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Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 15. Dezember 2011, 17:04
von DonQuixote
Tach zusammen [hi_bye]

Mein Name ist – äh – DonQuixote. Ich bin 52 Jahre alt und ich bin alkoholsüchtig.

Wenn ich arbeite, trinke ich erst nach Feierabend. Meine Dosis liegt dann etwa bei einem Liter Wein und je nach Laune, und die habe ich oft, bei zwei oder drei Schnäpsen zusätzlich. Wenn ich nicht arbeite, geht’s schon früher, meist morgens los und summiert sich im Laufe des Tages auf eine entsprechend höhere Menge.

Einen Vollrausch mit Kontrollverlust und Erinnerungslücken habe ich nicht sehr oft. Vielleicht ein- oder zwei Mal in zwei Monaten. Und dies nie in der Öffentlichkeit. Wenn ich in der Öffentlichkeit ungehemmt trinken kann, dann konsumiere ich maximal 1,5 Liter Bier, meist innerhalb einer Stunde. Dann weiß ich, dass jetzt genug ist und ziehe mich schleunigst zurück. Nur um dann zu Hause weiter zu trinken um auf meinen Pegel zu kommen.

Die Gründe für meinen Alkoholkonsum kann ich nur schwer nennen. Sind nervöse Angstzustände die Ursache meines Trinkverhaltens oder ist der Umkehrschluss richtig? Fakt ist, dass mich mein Alkoholkonsum nervt. Er zieht mich runter. Er beherrscht mich, macht mich träge und schlapp.

Ernsthafte Bemühungen, vom Trinken weg zu kommen, habe ich noch nie unternommen. Es bestand nie die absolute Notwendigkeit. Drei Mal ergab es sich allerdings in den letzten sechs Jahren, dass ich mich beruflich während des Fastenmonats in arabischen Ländern aufhielt. Da gab es für 6 Wochen keinen einzigen Tropfen. Ich war selbst erstaunt, wie gut ich das wegsteckte. Keinerlei Entzugserscheinungen, nichts null nada. Im Gegenteil. Nach zwei Wochen Entzug fühlte ich mich wie neu geboren. Klar im Kopf und voller Energie. Ein geiles Gefühl war das.

Doch dann war der Fastenmonat zu Ende und es gab wieder Stoff zu kaufen. Die positiven Erfahrungen, den Entzug so problemlos weggesteckt zu haben, bestärkten nur mein Gefühl, alles im Griff zu haben und so trank ich wieder im gewohnten Rahmen. Das Glücksgefühl, das ich während dieser unfreiwilligen Entzüge jeweils empfand, hatte ich aber nie vergessen. Diese Gefühle möchte ich wieder haben. Den klaren Kopf, den Tatendrang, auch ein gewisses Gefühl von Unschuld. Ich weiß inzwischen, dass das nur ohne Alkohol geht und deshalb bin ich hier.

Ich bin vorbereitet so gut es erst mal geht. Viele viele Threads in diesem Forum und das Buch von Dr. Olivier Ameisen sind durchgelesen und Baclofen (100 x 25 mg) bei http://www.generic4all.com bestellt. Die Dosierung in ihrem zeitlichen Verlauf ist mir klar und einen Tablettenzerteiler aus der Apotheke habe ich auch schon.

Keine Ahnung, wann die Pillen ankommen. Bestellt hatte ich vor 11 Tagen. Aber das dauert ja bekanntlich … Ich mach mir da keine Sorgen. Das kommt schon. Bis es soweit ist, „genieße“ ich noch meine vielleicht letzten Tage als Alkoholsüchtiger. [whistle]

Gruß von DonQuixote

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 15. Dezember 2011, 17:25
von argentina
Hallo Don Quixote,

Was für ein ausgefallener Name! Gefällt mir.

Herzlich willkommen im Forum und schön das du zu uns gefunden hast. Ich hoffe das du hier viel Hilfe bekommst und auch vielleicht den einen oder anderen hier helfen kannst.

