Neuvorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Lia.H
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Neuvorstellung

Beitragvon Lia.H » 9. Juli 2018, 17:28

Hallo liebes Forum,
Ich bin neu hier.
Ich bin w, 55 J.
Ich habe ein Alkoholproblem seit ich 15 Jahre alt geworden bin. Der Verlauf war bisher immer so, Wochen des nichts-bzw. Wenigtrinkens, Wochen in denen viel getrunken wurde. Das ganze steigerte sich. Nun bin ich 2 Tage - 3 Tage abstinent danach trinke ich 4-5 Tage täglich ab 17 Uhr 2 Flaschen Wein bzw. Auch mal 2,5 Flaschen. Im Jahr mache ich 4 Wochen komplette Abstinenz und danach lasse ich meine Werte untersuchen. Also von daher bin ich noch gesund. Mein generelles Problem ist, dass ich von Zeit zu Zeit nicht mehr mit dem Trinken aufhören kann, d.h. Ich fange am Abend an und trinke bis ich umfalle, danach ist auch der Gedächtnisverlust am nächsten Tag. Öfters werde ich sehr aggressiv gegenüber meinem Partner oder sonstigen Nahen, die mich bitten nach mehreren Gläsern aufzuhören. Sie wollen mir das „Todsaufen“ verhindern. Da ich ja bereits dann genügend Alkohol in mir habe, werde ich gegenüber meinen Lieben dermaßend ausfallend und wenn Sie mir die Flasche wegnehmen auch handgreiflich. - das kann so nicht weitergehen. Ich habe Baclofen bereits vor 4 Jahren bekommen über einen Neurologen von meiner Mutter. Ich habe es damals auf eigene Kappe ausprobiert und es hat geholfen. Leider habe ich damit abgesetzt.
Im vergangenen WE habe ich dass Fass zum überlaufen gebracht. Bei einem Besuch bei meinem Sohn und Freundin habe ich soviel getrunken, dass etwas schlimmes passiert ist. Ich hatte bestimmt 2 Liter. Wein in mir (von 16.00 bis 21.00) danach ging ich ins Bett. Konnte dort nicht schlafen und bin dann wieder in die Küche zum Kühlschrank und habe weitergesoffe. Ich ging in den Garten und schrie und sang und weinte. Da kam mein Sohn mit Freundin und wollten mir den Wein wegnehmen und mich ins Bett schicken- ich bin handgreiflich geworden und ordinär zu ihn und seiner Freundin. - Jetzt habe ich nur Scham und ich muss die Reissleine ziehen - so kann es nicht weitergehen.

Nun suche ich einen Arzt in meiner Region, der mit mir meine Krankheit mit Baclofen heilen kann. Wer kann mir helfen?

Bitte helft mir!!!!
Lia

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Lucidare
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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Lucidare » 9. Juli 2018, 17:57

Hallo Lia.H,

herzlich willkommen im Forum. Schön, dass Du uns gefunden hast! [hi_bye]

Lia.H hat geschrieben:Jetzt habe ich nur Scham und ich muss die Reissleine ziehen - so kann es nicht weitergehen.


Solche Situationen kennen viele von uns. Vielleicht kannst Du bei Deinem Sohn und Freundin bei Gelegenheit wieder Frieden stiften. Versuche dich bitte aber auch nicht zu sehr in den Vorfall hineinzusteigern. Es ist ein Teil der Krankheit. Das ist blöd und nun mal passiert. Du hast erkannt etwas ändern zu müssen und das ist wichtig. [smile]

Lia.H hat geschrieben:Nun suche ich einen Arzt in München bzw. Am Tegensee, der mit mir meine Krankheit mit Baclofen heilen kann. Wer kann mir helfen?


Die Arztadressen werden aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich herausgegeben. Daher möchte ich Dich bitten, unseren Administrator @DonQuixote mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Lia.H hat geschrieben: Ich habe Baclofen bereits vor 4 Jahren bekommen über einen Neurologen von meiner Mutter. Ich habe es damals auf eigene Kappe ausprobiert und es hat geholfen. Leider habe ich damit abgesetzt.


Trotzdem Du eine erfahrene "Baclofen-Häsin" bist, hier einige interessante Informationen für Dich:

Leitfaden für die Anwendung

Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:

Dosierungstabellen

Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.

