Alte Geschichte und Neuer Anfang
Verfasst: 21. September 2011, 15:11
Umzug von Mitglied BOM
....so jetzt bin ich da gelandet, wo meine Aufzeichnungen auch hingehören. Der Vollständigkeit halber kopiere ich den bisherigen Verlauf hierherrein. Allen, die noch unsicher sind, sich hier anzumelden, kann ich nur sagen:
Tut es einfach !
Ich selber hatte 4 Tage `Angst`, mich anzumelden und habe fleissig in den Berichten rumgestöbert.
Als ich mich dann endlich überwunden hatte, bekam ich sofort von den geschätzten Mitglieder/innen Feedback und Ratschlage, die alleine schon ihre positive Wirkung zeigen.
Auch ist es um ein vielfaches besser, sich hier auszutauschen, als in der selben Zeit an der Flasche zu nuckeln.....
WAS BISHER GESCHAH
Raum München 18.September 2011
Fällt nicht leicht, der erste Satz, denk ich mir. Und: werd jetzt ja nicht pathetisch oder gar poetisch !
Ich muss doch nur dem Kind einen Namen geben. Nennen wir es :
Chronologie eines Selbstversuches
Vorgeschichte:
51 jhr.männlich
Monatelanger täglicher Alkoholabusus in nicht unerheblichen Mengen. 3 Flaschen Wein oder aber Bier mit ner Flasche Wodka – keine Seltenheit ! Äusserlicher und innerlicher Zerfall. Zwang zum Doppelleben, um nicht als alkoholkranker Mensch identifiziert zu werden. Dadurch ständig zur Lüge und zur `Schauspielerei` gezwungen. Das Sozialleben drastisch reduziert. Unzuverläßig und beziehungsunfähig. Freudlos.
Finanzielle Lage bedenklich und gesundheitlich nicht auf der Höhe. Drohende Verwahrlosung.
Gesamtsituation nicht mehr akzeptabel. From Hero down to Zero
( Wo gestern noch ne Leber war
ist heute schon `ne Minibar )
Ziel:
Schluss mit der sinnlosen Sauferei, die ich ja garnicht will. Die mich und mein Umfeld so überaus negativ beeinflusst. Normalisierung der Lebensumstände. Will wieder ein vertrauenswürdiger Mensch werden.
Positiv teilnehmen und kreativ sein. Gesteigerte Motivation und Elan wiederelangen.
Wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken.
Nur wer sich ändert, bleibt sich treu ( Wolf Biermann )
Ich will das Weisse in meinen Augen wieder sehen können, nicht das kränkliche Gelbgrau.
Das Leben geht einem leicht verloren, wenn man nicht darum kämpft.
>> Recherche Internet <<
Kalter Entzug kann lethal enden.
Bin auf Bacloven gestossen. Scheint einen Lösungsweg darzustellen. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen. Bin zudem nicht krankenversichert.
Werde vorerst auf gering dosiertes Tramadol zurückgreifen, dessen Wirkmechanismus ähnlich ist.
Suchtpotenzial ist bekannt, werde die Dosierung daher ständig genauestens im Auge behalten.
DAY ONE
14. Sebtember
erster Tag ohne Alkohol, Kein Saufdruck vorhanden, wohl die Anfangseuphorie.
Nudeln, Kaffee, Wasser, Käsebrote
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten leider zuviele.
Und zur Beruhigung der Rezeptoren
19 h 100mg Tramadol retard.
Anmerkung: ich kenne mich. Nach 13 Stunden Schwerstarbeit auf dem Nachhauseweg doch nicht an der Kneipe vorbeigekommen und um 3 in der früh um 8 Bier und 5 gut eingeschänkte Schnäpse ärmer nach Hause getorkelt. Oder: eigentlich gemütlich um 23h auf der Couch, kommt das Überfallkommando Saufdruck - rein in die Schuhe – ab ins Wirtshaus – schnell 2 Bier und 3 doppelte Wodka – den Saufdruck wegkippen. Ich habe einen Bekannten, der ruft sich sogar nachts ein Taxi, um sich zur nächsten 24h Tankstelle fahren zu lassen.......Solange ich an Baclofen nicht herankomme, muss ich leider auf Tramadol zurückgreifen.
