Neustart (?)!!!(?)!!!

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 10. Juli 2013, 08:37

Hallo Suse,

menno, das klingt alles schon so etabliert, das ging ganz schön fix bei Dir, finde ich.
Die zwei Punkte: Schlafen und Trinkwunsch.

Das mit dem Einschlafen sollte sich lösen lassen.
Kein schweres Essen, keinen Sport und keine Aufregung abends. Zur Wunschzeit ins Bett gehen und lesen oder Hörbuch hören (kein TV, das kurbelt das Denken wieder an und stresst das Nervensystem).
Und dann, ob Du nun schläfst oder nicht, liegen bleiben. Keinen Schlaf erzwingen wollen, sondern nur entspannen.
Und morgens zur üblichen Zeit aufstehen. Wenn Du das zwei drei Tage machst, ohne Dich Mittags nochmal hinzulegen, wirst Du danach abends müde sein.
Vergiss nicht, dass Schlafstörungen ein Entzugssymptom sind, das noch bis zu 2- 4 Wochen auftreten kann. Da musst Du dann mal durch. Das "Einschlafbier" verschiebt das Problem da nur.

Ach ja, ich wünsche mir, besser NEIN sagen zu können. In jeder Beziehung. In dieser Richtung ist noch irgendein Denkfehler in meinem Kopf. Fühle ich mich ZU befreit, ZU "sicher"? Ich hätte die Macht, gegen den echt leichten Trinkwunsch nachst anzukämpfen, warum TUE ich es dann nicht?


Das mit dem NEIN-Sagen hat schon so seine Tücken. Zu wünschen, nicht mehr zu Trinken wünschen. Das klingt schon kompliziert, und das ist es auch.
Leichter ist es m.E., wenn Du schaust, was Du stattdessen willst. Wofür würde es sich überhaupt lohnen, darauf zu verzichten?

Hier ist die Krux, dass Du es nicht wissen kannst, weil Du den Zustand und eine Befindlichkeit nach, sagen wir, drei Tagen ohne Alkohol, gar nicht kennst.
Mach doch einen Kurzzeittest: Trink drei Tage gar nichts, und nimm wahr, wie es Dir geht.
Danach kannst Du wieder zu den "Feierabendweinchen" zurückkehren. Wieder eine Woche mit Alkohol, dann mal wieder drei Tage ohne. Dann ggf. die Trinktaganzahl verringern.
Danach hättest Du eine bessere Datenbasis, warum es evt. doch wünschenswert ist, öfter mal den "Kelch" an Dir vorüberziehen zu lassen.
So hab ich es gemacht, und das hat mir einen Begriff gegeben, wie schön der Zustand der Klarheit ist. Und dann ist irgendwann der Wunsch stärker, am nächsten Tag so quicklebendig aufzuwachen und Energie zu haben, als dieses eine dusselige Glas zu trinken.
Das kann man nicht denken, das muss man tun.

Good luck und liebe Grüße,
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 10. Juli 2013, 09:18

Nachtrag zum Thema Schlaf und Ausgeglichenheit allgemein:

Beides hängt eng mit den Hormonen Serotonin und Malatonin zusammen. Lebensmittel, die Tryptophan enthalten, fördern die Bildung dieser Hormone. Hier eine Liste, wo reichlich davon enthalten ist:

http://www.neuform-international.de/pdf/GuteLauneEssen_Tabelle.pdf

Übrigens ist auch der Verzicht auf Koffein sehr förderlich, weil durch den Konsum Cortisol, ein Stresshormon, ausgeschüttet wird. Man hat ca 3-5 Tage Entzugserscheinungen je nach vorheriger Trinkmenge (Kopfweh, Übelkeit, Konzentrationsprobleme, Muskelschmerzen, stärkere Müdigkeit (das wär ja gut für Dich, hm?!)
Seit ich Kaffee und Tee und Cola etc. durch Roibuschtee und Carokaffe sowie Lupinenkaffee ausgetauscht habe, ist auch das Craving zurückgegangen!

s. hierzu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Coffein#Entzugserscheinungen
http://stevepavlina.de/wie-man-kaffee-aufgibt

und noch ein Beweisfoto, wird natürlich alles am Mietzchen vorher ausprobiert [biggrin]

Bild
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Papfl » 10. Juli 2013, 10:50

Hallo Suse!

Das klingt jetzt absolut profan, hat sich aber bei mir (und bei einigen anderen auch) in der Anfangsphase von Baclofen bewährt: Kneipp Baldrian 500 Kapseln.

Ich hab's damals einfach ausprobiert, weil ich partout nicht einschlafen konnte, obwohl ich normalerweise auf so Naturpräparate nicht (mehr) anspreche. Die Baldrian-Kapseln hatte ich noch rumliegen. Irgendwann mal gekauft, nichts gebracht, in der Schublade verstaut.

