Erfahrungsbericht DonQuixote
Verfasst: 29. Januar 2012, 12:53
Soderle. Nehme nun seit 2 Wochen BAC (Baclofen) Nachstehend mein erster Bericht. Meine Vorstellung siehe hier.
Ausgangslage:
Kritischer Alkoholkonsum bereits ab ca. 1984. Wirklich Alkoholabhängig seit ca. 1995.
Bisherige Versuche von der Sucht weg zu kommen gab es nicht. Ich war allerdings in den vergangenen Jahren schon drei Mal langfristig und während des Fastenmonats Ramadan in muslimischen Ländern. Da gab es während 6 Wochen keinen Tropfen. Das hatte ich immer als sehr wohltuend empfunden. Körperliche Entzugsbeschwerden hatte ich keine. Doch schon am ersten Tag nachdem die einschlägigen Geschäfte wieder geöffnet hatten, ging’s mit der Trinkerei sofort wieder los.
Erschwerend: Bin seit Anfang Oktober 2011 arbeitslos, deshalb keine geregelten Tagesabläufe. Alkoholkonsum entsprechend hoch, zuletzt bei einem Äquivalent von ca. 2 Liter Wein pro Tag. Alles durcheinander, Bier, Wein, Schnaps. Das ging schon morgens nach dem Aufstehen los.
Den Alkoholkonsum habe ich bereits 10 Tage vor der ersten BAC-Einnahme von einem Tag auf den anderen auf 1,0 bis 1,5 Liter Bier reduziert. Keine körperlichen Entzugsbeschwerden.
Ziel und Wege der BAC-Therapie:
Zunächst mal weg vom Alkohol. Ob totale Abstinenz oder gemäßigter Konsum lasse ich erst mal offen. Wobei letzteres natürlich problematisch ist. Ich lasse es trotzdem mal offen. Alles ist besser als der Zustand vor der BAC-Therapie.
Wenn sich dann hoffentlich bei weiterer Erhöhung der BAC-Dosis der „Switch“ einstellt, d.h. komplettes Verschwinden des Cravings, d.h. Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol, dann werde ich weitersehen. Dann wird’s wohl auf totale Abstinenz hinauslaufen. Erst mal Geduld, Geduld und nochmals Geduld.
Ich bin auch gewillt, dafür, wenigstens für einen gewissen Zeitraum, eine hohe BAC-Dosis von bis zu 300 mg/Tag in Kauf zu nehmen. Auch ein gewisses Maß an Nebenwirkungen soll mich nicht abschrecken solange sie in eindeutig positiver Relation zu den Nebenwirkungen des Alkoholkonsums stehen.
Einer sehr langfristigen BAC-Einnahme über Jahre oder sogar lebenslang stehe ich aufgeschlossen gegenüber. Wenn’s denn sein muss, muss es eben sein.
BAC-Beschaffung:
Bei Generic4All.
Bestellung am 05.12.2011, 100 x 25 mg, Lieferung am 14.01.2012. Hat also schier unendliche 40 Kalendertage gedauert. Lieferung in die Schweiz. Keine Zoll-Probleme.
Dosierung:
Beginnend am 15.01.2012 mit 3x6,25 mg/Tag, dann nach jeweils drei Tagen 3x6,25 mg zusätzlich. Einnahme morgens, mittags, abends. Jetzt bei 80 mg/Tag.
Sonst keine anderen Medikamente.
Begleitende Therapien:
Bisher keine. BAC-Einnahme als Selbst-Therapie. Werde das erst mal ein bis zwei Monate so weitermachen und dann hoffentlich positive Resultate vorweisen können. Eine positive Tendenz zeichnet sich ja jetzt schon ab. Danach dann Suche eines Arztes um BAC kontrolliert einnehmen und das Medikament auf Rezept erhalten zu können.
Craving nach BAC-Einnahme:
Alkohol-Craving vom ersten Tag an deutlich reduziert. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Ich befriedige dieses Gefühl durch die übermäßige Einnahme von Essen, Zigaretten und Kaffee. Siehe auch nachstehend bei „Nebenwirkungen“.