Ich finde die Idee noch weiter zu trinken bis das Bac eintrifft nicht schlecht, es ein gewisser Abschied denn man braucht. Alk ist einem als Freund ans Herz gewachsen und manchmal fällt einem der Abschied sehr schwer. Du hast ja selber während deines Aufenthalts in den AE gemerkt wie schön es ist nicht zu trinken und dennoch fällt man dann zu Hause doch wieder in das alte Muster. Bis jetzt bin ich dem Warum auch noch nicht wirklich auf die Schliche gekommen. Wahrscheinlich eine unterbewusste Selbstzerstörung. Auch das „schön“ reden, das man ja kein Problem hat und weiter trinken kann kenne ich, bis einem halt doch die Zweifel packen und hier im Forum oder sonst wo landet!

Fakt ist das es keinen Grund gibt um zu trinken, man trinkt, weil man es will, weil es eine Gelegenheit gibt, weil Sonntag ist usw. Aber einen wirklichen Grund GIBT es nicht!!!!!!! Denke ich, auch wenn ich immer wieder vom Gegenteil belehrt werde.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und freue mich auf deine Berichte!

Lg, Argentina

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 15. Dezember 2011, 19:27
von dandelion
Hi Don,

herzlichen Glückwunsch zu Deinen Erkenntnissen und willkommen in unserer kleinen Gemeinde glückloser Suchender. ;)

Ich denke wir sind vom Trinkpensum her ähnlich situiert, allerdings finde ich 1-2 Vollräusche mit Blackouts in zwei Monaten doch schon recht ordentlich. Das zeigt, dass die Kontrolle nachläßt. Was Du zu den Angsten ansprichst ließt sich sehr interessant, was war zuerst da, die Henne oder das Ei. Mit einem lieben Freund hier im Forum bin ich auf den Trichter gekommen, das doch das Ei...äh, die Angst zuerst da war und wir den Alkohol als Angstlöser erkannten, dieser aber wiederum in nüchternen Momenten die Ängste verstärkt. Das erscheint mir auch logisch, da sich die Ängste vermutlich mehr und mehr anstauen und der Alkohol nur eine temporäre Lösung bietet. Veruchsprotokoll 5132 - Proband: Dandelion.

Da Du ja dann dank Bac etwas mehr nüchterne Zeit zur Verfügung hast, empfehle ich Dir, diesen Mechanismen mit neu gewonnenem Elan auf den Grund zu gehen. Denn Baclofen wird das Problem nicht für Dich lösen.

Was Deinen weiteren Alkoholkonsum betrifft, würde ich Dir empfehlen, Dich bis 1 Woche vor Eintreffen des Baclofens wenigstens "runterzutrinken". Es scheint sich abzuzeichnen, das Baclofen in Verbindung mit Alkohol nicht auf Dauer funktioniert. Im gegenteil, es wird sorgar empfohlen, vor der Einnahme ein paar Tage nüchtern zu sein. Von Bestellung bis Ankunft mußt Du bei gerneric4all mit ca. 4 Wochen rechnen. 11 Tage sind schon weg, 5 Tage vorher nichts trinken - bleiben Dir also noch grob 14 Tage zum runtertrinken.

Ich persönlich habe schon 4 Wochen vorher (bei Bestellung) entzogen und muß sagen, es war ein kluge Entscheidung. So konnte ich auch jede Nuance der bunten Pallete der Erleichterungen durch Baclofen bei vollem Bewußtsein geniessen. Nach kurzer Zeit war ich auch völlig frei von Nebenwirkungen, obwohl ich jetzt erst bei 37,5mg bin.

Wir lesen also spätestens in 3 Wochen von Dir.
Ich freue mich schon.

Grüße Dandelion

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 16. Dezember 2011, 18:26
von Ringo
Lieber DonQuixote,

alles Kluge, was man zu Deiner Bestandsaufnahme und Vorstellung schreiben könnte, haben meine Vorredner schon erledigt. So sorgfältig und planvoll wie Du die Vorbereitung für den Ausstieg getroffen hast, sollte wohl alles klappen.Und außerdem hast Du ja auch noch uns.

Willkommen im Club!

LG

Ringo

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 16. Dezember 2011, 21:15
von PeterLustig
Hallo Don,

auch ich möchte Dich herzlich willkommen heißen. Bin zwar noch recht frisch hier, kann Dir aber sagen:"den entschluß mit BAC anzufangen habe ich nicht bereut." Wie Du in meinen Beschreibungen nachlesen kannst ist für mich ein Wunder war geworden. Wichtig ist der feste Entschluß zu dier "Kur".
Ich wünsche Dir allen Erfolg dieser Welt und freue mich, von Deinen Fortschritten zu lesen.