Komischerweise funktionierten die Dinger in Kombination mit Baclofen plötzlich ganz fantastisch. Wie gesagt, nicht nur bei mir. Frag' mich nicht warum, aber ich konnte plötzlich wieder pennen. Laut Packungsbeilage kann man davon 3 x 4 Stück (also zwölf insgesamt) über den Tag verteilt nehmen. Ich habe eine Stunde, bevor ich ins Bett bin, fünf geschluckt. Und den Blister auf den Nachttisch gelegt. Wenn ich nachts wach wurde (1-2 x), kurz nochmal zwei Kapseln nachgeworfen. Das habe ich ungefähr ein Vierteljahr so gehandhabt. Inzwischen hat sich mein Schlaf längst wieder normalisiert.

Kannst ja mal ausprobieren. Die Kapseln gibt's auch in Drogeriemärkten (dm, Rossmann). Du musst nicht extra in die Apotheke dafür. Kosten glaube ich so um die 4-5 Euro (90 Stück).

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Chinaski » 10. Juli 2013, 12:09

Hallo Suse,

das mit dem Einschlafen/Durchschlafen generell Schlafen kenne ich auch von der Zeit wo ich noch getrunken habe.
Das ist so Quälend und eine Nacht kann so endlos lang sein.
Man schaut ständig auf die Uhr und die Zeit vergeht nicht obwohl man das Gefühl hat schon seit Stunden im Bett zu liegen.
Dazu die Hämmernden Gedanken...Ich muss jetzt Schlafen!

Was mir in der LZT sehr gut geholfen hat war Schlafentzug

Durch den wieder richtig starken Alkoholkonsum nach der LZT war es natürlich auch bei mir wieder mit dem Schlaf dahin.

Du kannst dich ja mal etwas genauer Informieren und es ausprobieren.

Ansonsten bleib bei dem/deinem Dosierungsplan und Dosiere weiter auf auch wenn du "jetzt" das Gefühl hast es wäre eigentlich schon so ganz ok.
Es wird dir noch leichter fallen einfach "Nein" zu sagen und die Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol wird immer größer.


lieben Gruß...Chinaski

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 10. Juli 2013, 12:39

Nachtrag -

Hi Chinasky, da haben wir wohl gleichzeitig am PC gesessen.

Über Schlafentzug habe ich mal was geschrieben, im Prinzip mache ich ja nix anderes - unfreiwillig. Um 4 Uhr ins Bett, um 9 Uhr aufstehen...

Ich dosiere weiter auf, habe mir überlegt, erst heute mittag 12,5 mg zu nehmen, heute nachmittag nochmal und heute Abend die volle Dröhnung von 50 mg - dann müsste ich um "meine Zeit" zwischen 22 und 0 Uhr so richtig müde werden...vielleicht plus die erwähnten Baldrian Pillchen.

Mal sehen, ob es klappt. LG Suse [hi_bye]
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 12. Juli 2013, 00:09

...

hat nicht geklappt.

Bin seit gestern bei 75 mg, abends hatte ich wie geplant die 50 mg genommen plus 2 Baldrian Hopfen Pillen (je 1100mg Baldrian) - NICHTS! Bin zwar um 0.30 ins Bett gegangen, um 1.30 aber wieder aufgestanden. Das Liegenbleiben (@Conny :wink: ) geht bei mir gar nicht, dann werde ich wahnsinnig. (soll man angeblich auch nicht...weiß nicht, bei mir klappt das jedenfalls nicht). Dann gehts bei mir eben besser, aufzustehen, mein Buch zu schnappen und in der Küche noch so zu tun, als wäre es noch nicht mitten in der Nacht...eine Milch trinken, noch mindestens eine Zigarette rauchen (auch wenn das natürlich auch nicht gut sein soll für den Schlaf - aber was macht man nicht alles, obwohl man weiß, dass es nicht "gut" ist?)

Egal, das wird schon.

Was mich stutzig macht, ist, dass ich 75 mg nehme und keinerlei NW habe, damals hatte ich meist Mundtrockenheit, klingt so harmlos, ist aber total ekelhaft. Mal war mir übel und müde war ich total, selbst bei der Minimum Dosis von 15 mg.

Andere, von denen ich hier lese, dosieren bei 75 mg spätestens runter wegen der NW...und bei mir? Nichts. Wie gestört ist denn mein Körper? Leicht beruhigt hat mich shadocks Bericht, dass selbst bei 200/300 mg kaum NW zu spüren waren...