Feeling bisschen flau, aber nicht schlecht. Libido: vorhanden Sonst. Nebenwirkungen: keine
Schlaf: 3h -9h 30 unruhig
15. September
nach dem Aufwachen frisch. Keinerlei Beschwerden. Kaffee gekocht und Nudeln mit Ei dazu., Einkäufe erledigt. Im Internet weiterrecherchiert.
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten leider immer noch zuviele.
Mittags Fleischpflanzerl vom Metzger. Kein Druck.
13h 25mg Tramadol.
20h 50Mg Tramadol. Wegen starkem Verlangen nach Bier .Nach 20 Minuten etwas müde geworden, aber vorm Internet geblieben, Weiterhin Hauptinteresse Baclofen und Dr . Olivier Ameisen. Lese seit Tagen die Behandlungsverläufe.
Getränke: 4 Tassen Kaffee, 3 Liter Wasser, halber Liter Johannisbeersaft.
Konnte aber nicht schlafen. Körper müde, Geist hellwach
16.September
von 5 – 9 h gedöst. Halbwegs fit. Bude etwas aufgeräumt. Wasserhahn erfolgreich angeschlossen. Ausgeglichen und zuversichtlich aber müde und etwas fahrig.
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten immer noch zuviele.
Druck gleich Null. Insgesamt klarer im Kopf.
Einkauf: Brot, Milch, Eier, verschiedene Käse, Wurst, Forellenfilet etc pipapo, bin völlig desinteressiert am Weinregal vorbeigelatscht, hätte es früher so nicht gegeben !
Kaffee, 3 Liter Wasser, halbes Hähnchen. Ich sollte bald etwas Obst kaufen, oder einen vernünftigen Ernährungsplan ausarbeiten.
18.00h 50 mg Tramadol präventiv Abends 2Stunden Besuch von PD und MS, war aber übermüdet.
Schlaf: 24 h – 9h30 . Endlich Schlaf !
17 September
I´m feeling good ! Bis 10h30 gedöst.
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten immer noch . Dann Spätfrühstück bei MS und PD. Bin gut drauf.
Erst 16h zuhause zurück. Küchenregal angedübelt. Kein Verlangen nach Alkohol. Keine merklichen Entzugserscheinungen. Ausgeglichene Gemütslage.
20h 50 mg Tramadol präventiv.
Ca 22.30 Besuch von PW. Ich rieche Hochprozentiges. Gespräch bis 1h30. Komme mir in meiner Nüchternheit überlegen und lässig vor. Sonst kein unangenehmer Abend. Früher hätte ich mich bei so einer Gelegenheit wohl bis zum Abwinken vollaufen lassen.
Schlaf 2h – 10 h sehr gut !
18. September
So endlich auf dem laufenden. Die Nacharbeit hat mich gute 2 Stunden gekostet. 2 gute Stunden !
10h aufgestanden. Bestens geschlafen. Kaffee, Frühstück, alles da ! Im Gegensatz zu vor 2 Wochen !
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten sind allmählich das Problem !
Tag auch alleine gut verbracht. 3 ltr. Wasser und Brote. Jetzt angenehm müde. Kein Alkdruck.
Kann auch wieder in den Spiegel sehn, ohne zu erschrecken.
Regelmässigere Tagesabläufe scheinen mir möglich.
Ehe ichs vergess`
20 h 25 mg Tramadol Dosis gesenkt, aber wo krieg ich nur das verd. Baclofen her
22.30 yBuenos noches
19. September
von 1h bis 6.30 gut geschlafen, dann bis 8h30 gedöst, ganz fit, leicht deprimiert, hat aber nichts mit dem Entzug zu tun, eher mit den sonstigen persönlichen Umständen.
1xZinkamin, 1xArgonil B Komplex ist aus, werde ich in der Apotheke nachkaufen und sehen, ob ich Baclofen in Globuliform bestellen kann. 11h und keinerlei Trinkdruck. .