LG
PeterLustig

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 17. Dezember 2011, 16:36
von DonQuixote
Erst mal vielen Dank für den herzlichen Empfang und die guten Ratschläge. Derer werde ich sicher noch viele brauchen.

Dandelion:
Da Du ja dann dank Bac etwas mehr nüchterne Zeit zur Verfügung hast, empfehle ich Dir, diesen Mechanismen mit neu gewonnenem Elan auf den Grund zu gehen. Denn Baclofen wird das Problem nicht für Dich lösen.


Ja. Gut gesprochen, Dandelion. Alkoholabstinenz ist vielleicht nur die Vorderseite der Medaille. Doch diese Medaille möchte ich erst mal haben. Kann sehr gut sein, dass ich am Ende nicht darum herum komme, die Münze auch umdrehen und mir die Rückseite ansehen zu müssen.

PeterLustig:
Wie Du in meinen Beschreibungen nachlesen kannst ist für mich ein Wunder wahr geworden.


Na na na. Mal immer langsam mit den Jungen Pferden. Habe mir Dein Intro natürlich mit großer Freude und Interesse rein gezogen. Aber nach so kurzer Zeit von einem „Wunder“ zu sprechen, ist natürlich etwas gewagt, wenn ich mir diese kleine Spitze erlauben darf. Klar, auch für mich wären drei alkoholfreie Tage schon irgendwie wunderbar. Und ich schaffe das auch. So wie Du das geschafft hast. Und all die anderen auch. Und ich hoffe, dass wir zusammen auch noch viel viel mehr schaffen.

Don

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 17. Dezember 2011, 17:14
von GoldenTulip
Hallo DonQuixote, auch von mir herzlich Willkommen [hi_bye]

Das Glücksgefühl, das ich während dieser unfreiwilligen Entzüge jeweils empfand, hatte ich aber nie vergessen. Diese Gefühle möchte ich wieder haben. Den klaren Kopf, den Tatendrang, auch ein gewisses Gefühl von Unschuld.

Es kommt nicht so häufig vor, dass jemand weg will von der Trinkerei und dabei ein so klares positives Ziel vor Augen hat.
Auch bei denen, die eher aus unmittelbarer Not heraus aufhören "wollen müssen" [cray] schwingt das wohl immer mit, steht aber nicht direkt im Vordergrund.

Da hast Du jedenfalls eine gewaltige Abkürzung genommen, viele Ambivalenzen schon hinter Dir. Bei mir hat es vier Monate gedauert, da hin zu kommen (das andere Lebensgefühl als vorrangige Absicht zu erleben, statt mich mit Händen und Füßen an an meinen vorgeblich "wichtigsten und besten Freund" zu krallen).

Was Peter als "Wunder" bezeichnet, habe ich in der Anfangszeit ebenso empfunden, bei mir die erstmalige Hoffnung, eine reale Chance zu haben, den trostlosen Kreislauf tatsächlich durchbrechen zu können.
Drei Tage Abstinenz sind dann ein Zeichen, nicht das Wunder selbst....
Ohne Bac und Ameisens Buch für mich undenkbar. Der Glaube kann tatsächlich Berge versetzen.

Meine Haltung hat sich Bac gegenüber langsam gewandelt, hin zu eben diesem Wert als Initialzündung, zum Atemholen, auch als Stützräder, bis einen wieder die eigenen Füße tragen. Aber das nur nebenbei.

Ich freu mich jedenfalls sehr für Dich, dass Du zu Baclofen und dem Forum gefunden hast. Warum sich die Vorfreude immer Bahn bricht, indem man sich diese Tablettenzerteiler kauft, weiß ich nicht (war bei mir genauso, später kam noch so ein kleines goldenes Pillendöschen dazu [biggrin] ).

Zum Thema "letzte Tage genießen": Würde ich auch tun, dabei aber schonmal runterfahren bis hin zu dem einen oder anderen Tag Abstinenz, dann fällt nachher der Abschied nicht so schwer...

