Neuvorstellung Carla
Verfasst: 25. September 2018, 21:05
Hallo liebes Forum,
ich bin am vergangenen Wochenende irgendwie auf eine Doku über Baclofen gestolpert, als ich morgens mal wieder mit dem festen Vorsatz aufgewacht bin, nun endlich und nachhaltig etwas gegen diese lästige Trinkerei zu tun! Und nachdem mich das Thema dann Stunden lang nicht mehr losgelassen hat, bin ich natürlich auch mehrfach über dieses Forum hier gestolpert.
Ich bin schon recht verzweifelt. Ich hatte einige abstinente Phasen in den letzten Jahren (teils auch über mehrere Monate), aber mit der Menge, die ich regelmäßig trinke, liege ich definitiv über einem Normaltrinker. Ich habe einen festen Job, den ich sehr gern habe und den ich unbedingt behalten möchte. Aber ich weiß, dass ich mit meinem Trinkverhalten nur einen Schritt davon entfernt bin, ihn ggf. in der Zukunft zu verlieren. Der Abgrund, vor dem ich stehe, ist nur einen Schritt entfernt, sehr tief und mit losem Grund unter meinen Füßen.
Aktuell würde ich mich als einen funktionstüchtigen Trinker bezeichnen. Ich trinke nur Wein, nur Abends und komme ungefähr auf 1-2 Flaschen pro Tag. Am Wochenende versuche ich zu entspannen und trocken zu bleiben. Aber ich hatte auch schon Phasen in denen ich nicht mehr funktionstüchtig war. In denen ich tagsüber getrunken habe, teils auch den ersten Drink schon morgens brauchte um den Kater vom Vorabend weg zu kontern. In meinen schlimmsten Phasen habe ich mehrere Tage am Stück heftig durchgetrunken und mich danach durch eine Entgiftung zu Hause gezwungen.
Vor ungefähr 9 oder 10 Jahren hat sich mein Alkoholkonsum merklich geändert. Es war eine Krisenzeit für mich in der ich eine Angststörung mit Panik-Attacken entwickelt habe. Nachdem mir weder Ärzte noch Therapeuten wirklich helfen konnten, fand ich heraus, dass mir Wodka ganz hervorragend hilft und jede Panik-Attacke in Luft auflöst. Nachdem ich dann eine Zeit lang immer mit einem „Notfall-Wodka“ in meiner Handtasche herumgelaufen bin, kam eine Phase mit schlimmen finanziellen Existenzängsten hinzu. Zu dem „Notfall-Wodka“ gesellte noch eine Flasche Wein, die selten den Tag überlebte.
Die Angststörung habe ich inzwischen weitestgehend in den Griff bekommen. Ich befinde mich auch seit Jahren in diversen Therapien um Ursachenforschung usw. zu betreiben. Aber zum „Normaltrinker“ schaffe ich es irgendwie nicht mehr. Es scheint, als würden die Auslöser für mein Trinkproblem langsam verschwinden, aber das Trinkproblem selbst leider nicht.
Daher lässt mich das Thema Baclofen auch nicht mehr los und ich möchte unbedingt eine Therapie damit versuchen. Ich fühle mich, als hätte mir in den zahlreichen Dokus endlich jemand auf logische Weise erklärt, was mit meinem Gehirn nicht stimmt. Warum ich als rationaler und intelligenter Mensch nicht mehr trinken möchte und doch immer wieder etwas völlig Irrationales mein Handeln bestimmt. Erstaunlich finde ich auch die Erkenntnis, dass sich eine dauerhafte Hirnschädigung nicht nur auf Sprachstörungen und sinkendes Denkvermögen bezieht. Sondern, dass die Art, wie ein bestimmter Bereich meines Gehirns mit Dopamin umgeht, beschädigt ist.
Ich hoffe sehr, dass ich einen Arzt finde, der mir Baclofen verschreibt! Vielen Dank, dass es dieses tolle Forum gibt! Das erzeugt ganz neue Hoffnung auf Hilfe und auf Gleichgesinnte/Mitstreiter.
Zwei Fragen an die Community:
1. Neben dem Versuch einen niedergelassenen Arzt zu finden, der einem hoffentlich regelmäßig Rezepte ausstellt, welche Alternativen gibt es noch? Ich bin auf einige Online Shops gestoßen, die Baclofen als Generika aus dem Ausland verkaufen. Gibt es hier Erfahrungen? (Gern auch als PN).
2. Es gibt ja einige zugelassen Medikamente für die Alkoholtherapie wie Anthabus, Campral, Nalmefen usw. Gibt es hier Erfahrungen? Ich habe mich damit noch nicht auseinander gesetzt, aber auch keine, dem Baclofen nahekommende Euphorie entdeckt. Warum sind andere Medikamente zur Alkoholbehandlung zugelassen (v.a. bei Anthabus ist mir das völlig unklar) und Baclofen nicht?