1 Tasse Kaffee, BioLimo und Rindfleischcurry beim örtl. Vietnamesen nach Regenspaziergang mit MS. Stark deprimiert, da mir MS eröffnete, RR will mich nie wieder in Ihrem Leben sehen. Ich war Ihr gegenüber weder gewalttätig, noch hab ich Sie angeschrien o.ä. Lediglich war ich äußerst unzuverlässig und habe ihr zu oft mehrere Liter Bier vorgezogen und sie vernachlässigt. Es ist eine KRANKHEIT. Habe in einem der Foren gelesen: Selbst der stärkste Wille kommt nicht gegen die biochemischen Prozesse im Hirn an.
Kein Tramadol
Schalf 1h - 7.30 tief aber sehr verknautscht aufgewacht und antriebslos und müde.
1xZinkamin, 1xArgonil B Komplex
20. September
sehr verknautscht aufgewacht und antriebslos und müde
grosse Tasskaff, flau im Magem und sehr abgeschlagen. Rückenmuskelkontraktionen. Pfeiff mir n Magnesium rein.
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex
Kein Tramadol
Aus dem Spiegel blickt mich heute ein zerknautschtes Gesicht an. Ich gefalle mir gar nicht mehr. Angehende Wadenkrämpfe = heisses Bad. Dann besser.
Der Elan der ersten Tage ist durch eine traurige Niedergeschlagenheit ersetzt. Hoffentlich liegts nicht am Absetzen der Tramadol´s. Ich möchte bloß nicht die eine Abhängigkeit durch die andere ersetzen ! Fühle mich heute morgen genauso bescheiden, wie vor dem Beginn meines Selbstversuches. Den Rest der Woche bin ich in Arbeit. ( Selbstständiger Erfüllungsgehilfe im Dienstleistungssektor - sprich: Galeerensklave ) Mal sehn, wie dann der Dopamin / Serotoninhaushalt und die GABA Rezeptoren den Velust der flüssigen Feierabendbelohnung verkraften.
Wieso eigentlich ist es nicht möglich, mental die biochemischen Prozesse im Hirn zu beeinflussen ? Es ist doch MEIN Hirn, und es macht mit mir, was es will....
Alles Gute an Alle
BOM
21 September
wenig geschlafen, trotzdem fit
jetzt eine Woche ohne Alk, eigentlich könnte man jetzt die Champagnerkorken knallen lassen....
Tramadol abgesetzt.
Kein Saufdruck ! Warum habe ich eigentlich täglich Unmengen konsumiert, frage ich mich verwundert. Warum habe ich mich mit meiner Trinkerei so derart ins Abseits befördert ? Bier, Wein, Vodka und Sambuca gehen mir nicht ab. Körperlich und geistig geht es mir um einiges besser. Trotz der grossen Mengen, die ich tagtäglich getrunken habe, hatte ich wundersamerweise keine körperlichen Entzugserscheinungen. Die Vorstellung, jetzt einen Jägermeister zu kippen, widert mich sogar an. Statt den üblichen Biergartenmassen mach ich mir ein lecker Käsebrot - ich, der früher so gut wie nie Brot im Haus hatte. Selbst Obst, um das ich immer einen großen Bogen gemacht habe, steht auf meinem Speiseplan und schmeckt mir sogar. Das einzige Manko im Moment : ich rauche viel zu viel.
Hat mein soziales Umfeld was damit zu tun ? Die Kollegen, die mich nach Feierabend auf eine Halbe eingeladen haben, aus der dann 8 Halbe incl. diverser Schnäpse wurden ? Und den nächste Arbeitstag dann mit noch bedröhnten Schädel beginnen, erst Mittag dann einigermassen auf der Höhe. Was war so toll daran, frage ich mich und finde keine Antwort.
Natürlich habe ich Angst, wieder ins alte Muster zu fallen - gleichzeitig weiss ich, daß ich das nicht will, daß es mich nur meilenweit zurückwerfen würde.
Brauche ich BAC überhaupt, wenn mir mein Bewusstsein sagt: Bleib am Ball, Junge, Du bist auf dem richtigen Weg !
Kann ich es auch so schaffen ?
Ich möchte hier ehrlich weiter Tagebuch führen, auch wenn ich `noch`kein BAC-User bin, und hoffe das es so gut weitergeht.
