Hallo Leute, bin neu hier
Verfasst: 3. März 2013, 17:06
Ich wünsche euch allen einen guten Tag.
Mein Name ist Bonsai51, Bonsai, weil ich kein Riese bin, und 51 ist mein Alter.
Zunächst einmal finde ich es toll, dass es dieses Forum gibt.
Ich bin Baclofen-Neuling, habe es erst diese Woche bekommen, bin derzeit bei 10 bzw. 20 mg pro Tag, und es geht mir recht gut damit.
Vor allem bin ich nicht mehr so "fieberhaft" unterwegs wie vorher, das ist für mich schon mal viel Wert.
Zu meiner derzeitigen Situation, wobei ich nicht pienzen möchte, aber einfach sagen will, wie es mir geht.
Mein Leben lief die letzten 3 Jahre sehr unrund, und im Moment sind es so viele Baustellen, dass in letzter Zeit das Gefühl "alles zuviel" überhand genommen hat, gleichzeitig dazu auch mein Alkoholkonsum.
Meine Frau beschloss vor 1,5 Jahren, sich anderswo und ohne mich selbst zu verwirklichen, Scheidung läuft, ich blieb in einem viel zu großen gemieteten Haus mit Riesengarten allein zurück, finde seit geraumer Zeit keine neue Wohnung, da ich eine katzenfreundliche Bleibe brauche mit Auslauf (meine 2 Katzen sind Freigänger), ich habe eine Mutter mit beginnender Demenz, ich leide immer wieder an Depressionen, im Job (ich bin selbständig) wechselt es zwischen Auftragslage gleich Null und völliger unterbezahlter Überarbeitung, ich arbeite zu Hause, habe daher wenig soziale Kontakte tagsüber, meine Freunde sind weiter weg, da ich vor 7 Jahren wegen der Heirat umgezogen bin, und ich leide an Angst- und Panikattacken beim Autofahren, was meine Mobilität relativ einschränkt.
Das wäre es im Groben.
Ich habe das Glück, dass ich einen guten Hausarzt habe, der seit einiger Zeit mein Suchtverhalten (Rauchen und Alkohol) beobachtet.
Letzte Woche war ich dort, weil ich eine Frage zu einer Medikamentenverträglichkeit hatte, es ging um ein Antidepressivum (Citalopram), das ich von der Neurologin bekam, und meine Blutdruckmedikamente.
Bei diesem Gespräch meinte er, wir könnten nach dem Einschleichen des Citaloprams auch mal Baclofen probieren, das könnte den Suchtdruck lindern.
Ich hatte mich nie getraut, ihn darauf anzusprechen. Aber da ich das Buch von Ameisen vor zwei Jahren gelesen und seitdem mit Baclofen geliebäugelt habe, haben seine Worte wie einen Damm gebrochen. Ich bin völlig aufgewühlt nach Hause und habe erst einmal zwei Bier getrunken. Blöd, ich weiß, aber ich trinke meist "unter Stress".
Da den zwei Bier abends dann noch zwei weitere folgten, bin ich am nächsten Tag gleich wieder in die Praxis und habe gesagt, dass ich gerne sofort mit dem Baclofen anfangen möchte.
Er war einverstanden.
Zu dem Citalopram möchte ich noch sagen, dass ich mich seit Monaten dagegen wehre. Ich habe es vor zwei Jahren schon mal bekommen und sehr unter den Nebenwirkungen gelitten. Darüber hinaus braucht es halt die Zeit, die Antidepressiva brauchen, um zu greifen. Wenn Du eh schon am Grundeis schrappst, können diese 3 bis 4 Wochen elend lang sein.
Mit dem Baclofen geht es mir, wie oben gesagt, recht gut. Ich bin auch im Vergleich zu den Tagen davor recht entspannt. Vor allem beim Autofahren habe ich gemerkt, dass ich gelassener bin. Ich habe zwar meine Angstgegner (Autobahn und mehrspurige Bundesstraßen) jetzt noch nicht in Angriff genommen, aber allein beim sonstigen Fahren bin ich nicht mehr so verkrampft und ängstlich.
Die 10 bis 20 mg reichen sicher noch nicht aus, um die Lust auf Alkohol völlig zu nehmen, die muss man ja auch im Kopf bewältigen (ach Leute, in der Therie bin ich sooooo klasse, aber die Praxis...). Doch ich habe es immerhin geschafft, 1 Tag nichts zu trinken, Freitag und gestern waren es jeweils 2 Bier ohne die sonstige "Lust auf Mehr". Ich weiß, viele denken, GAR NICHTS!!! wäre gut, aber für mich ist das erstmal ein großer Schritt.
Warum bin ich in dieses Forum gekommen?
Ich möchte mich mit euch austauschen. Gerne würde ich etwas über eure Strategien erfahren, die ihr habt, wenn trotz Baclofen oder auch überhaupt die Lust auf Alkohol kommt. Vielleicht habt ihr auch Erfahrungen mit Wechselwirkungen zwischen Baclofen und Antidepressiva und/oder Blutdruckmedikamenten, bisher habe ich im Forum leider nicht viel dazu gefunden.
Vielleicht haben einige auch festgestellt, dass Depris mit Baclofen besser werden... und auch Ängste.
Das alles würde mich interessieren.
Natürlich soll dies ein Austausch sein, ich werde meinerseits gerne von eigenen Erfahrungen berichten und für eure Anliegen offen sein.