Vielen Dank schon mal für die Unterstützung und einen schönen Abend
Carla
ich bin am vergangenen Wochenende irgendwie auf eine Doku über Baclofen gestolpert, als ich morgens mal wieder mit dem festen Vorsatz aufgewacht bin, nun endlich und nachhaltig etwas gegen diese lästige Trinkerei zu tun! Und nachdem mich das Thema dann Stunden lang nicht mehr losgelassen hat, bin ich natürlich auch mehrfach über dieses Forum hier gestolpert.
Ich bin schon recht verzweifelt. Ich hatte einige abstinente Phasen in den letzten Jahren (teils auch über mehrere Monate), aber mit der Menge, die ich regelmäßig trinke, liege ich definitiv über einem Normaltrinker. Ich habe einen festen Job, den ich sehr gern habe und den ich unbedingt behalten möchte. Aber ich weiß, dass ich mit meinem Trinkverhalten nur einen Schritt davon entfernt bin, ihn ggf. in der Zukunft zu verlieren. Der Abgrund, vor dem ich stehe, ist nur einen Schritt entfernt, sehr tief und mit losem Grund unter meinen Füßen.
Aktuell würde ich mich als einen funktionstüchtigen Trinker bezeichnen. Ich trinke nur Wein, nur Abends und komme ungefähr auf 1-2 Flaschen pro Tag. Am Wochenende versuche ich zu entspannen und trocken zu bleiben. Aber ich hatte auch schon Phasen in denen ich nicht mehr funktionstüchtig war. In denen ich tagsüber getrunken habe, teils auch den ersten Drink schon morgens brauchte um den Kater vom Vorabend weg zu kontern. In meinen schlimmsten Phasen habe ich mehrere Tage am Stück heftig durchgetrunken und mich danach durch eine Entgiftung zu Hause gezwungen.
Vor ungefähr 9 oder 10 Jahren hat sich mein Alkoholkonsum merklich geändert. Es war eine Krisenzeit für mich in der ich eine Angststörung mit Panik-Attacken entwickelt habe. Nachdem mir weder Ärzte noch Therapeuten wirklich helfen konnten, fand ich heraus, dass mir Wodka ganz hervorragend hilft und jede Panik-Attacke in Luft auflöst. Nachdem ich dann eine Zeit lang immer mit einem „Notfall-Wodka“ in meiner Handtasche herumgelaufen bin, kam eine Phase mit schlimmen finanziellen Existenzängsten hinzu. Zu dem „Notfall-Wodka“ gesellte noch eine Flasche Wein, die selten den Tag überlebte.
Die Angststörung habe ich inzwischen weitestgehend in den Griff bekommen. Ich befinde mich auch seit Jahren in diversen Therapien um Ursachenforschung usw. zu betreiben. Aber zum „Normaltrinker“ schaffe ich es irgendwie nicht mehr. Es scheint, als würden die Auslöser für mein Trinkproblem langsam verschwinden, aber das Trinkproblem selbst leider nicht.
Daher lässt mich das Thema Baclofen auch nicht mehr los und ich möchte unbedingt eine Therapie damit versuchen. Ich fühle mich, als hätte mir in den zahlreichen Dokus endlich jemand auf logische Weise erklärt, was mit meinem Gehirn nicht stimmt. Warum ich als rationaler und intelligenter Mensch nicht mehr trinken möchte und doch immer wieder etwas völlig Irrationales mein Handeln bestimmt. Erstaunlich finde ich auch die Erkenntnis, dass sich eine dauerhafte Hirnschädigung nicht nur auf Sprachstörungen und sinkendes Denkvermögen bezieht. Sondern, dass die Art, wie ein bestimmter Bereich meines Gehirns mit Dopamin umgeht, beschädigt ist.
Ich hoffe sehr, dass ich einen Arzt finde, der mir Baclofen verschreibt! Vielen Dank, dass es dieses tolle Forum gibt! Das erzeugt ganz neue Hoffnung auf Hilfe und auf Gleichgesinnte/Mitstreiter.
Zwei Fragen an die Community:
1. Neben dem Versuch einen niedergelassenen Arzt zu finden, der einem hoffentlich regelmäßig Rezepte ausstellt, welche Alternativen gibt es noch? Ich bin auf einige Online Shops gestoßen, die Baclofen als Generika aus dem Ausland verkaufen. Gibt es hier Erfahrungen? (Gern auch als PN).
2. Es gibt ja einige zugelassen Medikamente für die Alkoholtherapie wie Anthabus, Campral, Nalmefen usw. Gibt es hier Erfahrungen? Ich habe mich damit noch nicht auseinander gesetzt, aber auch keine, dem Baclofen nahekommende Euphorie entdeckt. Warum sind andere Medikamente zur Alkoholbehandlung zugelassen (v.a. bei Anthabus ist mir das völlig unklar) und Baclofen nicht?

Vielen Dank schon mal für die Unterstützung und einen schönen Abend
Carla