salut,
nach monatelangem auf- und abdosieren, herumexperimentieren, rückschlägen und erfolgen habe ich mich in den letzten acht wochen wohl endgültig mit dem medikament eingenordet und meine erhaltungsdosis gefunden:
25/12,5/12,5/25 = 75mg/d
keinerlei trinkwunsch, suchtdruck und/oder craving.
ich hatte in der zwischenzeit die gelegenheit, im rahmen eines pilotprojektes an einer seminarwoche für menschen mit drogen-/alkoholhintergrund teilzunehmen. eine bunte (anfangs) zwanzigköpfige truppe aus polytoxen, benzo-, koks-, amphetamin-, subutex-, opiatabhängigen, steinerauchern und alkoholikern, alle mehr oder weniger lange clean bzw. trocken, was bedingung war, um teilnehmen zu können.
vermittelt wurde neben basiswissen (warum drogen bei meiner persönlichkeitsstruktur / was macht die substanz mit mir / wie 'repariere' ich, was die substanz mit mir machte / 'relaunch' des selbstwertgefühls etc. pp.) auch, wie man den 'schalter', jenen kleinen moment, in dem man sich _wissentlich_ zum erneuten konsum entschliesst, erkennt und der versuchung widersteht. hinzu kamen weitere techniken, wie man der rückfallgefahr, die auch nach jahren droht (bin ja mit 'nem rückfall nach vierzehn jahren das beste beispiel) herr wird. hoffentlich rettet sich dieses projekt über den pilotstatus hinaus und es finden sich finanzierungsmöglichkeiten, denn summa summarum habe ich in dieser woche mehr über mich und mein substanzmissbrauchsverhalten erfahren, als in monaten und jahren zuvor.
zum ersten mal seit meinem (ersten) rückfall im oktober 2012 fühle ich mich auch wieder _wirklich_ stabil (nicht nur wegen baclofen, auch wegen der neu erlernten techniken), was eine alk- und drogenfreie zukunft anbelangt. mittlerweilen nicht nur gedacht und gewünscht, stattdessen gefühlt und gelebt.
so, nun gönne ich mir (suchtverschiebung hin oder her) eine 'princess melange' von julius meinl, handgebrüht im porzellanfilter!
euch allen viel erfolg auf eurem weg, evtl. demnächst nochmal mehr an dieser stelle...
shadok