Jedenfalls ging es mir heute (mal wieder [smile] ) blendend. Habe den ganzen Tag aufgeräumt, geputzt und gewienert mit Begeisterung (und ich HASSE putzen normalerweise!).
Am späten Nachmittag kam meine Freundin. Einmal die Woche treffen wir uns, was stets mit Wein ab 18 Uhr verbunden ist. In meinen Trockenphasen war das auch nie ein Problem, dass wir beide bei Kaffee (für mich Tee) blieben. Sie hat dafür vollstes Verständnis, zumal sie dem Alkohol ebenfalls recht zugetan ist und für sich auch erkannt hat, dass es krankhaft ist - vielleicht nicht soo wie bei mir, aber immerhin...

Darüber habe ich heute nachgedacht, keinen Alkohol auszuschenken. Aber, (es ist die Freundin mit dem todkranken Vater) ich wollte ihr das auch nicht vorenthalten. Jedenfalls war es bis vor kurzem so, dass wir bis halb neun oftmals schon je eine Flasche intus hatten. In meinen härteren Zeiten hatte ich sogar vorher schon getrunken und bin mit dem Bus zu ihr gefahren...Heute habe ich uns zunächst Milchkaffee gemacht und dann ein Glas Wein eingeschenkt. Als sie bei ihrem dritten Glas war, hatte ich meins noch nichteinmal angerührt. Und nicht, weil ich mir das vorgenommen habe, sondern weil ich so gut drauf war und so am Quatschen, dass ich es ganz vergessen hatte.
Gegen acht Uhr hatte sie "ihre" Flasche fast leer - und ich mein eines Glas! Auch wenn ich immer noch nicht abstinent bin, sehe ich das als sehr großen Erfolg. Es interessierte mich einfach nicht. Natürlich hätte ich auch einfach bei Wasser bleiben können. Aber ich weiß, wie blöd sich der andere dann fühlt, auch wenn das natürlich die falsche Sichtweise ist. Ich muss ja nicht wegen anderer trinken. Und sie erwartet das auch nicht. Aber da ich ahnte, dass ich heute gegen 23 Uhr sowieso wieder etwas trinken würde, dachte ich...naja, da dachte ich, ihr das blöde Gefühl nicht geben zu wollen. Und auch so schämte sie sich schon sichtlich, so viel schneller zu trinken als ich. Aber das habe ich wohlweislich "übersehen" [whistle]

Es ging gut: Ich bin jetzt, 6 Stunden später(!) beim 2. Glas.
Immer noch nicht optimal, immer noch nicht mein End-Ziel, aber ein nahezu undenkbarer Fortschritt im Vergleich -
nochmals: heute vor drei Wochen war ich um diese Uhrzeit strumpelhacke mit etwa 3 Flaschen intus.

Gewichtsmäßig hat sich seit den ersten 2 Kilo nichts getan - wer von mir schon gelesen hat, weiß wie mich das bekümmert. Natürlich auch krank, denn mit 60 Kilo bei 1,73 bin ich eher untergewichtig...aber genauso wie die Alkoholsucht gehen auch Essstörungen nie ganz weg. Und ich esse ja, bzw. versuche, mich wieder daran zu gewöhnen. Und außerdem ist das bei mir so blöd verteilt, alles am Bauch ("Weinbauch" [biggrin] ) Wenn man jahrzehntelang bei 55/56 kg lag, dann erscheinen 60 kg eben viel...Trotzdem fühle ich mich recht wohl, alle Hosen passen auch wieder. Als ich noch so extrem getrunken habe, konnte ich keine enge Kleidung ertragen, nun ist es schön, diese Sachen wieder auszugraben und zu tragen. Als hätte man ganz viel Neues ;-)

Nun, schon wieder soviel geschrieben, wird mir fast peinlich. Aber muss ja keiner lesen [nea]

Ich nehme jetzt mal eine Melatonin Pille aus meinem Apotheken Keller, vielleicht hilft das besser.

liebe Grüße an alle und eine gute Nacht, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Amygdala5 » 12. Juli 2013, 17:44

Hallo Suse,

das liest sich doch alles prima, Glückwunsch!

Was Dein Schlafproblem angeht, zwei Tipps: 1.) Versuche mal, statt Baldrian Kapseln einen Baldriantee zu trinken, am besten gleich eine ganze Kanne! [biggrin] Den gibt's im Drogeriemarkt oder auch in manchen Supermärkten und ganz sicher in der Apotheke. Vielleicht springt Dein Körper eher auf natürliche Wirkstoffe an und hat die Schnauze voll von Pillen... [twiddle] Bei mir jedenfalls wirkt er prima, damals in der Entgiftung habe ich ihn literweise getrunken - mit Erfolg!

