Jetzt wird es Zeit
Verfasst: 18. November 2015, 08:22
Ein herzliches Hallo an Alle...
Ich möchte mich kurz vorstellen:
Ich bin 47 Jahre, weiblich, (noch) verheiratet und habe erwachsene Kinder. Dass Alkohol auf mich eine besondere Wirkung hat, habe ich schon sehr früh bemerkt. Mein Vater ist trockener Alkoholiker und das Elend und die Verachtung innerhalb der Familie wollte ich für mich nie. So kämpfte ich im Verborgenen, habe jahrelang nicht getrunken, dann bei Stress und Problemen bzw. Schicksalsschlägen wieder angefangen. Beruflich erfolgreich in einem kräftig trinkenden Umfeld kamen immer mehr Totalabstürze, Scham, Verzweiflung, so dass ich in der Öffentlichkeit meist nicht mehr getrunken habe, dafür periodisch heimlich. Die Trinkphasen begannen manchmal harmlos, z. T. konnte ich sie stoppen, meist ging es mindestens 3-4 Tage, aber auch länger, bis ich nichts mehr trinken konnte...Danach folgte ein i. d. R. ein leidvoller Selbstentzug, war aber auch schon dreimal stationär, zuletzt vor 14 Tagen und der Schwur, niemals nie nie wieder. Zwischen den Trinkphasen lebe ich überdurchschnittlich gesund, treibe Sport, habe keine finanziellen Probleme, arbeite zuviel (!!!) und bin privat nicht glücklich, da mein Mann nur "in Vereinen lebt", wo auch noch viel getrunken wird. Für meine Krankheit hat mein Umfeld kein Verständnis, ich müsste ja nur richtig "wollen". Mir fehlt es nicht an Motivation oder Erkenntnis, habe als Gesundheitsökonomin auch eine Arbeit über Alkoholismus geschrieben, umso dramatischer meine Hilflosigkeit angesichts meines Perfektionsstrebens (leider) und immer wiederkehrenden Versagens bzw. Trinkens. Trotzdem ich seit 10 Jahren AA besuche, Psychotherapie und mich auf den spirituellen Weg gemacht habe, konnte ich meine Erkrankung nicht zum Stillstand bringen und dauerhaft zufriedene Abstinenz leben. Das Buch von Dr. Ameisen habe ich gelesen. Auch wenn mein Trinkverhalten etwas anders ist, sehe ich viele Parallelen, insbesondere was meine Angstproblematik, Empfindsamkeit und Depressionen anbelangt. Für mich war Alkohol immer ein Medikament, mit dem ich mich beruhigt, getröstet, entspannt bzw. zu Leistung getrieben habe. Nur funktioniert es jetzt nur bei den ersten Gläsern...danach wird es nur schrecklich und zerstört alles, was mir wichtig ist.
Ich bin vor ein paar Jahren bereits über Baclofen gestolpert, habe es dann aber für mich (berufsbedingt) verworfen, eine nicht zugelassene Substanz auszuprobieren.
Ich will leben...und so erscheint es mir heute aufgrund meiner massiven Problematik nur sinnvoll, endlich Baclofen zu versuchen. Mein befreundeter Hausarzt war sofort dabei und ich nehme seit Montag voller Hoffnung das Medikament ein.
Ich freue mich über den Austausch im Forum...und "bete", dass es bei mir funktioniert.
Alles Liebe...
Eisbärchen
Ich möchte mich kurz vorstellen:
Ich bin 47 Jahre, weiblich, (noch) verheiratet und habe erwachsene Kinder. Dass Alkohol auf mich eine besondere Wirkung hat, habe ich schon sehr früh bemerkt. Mein Vater ist trockener Alkoholiker und das Elend und die Verachtung innerhalb der Familie wollte ich für mich nie. So kämpfte ich im Verborgenen, habe jahrelang nicht getrunken, dann bei Stress und Problemen bzw. Schicksalsschlägen wieder angefangen. Beruflich erfolgreich in einem kräftig trinkenden Umfeld kamen immer mehr Totalabstürze, Scham, Verzweiflung, so dass ich in der Öffentlichkeit meist nicht mehr getrunken habe, dafür periodisch heimlich. Die Trinkphasen begannen manchmal harmlos, z. T. konnte ich sie stoppen, meist ging es mindestens 3-4 Tage, aber auch länger, bis ich nichts mehr trinken konnte...Danach folgte ein i. d. R. ein leidvoller Selbstentzug, war aber auch schon dreimal stationär, zuletzt vor 14 Tagen und der Schwur, niemals nie nie wieder. Zwischen den Trinkphasen lebe ich überdurchschnittlich gesund, treibe Sport, habe keine finanziellen Probleme, arbeite zuviel (!!!) und bin privat nicht glücklich, da mein Mann nur "in Vereinen lebt", wo auch noch viel getrunken wird. Für meine Krankheit hat mein Umfeld kein Verständnis, ich müsste ja nur richtig "wollen". Mir fehlt es nicht an Motivation oder Erkenntnis, habe als Gesundheitsökonomin auch eine Arbeit über Alkoholismus geschrieben, umso dramatischer meine Hilflosigkeit angesichts meines Perfektionsstrebens (leider) und immer wiederkehrenden Versagens bzw. Trinkens. Trotzdem ich seit 10 Jahren AA besuche, Psychotherapie und mich auf den spirituellen Weg gemacht habe, konnte ich meine Erkrankung nicht zum Stillstand bringen und dauerhaft zufriedene Abstinenz leben. Das Buch von Dr. Ameisen habe ich gelesen. Auch wenn mein Trinkverhalten etwas anders ist, sehe ich viele Parallelen, insbesondere was meine Angstproblematik, Empfindsamkeit und Depressionen anbelangt. Für mich war Alkohol immer ein Medikament, mit dem ich mich beruhigt, getröstet, entspannt bzw. zu Leistung getrieben habe. Nur funktioniert es jetzt nur bei den ersten Gläsern...danach wird es nur schrecklich und zerstört alles, was mir wichtig ist.
Ich bin vor ein paar Jahren bereits über Baclofen gestolpert, habe es dann aber für mich (berufsbedingt) verworfen, eine nicht zugelassene Substanz auszuprobieren.
Ich will leben...und so erscheint es mir heute aufgrund meiner massiven Problematik nur sinnvoll, endlich Baclofen zu versuchen. Mein befreundeter Hausarzt war sofort dabei und ich nehme seit Montag voller Hoffnung das Medikament ein.
Ich freue mich über den Austausch im Forum...und "bete", dass es bei mir funktioniert.
Alles Liebe...
Eisbärchen