Freue mich auf euch.
Bonsai51
Mein Name ist Bonsai51, Bonsai, weil ich kein Riese bin, und 51 ist mein Alter.
Zunächst einmal finde ich es toll, dass es dieses Forum gibt.
Ich bin Baclofen-Neuling, habe es erst diese Woche bekommen, bin derzeit bei 10 bzw. 20 mg pro Tag, und es geht mir recht gut damit.
Vor allem bin ich nicht mehr so "fieberhaft" unterwegs wie vorher, das ist für mich schon mal viel Wert.
Zu meiner derzeitigen Situation, wobei ich nicht pienzen möchte, aber einfach sagen will, wie es mir geht.
Mein Leben lief die letzten 3 Jahre sehr unrund, und im Moment sind es so viele Baustellen, dass in letzter Zeit das Gefühl "alles zuviel" überhand genommen hat, gleichzeitig dazu auch mein Alkoholkonsum.
Meine Frau beschloss vor 1,5 Jahren, sich anderswo und ohne mich selbst zu verwirklichen, Scheidung läuft, ich blieb in einem viel zu großen gemieteten Haus mit Riesengarten allein zurück, finde seit geraumer Zeit keine neue Wohnung, da ich eine katzenfreundliche Bleibe brauche mit Auslauf (meine 2 Katzen sind Freigänger), ich habe eine Mutter mit beginnender Demenz, ich leide immer wieder an Depressionen, im Job (ich bin selbständig) wechselt es zwischen Auftragslage gleich Null und völliger unterbezahlter Überarbeitung, ich arbeite zu Hause, habe daher wenig soziale Kontakte tagsüber, meine Freunde sind weiter weg, da ich vor 7 Jahren wegen der Heirat umgezogen bin, und ich leide an Angst- und Panikattacken beim Autofahren, was meine Mobilität relativ einschränkt.
Das wäre es im Groben.
Ich habe das Glück, dass ich einen guten Hausarzt habe, der seit einiger Zeit mein Suchtverhalten (Rauchen und Alkohol) beobachtet.
Letzte Woche war ich dort, weil ich eine Frage zu einer Medikamentenverträglichkeit hatte, es ging um ein Antidepressivum (Citalopram), das ich von der Neurologin bekam, und meine Blutdruckmedikamente.
Bei diesem Gespräch meinte er, wir könnten nach dem Einschleichen des Citaloprams auch mal Baclofen probieren, das könnte den Suchtdruck lindern.
Ich hatte mich nie getraut, ihn darauf anzusprechen. Aber da ich das Buch von Ameisen vor zwei Jahren gelesen und seitdem mit Baclofen geliebäugelt habe, haben seine Worte wie einen Damm gebrochen. Ich bin völlig aufgewühlt nach Hause und habe erst einmal zwei Bier getrunken. Blöd, ich weiß, aber ich trinke meist "unter Stress".
Da den zwei Bier abends dann noch zwei weitere folgten, bin ich am nächsten Tag gleich wieder in die Praxis und habe gesagt, dass ich gerne sofort mit dem Baclofen anfangen möchte.
Er war einverstanden.
Zu dem Citalopram möchte ich noch sagen, dass ich mich seit Monaten dagegen wehre. Ich habe es vor zwei Jahren schon mal bekommen und sehr unter den Nebenwirkungen gelitten. Darüber hinaus braucht es halt die Zeit, die Antidepressiva brauchen, um zu greifen. Wenn Du eh schon am Grundeis schrappst, können diese 3 bis 4 Wochen elend lang sein.
Mit dem Baclofen geht es mir, wie oben gesagt, recht gut. Ich bin auch im Vergleich zu den Tagen davor recht entspannt. Vor allem beim Autofahren habe ich gemerkt, dass ich gelassener bin. Ich habe zwar meine Angstgegner (Autobahn und mehrspurige Bundesstraßen) jetzt noch nicht in Angriff genommen, aber allein beim sonstigen Fahren bin ich nicht mehr so verkrampft und ängstlich.
Die 10 bis 20 mg reichen sicher noch nicht aus, um die Lust auf Alkohol völlig zu nehmen, die muss man ja auch im Kopf bewältigen (ach Leute, in der Therie bin ich sooooo klasse, aber die Praxis...). Doch ich habe es immerhin geschafft, 1 Tag nichts zu trinken, Freitag und gestern waren es jeweils 2 Bier ohne die sonstige "Lust auf Mehr". Ich weiß, viele denken, GAR NICHTS!!! wäre gut, aber für mich ist das erstmal ein großer Schritt.
Warum bin ich in dieses Forum gekommen?
Ich möchte mich mit euch austauschen. Gerne würde ich etwas über eure Strategien erfahren, die ihr habt, wenn trotz Baclofen oder auch überhaupt die Lust auf Alkohol kommt. Vielleicht habt ihr auch Erfahrungen mit Wechselwirkungen zwischen Baclofen und Antidepressiva und/oder Blutdruckmedikamenten, bisher habe ich im Forum leider nicht viel dazu gefunden.
Vielleicht haben einige auch festgestellt, dass Depris mit Baclofen besser werden... und auch Ängste.
Das alles würde mich interessieren.
Natürlich soll dies ein Austausch sein, ich werde meinerseits gerne von eigenen Erfahrungen berichten und für eure Anliegen offen sein.
Freue mich auf euch.
Bonsai51