämlich die, die für die Zulassung gemacht wurden:

Studie 1 hat geschrieben:In Studie 1 war der Anteil der Patienten, die die Studie vorzeitig beendeten, in der Selincro-Gruppe
höher als in der Placebo-Gruppe (50 % versus 32 %). Die Anzahl der HDDs betrug 23 Tage/Monat bei
Studienbeginn in der Selincro-Gruppe (n=171) und 23 Tage/Monat bei Studienbeginn in der Placebo-
Gruppe (n=167). Für die Patienten, die weiter an der Studie teilnahmen und für die Daten bzgl. der
Wirksamkeit in Monat 6 vorlagen, betrug die Anzahl der HDDs 9 Tage/Monat in der Selincro-Gruppe
(n=85) und 14 Tage/Monat in der Placebo-Gruppe (n=114). Die TAC betrug 102 g/Tag bei
Studienbeginn in der Selincro-Gruppe (n=171) und 99 g/Tag bei Studienbeginn in der Placebo-Gruppe
(n=167). Für die Patienten, die weiter an der Studie teilnahmen und für die Daten bzgl. der
Wirksamkeit in Monat 6 vorlagen, betrug die TAC 40 g/Tag in der Selincro-Gruppe (n=85) und
57 g/Tag in der Placebo-Gruppe (n=114).

Hier wurde in der Selincro-Gruppe durchschnittlich 20 Gramm Alkohol pro Tag weniger getrunken.

Studie 2 hat geschrieben:In Studie 2 war der Anteil der Patienten, die die Studie vorzeitig beendeten, in der Selincro-Gruppe
höher als in der Placebo-Gruppe (30 % versus 28 %). Die Anzahl der HDDs betrug 23 Tage/Monat bei
Studienbeginn in der Selincro-Gruppe (n=148) und 22 Tage/Monat bei Studienbeginn in der Placebo-
Gruppe (n=155). Für die Patienten, die weiter an der Studie teilnahmen und für die Daten bzgl. der
Wirksamkeit in Monat 6 vorlagen, betrug die Anzahl der HDDs 10 Tage/Monat in der Selincro-
Gruppe (n=103) und 12 Tage/Monat in der Placebo-Gruppe (n=111). Die TAC betrug 113 g/Tag bei
Studienbeginn in der Selincro-Gruppe (n=148) und 108 g/Tag bei Studienbeginn in der Placebo-
Gruppe (n=155). Für die Patienten, die weiter an der Studie teilnahmen und für die Daten bzgl. der
Wirksamkeit in Monat 6 vorlagen, betrug die TAC 44 g/Tag in der Selincro-Gruppe (n=103) und
52 g/Tag in der Placebo-Gruppe (n=111).

Hier wurde in der Selincro-Gruppe durchschnittlich 13 Gramm Alkohol pro Tag weniger getrunken.

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Chinaski » 16. Juli 2013, 12:04

Hallo Suse,

Ich bin total "weg geschlafen"


Das würde ich mal dem Baclofen zuschreiben.
Du wirst beim weiter hochdosieren feststellen das es vorkommen kann das du auch Tagsüber obwohl du nicht müde bist ab und an einen Sekunden/Minuten Schlaf hast. Aber auch das vergeht und falls nicht ein wenig abdosieren.

Aber sonst läuft es doch bei dir ganz gut wenn ich daran denke wie du hier aufgeschlagen bist! [good]

Vielleicht solltest du versuchen den Alkohol den du noch zu Hause hast mal zu verbannen...Ich kann mir gut vorstellen das dein psychisches Craving nach ganz kurz gen Null tendiert.

Ansonsten weiter so auf deinem Weg...lieben Gruß Chinaski

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 21. Juli 2013, 04:06

Hallo @all,

mal wieder schlaflos in ... wollte ich mich kurz verabschieden.

Wir fahren Montag recht spontan für eine Woche nach Holland.

Leider geht es mir derzeit nicht SOO gut - die Euphorie ist weg und einer totalen Down Phase gewichen. Stehe völlig neben mir, erlebe alles wie durch eine Schleierwolke. Seit Tagen schon. Trotz "halbherziger" Nüchternheit kann ich mich auf meine Arbeit nicht konzentrieren, muss mich zu allem zwingen, selbst die Sonne holt mich nicht raus.