Craving und Die Rolle von Baclofen


Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

Baclofen erste Schritte,

konkreter im

Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Die besten Erfolge erzielt man, wenn man abstinent geginnt. Bitte den Alkohol nicht ohne ärztliche Aufsicht selbständig abrupt absetzen, da dies gefährlich sein kann (Stichworte: Krampfanfall, Delir). Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch, zweigleisig fahren. Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht einfach so aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurückgeben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Bis dahin alles Gute für Dich! [good]

LG
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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Langhaarfrosch » 9. Juli 2018, 18:38

Hallo Lia,
❤️ lich willkommen hier.

Du schaffst es nun, schonungslos ehrlich mit Dir selbst zu sein.
Ich wünsche Dir, dass Dich das, und die Liebe zu Deiner Familie unterstützt bei Deinem Vorhaben, nicht mehr zu trinken.

Ich bin auch noch neu hier. So unverschämt das klingt - irgendwie ist es doch auch eine Hilfe in dem Alkohol-Selbsthass-Karussell, zu wissen, da sind viele Menschen die einen wirklich verstehen.

Liebe Grüße
FROSCHI

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Chinaski » 9. Juli 2018, 20:45

Hallo Lia,

Herzlich willkommen hier im Forum :-!?

Die erstmal wichtigsten Informationen hat dir @Lucidare ja schon "verordnet".

Viele weitere Informationen findest du hier im Forum.
Wenn du etwas nicht verstehst oder sonst eine Frage hast...einfach fragen!

langhaarfrosch hat geschrieben:So unverschämt das klingt - irgendwie ist es doch auch eine Hilfe in dem Alkohol-Selbsthass-Karussell, zu wissen, da sind viele Menschen die einen wirklich verstehen.


Letzendlich sitzen wir alle im selben Boot.
Nur Rudern muss jeder für sich selbst.

Alles gute...
Chinaski

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Carina » 9. Juli 2018, 21:26

Hallo Lia


Ich bewundere deinen Mut, hier so offen über das Geschehene zu schreiben. Das muss sehr schwer sein.
Du bist 2-3 Tage in der Woche abstinent? Fällt dir das nicht schwer? Ohne BaclofeIn könnte ich max. 1 Tag abstinent sein. und dann die 4 Monate - hast du da überhaupt nichts getrunken? Ich verstehe nicht so richtig, wie du an manchen Tagen soviel trinkst, und dann so lange nichts.

Ich wünsche dir, dass du einen Arzt findest in deiner Umgebund, der dir mit Baclofen hilft.

lg
Carina

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Lia.H » 9. Juli 2018, 21:43

Hallo Carina,
Liebe Mitfühlende,

Ich verstehe mich auch nicht. Wenn ich trinke habe ich mich absolut nicht unter Kontrolle - ich muss einfach soviel trinken bis ich umfalle. Meistens habe ich einen Blackout. Am nächsten Tag habe ich kein Kopfschmerz noch irgendsonst eine Beeinträchtigung. Ich liebe den Wein, ich kann ihn trinken wie Wasser. Nach 4 Tagen trinken höre ich wieder 2 - 3 Tge komplett auf. Das geht mit einem starken Willen.

Ich möchte davon weg so übertrieben zu trinken - ich möchte kontrolliert trinken.

Schönen trockenen Abend, ich habs gestern und heute geschafft.

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon shelf » 9. Juli 2018, 23:12

Hallo Carina,

Carina hat geschrieben:...Ich verstehe nicht so richtig, wie du (Lia.H) an manchen Tagen soviel trinkst, und dann so lange nichts.

Nach dem "Jellinek-Schema" ( hier ganz gut erklärt ) gehört @Lia.H zu den "Epsilon-Trinkern" (oder landläufig "Quartalssäufer").

Unterschiedlich lange abstinente Phasen und immer wieder (ebenfalls unterschiedlich lange) Phasen mit "saufen bis zum Umfallen".

LG

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Lucidare » 10. Juli 2018, 09:31

Moin Lia und Froschi,

Langhaarfrosch hat geschrieben: So unverschämt das klingt - irgendwie ist es doch auch eine Hilfe in dem Alkohol-Selbsthass-Karussell, zu wissen, da sind viele Menschen die einen wirklich verstehen.


Das ist nicht unverschämt, das ist der Sinn und Zweck dieser Veranstaltung. [pardon] Festzustellen, dass man mit seinen Problemen durchaus nicht isoliert da steht. Das Leiden auch andere betrifft und man nicht alleine vom Kosmos ausgewählt wurde das zu ertragen, kann schon helfen.