Liebe Grüße, Conny

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 17. Dezember 2011, 18:16
von DonQuixote
Also der Bestellstatus bei http://www.generic4all.com hat sich gestern schon mal von „in progess“ auf „shipped“ geändert. Tönt schon mal gut.

Aktuell fühle ich mich wie der Verurteilte in seiner Zelle. Die Gedanken drehen sich im Kreis: Warum wurde keine Gnade erlassen? Was wird bald mit mir geschehen? Wann werden sie mich holen? Und werde ich Schmerzen haben? Es muss VERDAMMT nochmal einen Ausweg geben!

Nein. Es wird keinen Ausweg geben. Die Pillen sind „shipped“. Steht hier auf dem Bildschirm. Schwarz auf weiß.

Was noch bleibt, ist die finstere Entschlossenheit, Herr des Verfahrens zu bleiben. Wenn das Päckchen mit den Pillen ankommt, werde ich es NICHT öffnen. Ich werde es erst mal weglegen, an einen Ort, wo ich es jederzeit sehen kann.

Und dann werde ich ihm für ein paar Tage bei jeder Begegnung freundlich zunicken. So wie man einem Flirt freundlich zunickt und mit einem Auge zuzwinkert.

Der Gedanke, dem Postboten das Päckchen aus den Händen zu zerren, es im Treppenhaus aufzureißen, dann den Inhalt mit zitternden Händen durch den Tablettenzerteiler zu häckseln und den Stoff rasch möglichst einzuschmeißen, ist mir schon unangenehm.

Ich habe stets versucht, mit Würde zu saufen. Aber das geht nicht mehr. Jetzt möchte ich wenigstens in Würde damit aufhören und meine neue Freundin, die kleine weiße Baclofen-Pille, bei ihrer Ankunft nicht respektlos empfangen.

Hört sich vielleicht verrückt an, aber ich werde das so machen.

Don

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 17. Dezember 2011, 18:46
von GoldenTulip
und meine neue Freundin, die kleine weiße Baclofen-Pille, bei ihrer Ankunft nicht respektlos empfangen.


[lol] [lol] [lol]

Als Frau würde ich sagen, Eure Beziehung hat 'ne echte Chance, wenn Du sie nicht schon im Treppenhaus vor den Augen des Postboten vernaschst.

LG Conny

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 17. Dezember 2011, 18:58
von dandelion
Gut gesprochen Don, das kann ich nur zurück geben und ich habe für Dein Vorgehen und Deine Gefühle vollstes Verständnis. Wenn Du die eine Seite der Medaille mal betrachtet hast, wirst Du sicher neugierig.
Ich habe auch ca. 2 Wochen nach Ankunft mit dem Mädchen geflirtet, ehe ich sie nahm. Das Hinauszögern bietet oft ungeahnte Erkenntnisse.

Und manchmal ist vorangegangene Enthaltsamkeit der Schlüssel zum Glück. ;)

Ich wünsche mir von Herzen, das Du/wir es findest/finden.

(Verzeiht mir eventuell anstößige Inhalte. Das mit dem Flirt hat mir so gut gefallen, das mußte ich jetzt breittreten.)

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 17. Dezember 2011, 18:59
von dandelion
Oh, Conny kam mir schon zuvor.
Yes, Conny!

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 17. Dezember 2011, 20:33
von argentina
Hallo Don,
Also bei mir hat dein letztes Posting erstmal ein Lachanfall ausgelöst, weil ich mir das alles bildlich im Treppenhaus und Postboten vorstellen kann!!

Dennoch kann ich mich aber nur meinen Vorrednern anschließen und ich denke deine Entscheidung deine kleine neue Freundin erstmal willkommen zu heißen ist ok.

Voranstehende Veränderungen im Leben lösen immer ein gewisses Unbehagen aus, deswegen denke ich das es gut ist das du dir deine Zeit nimmst.

Du wirst es schon schaffen,

Lg, Argentina

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 17. Dezember 2011, 23:51
von DonQuixote
Hallo erst mal.

Argentina:
Also bei mir hat dein letztes Posting erstmal ein Lachanfall ausgelöst, weil ich mir das alles bildlich im Treppenhaus und Postboten vorstellen kann!!


