Auf der Suche nach (m)einem Leben
Verfasst: 11. September 2018, 19:59
Hallo liebe Mitglieder,
Ich bin 40 und weiblich.
Alkohol trank ich wohl das erste Mal mit 15. Bis zu meinem 32. Lebensjahr habe ich sicherlich immer mal über die Stränge geschlagen und teilweise exzessiv getrunken. Ich möchte aber behaupten, dass ich auch sehr gut ohne Alkohol klar kam und kein ständiges Verlangen danach spürte. Dies hat sich ca. 2010 geändert. Der Konsum steigerte sich, die Abstände verkürzten sich, ich fing an nicht nur in Gesellschaft sondern auch allein zu trinken. Regelmäßig, teils täglich. Zwischenzeitlich einige mehrwöchige Phasen, in denen ich gar keinen Alkohol trank. Der Konsum liegt in den letzten Jahren immer bei mindestens 1 Flasche Wein pro Abend, evtl. noch Bier. „Härtere Alkoholika“ trinke ich nur sehr sehr selten und habe auch kein Verlangen danach.
Das Bewusstsein, Alkoholikerin zu sein und etwas gegen diese Abhängigkeit tun zu wollen/zu müssen entstand wohl um 2014. Bereits damals habe ich mich über die Wirkung von Baclofen erkundigt. Meine Recherchen ergaben allerdings, dass der Bezug über ausländische Apotheken nicht mehr möglich und das Medikament gegen Alkoholabhängigkeit in Deutschland nicht zugelassen ist. Durch Zufall bin ich dann auf dieses Forum gestoßen und damit entflammte die Hoffnung einen Arzt zu finden, der mir Baclofen verschreibt, mit dessen Hilfe ich dann hoffentlich den Ausweg aus diesem Sumpf schaffe. Denn ich selbst habe seit einiger Zeit das Gefühl, dass ich ganz dringend Hilfe benötige, da meine Lebenszeit ansonsten sehr begrenzt sein könnte. Und ich möchte es unbedingt schaffen!
Kurz zu meinen persönlichen Umständen: Mein „Erzeuger“ war ein schwerer Alkoholiker. Zudem Sadist, Narzisst, psychisch und physisch gewalttätig. Meine Kindheit und Jugend war die Hölle. Aus diesen Erfahrungen rühren sicherlich auch meine Depressionen, die mich seit der Jugend begleiten. Meine Mama hingegen war mein Ein und Alles. Meine Eltern lebten bis zu einem Tag im November 2014 zusammen. Dann kam der große, dramatische Knall. Mama: Krankenhaus. Diagnose: Krebs. Laut Ärzten sei ihr das seit Monaten bekannt gewesen (der Tumor war bereits offen sichtbar). Sie hat es allen verheimlicht, niemand hatte eine Ahnung. Mein Erzeuger hat sich am selben Tag die Pulsadern aufgeschnitten. Leider nur um Aufmerksamkeit zu erregen. Er überlebte. Ab diesem Tag lag die Organisation des gesamten Lebens meiner Eltern in meinen Händen. Mama verstarb 11 Monate später im Hospiz, mein Erzeuger 2016, vermutlich Suizid.
Ich machen seit einigen Monaten eine Trauertherapie, die in wenigen Wochen beendet sein wird. Ansonsten habe ich nie medizinische Hilfe in Anspruch genommen bezüglich dieser Probleme. Einzig Citalopram habe ich von meiner HA seit 2005 in unregelmäßigen Abständen verschrieben bekommen, letztmalig 2016.
Im Rahmen der Vorstellung soll es das gewesen sein. Ich würde mich aber freuen, wenn sich in der folgenden Zeit ein Austausch mit anderen Mitgliedern ergeben könnte.
Bis dahin
sagt vielen Dank für die Aufmerksamkeit
der (eigentlich weibliche) Jan
Ich bin 40 und weiblich.
Alkohol trank ich wohl das erste Mal mit 15. Bis zu meinem 32. Lebensjahr habe ich sicherlich immer mal über die Stränge geschlagen und teilweise exzessiv getrunken. Ich möchte aber behaupten, dass ich auch sehr gut ohne Alkohol klar kam und kein ständiges Verlangen danach spürte. Dies hat sich ca. 2010 geändert. Der Konsum steigerte sich, die Abstände verkürzten sich, ich fing an nicht nur in Gesellschaft sondern auch allein zu trinken. Regelmäßig, teils täglich. Zwischenzeitlich einige mehrwöchige Phasen, in denen ich gar keinen Alkohol trank. Der Konsum liegt in den letzten Jahren immer bei mindestens 1 Flasche Wein pro Abend, evtl. noch Bier. „Härtere Alkoholika“ trinke ich nur sehr sehr selten und habe auch kein Verlangen danach.
Das Bewusstsein, Alkoholikerin zu sein und etwas gegen diese Abhängigkeit tun zu wollen/zu müssen entstand wohl um 2014. Bereits damals habe ich mich über die Wirkung von Baclofen erkundigt. Meine Recherchen ergaben allerdings, dass der Bezug über ausländische Apotheken nicht mehr möglich und das Medikament gegen Alkoholabhängigkeit in Deutschland nicht zugelassen ist. Durch Zufall bin ich dann auf dieses Forum gestoßen und damit entflammte die Hoffnung einen Arzt zu finden, der mir Baclofen verschreibt, mit dessen Hilfe ich dann hoffentlich den Ausweg aus diesem Sumpf schaffe. Denn ich selbst habe seit einiger Zeit das Gefühl, dass ich ganz dringend Hilfe benötige, da meine Lebenszeit ansonsten sehr begrenzt sein könnte. Und ich möchte es unbedingt schaffen!
Kurz zu meinen persönlichen Umständen: Mein „Erzeuger“ war ein schwerer Alkoholiker. Zudem Sadist, Narzisst, psychisch und physisch gewalttätig. Meine Kindheit und Jugend war die Hölle. Aus diesen Erfahrungen rühren sicherlich auch meine Depressionen, die mich seit der Jugend begleiten. Meine Mama hingegen war mein Ein und Alles. Meine Eltern lebten bis zu einem Tag im November 2014 zusammen. Dann kam der große, dramatische Knall. Mama: Krankenhaus. Diagnose: Krebs. Laut Ärzten sei ihr das seit Monaten bekannt gewesen (der Tumor war bereits offen sichtbar). Sie hat es allen verheimlicht, niemand hatte eine Ahnung. Mein Erzeuger hat sich am selben Tag die Pulsadern aufgeschnitten. Leider nur um Aufmerksamkeit zu erregen. Er überlebte. Ab diesem Tag lag die Organisation des gesamten Lebens meiner Eltern in meinen Händen. Mama verstarb 11 Monate später im Hospiz, mein Erzeuger 2016, vermutlich Suizid.
Ich machen seit einigen Monaten eine Trauertherapie, die in wenigen Wochen beendet sein wird. Ansonsten habe ich nie medizinische Hilfe in Anspruch genommen bezüglich dieser Probleme. Einzig Citalopram habe ich von meiner HA seit 2005 in unregelmäßigen Abständen verschrieben bekommen, letztmalig 2016.
Im Rahmen der Vorstellung soll es das gewesen sein. Ich würde mich aber freuen, wenn sich in der folgenden Zeit ein Austausch mit anderen Mitgliedern ergeben könnte.
Bis dahin
sagt vielen Dank für die Aufmerksamkeit
der (eigentlich weibliche) Jan