So ein Abgleich, ein Reflektieren der einzelnen Phasen erweitert meiner Meinung nach schon den Horizont. Und das es durchaus Wege aus der belämmerten Lage gibt. Es geht aber nicht unbedingt immer von heute auf morgen. [smile]

Lia.H hat geschrieben:Ich möchte davon weg so übertrieben zu trinken - ich möchte kontrolliert trinken.


Gerade am Anfang wenn man den Entschluß gefasst hat, mit der Trinkerei etwas zu ändern, "liebäugelt" man gerne mit dem "kontrollierten Trinken". Der Gedanke, nie wieder Alkohol zu konsumieren, löst ware Horrogedanken aus. Das führt dann u.U. zu einer Frustration die man wieder mir der Sauferei quittiert. [unknown]

Sicher ist eine erhebliche Reduzierung der Trinkmenge und das Vermeiden von Ausfällen ein Riesenerfolg. Das Gehirn hat allerdings bessere Chancen sich zu reparieren, wenn eine längere Abstinenzphase dies ermöglicht.

Wenn man sich das Ziel "Abstinenz" nicht vorstellen kann, sollte man meiner Ansicht nach einfach erst einmal anfangen. Den Alkohol soweit wie möglich reduzieren und vielleicht ergibt sich dann durch "Zufall" eine Trinkfreiheit. Du wärst nicht die Erste, die dann u.U. daran gefallen finden würde. [smile]

shelf hat geschrieben: [...] Mit der Zeit zeigt sich nämlich ein interessanter Effekt.
Ich bin inzwischen quasi "süchtig nach Nüchternheit".
Das Trinken könnte mir ja niemand verbieten, aber wenn ich Alkohol konsumieren würde dann müsste ich darauf verzichten alles "vollumfänglich" wahrnehmen zu können.


Versuche dem Alkohol nicht so viel Raum zu geben. Im Moment ist er noch Dein "Begleiter". Es sagt aber keiner, dass Du permanent mit ihm im Dialog sein musst. Wenn Du verstehst, was ich meine. [smile]

Langsam starten, Schritt für Schritt weiter. [cool]

LG
Zuletzt geändert von Lucidare am 10. Juli 2018, 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Lucidare » 10. Juli 2018, 09:40

Moin shelf,

Lia.H hat geschrieben:Ich liebe den Wein, ich kann ihn trinken wie Wasser. Nach 4 Tagen trinken höre ich wieder 2 - 3 Tge komplett auf. Das geht mit einem starken Willen.


shelf hat geschrieben:Nach dem "Jellinek-Schema" ( hier ganz gut erklärt ) gehört @Lia.H zu den "Epsilon-Trinkern" (oder landläufig "Quartalssäufer").


Vielleicht doch nicht eher "Gamma"? So lange sind die "Phasen" ja nicht... [pardon]

LG
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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Lucidare » 10. Juli 2018, 10:02

Moin Carina,

Carina hat geschrieben:Ich bewundere deinen Mut [den von Lia.H], hier so offen über das Geschehene zu schreiben. Das muss sehr schwer sein.


Grundsätzlich ist es natürlich mutig. Die "Probleme" offen anzusprechen kann sehr entlastend sein. Das sollt aber jede/r halten, wie Sie oder Er das möchte. Es besteht nirgendwo ein Zwang. Manchen hilft es mitzulesen, manchen hilft es zu schreiben. Immer wie es gut tut. Man kann Probleme aber auch umschreiben, wenn einem das Direkte zu unangenehm ist. [smile]

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon shelf » 10. Juli 2018, 18:13

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:
shelf hat geschrieben:Nach dem "Jellinek-Schema" ( hier ganz gut erklärt ) gehört @Lia.H zu den "Epsilon-Trinkern" (oder landläufig "Quartalssäufer").


Vielleicht doch nicht eher "Gamma"? So lange sind die "Phasen" ja nicht... [pardon]

LG


Die Länge der Phasen ist nicht das Entscheidende.
Ein "Gamma" kennt keine abstinenten Phasen und zeigt lediglich ein "unauffälliges Trinkverhalten" zwischen den "exzessiven Phasen".
Ein "Epsilon" hingegen ist zwischen den Exzessen tatsächlich abstinent. [smile]

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Lucidare » 10. Juli 2018, 18:46

Hi shelf,

eigentlich ist es ja nicht so relevant, welcher Typ man ist. [pardon]

shelf hat geschrieben:Ein "Gamma" kennt keine abstinenten Phasen und zeigt lediglich ein "unauffälliges Trinkverhalten" zwischen den "exzessiven Phasen".