Ja ja ja. Lach nur. Ging mir ja selbst so, als ich es schrieb [dance]

Was solls. Das Urteil ist eh gefällt und wird vollstreckt werden. Bald werden sie mich holen. Sie werden mich aus meiner gemütlichen kuscheligen Gefängniszelle rausholen und mich ans Licht zerren. Eine Scheißsituation. [shok]

Möglicherweise krieg ich ja auch mildernde Umstände und werde vom Postboten begnadigt? Dann führen sie mich vielleicht wieder in meine Zelle zurück und ich werde nicht bestraft!

Im Moment sieht’s aber eher nicht danach aus ...

Egal. Erst mal den Humor behalten. Wer weiß ob der nicht irgendwann von Nutzen sein wird.

Meint jedenfalls

Don

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 18. Dezember 2011, 00:02
von PeterLustig
[/quote]
Na na na. Mal immer langsam mit den Jungen Pferden. Habe mir Dein Intro natürlich mit großer Freude und Interesse rein gezogen. Aber nach so kurzer Zeit von einem „Wunder“ zu sprechen, ist natürlich etwas gewagt, wenn ich mir diese kleine Spitze erlauben darf. Klar, auch für mich wären drei alkoholfreie Tage schon irgendwie wunderbar. Und ich schaffe das auch. So wie Du das geschafft hast. Und all die anderen auch. Und ich hoffe, dass wir zusammen auch noch viel viel mehr schaffen.

Don[/quote]

Mit Wunder waren auch eigentlich die fehlenden Depressionen, kaum Entzugserscheinung und ein ganz leichter Verzicht auf die gewohnten 8-10 Feierabendbier gemeint.
Wie würde mein Sohn sagen:" Papa, das hat gar nicht weh getan [biggrin] " !
Den BAC-Versuch bereue ich nicht im geringsten. Hätte nie gadacht, dass so kleine Pillen so wirken können.

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 18. Dezember 2011, 00:40
von argentina
@ Don, behalte bitte deinen Humor, denn er ist die beste Medizin!!! Ich habe auch ähnliches gestern festgestellt als ich meinen erneuten „Abschuss“ hier bekannt gegeben habe. Ich bin mittlerweile wirklich soweit das ich es mit Humor nehme, weil ansonsten müsste ich mich aus Scham erschießen oder aus diesem Forum austreten und ich möchte keines von beiden.

@ Peter, Bac wirkt unglaublich. Ich kann deine Freude auch durchaus verstehen aber sei bitte auf der Hut!!!!!!!!!!! Ich habe genauso euphorisch wie du am Anfang auf Bac reagiert, aber wenn erst einmal der Alltag trotz Bac wieder eintritt ist es oft nicht so einfach dem Verlangen Alk zu trinken standzuhalten. Ich sage dir das alles nur weil ich schon zig mal auf die Schnauze gefallen bin und ich mir wünschen würde das dir das nicht passiert. Ist also nichts persönlich gegen dich!!

Lg.. Argentinia

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 18. Dezember 2011, 01:46
von DonQuixote
Ja, was hier auch noch reingehört ist meine liebe – aeh – Frau. Wir sind seit knapp 30 Jahren zusammen aber nicht verheiratet. So fällt es mir auch immer schwer von meiner „Freundin“ zu reden oder zu schreiben. Und „Lebensabschnittspartnerin“ geht ja schon mal gar nicht. Sie ist einfach nur „meine Frau“.

Also meine Frau trinkt kaum. Vielleicht ein Mal pro Woche ein Glas Wein, mehr nicht. Natürlich weiß sie was mit mir los ist. Geht ja nicht anders. Sie macht mir aber nie Vorwürfe. Oder sagen wir mal fast nie. Und wenn sie es tut, dann nur, weil sie sich liebevoll um meine Gesundheit Sorgen macht. Mehr nicht und auch nicht weniger.

So schön und harmonisch das erst mal klingt, hat das natürlich auch einen Haken. Ich könnte z.b. nie mit ihr darüber reden, was denn die Ursache für mein Trinken sein könnte und was man da machen könnte und hue und hott und haste nicht gesehen. Ich bin da ganz auf mich alleine gestellt. Meine Frau ist einfach nur ein Goldschatz. Mein Schatz.

