Für mich

[Marina]

Hallo,
heute habe ich auf der Suche nach Infos über Doxepin, dieses Forum gefunden. Ich habe über Baclofen schon vor etlicher Zeit einen Artikel gelesen, dann das Ganze aber wieder aus den Augen verloren. Wie gut, das ich heute wieder darüber "gestolpert" bin.
Ich werde mich die nächsten Tage mich hier einlesen. Etliches an Infos über Bac habe ich bereits gelesen.

Da es für mich wichtig ist, nicht als Anonmyo hier zu lesen, habe ich mich gleich angemeldet.

Hier mich nun vorzustellen, ist ein wichtiger erster Schritt. Hoffe, ich werde dabei nicht zu ausführlich.

Ich (w/54) trinke seit vielen Jahren ausschließlich Wein/Sekt. Meistens sind es 2 Flaschen alle 2 Tage, aber es gibt auch Zeiten z.b. im Urlaub da trinke ich an mehreren Tagen hintereinander. Heute trinke ich nichts und von daher ist es der passende Tag für meine "Vorstellung".
Meine Gefühle/Gedanken zu meinem Trinken variieren. Ich muss zugeben, das ich nicht immer denke, das ich ganz mit dem Trinken aufhören will. Es gibt Momente, wo ich den Wein genieße - im Garten, irgendwo draußen, bei Musik etc. Dann finde ich den Punkt des Aufhörens nicht und morgens wache ich mit Erinnerungslücken, einem schlechtem Gewissen und kaputt auf. Dann will ich ganz aufhören!
Der Gedanke, das ich nie wieder trinken darf, löst ein Gefühl von Verlust in mir aus. Schwer zu beschreiben. Ich weiß natürlich, was diese Alkoholmengen meinem Körper antun, wieviel Zeit er mir nimmt.
Bac scheint mir eine Möglichkeit zu sein, das es dieses - nie wieder - erstmal noch nicht gibt. Letzendlich wird es mein Ziel sein - zumindest hoffe ich es, aber bis dahin steht wohl noch viel Arbeit mit mir an.
Eine Therapie - weder ambulant noch stationär - kommt für mich auf keinen Fall in Frage. Ich habe in meinem Leben schon etliches an Therapie gemacht. Tja, ich habe selber therapeutische Ausbildungen gemacht, in deren Rahmen ich auch Therapie machen musste. (Ich bin aber nicht berufstätig - leider!). Diese Therapien waren teilweise sehr hart - noch alte Schule und ein Resultat war, das ich für 14 Jahren etwa 11 Wochen in einer Klink war.
Vielleicht ist es verständlich, das ich absolut therapiemüde und unwillig bin. Ich will nicht mehr meine Vergangenheit/Kindheit etc zer,bereden. Außerdem habe ich wohl mittlerweile ziemlich hohe Erwartungen an eine Therapie und da den Passenden zu finden - nein Danke!
Seit etwa 10 Jahren lebe ich in einer glücklichen Beziehung, wir haben seit 3 Jahren ein kleines Haus und seit knapp 4 Jahren einen tollen Hund. Mir fehlt ein Freundeskreis, da ich meine Heimatsstadt verlassen habe. Das ich hier aber unglücklich bin - keine Spur.
Was ich aus meinem alten Leben mitgenommen habe - das ist leider die Sucht.

Ich hoffe, das ihr mir nicht böse seid, ich euch mit meiner langen Vorstellung genervt habe oder ähnliches. Mir hat es gut getan, dies mal auzuschreiben. Vielleicht ist ja jemand bis hierhin gekommen und hat ein bissel von mir verstanden.

Tschüß Marina

[Marina]

Hallo,
wer meine "Vorstellung" schon gelesen hat, wird bemerken, das ich meinen Benutzernamen vom Admin habe ändern lassen.
Der Erste - Shiva - ist mir gestern spontan eingefallen, aber irgendetwas passte damit nicht. Okay, es ist eine Nebensächlichkeit mit dem, um was es hier wirklich geht.
Ich habe dem Admin auch eine PN geschickt, mit der Bitte um eine Ärzteliste, aber vielleicht habe ich da was falsch gemacht oder ich bekomme die Liste erst, wenn ich länger angemeldet/dabei bin.

Was mich auch ein bissel wundert ist, das keine(r) ein Hallo o.ä. geschrieben hat. ich habe da nun Bedenken, das ich mich falsch ausgedrückt habe, irgendeine Regel verletzt habe.