DocCheck hat geschrieben:Trinkexzesse und unauffällige Phasen wechseln sich ab. Durch den ersten Schluck Alkohol wird immer häufiger ein scheinbar unstillbares Verlangen nach immer mehr Alkohol ausgelöst.


Im Wiki und auf anderen Websites wird das etwas klarer ausgedrückt:

Wikipedia hat geschrieben:Der Gamma-Typ (Rauschtrinker, Alkoholiker) hat längere abstinente Phasen, die sich mit Phasen starker Berauschung abwechseln. Typisch ist der Kontrollverlust: Er kann nicht aufhören zu trinken, auch wenn er bereits das Gefühl hat, genug zu haben. Obschon er sich wegen der Fähigkeit zu längeren Abstinenzphasen sicher fühlt, ist er alkoholkrank.


Wikipedia hat geschrieben:Der Epsilon-Typ (Dipsomanie, Quartalstrinker, Alkoholiker) erlebt in unregelmäßigen Intervallen Phasen exzessiven Alkoholkonsums mit Kontrollverlust, die Tage oder Wochen dauern können. Dazwischen kann er monatelang abstinent bleiben. Epsilon-Trinker sind alkoholkrank.


Je ausgedehnter die Pausen, desto schwieriger wird es die passende Baclofendosierung zu "treffen". Man dosiert in der Abstinenzphase "in's Blaue" hinein um für einen nicht planbaren Absturz gewappnet zu sein. Die Wirkung gegen das Verlangen (Craving) kann man sehr schwer abschätzen. Es ist in dem Moment ja nicht da.

Lia.H hat geschrieben:Ich liebe den Wein, ich kann ihn trinken wie Wasser. Nach 4 Tagen trinken höre ich wieder 2 - 3 Tge komplett auf. Das geht mit einem starken Willen.


Lia.H hat geschrieben: Im Jahr mache ich 4 Wochen komplette Abstinenz und danach lasse ich meine Werte untersuchen.


@Carina hatte dann geschrieben:

Carina hat geschrieben: [...] und dann die 4 Monate - hast du da überhaupt nichts getrunken?


Dadurch ist vielleicht etwas durch'n Tüddel geraten. Alles kein Beinbruch, alles nix Schlimmes. Wir reden ja darüber. [smile]

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon shelf » 10. Juli 2018, 19:23

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:@Carina hatte dann geschrieben:

Carina hat geschrieben: [...] und dann die 4 Monate - hast du da überhaupt nichts getrunken?


Dadurch ist vielleicht etwas durch'n Tüddel geraten. Alles kein Beinbruch, alles nix Schlimmes. Wir reden ja darüber. [smile]

LG


Mit dem "Tüddel" liegst du vollkommen richtig.
Hab nicht nochmal nachgelesen ob das "längere nicht trinken" tatsächlich zutreffend war.
Dadurch habe ich bei der Zuordnung gründlich daneben gehauen. [blus]

Wikipedia ist in diesem Fall etwas schwammig, denn der dortigen Beschreibung nach wären Gamma und Epsilon quasi identisch. Nur dass der Gamma sich zur Abstinenz zwingen muss, währen dies dem Epsilon keine Mühe bereitet.
[unknown]

Aber ich glaube da fange ich schon an krümelkackerisch zu werden. [biggrin]

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Lucidare » 10. Juli 2018, 19:51

shelf hat geschrieben:Aber ich glaube da fange ich schon an krümelkackerisch zu werden. [biggrin]


Nö, eigentlich nicht. Wie das eben immer mit Schubladen so ist, wo Leutchen reingepackt werden sollen...

[Edit: Von Jellineck natürlich! :vic ]

shelf hat geschrieben: Nur dass der Gamma sich zur Abstinenz zwingen muss, während dies dem Epsilon keine Mühe bereitet.


Das ist wohl der gravierende Unterschied. Der oder die Epsilon stiefelt normal durch's Leben. Das monatelang und pflegt einen entspannten bis gar keinen Umgang mit Alkohol. Der Gamma hat mit dem "entspannt" ein Problem.

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Carina » 11. Juli 2018, 10:42

Lucidare

nicht 4 Monate-4 Wochen....
hatte mich verlesen [biggrin]


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