Und 2.) Wenn Du eh nicht schlafen kannst, dann lese ein Buch! Beispielsweise dieses: [blus]

Luisa Francia: "Einschlafen Träumen Ausschlafen"

Bestenfalls schläfst Du ein, denk ich aber nicht, denn es ist schon spannend! [pardon]

Das wird schon!!!

Liebe Grüße von Amy

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 13. Juli 2013, 23:36

Hi @ all,

liebe Amy - ja, ich glaube auch, dass mein Körper keine Pillen mehr mag. Aber in meiner hausinternen "Apotheke" habe ich auch Baldriankraut für Tee - weiß auch nicht, wie sich das alles so angesammelt hat. Bestellt bzw gekauft, Hoffnung gehabt, nicht gewirkt, ab in den Keller [twiddle]

Jedenfalls schmeckte mir der Baldriantee so widerlich, dass ich fast..............musste.

Vielleicht versuch ich es nochmal.

@all -
gestern habe ich vergessen, dass ich Alkoholkrank bin.
Ja wirklich!

Da Baclofen bei mir eher (noch) als Batterie wirkt, und ich herumwerkele wie ein HB Männchen, statt mich mit Müdigkeit zu belohnen, fiel mir erst um 1 Uhr 30 ein, dass ich keinen Gedanken hatte an Alkohol.
Schlichtweg VERGESSEN.

Okay, halb zwei war ja schon spät, am liebsten hätte ich noch die Welt gerettet und nebenbei zwei Acrylbilder gemalt während ich Klamotten nähe und zeitgleich E Liquids anmische... [biggrin]

Klar, die Euphorie ist doch noch nicht weg. Fazit war, als es mir einfiel, habe ich mir doch noch 2 Gläser eingeschenkt - blöd, um halb zwei - um dann allerdings endlich äußerst müde und entspannt ins Bett zu gehen.

Wenn schon 11 Gramm reiner Alkohol weniger am Tag verringerte Leberwerte ausmachen wie es bei Nalmefen der Fall sein soll,
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... Trinkmenge

Die Gesamtmenge des konsumierten Alkohols nahm um 11,0 Gramm/Tag ab. Am Ende der 24-wöchigen Studie hatte sich der Zustand der Patienten nach Einschätzung der Ärzte (Clinical Global Impression) gebessert und auch die Leberenzyme waren niedriger als im Placebo-Arm.


so hoffe ich, dass das auch der Fall ist, wenn man von 200 Gramm (reinem Alkohol am Tag) auf 45 Gramm reduziert.................?

Immer noch nach DGE und sonstwem viel zu viel! Keine Frage. Aber, wenn es einem so gut geht - ohne Suchtdruck oder Craving,...naja, gut, die Leber ist ein so genügsames Organ, das sich frühestens meldet, wenn es fast schon zu spät ist. Keine Nerven, kein Schmerz. Bei mir hatte sie sich schon gemeldet.
Anfangs, hah, erst vor drei Jahren, obwohl ich schon seit mindestens zehn Jahren viel zu viel getrunken habe..
also, es fing an mit Durchfall...dann aufgebähter Bauch, nichts passte mehr bzw man mochte es nicht mehr tragen, dann Übelkeit, teils Erbrechen, Appetitlosigkeit, Regel blieb aus.........supertypisch alles.
Ich weiß, meine Lebergeschichte nervt so langsam, aber ich lese hier so selten darüber, macht Euch das keine Sorgen?
Zumindest denjenigen, die (noch) nicht abstinent leben?

Ich denke einfach kaum noch dran, genieße alles, habe heute einen 4 Seiten Text in 2 Stunden fertig geschrieben.

Nachdem ich Acrylpinsel gekauft und eine Hose verstopft habe ;-)

Und bevor ich mit meiner Tochter sehr entspannt über die Pille gesprochen habe (fand sie echt doof!). Wie man es macht, ist es verkehrt.

ein schönes WE an alle, liebe Grüße, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Papfl » 14. Juli 2013, 10:35

@ Desperatio

Die Gesamtmenge des konsumierten Alkohols nahm um 11,0 Gramm/Tag ab. Am Ende der 24-wöchigen Studie hatte sich der Zustand der Patienten nach Einschätzung der Ärzte (Clinical Global Impression) gebessert und auch die Leberenzyme waren niedriger als im Placebo-Arm.

Ich muss das vielleicht mal relativieren: "Die Gesamtmenge des konsumierten Alkohols nahm um 11,0 Gramm/Tag ab" heißt nicht: Person A hat zu Studienbeginn 111 Gramm Alkohol am Tag getrunken und am Ende "nur" noch 100 Gramm am Tag.