Das Craving ist immer dann am höchsten, wenn Konzentration und Kopfarbeit gefordert sind. Vor allem auch abends.
Alkoholkonsum nach BAC-Einnahme:
Konstant bei 1,0 bis 1,5 Liter Bier/Tag. Höchstwert 2,0 Liter anlässlich einer Einladung zum Abendessen.
Erschwerend kommt hinzu, dass mein Alkohol-Bunker noch prall gefüllt ist. Alles was das Trinkerherz begehrt. Bier, Wein, Schnaps in wirklich großen Mengen. Bier habe ich allerdings am 25.01.201 nachgekauft. Insgesamt 12,0 Liter. Tönt erst mal paradox, ich weiß. Der Gedanke ist folgender: Wenn ich schon dem Craving nicht widerstehen kann, dann soll es wenigstens Bier sein und nicht etwa Wein oder Schnaps.
Nebenwirkungen Allgemein:
Nachstehend eine Aufzählung von Nebenwirkungen. Ich schreibe auch manchmal zu allgemein bekannten und oft genannten Nebenwirkungen. Auch wenn ich davon nichts spüre. Einfach nur um zu sagen, dass ich eben nichts spüre. Das kann für den einen oder anderen von Euch ja auch nützlich sein.
Dann ist die eine oder andere „Nebenwirkung“ vielleicht gar nicht der BAC-Einnahme geschuldet sondern ganz simpel ein Ergebnis des stark verminderten Alkoholkonsums. Eine saubere Trennung ist da sicher nicht möglich. Das muss sie für mich vorläufig auch nicht sein. Ich versteh das im Moment eher als „Gesamtpaket“.
Nebenwirkung Schwindel:
Ganz klar vorhanden. Mehr als das: BAC macht mich richtig high, jedenfalls ab einer Dosis von 75 mg/Tag. Nicht total unangenehm, aber auch kein wirklich hinzunehmender Dauerzustand. Mal sehen was sich noch ergibt.
Nebenwirkung Kopfschmerzen:
Ja, die gibt es. Aber wirklich nur schwach. Die vergehen dann auch nach ein bis zwei Stunden wieder. Absolut erträglich.
Nebenwirkung Konzentrationsfähigkeit:
War ab einer Dosis von 75 mg/Tag ganz klar reduziert. Wenn ich im Job wäre, wäre das sicher nicht ganz unproblematisch. Auch beim Autofahren muss ich verdammt aufpassen. Autofahren muss ich glücklicherweise zurzeit jedoch so gut wie nie.
Nebenwirkung Alkoholverträglichkeit:
Das ist für mich bisher die erstaunlichste Nebenwirkung. Schon nach geringen Mengen Alkohol bin ich so was von zugedröhnt. Mir bekommt das Zeug nicht mehr. Es schmeckt auch eklig und kostet schon fast Überwindung es zu schlucken. Nicht unangenehm diese Nebenwirkung und sicher irgendwie auch zielführend.
Nebenwirkung Essen, Rauchen, Kaffee:
Wie gesagt wird das Alkohol-Craving nach Essen, Zigaretten und Kaffe umgelenkt.
Unglaublich, was ich an Essen in mich hineinstopfe. Mit einem BMI-Index von 28,4 bin ich so schon nicht eben der schmalste. Nach Maßstab des Idealgewichtes bei 1,83 m Körpergröße habe ich 10 bis 20 Kg zu viel auf den Rippen.
Zigarettenkonsum ist ebenfalls extrem angestiegen. Zwei Packungen pro Tag gehen zurzeit schon drauf. Das ist die doppelte Menge von vorher.
Kaffee ist auch so ein Thema. Davon trinke ich auch viel zu viel.
Nebenwirkung „Klare Sicht“:
Ebenfalls erstaunlich. Ich sehe und denke viel klarer. Wie wenn ein Nebel von mir abgefallen wäre, der mich Jahre und Jahrzehntelang umschwebte. Wie weggeblasen. Ist vielleicht aber keine BAC-Nebenwirkung sondern einfach nur das Verschwinden des Alkoholnebels oder vielleicht beides. Jedenfalls sehr angenehm.