Allen alles Gute
hasta manana
BOM
22 September
Arbeitsreicher Tag mit Kollegen, die allesamt kein Alkoholproblem haben. Immer noch kein Verlangen. Langsam wundere ich mich über mich selber und habe gleichzeitig Schiss, daß wenn es mich erwischt, es mich richtig derb erwischt...
Mischkasten Jever Fun und Becks alkfrei gekauft. Hopfen, Gerste und Malz für meinen Körper, keine Dröhnung fürs Hirn, und mir gehts gut dabei. Ernährung umgestellt: mehr Obst, Datteln, Feigen, Bio-Müsliriegel etc. Meine Haut ist merklich besser geworden und neuerdings `RÜckfettend`d.h., ich muss mir nicht mehr tonnenweise Creme auf die Papierhaut schmieren, um einigermassen geselschafsfähig zu sein. Ich mach mir jetzt n wohlverdienes Bierauf, wobei ich die Wahl zwishen Jever und Becks - was will Mann mehr ? Nüchtern betrachtet, geht´s nüchtern einfach besser.
BOM
....so jetzt bin ich da gelandet, wo meine Aufzeichnungen auch hingehören. Der Vollständigkeit halber kopiere ich den bisherigen Verlauf hierherrein. Allen, die noch unsicher sind, sich hier anzumelden, kann ich nur sagen:
Tut es einfach !
Ich selber hatte 4 Tage `Angst`, mich anzumelden und habe fleissig in den Berichten rumgestöbert.
Als ich mich dann endlich überwunden hatte, bekam ich sofort von den geschätzten Mitglieder/innen Feedback und Ratschlage, die alleine schon ihre positive Wirkung zeigen.
Auch ist es um ein vielfaches besser, sich hier auszutauschen, als in der selben Zeit an der Flasche zu nuckeln.....
WAS BISHER GESCHAH
Raum München 18.September 2011
Fällt nicht leicht, der erste Satz, denk ich mir. Und: werd jetzt ja nicht pathetisch oder gar poetisch !
Ich muss doch nur dem Kind einen Namen geben. Nennen wir es :
Chronologie eines Selbstversuches
Vorgeschichte:
51 jhr.männlich
Monatelanger täglicher Alkoholabusus in nicht unerheblichen Mengen. 3 Flaschen Wein oder aber Bier mit ner Flasche Wodka – keine Seltenheit ! Äusserlicher und innerlicher Zerfall. Zwang zum Doppelleben, um nicht als alkoholkranker Mensch identifiziert zu werden. Dadurch ständig zur Lüge und zur `Schauspielerei` gezwungen. Das Sozialleben drastisch reduziert. Unzuverläßig und beziehungsunfähig. Freudlos.
Finanzielle Lage bedenklich und gesundheitlich nicht auf der Höhe. Drohende Verwahrlosung.
Gesamtsituation nicht mehr akzeptabel. From Hero down to Zero
( Wo gestern noch ne Leber war
ist heute schon `ne Minibar )
Ziel:
Schluss mit der sinnlosen Sauferei, die ich ja garnicht will. Die mich und mein Umfeld so überaus negativ beeinflusst. Normalisierung der Lebensumstände. Will wieder ein vertrauenswürdiger Mensch werden.
Positiv teilnehmen und kreativ sein. Gesteigerte Motivation und Elan wiederelangen.
Wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken.
Nur wer sich ändert, bleibt sich treu ( Wolf Biermann )
Ich will das Weisse in meinen Augen wieder sehen können, nicht das kränkliche Gelbgrau.
Das Leben geht einem leicht verloren, wenn man nicht darum kämpft.
>> Recherche Internet <<
Kalter Entzug kann lethal enden.
Bin auf Bacloven gestossen. Scheint einen Lösungsweg darzustellen. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen. Bin zudem nicht krankenversichert.
Werde vorerst auf gering dosiertes Tramadol zurückgreifen, dessen Wirkmechanismus ähnlich ist.
Suchtpotenzial ist bekannt, werde die Dosierung daher ständig genauestens im Auge behalten.
