Hallo, ich bin Stefan

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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stefan.s
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Hallo, ich bin Stefan

Beitragvon stefan.s » 29. März 2017, 11:02

Nachdem ich schon vor ca. 2 Jahren auf das Thema Baclofen gestossen bin, will - nein - MUSS ich mich jetzt nochmal damit beschäftigen.

Meine Säuferkariere fand schon 2010 Ihren Höhepunkt in einem ausgewacchsenen Delirium Tremens und einem Klinikaufenthalt. Spätestens seit dem kämpfe ich beständig gegen meine Alkoholsucht, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Zwar kriege ich immerwieder auch ein-zwei nüchterne Wochen hin, meistens allerdings trinke ich abends dann aber doch. Seit einem Jahr ca. kriege ich wenigstens wieder einen Job halbwegs hin ... naja um genau zu sein: Seit dem habe ich immer gute Arbeit gehabt und letztlich wegen Fehlzeiten nach Rückfällen 5 mal den Arbeitgeber gewechselt.

Ich habe in den letzten Jahren nicht den Weg in eine Therapie gefunden, stationär kann ich mir persönlich einfach garnicht vorstellen und im Moment auch garnicht leisten. Ich bin jetzt seit einem Jahr an meinem Wohnort und finde auch immerwieder Arbeit. Ich hoffe mich mit Baclofen soweit stabilisieren zu können, das ich eine ambulante Therapie organisiert kriege und einfach auch wieder normal arbeiten kann.

Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben, und suhe einen Allgemeinarzt in meiner Umgebung der Baclofen verschreibt!

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DonQuixote
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Re: Hallo, ich bin Stefan

Beitragvon DonQuixote » 29. März 2017, 20:52

Hallo Stefan

Schön, dass Du zu uns gefunden hast, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust.

Das mit den Fehlzeiten und den häufigen Wechseln des Arbeitgebers in Folge von Alkoholrückfällen klingt nicht so gut, da solltest Du schon etwas unternehmen. Sofern Du beim Absetzen des Alkohols keine gravierenden Entzugserscheinungen (Alkoholentzugssyndrom) hast und somit keine qualifizierte stationäre Entgiftung in einem Spital benötigst, kannst Du direkt mit einer ambulanten medikamentösen Baclofen-Therapie beginnen. Die kann auch von einer ebenfalls ambulanten psychotherapeutischen Behandlung begleitet werden, falls Du das wünschst und für notwendig erachtest. In vielen Fällen ist das jedenfalls zu empfehlen. Wichtig ist erst mal, dass Du mit Baclofen eingestellt wirst um Dich damit bestmöglich vom Craving („Trinkverlangen“) zu befreien.

Wichtig ist es, während der Aufdosierungsphase immer aufmerksam in sich reinzuhören: Habe ich Nebenwirkungen? Welche Nebenwirkungen sind das? Sind sie akzeptabel? Wie stark ist das Craving? Kann bzw. sollte ich im Moment in kleinen Schritten weiter erhöhen, oder ist es sinnvoller, erstmal bei der jetzigen Dosierung zu bleiben, bis die Nebenwirkungen abgeklungen sind? In der Regel tun sie das nämlich binnen weniger Tage. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Nachstehend gebe ich Dir noch unsere wichtigsten Links mit auf den Weg. Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe mir bitte eine PN (Private Nachricht)

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Eine E-Mail mit Arztvorschlag für Deine Region habe ich soeben abgeschickt, und zwar an die Mail-Adresse, mit der Du Dich hier im Forum registriert hattest. Ich wünsche Dir nun viel Erfolg bei Deiner hoffentlich bald beginnenden Therapie.

DonQuixote


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