Nebenwirkung Sozialverhalten:
Sehr wichtiger Punkt. Seit meiner Jugend leide ich unter einer ziemlichen Sozialphobie. Sicher mit ein Grund für meine Alkoholsucht. Ich gehe Sozialkontakten möglichst aus dem Weg. Ich habe längst aufgehört, mich dafür zu schämen. Es ist einfach so wie es ist. Trotzdem belastet es mich sehr.
Seit der kurzen Zeit der BAC-Therapie empfinde ich bei Sozialkontakten die sich nicht vermeiden lassen eine gewisse Gelöstheit. Ich sage mehr als nur ein knurrendes „Guten Tag“. Manchmal komme ich sogar richtig ins plaudern. Nicht übermäßig, aber für meine Verhältnisse schon richtig viel. Auch meiner Frau gegenüber bin ich entspannter und toleranter.
So kann’s meinetwegen weitergehen.
Nebenwirkung Schlafverhalten:
Ebenfalls sehr angenehm. Durch den erhöhten Kaffekonsum gehe ich zwar sehr spät zu Bett, so zwischen 01:00 und 02:00. Wenn es aber so wie ist, falle ich in Minutenschnelle in einen tiefen, unterbrechungs- und traumlosen Schlaf. Morgens wache ich dann total ausgeruht und fit auf. Kein Vergleich zum vorherigen, total chaotischen Schlafverhalten. Fühlt sich toll an.
Nebenwirkung Träume:
Der in anderen Berichten oft genannte und meist als unangenehm empfundene Effekt von „glasklaren Träumen“ trat bei mir nicht auf. Das Gegenteil war der Fall. Solche Träume, die ich vorher eigentlich jede Nacht hatte, sind seit der Einnahme von BAC vom ersten Tag an verschwunden. Ich empfand diese wirklich heftigen Träume zwar nicht negativ. War manchmal echt spannend und unterhaltsam.
Das ging oft so weit, dass ich aufwachte, mich kurz umblickte, wieder einschlief und nahtlos weiter träumte. Ich vermisse diese Träume nicht im Geringsten.
Nebenwirkung Tagesmüdigkeit:
Ist bei mir überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil. Das sonst übliche Nickerchen am Nachmittag entfällt ersatzlos.
Nebenwirkung Motivation:
Na ja, könnte besser sein. Ich habe mir da eigentlich mehr erhofft. Weniger von der BAC-Einnahme natürlich, umso mehr jedoch von der Reduzierung des Alkohol-Konsums. Lange liegengebliebenes bleibt leider weiter liegen. Ich erledige nur grad das Nötigste oder was mir Lustgewinn verschafft. Aber was soll‘s. Ohne Reduzierung des Alkohol-Konsums wird eh nichts besser. Also einfach auf Kurs bleiben.
Nebenwirkung Kurzzeitgedächtnis:
Das war bei mir immer schon problematisch. Ist jetzt genau so schlecht wie vorher.
Nebenwirkung Nägelkauen:
Den Hang zum Nägelkauen habe ich seit meiner frühen Jugend. Nicht extrem, bis zu blutenden Fingerkuppen, aber doch unschön. Ist bereits in den ersten Tagen der BAC-Einnahme wie weggeblasen. Inzwischen benutze ich sogar schon eine Nagelfeile.
Nebenwirkung Hund:
Nichts. Einfach nur nichts. Mein Hund gehorcht nicht besser als früher. Da ist noch viel Arbeit angesagt.
Fazit:
Erst mal so weit so gut. Ich bin zwar erst halbtrocken, aber immerhin das. Geduld, Geduld, Geduld. Der Zukunft sehe ich jedenfalls mit einiger Zuversicht entgegen. Der Grundstein ist schon mal gelegt, jetzt muss ich nur noch ein Haus drauf bauen *uff*
Berichten werde ich hier nicht täglich. Nicht weil es zu aufwändig wäre. Vielmehr verzettelt man sich bei täglichem Bericht halt gerne und verliert vielleicht das große Ganze aus den Augen. Die Statistik sollte jedoch stets Tagesaktuell sein. Ihr könnt dann auch ruhig nachfragen, falls an einem gewissen Tag mal 10 Bier auftauchen sollten.