Die 11,0 Gramm beziehen sich auf den "Unterschied" zur Placebo-Gruppe. Ich habe jetzt die genauen Zahlen aus der Studie von Prof. Mann nicht da, kann's aber an einem Beispiel erläutern:

Durchschnittlicher Alkoholkonsum zu Beginn der Studie:
Nalmefen-Gruppe: 111 Gramm pro Tag
Placebo-Gruppe: 111 Gramm pro Tag

Durchschnittlicher Alkoholkonsum am Ende der Studie:
Nalmefen-Gruppe: 43 Gramm pro Tag
Placebo-Gruppe: 54 Gramm pro Tag

Die Nalmefen-Gruppe hat also im Durchschnitt 11,0 Gramm Alkohol pro Tag (54 g - 43 g) weniger getrunken als die Placebo-Gruppe.

Papfl

Edit: Hab' das Beispiel vereinfacht [smile] .
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Papfl » 14. Juli 2013, 21:15

@ all

Hier der Vollständigkeit halber noch die Originalzahlen der Studie von Prof. Mann:

Bild
Quelle: Mann, Karl et al. (2013): Extending the Treatment Options in Alcohol Dependence: A Randomized Controlled
Study of As-Needed Nalmefene. Biol Psychiatry, 73, 706-713.


Analog zum Beispiel oben:

Durchschnittlicher Alkoholkonsum zu Beginn der Studie:
Nalmefen-Gruppe: 84 Gramm pro Tag
Placebo-Gruppe: 85 Gramm pro Tag

Durchschnittlicher Alkoholkonsum nach 6 Monaten:
Nalmefen-Gruppe: 33 Gramm pro Tag
Placebo-Gruppe: 45 Gramm pro Tag

Es sind "bereinigt" 11,0 Gramm Differenz (und nicht 12 Gramm --> 45 g - 33 g), weil das Ganze ja noch ins Verhältnis gesetzt werden muss (Die Placebo-Gruppe trank bei Studienbeginn durchschnittlich 1 Gramm Alkohol mehr pro Tag).

Papfl
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 16. Juli 2013, 01:45

@ Papfl,

ach so. Das war aus dem Artikel so nicht verständlich geworden...bzw. ich habe es nicht verstanden.
Dennoch, der Placebo Effekt ist faszinierend oder?

Da trinken die Nalmefen Nutzer mal gerade dieses etwas mehr als einhundert ml Wein weniger als diejenigen, die Zuckerpillen bekommen haben.

Großartig.

Ohne Placebokontrolle hätte das Ergebnis bestens ausgesehen: von 84 g reinem Alkohol auf 33 g. Durch den Vergleich mit Placebo relativiert sich das Ganze dann ziemlich, finde ich. Zeigt mal wieder, dass Alkoholismus eine irrsinnige Kopfsache ist!

Da es eine klinische Studie zur Zulassung gewesen sein wird (?), relativiert sich der Effekt noch mehr! Denn bei solchen Studien wissen ja die Teilnehmer, dass sie womöglich auch ein "Wirkstofffreies" Präparat erhalten könnten. Der Placebo Effekt greift noch mehr, wenn die Probanden an Studien teilnehmen, bei denen sie fest davon überzeugt sind, ein "richtiges" Arzneitmittel zu erhalten, weil es ihnen so gesagt wurde.

Würde mich interessieren, wie das Ergebnis einer placebokontrollierten Baclofen Studie aussehen würde - gibt es die? Wahrscheinlich schon, habe nur um diese Uhrzeit keine Lust mehr zu suchen;-)

gN (gute Nacht), Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 16. Juli 2013, 02:07

@all,

bin jetzt bei 87,5 mg Baclofen am Tag.
Vormittags 12,5 mg, nachmittags 25 mg, abends 50. Keine negativen NW .

Gestern mal einen trinkfreien Abend, den ersten, besser wäre zu sagen: trinkfreie Nacht, da ich ja frühestens ab 23 Uhr auf meine Schlummerschlückchen komme.

Sonntag abend war es aber so, dass ich lange am PC gearbeitet habe. Hatte mir eine Krimisendung aufgenommen und wollte die mir als Abschluss des Tages ansehen.

Wie gedacht so versucht. Gegen halb ein Uhr nachts sehe ich also den schauspielernden Sohn von Willy Brandt wie er als Kommissar eine amtsinterne Psychologin veräppelt. Er tut nur so als habe er psychische Probleme.
Kriege mit, dass sein neuer Fall irgendetwas mit Transsexuellen zu tun hat. Plötzlich sitzt er wieder vor dieser Psycho Dame und ist echt fertig. Und dann: der Abspann.

Ich bin total "weg geschlafen", was vielleicht niemanden verwundern würde, sofern er nicht wüsste, dass wir in der Küche einen 110 cm hohen Holztisch stehen haben und ich auf einem gepolsterten Barhocker sitze.
Saß - und schlief. Tief und fest.