Marina

[Chinaski]

Haĺlo Marina,
Herzlich willkommen im Forum.
DonQ schickt dir Arztvorschläge zu wenn du ihn angeschrieben hast.
Bestimmt meldet er sich heute oder morgen bei dir.
Hier muß man nicht eine bestimmte Zeit angemeldet sein um einen Arzt empfohlen zu bekommen.
Das geht sofort!
Je mehr Menschen von der Möglichkeit Baclofen gegen ihre Alkoholkrankheit profitieren, umso besser.
Und nein du hast keine Regel verletzt, alles super.
Es melden sich ganz bestimmt auch noch andere Mitglieder.
Also herzlich willkommen, lies dich durch das Forum und wenn du fragen hast dann frag ruhig.

LG Chinaski

[DonQuixote]

[H1977]

Hallo Marina,
Oh, wie du mir aus der Seele sprichst mit deiner "Therapie" Beschreibung.
Ich habe immer an sie geglaubt. Und jedes mal hab ich wieder alles gegeben.
Habe zwei stationäre Aufenthalte hinter mir, drei Gesprächstheraphien und (das war das schlimmste)
vier Jahre Psychoanalyse.....noch Fragen.
Nun könnte man ja denke, die hat sich einfach nicht genug angestrengt. Hab ich aber.
Gestern hab ich eine halbe Weltreise gemacht, um einen Therapeuten aufzusuchen der mir mehr Bac verschreibt.
Das Ende vom Lied und von meiner Ehrlichkeit war, das er mir vorgeschlagen hat doch in seiner Klinik nochmal "die"
Therapie zu machen, die mir helfen wird denn Bac wird es nicht tun.
Der Typ war so von sich und seinem gelaber überzeugt, dass ich innerlich echt lachen musste. Klar unsere "armen" Therapeuten , was sollen sie denn auch tun wenn niemand sie mehr braucht.
Wenn es hoch kommt war der Typ 35 Jahre alt. Vieleicht 6 Jahre von der Uni weg. Selbst keinerlei Suchtprobleme und in meinen Augen keine Ahnung. Aber mir noch schnell die 95 zigste Therapie anpreisen. Weil er mit seinen 35 Jahren das Rad neu erfinden wird.
Sorry, da geht wohl gerade was mit mir durch...ich denke du kriegst das hin und auch ohne Therapie wird dieses Medikament dir helfen. Denke du weißt ja auch schon ziemlich viel über dich. Oder?
Henny

[Suse]

[mare]

Hallo Marina
herzlich Willkommen, ich wuensche dir viel Erfolg. Ich kenn das wenn man woanders neu anfängt, jedoch nimmt man sich selbst immer mit.

[Lisa]

Hallo Marina, auch von mir ein herzliches Willkommen! Deine Abneigung Therapien gegenüber kann ich nur allzu gut verstehen. Nach zig Klinikaufenthalten und ambulanten Therapien galt ich als "therapieresistent". Erst jetzt unter Baclofeneinnahme kann ich so manches aus vergangenen Therapien nutzbringend für mich umsetzen.

Wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg!

Liebe Grüße
Lisa

[Marina]

Hallo,
ganz lieben Dank für eure Antworten. Nun bin ich erleichtert und fühle mich auch irgendwie aufgenommen. Danke!!

@Chinaski. Die Ärzteliste habe ich nun bekommen. War wohl ein wenig ungeduldig.

@Henny. 4 Jahre Pyschoanalyse..... uppsss.... Das ist schon heftig. Für mich ist das eineTherapieform mit der ich so gar nichts anfangen kann - das Bohren in der Vergangenheit- nee. Auf jeden Fall kannst du mich dann auch bestens verstehen, das ich keine Therapie mehr machen möchte. Deine "Vorbehalte" gegenüber jungen unbedarften Therapeuten kann ich auch bestens nachvollziehen. Das ist für mich auch ein Grund, keine Therapie mehr zu machen.

Was mir aber wichtig ist zu betonen, das Therapie durchaus sinnvoll ist und sehr hilfreich sein kann!!! Aufgrund meines Lebensweges ist es nichts mehr für MICH, aber jede(r), der hofft, glaubt, das es ihm/ihr helfen könnte - auf jeden Fall versuchen. Es gibt viele fähige tolle Therapeuten!!!