Gruß und bis demnächst
DonQuixote
Edit 19.02.2012: Direkt zum nächsten Update geht’s hier lang.
Ausgangslage:
Kritischer Alkoholkonsum bereits ab ca. 1984. Wirklich Alkoholabhängig seit ca. 1995.
Bisherige Versuche von der Sucht weg zu kommen gab es nicht. Ich war allerdings in den vergangenen Jahren schon drei Mal langfristig und während des Fastenmonats Ramadan in muslimischen Ländern. Da gab es während 6 Wochen keinen Tropfen. Das hatte ich immer als sehr wohltuend empfunden. Körperliche Entzugsbeschwerden hatte ich keine. Doch schon am ersten Tag nachdem die einschlägigen Geschäfte wieder geöffnet hatten, ging’s mit der Trinkerei sofort wieder los.
Erschwerend: Bin seit Anfang Oktober 2011 arbeitslos, deshalb keine geregelten Tagesabläufe. Alkoholkonsum entsprechend hoch, zuletzt bei einem Äquivalent von ca. 2 Liter Wein pro Tag. Alles durcheinander, Bier, Wein, Schnaps. Das ging schon morgens nach dem Aufstehen los.
Den Alkoholkonsum habe ich bereits 10 Tage vor der ersten BAC-Einnahme von einem Tag auf den anderen auf 1,0 bis 1,5 Liter Bier reduziert. Keine körperlichen Entzugsbeschwerden.
Ziel und Wege der BAC-Therapie:
Zunächst mal weg vom Alkohol. Ob totale Abstinenz oder gemäßigter Konsum lasse ich erst mal offen. Wobei letzteres natürlich problematisch ist. Ich lasse es trotzdem mal offen. Alles ist besser als der Zustand vor der BAC-Therapie.
Wenn sich dann hoffentlich bei weiterer Erhöhung der BAC-Dosis der „Switch“ einstellt, d.h. komplettes Verschwinden des Cravings, d.h. Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol, dann werde ich weitersehen. Dann wird’s wohl auf totale Abstinenz hinauslaufen. Erst mal Geduld, Geduld und nochmals Geduld.
Ich bin auch gewillt, dafür, wenigstens für einen gewissen Zeitraum, eine hohe BAC-Dosis von bis zu 300 mg/Tag in Kauf zu nehmen. Auch ein gewisses Maß an Nebenwirkungen soll mich nicht abschrecken solange sie in eindeutig positiver Relation zu den Nebenwirkungen des Alkoholkonsums stehen.
Einer sehr langfristigen BAC-Einnahme über Jahre oder sogar lebenslang stehe ich aufgeschlossen gegenüber. Wenn’s denn sein muss, muss es eben sein.
BAC-Beschaffung:
Bei Generic4All.
Bestellung am 05.12.2011, 100 x 25 mg, Lieferung am 14.01.2012. Hat also schier unendliche 40 Kalendertage gedauert. Lieferung in die Schweiz. Keine Zoll-Probleme.
Dosierung:
Beginnend am 15.01.2012 mit 3x6,25 mg/Tag, dann nach jeweils drei Tagen 3x6,25 mg zusätzlich. Einnahme morgens, mittags, abends. Jetzt bei 80 mg/Tag.
Sonst keine anderen Medikamente.
Begleitende Therapien:
Bisher keine. BAC-Einnahme als Selbst-Therapie. Werde das erst mal ein bis zwei Monate so weitermachen und dann hoffentlich positive Resultate vorweisen können. Eine positive Tendenz zeichnet sich ja jetzt schon ab. Danach dann Suche eines Arztes um BAC kontrolliert einnehmen und das Medikament auf Rezept erhalten zu können.
Craving nach BAC-Einnahme:
Alkohol-Craving vom ersten Tag an deutlich reduziert. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Ich befriedige dieses Gefühl durch die übermäßige Einnahme von Essen, Zigaretten und Kaffee. Siehe auch nachstehend bei „Nebenwirkungen“.
Das Craving ist immer dann am höchsten, wenn Konzentration und Kopfarbeit gefordert sind. Vor allem auch abends.
