Beitragvon DonQuixote » 18. März 2012, 19:46
So, hier wieder mal ein Update.
GoldenTulip schielte gestern auf meine und fragte nach. Tja, mein Alkoholkonsum ist grad haarscharf an der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenze. Sieht alles so ein bisserl aus wie der Tanz am Rande des Vulkans, dessen bin ich mir bewusst. Es fühlt sich aber gar nicht so an. Gut, der Abschuss am 06.03.12, Schwamm drüber. Aber was ist jetzt mit dem Feierabend-Bier (0,5 Liter) aus dem inzwischen längst zwei geworden sind? Das hängt sehr stark mit kräftezehrenden kopflastigen Arbeiten der letzten zwei Wochen zusammen. Einmal die und davor ein anderes, für mich noch viel schwierigeres und komplizierteres Ding (Herstellung, Darstellung und Formatumwandlung von topographischen Raster- und Vektorkarten). Beides Sachen, die nichts mit meiner beruflichen Tätigkeit zu tun haben, einfach nur Hobby.
Praktisch lief das dann so ab, dass ich mit dem ersten Bier um ca. 23:00 Uhr begann um mit dem zweiten um ca. 03:00 fertig zu sein. Ich benutzte Alkohol für so was wie ein Wachmacher. Idiotisch, nicht? Tagsüber ist Craving (fast) kein Thema. Auf einer 10-Teiligen Skala irgendwo knapp über 2. Ich bin ziemlich überzeugt, dass ich ohne diese extremen Kopfarbeiten locker wieder auf einem Bier runter bin. Aber ich muss natürlich wachsam bleiben. Einverstanden?
Ich bin zurzeit nicht berufstätig und sollte mich endlich mal „vernünftig“ beschäftigen. Wie wär‘s zur Abwechslung mit Keller oder Dachboden aufräumen? Dort sieht's echt aus wie ein Trümmerfeld *grmpf*
Die schon langsam besorgniserregend gewordene „Nebenwirkung“, dass ich sinnlos Essen in mich hineinstopfte, hat sich gelegt. War wohl nur eine Art „nervöser Reaktion“ auf das Fehlen des Alkohols. Da habe ich jetzt schon fast Hoffnung, mal ein paar Pfunde abzunehmen. Auch die ziemlich gemeinen Schlafanfälle sind, bei gleichbleibender Baclofen-Dosis, verschwunden. Rauchen ist halt noch extreheem. Na ja, ganzen Tag am Computer, Hochkonzentration, was will man?
Ganz allgemein geht’s mir zunehmend besser. Ich beginne zu spüren, wieder im Leben zu stehen. Ich bin ausgeglichener, selbstbewusster, konzilianter, verständnisvoller, geduldiger, konzentrierter, genauer und geistig ausdauernder und leistungsfähiger geworden. Dass sich eine meiner negativen Eigenschaften, von denen ich gewiss auch einen ganzen Sack mit mir rumschleppe, verschlechtert hätte, würde ich nicht sagen. Ich muss das jetzt aber noch wirklich umsetzten und endlich mal vieles allzu lange Liegengebliebenes anpacken. Wie wär‘s mal mit Job-Suche (in meinem Fall Auftraggeber-Suche)? Ich bin ja nicht „arbeitslos“ geworden, ich bin Freiberufler (Ingenieur im Bauwesen) und hatte irgendwann einfach aufgehört, neue Aufträge zu akquirieren. Ich fühlte mich nicht mehr in der Lage, nicht mehr leistungsfähig genug, meinen Job auszuführen. Geld vom Staat beziehe ich nicht. In der Schweiz ist das als Freiberufler nicht möglich, ich lebe von meinen Ersparnissen. Aber ewig kann das so auch nicht weiter gehen.
GoldenTulip fragte noch nach „Wünschen und Marschroute“
Du, ich hab keine Ahnung, so klar sehe ich das nicht vor mir, einfach mal weitermachen, irgendetwas ergibt sich schon.
Schönen Gruß in den Abend
DonQuixote
/ / / / /