@Suse. Alle Infos habe ich noch nicht gelesen. Ich lasse mir Zeit, mich nach und nach einzulesen.
Was mich überhaupt zum Trinken gebracht hat.... ehrlich gesagt, weiß ich das nicht mehr. Es ist langsam, aber stetig immer mehr geworden. Irgendwann habe ich den "Überblick" verloren und ich war drin im Kreislauf. Warum ich heute trinke..... meistens ist es wohl der Suchtdruck. An einem trocknen Abend liege ich im Bett und freue mich daran, das ich nichts getrunken habe. Der Abend war schön, ich weiß, das ich am Morgen fit sein werde und voller Energie und ich bin überzeugt, das ich aufgrund der positiven Gefühle (ich habe nichts getrunken), das auch am nächsten Abend machen werde. Am Vormittag - supi heute Abend trinke ich auch nichts, dann bin ich morgen auch fit. Tjy, irgendwann gibt es dann und mit irgendeiner fadenscheinigen Begründung mache ich am frühen Abend den Wein auf - und das war es dann.
Gründe... mir geht es gut, mir geht es schlecht, es ist so schön draußen, mieses Wetter....
Mein Partner weiß, das ich trinke und er ist darüber sehr unglücklich. Er hat Angst um mich und bedauert, die Abende, die er allein verbringt, weil ich ab einem gewissem "Stadium" mich zurück ziehe. Er leidet auf jeden Fall darunter.
Jetzt frage ich mich aber gerade - habe ich mich noch nie gefragt - wie er es finden würde, wenn ich nicht mehr trinke und dadurch immer anwesend wäre... Seine liebste Freizeitbeschäftigung ist der PC und wenn ich "weg" bin, verbringt er den Abend am PC. Rausgehen, ausgehen - auf keinen Fall. Was wäre, wenn ich seine Zeit mit beanspruchen würde???
@Mare. Manchmal würde ich mich lieber irgendwo liegen lassen und eine neue Marina mitnehmen.
@Lisa.Tut gut verstanden zu werden. Ich habe bestimmt einiges aus Therapien mitgenommen und ich habe auch sehr viel zum Positiven damit verändert. Nur die Sucht - mit neuer Therapie - werde ich damit nicht in den Griff bekommen, weil ich keine Therapie mehr annehmen kann.

[DonQuixote]

[Marina]

Ich wollte mir heute das Buch von O.Ameisen runterladen, aber ich finde nicht mehr, wo ich es runterladen konnte.

[Chinaski]

Hallo Marina,

schreib DonQ mal eine PM, er hat das Buch und er "leiht" es dir bestimmt aus.

LG Chinaski

[DonQuixote]

[GoldenTulip]

Hallo Marina,

herzlich willkommen auch von mir

Mein Eindruck ist, dass Du sicherlich in der Kombination mit Baclofen von den vorigen Therapien profitieren wirst, weil man dort immerhin lernt, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen (Wie geht es mir jetzt? Welche Gefühle löst eine Situation bei mir aus? etc). Das geht auch ohne Therapeuten im Alltag.

Vielleicht wäre es interessant für Dich, Deine Gedanken z.B. auch in einem Tagebuch o.ä. festzuhalten, dann entwischen einem die eigenen Überlegungen und Gefühle nicht mehr so leicht.
Natürlich kannst Du auch gern hier darüber schreiben, wenn Dir danach ist.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg!

Lieben Gruß
Conny

[Marina]

So, das Buch habe ich erfolgreich runtergeladen. Herzlichen Dank dafür!!!

@Conny. Als ich gestern deine Bemerkung zum Tagebuch schreiben gelesen habe, musste ich breit lächeln. Eine Stunde vorher hatte ich auch den Gedanken und habe meinen ersten Eintrag geschrieben.
Ich denke nämlich auch, das mir das hilfreich sein kann. Zum Beispiel habe ich aufgeschrieben, wie gut es mir an einem Tag geht, wo ich am vorherigem Abend nichts getrunken habe. Wie schön es mein Mann gefunden hat, an meiner Schulter einzuschlafen, weil ich im Bett noch so lange gelesen habe.

Auch das ich von meinen vorherigen Therapien profitieren kann, stimmt. Ich muss es nur schaffen/machen, das ich mich wieder mit mir auseinandersetze.

In den letzten Woche habe ich es geschafft, an 3 Tagen (leider nicht hintereinander) nichts getrunken habe.

Noch eine Frage zum Schluß...kann ich unter Erfahrungsberichte auch einen Thread aufmachen, wenn ich keine Erfahrung mit Bac habe und noch weiter trinke??? Meinen Thread hier fortzuführen passt irgendwie auch noch mehr zu einer Vorstellung oder ist das irrrelanvt??? Ich war mal in einem Forum, da wurde es nicht gern gesehen, wenn Menschen, die noch Alkohol trinken, auch darüber schreiben. Da ging es nur um den absoluten Abstinenzwunsch.

[GoldenTulip]

Liebe Marina,

Du kannst hier gerne unter Erfahrungsberichte einen neuen Thread aufmachen, unabhängig davon, ob Du (noch) trinkst.

Nur zu!

Lieben Gruß
Conny

[gretikatz]

[gretikatz]