Alkoholkonsum nach BAC-Einnahme:
Konstant bei 1,0 bis 1,5 Liter Bier/Tag. Höchstwert 2,0 Liter anlässlich einer Einladung zum Abendessen.
Erschwerend kommt hinzu, dass mein Alkohol-Bunker noch prall gefüllt ist. Alles was das Trinkerherz begehrt. Bier, Wein, Schnaps in wirklich großen Mengen. Bier habe ich allerdings am 25.01.201 nachgekauft. Insgesamt 12,0 Liter. Tönt erst mal paradox, ich weiß. Der Gedanke ist folgender: Wenn ich schon dem Craving nicht widerstehen kann, dann soll es wenigstens Bier sein und nicht etwa Wein oder Schnaps.
Nebenwirkungen Allgemein:
Nachstehend eine Aufzählung von Nebenwirkungen. Ich schreibe auch manchmal zu allgemein bekannten und oft genannten Nebenwirkungen. Auch wenn ich davon nichts spüre. Einfach nur um zu sagen, dass ich eben nichts spüre. Das kann für den einen oder anderen von Euch ja auch nützlich sein.
Dann ist die eine oder andere „Nebenwirkung“ vielleicht gar nicht der BAC-Einnahme geschuldet sondern ganz simpel ein Ergebnis des stark verminderten Alkoholkonsums. Eine saubere Trennung ist da sicher nicht möglich. Das muss sie für mich vorläufig auch nicht sein. Ich versteh das im Moment eher als „Gesamtpaket“.
Nebenwirkung Schwindel:
Ganz klar vorhanden. Mehr als das: BAC macht mich richtig high, jedenfalls ab einer Dosis von 75 mg/Tag. Nicht total unangenehm, aber auch kein wirklich hinzunehmender Dauerzustand. Mal sehen was sich noch ergibt.
Nebenwirkung Kopfschmerzen:
Ja, die gibt es. Aber wirklich nur schwach. Die vergehen dann auch nach ein bis zwei Stunden wieder. Absolut erträglich.
Nebenwirkung Konzentrationsfähigkeit:
War ab einer Dosis von 75 mg/Tag ganz klar reduziert. Wenn ich im Job wäre, wäre das sicher nicht ganz unproblematisch. Auch beim Autofahren muss ich verdammt aufpassen. Autofahren muss ich glücklicherweise zurzeit jedoch so gut wie nie.
Nebenwirkung Alkoholverträglichkeit:
Das ist für mich bisher die erstaunlichste Nebenwirkung. Schon nach geringen Mengen Alkohol bin ich so was von zugedröhnt. Mir bekommt das Zeug nicht mehr. Es schmeckt auch eklig und kostet schon fast Überwindung es zu schlucken. Nicht unangenehm diese Nebenwirkung und sicher irgendwie auch zielführend.
Nebenwirkung Essen, Rauchen, Kaffee:
Wie gesagt wird das Alkohol-Craving nach Essen, Zigaretten und Kaffe umgelenkt.
Unglaublich, was ich an Essen in mich hineinstopfe. Mit einem BMI-Index von 28,4 bin ich so schon nicht eben der schmalste. Nach Maßstab des Idealgewichtes bei 1,83 m Körpergröße habe ich 10 bis 20 Kg zu viel auf den Rippen.
Zigarettenkonsum ist ebenfalls extrem angestiegen. Zwei Packungen pro Tag gehen zurzeit schon drauf. Das ist die doppelte Menge von vorher.
Kaffee ist auch so ein Thema. Davon trinke ich auch viel zu viel.
Nebenwirkung „Klare Sicht“:
Ebenfalls erstaunlich. Ich sehe und denke viel klarer. Wie wenn ein Nebel von mir abgefallen wäre, der mich Jahre und Jahrzehntelang umschwebte. Wie weggeblasen. Ist vielleicht aber keine BAC-Nebenwirkung sondern einfach nur das Verschwinden des Alkoholnebels oder vielleicht beides. Jedenfalls sehr angenehm.