Es mag wohl falsch sein, aber ich habe Bac ersteinmal wieder leicht runterdosiert. Bei der "Placebo" ;-) Dosis von 30 mg ging es mir wahnsinig gut, bei 87,5 habe ich öfter an Alkohol gedacht als vorher...liegt sicher an der verebbenden Euphorie. Jedenfalls hat sich an meinem TW nichts geändert und noch weiter hochzudosieren schien mir sinnlos - habe das ja alles schon mal exerziert - und so lange ich zu schwach bin, diesem (shit: wirklich LEICHTEN TW) zu wiederstehen, sehe ich keinen Sinn, Bac bis zum Ultimo auszureizen.

Bin nach wie vor bei 2 Gläsern am Abend (1:1 verdünnt mit Wasser macht das gefühlte 4 Gläser [whistle] ) - letzte Woche war es einmal eine ganze Flasche. Was ging es mir schlecht am nächsten Tag!
Positiv gesehen: Vor wenigen Wochen noch wäre ich über "nur" eine Flasche froh gewesen.
Negativ gesehen: Ich schaffe den Absprung in mein Endziel - Abstinenz - nicht. Weiß auch nicht, ob ich das jemals hinbekomme.
Ich bin so enttäuscht darüber, weil ich so fest davon überzeugt war.
Und so enttäuscht, weil ich soviele enttäusche, die mir immer wieder schrieben, dass sie an mich glauben...

Und Angst habe ich, weil ich nicht weiß, WIE krank mein Körper schon ist. Körperlich geht es mir ja gut, aber die Leberwerte waren/sind bei mir nicht nur leicht erhöht - sondern extrem. Die spürt man ja nicht.

Habe Angst, Aszites zu haben - so wie ich aussehe. Weiß aber nicht mal, ob mich das -komplett- abhalten würde.

Übrigens: Ich antworte derzeit auf kaum welche Erfahrungsberichte oder sonstige Berichte, weil vor mir meist schon viele so vieles hilfreicheres geschrieben haben, als ich es derzeit könnte. Ich lese aber mit.

In diesem Sinne ALLEN alles Gute, bis bald, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon DonQuixote » 21. Juli 2013, 22:46

Hallo erst mal *seufz*

Desperatio hat geschrieben:Es mag wohl falsch sein, aber ich habe Bac ersteinmal wieder leicht runterdosiert. Bei der "Placebo" ;-) Dosis von 30 mg ging es mir wahnsinig gut, bei 87,5 habe ich öfter an Alkohol gedacht als vorher...liegt sicher an der verebbenden Euphorie. Jedenfalls hat sich an meinem TW nichts geändert und noch weiter hochzudosieren schien mir sinnlos - habe das ja alles schon mal exerziert - und so lange ich zu schwach bin, diesem (shit: wirklich LEICHTEN TW) zu wiederstehen, sehe ich keinen Sinn, Bac bis zum Ultimo auszureizen.

Sorry, aber wenn Du nicht an Baclofen glaubst, kannst Du’s auch lassen. Nur weil‘s jetzt nach 5 (!) Tagen bei knapp 90 mg nicht funktioniert, gleich die Flinte in’s Korn zu werfen und wieder auf Homöopathie umzuschalten ist doch doof oder? Und Nein, knapp 90 mg IST nicht „Bac bis zum Ultimo“ ausgereizt.

Wie heißt Dein Thread? Er heißt „Neustart!“. Dann mach’s halt!

Mein ja nur, DonQuixote

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 21. Juli 2013, 23:18

Lieber DQ, liebe Suse,

Sorry, aber wenn Du nicht an Baclofen glaubst, kannst Du’s auch lassen. Nur weil‘s jetzt nach 5 (!) Tagen bei knapp 90 mg nicht funktioniert, gleich die Flinte in’s Korn zu werfen und wieder auf Homöopathie umzuschalten ist doch doof oder? Und Nein, knapp 90 mg IST nicht „Bac bis zum Ultimo“ ausgereizt.


da spricht was für beide Positionen, und am Ende kann das jede/r nur im Versuch herausfinden, was funktioniert.

DQ, Du triffst es schon ganz richtig. Wenn man nicht daran glaubt, kann man es eh lassen. Und man schöpft die Ressourcen von Baclofen nicht aus, wenn man da an der Dosis rumschraubt, auf- und abdosiert nach "Stimmungslage". Zusammen mit Alkohol kommt da ein verquerer Mix bei raus, gerade die Wechselwirkungen sind da bremsend.