Ich werde sie nicht in meinen Plan einweihen. Ich werde, sofern mir der Postbote demnächst gnädig sein sollte, einfach nichts mehr trinken. Kommentarlos. Sie wird es bemerken und ich werde einfach sagen dass ich keinen Bock mehr auf das Zeuchs habe und dass es so besser sei. Und sie wird sich dann freuen und sich weniger oder gar keine Sorgen mehr um meine Gesundheit machen. Sehr wahrscheinlich wird sie bald einmal einen besonders leckeren und besonders teuren Rotwein ran schleppen weil sie weiß, dass ich das mag. Mein Schatz. Ich werde mit ihr ein Glas trinken und dann den Rest wegkippen. Sie wird das nicht bemerken und annehmen, dass ich den Rest weggetrunken habe. So wie früher immer. Mein Schatz.

Irre, was ich da hinschreibe. Noch nicht mal ein einziges Micro von dem Bac eingeworfen und träumt schon von Abstinenz. Was für eine Anmaßung! Wenn Träume nicht erlaubt wären, würde ich mich glatt schämen.

Und dann frage ich mich sofort auch, warum man einen Traum nicht planen sollte. Es wird doch alles geplant, heutzutage. Was nicht geplant ist, existiert ja kaum oder wird nicht wahrgenommen. Dann plane ich halt eben meinen Traum. Immer noch besser als gar keinen Plan.

Meint

Don

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 18. Dezember 2011, 02:48
von dandelion
Und Dan meint, Du sehnst Dich nach Abstinenz, also ist es auch legitim, von ihr zu träumen.
Das kann nur gut sein, also träum ruhig weiter.
Nur keine Scham.

Denn:
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum!

Dandelion

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 18. Dezember 2011, 08:59
von PeterLustig
Hallo Don,
was Du über Deine Frau Schreibst, kann ich gut nachempfinden. Auch lebe mit meiner Frau, die kaum Alkohol trinkt, zusammen und hab nie Vorwürfe o.ä. von ihr zu hören bekommen. Allerdings habe ich ihr von vornherein alles über Bac erzählt. Sie war erst, wie alle Außenstehenden, skeptisch da bac ja nicht zugelassen ist. Doch nach einem langen Gespräch mit ihr, welchen selbstverständlich das offizielle Outing als Alki beinhaltete ( nicht , dass Sie es nicht selbst schon längst gemerkt hätte), konnten wir unsere Sorgen gegenseitig erklären und austauschen, was sonst wahrscheilich nie ausgesprochen wäre. Wir haben auch gemeinsam im Forum gelesen und diskutiert.
Nun ist Sie voll mit in meinem Bac-Programm involviert und mir eine tolle Unterstützerin. Sie hilft mir bei der Selbstreflektion und nimmt Veränderungen an mir bewußt war, weil sie nun weiß woher die kommen können.

Bitte versteh mich richtig, ich will Dir keine Beziehungstipps geben, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass "Karten auf den Tisch legen" wichtig ist, damit die Partnerin sich nicht neue Sorgen macht ( zusätzlich zum Alk noch die plötzlichen Veränderungen) und gerade beim Einstieg in Bac sehr hilfreich sein kann.
So ersparst Du Dir auch die Versuchung des " liebevoll präsentierten Rotweins".

LG
Peter

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 26. Dezember 2011, 00:24
von chrisi1966
Hallo Don,

wie geht s dir? War die Post schon da ? [pardon]



Lg Chrisi

Re: Neuvorstellung DonQuixote

Verfasst: 3. Januar 2012, 03:40
von DonQuixote
Also. Lese hier alles mit, mag aber nicht so viel schreiben. Postbote war noch nicht da. Bin also noch eingekerkert. Habe mich mit den Kerkermeistern inzwischen angefreundet und sie so weit gebracht,dass sie mir die tägliche Flasche in meine Zelle bringen.

Und ich habe mich auch sehr gut umgesehen, in meiner Zelle. Es gibt kein Entrinnen, keinen Schlupf, kein Fenster, keine Türe. Noch nicht mal das kleinste Loch, in welches eine kleine Maus wie ich fliehen könnte.

Warum hat man mich denn überhaupt eingekerkert? Ich weiss es nicht mehr. Meine Wärter wissen es auch nicht. Es kümmert sie nicht. Sie bringen mir täglich meine Flasche, dafür werden sie bezahlt.

Muss Schluss machen. Bin mit Handy online.