Nebenwirkung Sozialverhalten:
Sehr wichtiger Punkt. Seit meiner Jugend leide ich unter einer ziemlichen Sozialphobie. Sicher mit ein Grund für meine Alkoholsucht. Ich gehe Sozialkontakten möglichst aus dem Weg. Ich habe längst aufgehört, mich dafür zu schämen. Es ist einfach so wie es ist. Trotzdem belastet es mich sehr.
Seit der kurzen Zeit der BAC-Therapie empfinde ich bei Sozialkontakten die sich nicht vermeiden lassen eine gewisse Gelöstheit. Ich sage mehr als nur ein knurrendes „Guten Tag“. Manchmal komme ich sogar richtig ins plaudern. Nicht übermäßig, aber für meine Verhältnisse schon richtig viel. Auch meiner Frau gegenüber bin ich entspannter und toleranter.
So kann’s meinetwegen weitergehen.
Nebenwirkung Schlafverhalten:
Ebenfalls sehr angenehm. Durch den erhöhten Kaffekonsum gehe ich zwar sehr spät zu Bett, so zwischen 01:00 und 02:00. Wenn es aber so wie ist, falle ich in Minutenschnelle in einen tiefen, unterbrechungs- und traumlosen Schlaf. Morgens wache ich dann total ausgeruht und fit auf. Kein Vergleich zum vorherigen, total chaotischen Schlafverhalten. Fühlt sich toll an.
Nebenwirkung Träume:
Der in anderen Berichten oft genannte und meist als unangenehm empfundene Effekt von „glasklaren Träumen“ trat bei mir nicht auf. Das Gegenteil war der Fall. Solche Träume, die ich vorher eigentlich jede Nacht hatte, sind seit der Einnahme von BAC vom ersten Tag an verschwunden. Ich empfand diese wirklich heftigen Träume zwar nicht negativ. War manchmal echt spannend und unterhaltsam.
Das ging oft so weit, dass ich aufwachte, mich kurz umblickte, wieder einschlief und nahtlos weiter träumte. Ich vermisse diese Träume nicht im Geringsten.
Nebenwirkung Tagesmüdigkeit:
Ist bei mir überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil. Das sonst übliche Nickerchen am Nachmittag entfällt ersatzlos.
Nebenwirkung Motivation:
Na ja, könnte besser sein. Ich habe mir da eigentlich mehr erhofft. Weniger von der BAC-Einnahme natürlich, umso mehr jedoch von der Reduzierung des Alkohol-Konsums. Lange liegengebliebenes bleibt leider weiter liegen. Ich erledige nur grad das Nötigste oder was mir Lustgewinn verschafft. Aber was soll‘s. Ohne Reduzierung des Alkohol-Konsums wird eh nichts besser. Also einfach auf Kurs bleiben.
Nebenwirkung Kurzzeitgedächtnis:
Das war bei mir immer schon problematisch. Ist jetzt genau so schlecht wie vorher.
Nebenwirkung Nägelkauen:
Den Hang zum Nägelkauen habe ich seit meiner frühen Jugend. Nicht extrem, bis zu blutenden Fingerkuppen, aber doch unschön. Ist bereits in den ersten Tagen der BAC-Einnahme wie weggeblasen. Inzwischen benutze ich sogar schon eine Nagelfeile.
Nebenwirkung Hund:
Nichts. Einfach nur nichts. Mein Hund gehorcht nicht besser als früher. Da ist noch viel Arbeit angesagt.
Fazit:
Erst mal so weit so gut. Ich bin zwar erst halbtrocken, aber immerhin das. Geduld, Geduld, Geduld. Der Zukunft sehe ich jedenfalls mit einiger Zuversicht entgegen. Der Grundstein ist schon mal gelegt, jetzt muss ich nur noch ein Haus drauf bauen *uff*
Berichten werde ich hier nicht täglich. Nicht weil es zu aufwändig wäre. Vielmehr verzettelt man sich bei täglichem Bericht halt gerne und verliert vielleicht das große Ganze aus den Augen. Die Statistik sollte jedoch stets Tagesaktuell sein. Ihr könnt dann auch ruhig nachfragen, falls an einem gewissen Tag mal 10 Bier auftauchen sollten.
Gruß und bis demnächst
DonQuixote
Edit 19.02.2012: Direkt zum nächsten Update geht’s hier lang.