DAY ONE
14. Sebtember
erster Tag ohne Alkohol, Kein Saufdruck vorhanden, wohl die Anfangseuphorie.
Nudeln, Kaffee, Wasser, Käsebrote
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten leider zuviele.
Und zur Beruhigung der Rezeptoren
19 h 100mg Tramadol retard.
Anmerkung: ich kenne mich. Nach 13 Stunden Schwerstarbeit auf dem Nachhauseweg doch nicht an der Kneipe vorbeigekommen und um 3 in der früh um 8 Bier und 5 gut eingeschänkte Schnäpse ärmer nach Hause getorkelt. Oder: eigentlich gemütlich um 23h auf der Couch, kommt das Überfallkommando Saufdruck - rein in die Schuhe – ab ins Wirtshaus – schnell 2 Bier und 3 doppelte Wodka – den Saufdruck wegkippen. Ich habe einen Bekannten, der ruft sich sogar nachts ein Taxi, um sich zur nächsten 24h Tankstelle fahren zu lassen.......Solange ich an Baclofen nicht herankomme, muss ich leider auf Tramadol zurückgreifen.
Feeling bisschen flau, aber nicht schlecht. Libido: vorhanden Sonst. Nebenwirkungen: keine
Schlaf: 3h -9h 30 unruhig
15. September
nach dem Aufwachen frisch. Keinerlei Beschwerden. Kaffee gekocht und Nudeln mit Ei dazu., Einkäufe erledigt. Im Internet weiterrecherchiert.
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten leider immer noch zuviele.
Mittags Fleischpflanzerl vom Metzger. Kein Druck.
13h 25mg Tramadol.
20h 50Mg Tramadol. Wegen starkem Verlangen nach Bier .Nach 20 Minuten etwas müde geworden, aber vorm Internet geblieben, Weiterhin Hauptinteresse Baclofen und Dr . Olivier Ameisen. Lese seit Tagen die Behandlungsverläufe.
Getränke: 4 Tassen Kaffee, 3 Liter Wasser, halber Liter Johannisbeersaft.
Konnte aber nicht schlafen. Körper müde, Geist hellwach
16.September
von 5 – 9 h gedöst. Halbwegs fit. Bude etwas aufgeräumt. Wasserhahn erfolgreich angeschlossen. Ausgeglichen und zuversichtlich aber müde und etwas fahrig.
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten immer noch zuviele.
Druck gleich Null. Insgesamt klarer im Kopf.
Einkauf: Brot, Milch, Eier, verschiedene Käse, Wurst, Forellenfilet etc pipapo, bin völlig desinteressiert am Weinregal vorbeigelatscht, hätte es früher so nicht gegeben !
Kaffee, 3 Liter Wasser, halbes Hähnchen. Ich sollte bald etwas Obst kaufen, oder einen vernünftigen Ernährungsplan ausarbeiten.
18.00h 50 mg Tramadol präventiv Abends 2Stunden Besuch von PD und MS, war aber übermüdet.
Schlaf: 24 h – 9h30 . Endlich Schlaf !
17 September
I´m feeling good ! Bis 10h30 gedöst.
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten immer noch . Dann Spätfrühstück bei MS und PD. Bin gut drauf.
Erst 16h zuhause zurück. Küchenregal angedübelt. Kein Verlangen nach Alkohol. Keine merklichen Entzugserscheinungen. Ausgeglichene Gemütslage.
20h 50 mg Tramadol präventiv.
Ca 22.30 Besuch von PW. Ich rieche Hochprozentiges. Gespräch bis 1h30. Komme mir in meiner Nüchternheit überlegen und lässig vor. Sonst kein unangenehmer Abend. Früher hätte ich mich bei so einer Gelegenheit wohl bis zum Abwinken vollaufen lassen.
Schlaf 2h – 10 h sehr gut !
18. September
So endlich auf dem laufenden. Die Nacharbeit hat mich gute 2 Stunden gekostet. 2 gute Stunden !
10h aufgestanden. Bestens geschlafen. Kaffee, Frühstück, alles da ! Im Gegensatz zu vor 2 Wochen !
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex. Zigaretten sind allmählich das Problem !