Ich lese bei Suse Ambivalenz, den Alkohol gern behalten zu möchten. Und Baclofen treibt Dir diese Variable nicht aus. Es schlägt Dir nicht das erste, nicht das 10. Glas aus der Hand.

Das ist die erste Frustration bei der Bac-Therapie- ich müsste nicht aber will noch immer. Gnadenloses Hochdosieren fürhrt dann oftmals zu extremer Indiffenrenz gegenüber dem Leben (Zombie-Status). Das kann es normalerweise auch nicht sein.

Inzwischen glaube ich, Bac hilft denen am besten, die bereits eine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol getroffen haben, aber den "Versuchungen" schlecht widerstehen können, besonders "Craving-Typen", also mit großem Alkoholverlangen und Kontrollverlusten. Für diejenigen, die sich "nur" ein Leben ohne Alkohol nicht gut vorstellen können, ist es eine Erleichterung. Schneller wieder raus aus der Spirale, weniger Entzug/ Kater, Zeitgewinn.

Wie bei mir aber auch, ist das vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss.
Da muss Innen was passieren, wo man froher ist nüchtern zu sein, als im Nivana seinen Träumen nachzuhängen.

Da wirkt das Zeug nicht so richtig.
Im Endeffekt glaube ich, dass man die Wirkungsweise nicht pauschalieren kann. Psychoregulation ist von sehr vielen Faktoren abhängig, der überwiegende Teil liegt auch im Dunkel. Es ist gut, sich da auf sein Gefühl zu verlassen. Ob ohne Baclofen, wenig, oder "highdosed".

Liebe Grüße
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon DonQuixote » 21. Juli 2013, 23:30

Ja, schon klar, Conny. Aber man muss dem Medikament auch eine Chance geben …

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon DonQuixote » 21. Juli 2013, 23:39

Nachtrag:

GoldenTulip hat geschrieben:[…]Bac hilft denen am besten, die bereits eine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol getroffen haben.

Einverstanden. Das heißt aber nicht, dass Baclofen denen, die noch keine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol getroffen haben, nicht hilft. Der Appetit kommt auch mal erst mit dem Essen …

DonQuixote

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 21. Juli 2013, 23:54

Das heißt aber nicht, dass Baclofen denen, die noch keine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol getroffen haben, nicht hilft. Der Appetit kommt auch mal erst mit dem Essen …


Da stimme ich Dir zu. Ohne die Erfahrung wie das Leben sich nüchtern anfühlt, ist man außer Stande, überhaupt so etwas wie eine Entscheidung zu treffen. Das liegt außerhalb der Vorstellungskraft.
Dafür ist Bac gut. Zu differenzieren, dass man nicht mehr müsste, aber immer noch will. Und dann zu schauen, was dieses Wollen ist.
Und dann mit Hilfe von Baclofen über die Psycho-Peaks hinweg zu kommen.
Danach ist noch ein Trinkwunsch da, aber der ist dann ein Teil des eigenen E(r)Lebens, nicht mehr des femdgesteuerten Müssens.
Eine großartige Vorstufe zur Freiheit, der Selbstwirksamkeit.

LG Conny
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 22. Juli 2013, 02:52

Hi,

ich nochmal kurz vor dem Trip ins Nachbarland.

Ihr habt beide Recht und ich schäme mich ja auch ein wenig, so ein "seufz" Fall zu sein. Denke nur, wenn ich HIER nicht schreiben kann, wie es gerade steht, wo dann?
Oder?

@DonQ - ich glaube an Baclofen, uneingeschränkt! Als ich mich vor über 4 Wochen für ein abstinentes Leben entschieden hatte, haben bei mir die ersten 10 mg schon Wunder gewirkt. "Placebo Effekt" oder nicht, egal, wenns hilft!
Und - auch wenn ich abends abtrünnig werde, so übertreibe ich es nicht (naja, die eine Flasche war schon übertrieben...) - und egal, welche Rechnungen es gibt, wann man nach soundsoviel Stunden nochsoundsoviel Alkohol im Blut hat - ich wache morgens (vielleicht vermeintlich) nüchtern auf, habe Lust auf alles und Freude am Tag. Schlechte Tage gibt es immer - im Leben einer Frau sogar monatlich [shok]

Heute war es auch wieder um soviel besser als gestern, als ich euch die Ohren voll gejammert habe.