Um 2 Uhr bin ich dann also rasch ins Bett geschlichen.

Müde durch die Menge Bac, denke ich. Nur, dass das so plötzlich kam. Vorher keine Anzeichen von Müdigkeit und dann von einer Sekunde auf die andere weg. Sollte einem zu denken geben, was die Bac-Wirkungen auf das Gehirn ausmacht. Mach ich aber nicht. Im Gegenteil, ich fand dieses Erlebnis höchst faszinierend. Ich schlafe nie vor dem Fernseher ein, nicht mal, wenn ich auf dem Sofa liege - es sei denn, ich hatte schon was weiß ich wieviel intus.

Heute leider wieder keine Anzeichen von Müdigkeit. Was aber ja auch kein Wunder ist, wenn man bis 1 Uhr arbeitet und dann meint, hier noch ein wenig lesen und posten zu müssen [blus]

Bisher 2 Gläser, eines wird es noch, dann werde ich hoffentlich im Bett wegsacken.

bb (bis bald), Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Papfl » 16. Juli 2013, 11:20

Desperatio hat geschrieben:Ich bin total "weg geschlafen"

@ Suse

Ich auch fast...bei mir lag's aber am Krimi... [mocking] .

Spaß bei Seite: Freut mich für Dich, dass Du endlich mal wieder - wenn auch auf eine etwas unkonventionelle Weise - ein bisschen "gesunden" Schlaf gefunden hast.

Du hast recht: Die Placebo-Effekte sind schon verblüffend. Der Tatsache, dass diese so groß sind, ist es wohl auch geschuldet, dass bei diesen ganzen Studien bereits im Vorfeld so viel "getrickst" werden musste. Angefangen bei der Festlegung der Trinkmenge für hohen Konsum (>60 g bzw. >40 g) über die Auswahl der Vpn bis hin zum Umgang mit den "Ausscheidern". Da bedarf es schon einiger Fertigkeit im "Zahlen jonglieren", damit das Ergebnis nachher signifikant wird. In der Studie von Prof. Mann bezogen auf den TAC (total alcohol consumption) übrigens p=.0003 (!).

Meines Wissens gibt es noch zwei weitere Studien zu Selincro (Nalmefen). Nämlich die, die für die Zulassung gemacht wurden:

Studie 1 hat geschrieben:In Studie 1 war der Anteil der Patienten, die die Studie vorzeitig beendeten, in der Selincro-Gruppe
höher als in der Placebo-Gruppe (50 % versus 32 %). Die Anzahl der HDDs betrug 23 Tage/Monat bei
Studienbeginn in der Selincro-Gruppe (n=171) und 23 Tage/Monat bei Studienbeginn in der Placebo-
Gruppe (n=167). Für die Patienten, die weiter an der Studie teilnahmen und für die Daten bzgl. der
Wirksamkeit in Monat 6 vorlagen, betrug die Anzahl der HDDs 9 Tage/Monat in der Selincro-Gruppe
(n=85) und 14 Tage/Monat in der Placebo-Gruppe (n=114). Die TAC betrug 102 g/Tag bei
Studienbeginn in der Selincro-Gruppe (n=171) und 99 g/Tag bei Studienbeginn in der Placebo-Gruppe
(n=167). Für die Patienten, die weiter an der Studie teilnahmen und für die Daten bzgl. der
Wirksamkeit in Monat 6 vorlagen, betrug die TAC 40 g/Tag in der Selincro-Gruppe (n=85) und
57 g/Tag in der Placebo-Gruppe (n=114).

Hier wurde in der Selincro-Gruppe durchschnittlich 20 Gramm Alkohol pro Tag weniger getrunken.

Studie 2 hat geschrieben:In Studie 2 war der Anteil der Patienten, die die Studie vorzeitig beendeten, in der Selincro-Gruppe
höher als in der Placebo-Gruppe (30 % versus 28 %). Die Anzahl der HDDs betrug 23 Tage/Monat bei
Studienbeginn in der Selincro-Gruppe (n=148) und 22 Tage/Monat bei Studienbeginn in der Placebo-
Gruppe (n=155). Für die Patienten, die weiter an der Studie teilnahmen und für die Daten bzgl. der
Wirksamkeit in Monat 6 vorlagen, betrug die Anzahl der HDDs 10 Tage/Monat in der Selincro-
Gruppe (n=103) und 12 Tage/Monat in der Placebo-Gruppe (n=111). Die TAC betrug 113 g/Tag bei
Studienbeginn in der Selincro-Gruppe (n=148) und 108 g/Tag bei Studienbeginn in der Placebo-
Gruppe (n=155). Für die Patienten, die weiter an der Studie teilnahmen und für die Daten bzgl. der
Wirksamkeit in Monat 6 vorlagen, betrug die TAC 44 g/Tag in der Selincro-Gruppe (n=103) und
52 g/Tag in der Placebo-Gruppe (n=111).

