Baclofen Forum gegen Alkoholsucht

Hallo,

ich habe mir Lioresal "besorgt" und möchte nun damit beginnen, nachdem ich jetzt eine Woche lang abstinent war. Seit Jahren nehme ich Paroxetin (40mg täglich) gegen Depressionen und frage mich, ob es Wechselwirkungen mit Baclofen geben könnte. Hat jemand Erfahrungen oder Tipps?

Gruß
Axolotl

Hallo Axolotl,

Antidepressiva sind vor allem gefährlich in Kombination mit Alkohol. Ich selbst bin erst durch die Kombination Antidepressiva+Alkohol zum Alkoholiker geworden. Nach ein paar Jahren war meine Sucht so stark wie bei anderen nach Jahrzehnten (alles nur wegen Bupropion+Alkohol !!).

In einem anderen Forum habe ich die Information reingestellt und viele haben sich gemeldet denen es mit anderen Antidepressiva ähnlich ergangen ist (schneller Kontrollverlust mit Alkohol, schnellere Suchtentwicklung).

Ich habe dann mit Baclofen begonnen und konnte mein Alkoholproblem unter Kontrolle bringen. Bin mittlerweile schon 233 Tage AF durch Baclofen.

Ich würde dir empfehlen deine Antidepressiva Situation nach ein paar Monaten unter Baclofen und ohne Alkohol neu zu evaluieren. Alkohol kann Depressionen hervorrufen und Baclofen hilft auch bei Depressionen.

Nach meinem Alkoholentzug und meiner Weiterverwendung von meinem Antidepressivum Bupropion sind Komplikationen aufgetreten, da mein Körper einfach nicht mehr das Antidepressivum wollte und ich musste das dann im kalten Entzug absetzen - seither geht es mir viel besser als davor und ich bin froh kein Antidepressivum mehr nehmen zu müssen!!

Es gibt keine medizinischen Wechselwirkungen mit SSRI. Wechselwirkungen bestehen vor allem mit Benzodiazepinen (wegen der hohen Suchtentwicklung und der Kontraindikation Alkoholsucht sollten die von einem Arzt an Alkoholiker sowieso nicht gegeben werden!) und trizyklischen Antidepressiva (hier kann der Arzt einfach auf tetrazyklische wechseln).

Wünsche dir alles gute. Mach doch ein Thema in "Erfahrungsberichte" auf und schreib uns wie es dir so geht mit welcher Dosis etc. das hilft dir und auch anderen Mitgliedern.

Hallo Craving,

vielen Dank für deine Antwort. Dass der Alkoholkonsum unter Antidepressiva steigen kann bzw. díe Gefahr des Kontrollverlustes erhöht ist, ist mir neu. Das ist sehr interessant vor allem deswegen, weil ich das Gefühl habe, dass meine Trinkerei so seit 2 Jahren (so ziemlich mit Beginn der Einnahme) erst so richtig abgeht. Allerdings ist die Ursachenforschung dadurch erschwert, dass man bedenken muss, dass die Einnahme in einer extremen Krise begann, die natürlich auch zu erhöhtem Alkoholkonsum geführt haben könnte. Ich würde gerne in dem anderen Forum, das du anführst, die Berichte der "anderen" lesen. Kannst du mir einen Link senden?

Viele Grüße

Axolotl

Hi Axolot,

hab dir den Link als private Nachricht geschickt. Auch im Beibackzettel steht übrigens, daß man keinen Alkohol trinken sollte. Antidepressiva verändern die Chemie des Gehirns. Also ich hatte riesen Räusche auf AD+Alkohol, mehr Rausch als was ich mit Alkohol je hatte. Sowas macht leider auch viel stärker abhängig.

Schöne Grüsse,

craving

Hallo! Das ist ja interessant! Ich nehme seit ungefähr drei Jahren Venlafaxin. (Serotonin und Noradrenalin). Seit ungefähr anderthalb Jahren eine höhere Dosis, was mir auch hilft. Dennoch geht es mir so, wie ihr beschrieben habt, dass ich das Gefühl habe, Alkohol abends "zu brauchen". Hmmm, keine Ahnung, ob nun das Ei oder das Huhn zuerst da war.
Meine Frage war eigentlich, ob ich Baclofen zusammen mit Venlafaxin einnehmen kann. Liebe Grüße!

Alles klar, Anne

Venlafaxin und Baclofen geht sehr gut zusammen.

Gruß vom DonQuixote

Danke!