Ich lebe wieder und bin von morgens bis abends spät (wie geschrieben meist erst ab 23 Uhr) komplett clean (wenn man das so sagen darf).
Nur, denke ich: die Tabletten nun immer und immer höher zu dosieren und dennoch zu wissen, so mache ich vielleicht weiter, das bringt es nicht. Was soll ich mir 200 mg reinpumpen, wenn ich dennoch abends der Idee nicht widerstehe, mir ein bis zwei bis drei Gläser einzuschenken?
Wenn ich den Tag mit einer wesentlich geringeren Dosis genausogut erfreulich leben kann?

Die vielfach beschriebene Gleichgültigkeit habe ich ja schon! Den Wunsch, (wie war das noch Conny?), den Wunsch nicht wünschen zu wollen, habe ich auch - dem wünschen wollen widerstehe ich aber nicht, gerade WEIL es gerade doch alles so gut läuft. Und nicht erst seit gestern.

Doch ich hatte 2010 schon so dermaßen hochdosiert - soweit ich mich erinnere war ich bei 150 mg bei damals gerade mal 50kg. Dennoch gesoffen wie ein Loch.
Meiner Meinung nach bringt Bac gaaanz viel: Wenn man wirklich aufhören will, schafft man es damit. Wenn man "moderater" trinken will, schafft man es damit.
Aber dann auch in niedrigerer Dosierung.

Troppsdem, wie schon 10000000 mal erwähnt muss ich aufhören, wegen der Schäden, die ich mir schon zugefügt habe. Das widerrum setzt mich so unter Stress, dass ich mich umso mehr wehre.
Unverständlich, ich weiß.

@Conny Ambivalenz ist mein zweiter Name - in jeder Beziehung.

Morgen fahren wir nach Groningen für eine Woche, ich freue mich sehr, werde berichten,
habt ihr eine Woche Ruhe vom Seufzen

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon restless » 22. Juli 2013, 11:56

..... das wird Dir mit Sicherheit sehr guttun. Ich wünsche Dir eine entspannende und erholsame Reise und viele schöne Momente!

Corry

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon restless » 24. Juli 2013, 12:14

Hi! [hi_bye]

Vielleicht haben wir uns gestern getroffen.... ich war in Klazienaveen!

Hoffe, es geht Dir besser.

LG
Corry

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 6. August 2013, 01:33

@restless,

danke für deine lieben Wünsche. Getroffen haben wir uns sicher nicht, wir waren tatsächlich "nur" in Groningen.

@all

leider geht es mir nicht so gut. Groningen war noch "gr"oßartig, "gr"andios, mehr aktive Adjektive mit GR am Anfang fallen mir grade nicht ein [blus]
Wir überlegen, dort hinzuziehen. Zu leben.

Natürlich schwebt das Damoklesschwert der Hüftop`s meines Mannes über uns, aber wir haben es irgendwie geschafft, das wegzudrängen. OHNE Abschuss-Alkoholgelage.

Da sind aber noch soviele andere Geschichten zu bewältigen und ich weiß nicht wie! Meine Eltern, die nur noch blöd sind, ich habe sie ja irgendwie lieb, aber nur noch, ja: BLÖD. Seit dem 2. Januar kümmere ich mich und mache und tue und sie spielen mich gegeneinander aus. Sie benutzen mich für ihre Probleme - und ich lasse das zu, frage mich aber, darf man das?
Meine Mutter ist ein Messie. Keine Frage. Also bat mich mein Vater damals, als sie im Krankenhaus lag, ihm zu helfen, ein paar Sachen mit an die Straße zu stellen. Uralte Kinderwagen etc... Echt schlimm.

Gemacht getan, braucht keiner mehr. Und dann schiebt er mir heute den schwarzen Peter zu und sagt zu Mama "deine Kleidung hat sie (also ich) ja nicht angerührt!" So, als hätte ich das alles angeleiert....ich finde keine Worte...

Fazit war noch, dass die "Suse" ja so ein großes Auto hat und noch einen Schrank von Poco holen könnte - weil Mama für ihren Messiescheiß mehr Schrankplatz braucht - und dass mein Vater dann VON mir erwartet, dass ich etwas dazu sage...

wie bitter ist das denn.