Hier wurde in der Selincro-Gruppe durchschnittlich 13 Gramm Alkohol pro Tag weniger getrunken.

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Chinaski » 16. Juli 2013, 12:04

Hallo Suse,

Ich bin total "weg geschlafen"


Das würde ich mal dem Baclofen zuschreiben.
Du wirst beim weiter hochdosieren feststellen das es vorkommen kann das du auch Tagsüber obwohl du nicht müde bist ab und an einen Sekunden/Minuten Schlaf hast. Aber auch das vergeht und falls nicht ein wenig abdosieren.

Aber sonst läuft es doch bei dir ganz gut wenn ich daran denke wie du hier aufgeschlagen bist! [good]

Vielleicht solltest du versuchen den Alkohol den du noch zu Hause hast mal zu verbannen...Ich kann mir gut vorstellen das dein psychisches Craving nach ganz kurz gen Null tendiert.

Ansonsten weiter so auf deinem Weg...lieben Gruß Chinaski

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Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 21. Juli 2013, 04:06

Hallo @all,

mal wieder schlaflos in ... wollte ich mich kurz verabschieden.

Wir fahren Montag recht spontan für eine Woche nach Holland.

Leider geht es mir derzeit nicht SOO gut - die Euphorie ist weg und einer totalen Down Phase gewichen. Stehe völlig neben mir, erlebe alles wie durch eine Schleierwolke. Seit Tagen schon. Trotz "halbherziger" Nüchternheit kann ich mich auf meine Arbeit nicht konzentrieren, muss mich zu allem zwingen, selbst die Sonne holt mich nicht raus.

Es mag wohl falsch sein, aber ich habe Bac ersteinmal wieder leicht runterdosiert. Bei der "Placebo" ;-) Dosis von 30 mg ging es mir wahnsinig gut, bei 87,5 habe ich öfter an Alkohol gedacht als vorher...liegt sicher an der verebbenden Euphorie. Jedenfalls hat sich an meinem TW nichts geändert und noch weiter hochzudosieren schien mir sinnlos - habe das ja alles schon mal exerziert - und so lange ich zu schwach bin, diesem (shit: wirklich LEICHTEN TW) zu wiederstehen, sehe ich keinen Sinn, Bac bis zum Ultimo auszureizen.

Bin nach wie vor bei 2 Gläsern am Abend (1:1 verdünnt mit Wasser macht das gefühlte 4 Gläser [whistle] ) - letzte Woche war es einmal eine ganze Flasche. Was ging es mir schlecht am nächsten Tag!
Positiv gesehen: Vor wenigen Wochen noch wäre ich über "nur" eine Flasche froh gewesen.
Negativ gesehen: Ich schaffe den Absprung in mein Endziel - Abstinenz - nicht. Weiß auch nicht, ob ich das jemals hinbekomme.
Ich bin so enttäuscht darüber, weil ich so fest davon überzeugt war.
Und so enttäuscht, weil ich soviele enttäusche, die mir immer wieder schrieben, dass sie an mich glauben...

Und Angst habe ich, weil ich nicht weiß, WIE krank mein Körper schon ist. Körperlich geht es mir ja gut, aber die Leberwerte waren/sind bei mir nicht nur leicht erhöht - sondern extrem. Die spürt man ja nicht.

Habe Angst, Aszites zu haben - so wie ich aussehe. Weiß aber nicht mal, ob mich das -komplett- abhalten würde.

Übrigens: Ich antworte derzeit auf kaum welche Erfahrungsberichte oder sonstige Berichte, weil vor mir meist schon viele so vieles hilfreicheres geschrieben haben, als ich es derzeit könnte. Ich lese aber mit.

In diesem Sinne ALLEN alles Gute, bis bald, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon DonQuixote » 21. Juli 2013, 22:46

Hallo erst mal *seufz*

Desperatio hat geschrieben:Es mag wohl falsch sein, aber ich habe Bac ersteinmal wieder leicht runterdosiert. Bei der "Placebo" ;-) Dosis von 30 mg ging es mir wahnsinig gut, bei 87,5 habe ich öfter an Alkohol gedacht als vorher...liegt sicher an der verebbenden Euphorie. Jedenfalls hat sich an meinem TW nichts geändert und noch weiter hochzudosieren schien mir sinnlos - habe das ja alles schon mal exerziert - und so lange ich zu schwach bin, diesem (shit: wirklich LEICHTEN TW) zu wiederstehen, sehe ich keinen Sinn, Bac bis zum Ultimo auszureizen.