Natürlich weiß ich, dass das alles in dieses Forum nicht umbedingt gehört, aber ich habe das Gefühl, gerade wahnsinnig zu werden.
Meine Mutter, die überhaupt nicht mehr lieb ist, sondern nur noch garstig,
mein Vater, der nur an sich denkt, und sein Missfallen über meinen ironisch/sarkastisch/liebevollen Umgang mit meinen Kindern laut mit einem "Ohgott ohhgott" artikuliert, aber keine Hemmungen hat, mich und XXX ständig zu behelligen, mich mit dem Auto, meinen Mann weil er technisch so gut wie alles kann.

Boah, was hat mich das heute aufgeregt! Ich verstehe schon, wenn Eltern irgendwann keinen Bock mehr haben, sich mit ihren "Kindern" auseinanderzusetzen. Irgendwann ist gut gewesen.
Klar.
Aber: Ich habe einen Bruder. Der ist zwei Jahre älter als ich, studiert immer noch und meine Eltern unterstützen ihn nach wie vor finanziell. Nicht, weil sie es so klasse finden. Sondern, weil sie Angst vor ihm haben,

Weil er cholerisch ist, ausrastet, verletzt. Vielleicht sollte ich das auch tun, denn ich mache alles gerne, aber nicht, wenn sie mich dermaßen missachten.

Erwarte keine Antworten, musste das aber dringend loswerden!!!

Danke fürs Lesen, liebe Grüße, Suse
Zuletzt geändert von Suse am 9. November 2013, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 6. August 2013, 06:36

Guten Morgen Suse,

Natürlich weiß ich, dass das alles in dieses Forum nicht umbedingt gehört, aber ich habe das Gefühl, gerade wahnsinnig zu werden.


Es gehört genau so etwas in dieses Forum. Wenn die Gründe, wieso einem was über den Kopf wächst, nicht hierher gehörten, wohin dann? Ist klar auch ein Therapie-Thema, weil man hier nur benennen kann, aber letztlich nicht allein daran arbeiten kann.
Was hierher gehört und was nicht, definiert hier aber immer noch jede/r für sich selbst. Es gibt kein "Off-topic".

Man muss auf verstärkt auf sich achtgeben, weil kein geschützter Rahmen da ist und alles öffentlich ist. Das ist alles.

Ich kann herauslesen, dass Du Alkohol als Alternative nutzt, Grenzen, die Du nach außen hin nicht setzen kannst, nach innen zu verlegen, um nicht alle Zumutungen ungefiltert an Dich heran zu lassen. Dieser Tango zwischen liebevollem Verständnis und "Sach mal habt ihr sie noch alle" ist zermürbend.
Das aufzuarbeiten braucht eine Therapierahmen- und einen richtig guten, passenden und zugewandten Therapeuten. Nicht weil man allein zu unfähig ist, sondern weil ohne Übertragungsmöglichkeit der Prozess stagniert. Man kann nicht gleichzeitig agieren, beobachten und auswerten/ lernen.

Ich kenne 70-jährige, die mit ihrem Verhältnis zur Schwester, zur Mutter hadern, ich habe akzeptiert, dass man egal in welchem Alter von Klärungen profitieren darf, ohne sich doof und unerwachsen vorzukommen. Da stagnieren Anteile ewig in einem, wenn man das nicht gelöst bekommt.

Äh, ja, ich will sagen, scheu Dich nicht, eine Gesprächstherapie in Angriff zu nehmen, um Dich zu entlasten.

Grenzen setzen zu lernen ist das A und O, um vom Alkohol wegzukommen, weil er da prima als Ersatzhandlung funktioniert.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass Dir wohl dabei wäre, wenn Deine Eltern Dich in Ruhe lassenwürden, weil sie Angst vor Dir haben. Das ist eine ebenso merkwürdige "Lösung", nicht wahr. Also suboptimal.

Gönne Dir ein Recht darauf Grenzen ziehen zu dürfen und zu lernen, wie man sie zieht. So lieb sie einen gehabt haben mögen, perfekt waren und sind die wenigsten Eltern.

Lieben Gruß
Conny
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In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon restless » 7. August 2013, 12:22

Erwarte keine Antworten, musste das aber dringend loswerden!!!



Ich finde genau wie Conny, dass es wichtig ist, das rauszulassen - wenn nicht hier, wo denn dann? Nein, eine Antwort als Lösung gibt es sicher nicht in diesem Rahmen hier, aber ich kann Dich gut verstehen und kann Dir nur empfehlen, Dir Hilfe zu holen! Alles Analysieren, Ursachenforschen, drüber Nachgrübeln und vor allem sich Betrinken hilft nicht, wenn man allein davor steht. Wir sind zu eingefahren in unseren Denkmustern und geprägt von unseren Lebenserfahrungen, das ist nicht zu bewältigen. Und ich denke, dafür ist bei Dir, wie bei mir auch, ein Fachmann gefordert.

GRENZEN setzen lernen, auf sich selber aufpassen können, das wünsche ich Dir! Und ganz, ganz viel Kraft.

Corry

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 8. August 2013, 23:16

Liebe Conny, liebe Corry,

natürlich habt Ihr Recht. Nur: "Professionelle" Hilfe hatte ich schon des öfteren gesucht - und nicht gefunden. Da kamen dann Sprüche, die einfach nicht weiterhelfen:

("Natürlich sind sie traumatisiert"

----Ich fühlte mich übrigens nie traumatisiert, vielleicht bin ich es ja? -----

"wenn ihr Vater und Ihre Mutter getrunken haben" -

"Natürlich ist es ein Trauma, sich mit dem Bruder zu entzweien", Klopf, Klopf, Reden, bäh.)

Lösungen gibt es keine.
Natürlich auch nicht im Alkohol.
Nachdem ich am Montag gemeinsam mit meinem Vater einen Schrank gekauft und transportiert habe, damit Mama ihren Messie Scheiß unterbringen kann, habe ich gesagt: Jetzt ist Schluss. Dann fing mein Vater an, wieder mal von sich zu reden, und ich sagte: JETZT geht es um mich.

Nun habe ich wieder ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, dass sich meine Mutter durch die Unzahl an Medikamenten, die sie meiner Meinung nach ohne Grund schluckt, so verändert hat.
Herrjeh, wenn ich mich mit etwas auskenne, dann sind es Medikamente.
Im Krankenhaus konnte ich da noch einschreiten, als sie (unglaublich!!) 3 verschiedene Arzneien gegen Bluthochdruck bekam, obwohl sie IMMER niedrigen Blutdruck hatte und hat. Die Ärzte waren völlig verwirrt, als ich das anmerkte, und haben diese Medikationen abgesetzt.....das muss man sich mal vorstellen!

Zu alledem bekommt sie hochdosierte Valoron einheiten, plus Novalminsulfon, Schlaftabletten, L Dopa, plus Antidepressiva, da kann man doch nur wirr von werden. Erst recht in dem Alter.

Was mache ich jetzt. Soll ich meine Mama für die letzten Jahre nicht mehr mögen oder versuchen, ihr das zu erklären. Sie ist so typisch für diese Generation, "Was der Arzt sagt, wird wohl richtig sein!"

Dazu kommt natürlich noch heute die endgültige Diagnose für meinen Mann: Hüft Operationen, beiderseits.
Die letzten 3 Scheißjahre habe ich selber verursacht, das werde ich mir nie verzeihen.
Habe immer gedacht, nach so einem Schicksalsschlag (Unfall-Lähmungen) müsse es leichter werden.

Wirds aber nicht -in jeder Beziehung.

Wann hört das auf?

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon restless » 9. August 2013, 09:07

Wann hört das auf?


Wenn Du anfängst, es anzunehmen! Oder sollte ich sagen - es "hinzunehmen"?!

Liebe Suse, verzeih mir diesen lapidar anmutenden Kommentar, aber er ist durchaus ernst gemeint. Du KANNST diese Dinge nicht ändern, wirklich nicht, aber Du hast m.E. einen Riesenschritt getan, als Du gesagt hast, jetzt ist Schluß, jetzt geht es um mich. Das ist großartig! Du hast einen Anfang gemacht - mach weiter!

Viel Energie dafür wünscht Dir
Corry

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 9. August 2013, 10:59

...

@Corry.
Ich rede ja nur, kann das aber nicht wirklich: annehmen oder hinnehmen.
@all
Zwischen dem, was ich mache oder denke liegen Millionen Welten. Es ist doch so, dass ich meinen Eltern helfen MUSS. Meine Mutter bemerkt gar nix mehr und ich hoffe fast, dass das an den Medikamenten liegt. (Weil sonst wäre sie ja Sch...)
Da muss ich doch was tun?
Und mein Vater leidet darunter, natürlich noch mehr als ich, aber würde ich mir das später nicht vorwerfen, nicht zumindest versucht zu haben, etwas zu tun?