Sorry, aber wenn Du nicht an Baclofen glaubst, kannst Du’s auch lassen. Nur weil‘s jetzt nach 5 (!) Tagen bei knapp 90 mg nicht funktioniert, gleich die Flinte in’s Korn zu werfen und wieder auf Homöopathie umzuschalten ist doch doof oder? Und Nein, knapp 90 mg IST nicht „Bac bis zum Ultimo“ ausgereizt.

Wie heißt Dein Thread? Er heißt „Neustart!“. Dann mach’s halt!

Mein ja nur, DonQuixote

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 21. Juli 2013, 23:18

Lieber DQ, liebe Suse,

Sorry, aber wenn Du nicht an Baclofen glaubst, kannst Du’s auch lassen. Nur weil‘s jetzt nach 5 (!) Tagen bei knapp 90 mg nicht funktioniert, gleich die Flinte in’s Korn zu werfen und wieder auf Homöopathie umzuschalten ist doch doof oder? Und Nein, knapp 90 mg IST nicht „Bac bis zum Ultimo“ ausgereizt.


da spricht was für beide Positionen, und am Ende kann das jede/r nur im Versuch herausfinden, was funktioniert.

DQ, Du triffst es schon ganz richtig. Wenn man nicht daran glaubt, kann man es eh lassen. Und man schöpft die Ressourcen von Baclofen nicht aus, wenn man da an der Dosis rumschraubt, auf- und abdosiert nach "Stimmungslage". Zusammen mit Alkohol kommt da ein verquerer Mix bei raus, gerade die Wechselwirkungen sind da bremsend.

Ich lese bei Suse Ambivalenz, den Alkohol gern behalten zu möchten. Und Baclofen treibt Dir diese Variable nicht aus. Es schlägt Dir nicht das erste, nicht das 10. Glas aus der Hand.

Das ist die erste Frustration bei der Bac-Therapie- ich müsste nicht aber will noch immer. Gnadenloses Hochdosieren fürhrt dann oftmals zu extremer Indiffenrenz gegenüber dem Leben (Zombie-Status). Das kann es normalerweise auch nicht sein.

Inzwischen glaube ich, Bac hilft denen am besten, die bereits eine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol getroffen haben, aber den "Versuchungen" schlecht widerstehen können, besonders "Craving-Typen", also mit großem Alkoholverlangen und Kontrollverlusten. Für diejenigen, die sich "nur" ein Leben ohne Alkohol nicht gut vorstellen können, ist es eine Erleichterung. Schneller wieder raus aus der Spirale, weniger Entzug/ Kater, Zeitgewinn.

Wie bei mir aber auch, ist das vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss.
Da muss Innen was passieren, wo man froher ist nüchtern zu sein, als im Nivana seinen Träumen nachzuhängen.

Da wirkt das Zeug nicht so richtig.
Im Endeffekt glaube ich, dass man die Wirkungsweise nicht pauschalieren kann. Psychoregulation ist von sehr vielen Faktoren abhängig, der überwiegende Teil liegt auch im Dunkel. Es ist gut, sich da auf sein Gefühl zu verlassen. Ob ohne Baclofen, wenig, oder "highdosed".

Liebe Grüße
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon DonQuixote » 21. Juli 2013, 23:30

Ja, schon klar, Conny. Aber man muss dem Medikament auch eine Chance geben …

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon DonQuixote » 21. Juli 2013, 23:39

Nachtrag:

GoldenTulip hat geschrieben:[…]Bac hilft denen am besten, die bereits eine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol getroffen haben.

Einverstanden. Das heißt aber nicht, dass Baclofen denen, die noch keine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol getroffen haben, nicht hilft. Der Appetit kommt auch mal erst mit dem Essen …

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 21. Juli 2013, 23:54

Das heißt aber nicht, dass Baclofen denen, die noch keine Entscheidung für ein Leben ohne Alkohol getroffen haben, nicht hilft. Der Appetit kommt auch mal erst mit dem Essen …


Da stimme ich Dir zu. Ohne die Erfahrung wie das Leben sich nüchtern anfühlt, ist man außer Stande, überhaupt so etwas wie eine Entscheidung zu treffen. Das liegt außerhalb der Vorstellungskraft.
Dafür ist Bac gut. Zu differenzieren, dass man nicht mehr müsste, aber immer noch will. Und dann zu schauen, was dieses Wollen ist.
Und dann mit Hilfe von Baclofen über die Psycho-Peaks hinweg zu kommen.
Danach ist noch ein Trinkwunsch da, aber der ist dann ein Teil des eigenen E(r)Lebens, nicht mehr des femdgesteuerten Müssens.
Eine großartige Vorstufe zur Freiheit, der Selbstwirksamkeit.

LG Conny
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