Ich weiß inzwischen, wo mein Riesenproblem liegt. Alle - in meinem direkten Umfeld [unknown] sind komplett bei sich, nur ich bin bei ihnen.
Mehr als mir gut tut.

Stellt euch mal vor: Meine Tochter hat sich von ihrem Freund getrennt. Und wer leidet?
ICH!
Bin ich bescheuert, geistesgestört? Die beiden waren mal gerade 2 Monate zusammen, aber ich fand den Jungen so toll, und nun stelle ich mir die ganze Zeit vor, wie er sich wohl fühlen könnte. Herrjeh, vielleicht denkt er nicht einmal mehr darüber nach, andererseits war er so dermaßen verknallt in unsere stoische Tochter.
Vielleicht fanden wir ihn zu toll als ersten Freund, vielleicht wurde er deshalb uninteressant für sie? DAS schwirrt alles in meinem Kopf herum, unfassbar, oder? Plus Eltern, plus Bruder, plus Hüft OP`s, minus geplanten Portugal Urlaub, plus plus plus...

Bekloppt, weiß ich, aber das zum Thema: Hinnehmen.

Troppsdem Fazit seit dem 22.6.

Es geht mir besser,
minus 5 Kilogramm,
Ernährung gesünder (überhaupt Ernährung [whistle]
Baclofen 50 mg
Alkohol meist ein bis zwei Gläser (a 150 ml)
manchmal leider etwas mehr - schockiert mich aber nicht - Ziel nicht erreicht
beruflich der nackte Wahnsinn, komme derzeit kaum gegen die Aufträge an, warum auch immer. Tut mir aber nicht gut. Muss heute Abend zum Auftakt einer Vortragsreihe, morgen den Text liefern plus Fotos. Ich meine, schreiben okay, aber FOTOS?

Habe gerade nachgesehen, die meisten Punkte meiner Wunschliste von der ersten Seite sind schon eingetreten.

OBWOHL ich mein Endziel immer noch nicht erreicht habe, bemerken es auch alle, zumindest diejenigen, die sich für mich interessieren [smile]

viele Grüße, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 15. August 2013, 11:22

Hi @all,

gestern morgen bin ich umgekippt. Einfach so. Nicht wegen zuviel Alkohol (!) und nicht wegen zuviel Bac (bin grad wieder runter auf 25 mg), ich weiß nur noch, dass mir schwindelig wurde und dann kloppte mir plötzlich mein Mann auf die Wangen und sah total panisch aus. Ich war im Bruchteil einer Sekunde umgefallen, mit dem Kopf gegen den Küchenschrank.

Das Schlimme: Ich war enttäuscht, als mich mein Mann "weckte".
Da, wo ich für die wenigen Sekunden war, fühlte ich mich gut. Als ich "zurück" war, sah ich meinen ängstlichen Mann, meine erschrockenen Kinder...

Am Abend vorher hatte ich mit meiner Freundin telefoniert. Ihr Vater hatte Darmkrebs, ist operiert worden, es sah eigentlich alles ganz gut aus, dann zwei Sitzungen Chemotherapie, und er kippt auf der Toilette des Onkologen um. Sekundentod, heißt es. Heute ist die Beerdigung.

Kann das sein, dass ich das so indoktriiniert habe, dass ich selber umfalle?

Plus alle anderen persönlichen Probleme? Wird es irgendwann alles zuviel für das Gehirn?

Zumal ich ab nächster Woche wieder mal alleine bin mit allem. Die erste Hüft OP meines Mannes ist am 22., am 24. Geburtstag meiner Tochter, meinen Eltern gehts nach wie vor beschissen, sein Teil der Familie macht Stress, weil wir zu einer Familienveranstaltung in Celle mal "nein" gesagt haben,
geht das nur mir so, dass ich das Leben derzeit als Hölle empfinde?

Ansonsten gehts.
Alkohol nicht wie geplant auf Null, aber wesentlich weniger
Bac, wie geschrieben, derzeit auf 25 mg, weil ich WEiß, dass es so keinen Sinn macht, das anders zu dosieren.

Immerhin hatte ich sechs Richtig gute Wochen!

Suse
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