Tag auch alleine gut verbracht. 3 ltr. Wasser und Brote. Jetzt angenehm müde. Kein Alkdruck.
Kann auch wieder in den Spiegel sehn, ohne zu erschrecken.
Regelmässigere Tagesabläufe scheinen mir möglich.
Ehe ichs vergess`
20 h 25 mg Tramadol Dosis gesenkt, aber wo krieg ich nur das verd. Baclofen her
22.30 yBuenos noches
19. September
von 1h bis 6.30 gut geschlafen, dann bis 8h30 gedöst, ganz fit, leicht deprimiert, hat aber nichts mit dem Entzug zu tun, eher mit den sonstigen persönlichen Umständen.
1xZinkamin, 1xArgonil B Komplex ist aus, werde ich in der Apotheke nachkaufen und sehen, ob ich Baclofen in Globuliform bestellen kann. 11h und keinerlei Trinkdruck. .
1 Tasse Kaffee, BioLimo und Rindfleischcurry beim örtl. Vietnamesen nach Regenspaziergang mit MS. Stark deprimiert, da mir MS eröffnete, RR will mich nie wieder in Ihrem Leben sehen. Ich war Ihr gegenüber weder gewalttätig, noch hab ich Sie angeschrien o.ä. Lediglich war ich äußerst unzuverlässig und habe ihr zu oft mehrere Liter Bier vorgezogen und sie vernachlässigt. Es ist eine KRANKHEIT. Habe in einem der Foren gelesen: Selbst der stärkste Wille kommt nicht gegen die biochemischen Prozesse im Hirn an.
Kein Tramadol
Schalf 1h - 7.30 tief aber sehr verknautscht aufgewacht und antriebslos und müde.
1xZinkamin, 1xArgonil B Komplex
20. September
sehr verknautscht aufgewacht und antriebslos und müde
grosse Tasskaff, flau im Magem und sehr abgeschlagen. Rückenmuskelkontraktionen. Pfeiff mir n Magnesium rein.
1xZinkamin, 1xArgonil 1x B Komplex
Kein Tramadol
Aus dem Spiegel blickt mich heute ein zerknautschtes Gesicht an. Ich gefalle mir gar nicht mehr. Angehende Wadenkrämpfe = heisses Bad. Dann besser.
Der Elan der ersten Tage ist durch eine traurige Niedergeschlagenheit ersetzt. Hoffentlich liegts nicht am Absetzen der Tramadol´s. Ich möchte bloß nicht die eine Abhängigkeit durch die andere ersetzen ! Fühle mich heute morgen genauso bescheiden, wie vor dem Beginn meines Selbstversuches. Den Rest der Woche bin ich in Arbeit. ( Selbstständiger Erfüllungsgehilfe im Dienstleistungssektor - sprich: Galeerensklave ) Mal sehn, wie dann der Dopamin / Serotoninhaushalt und die GABA Rezeptoren den Velust der flüssigen Feierabendbelohnung verkraften.
Wieso eigentlich ist es nicht möglich, mental die biochemischen Prozesse im Hirn zu beeinflussen ? Es ist doch MEIN Hirn, und es macht mit mir, was es will....
Alles Gute an Alle
BOM
21 September
wenig geschlafen, trotzdem fit
jetzt eine Woche ohne Alk, eigentlich könnte man jetzt die Champagnerkorken knallen lassen....
Tramadol abgesetzt.
Kein Saufdruck ! Warum habe ich eigentlich täglich Unmengen konsumiert, frage ich mich verwundert. Warum habe ich mich mit meiner Trinkerei so derart ins Abseits befördert ? Bier, Wein, Vodka und Sambuca gehen mir nicht ab. Körperlich und geistig geht es mir um einiges besser. Trotz der grossen Mengen, die ich tagtäglich getrunken habe, hatte ich wundersamerweise keine körperlichen Entzugserscheinungen. Die Vorstellung, jetzt einen Jägermeister zu kippen, widert mich sogar an. Statt den üblichen Biergartenmassen mach ich mir ein lecker Käsebrot - ich, der früher so gut wie nie Brot im Haus hatte. Selbst Obst, um das ich immer einen großen Bogen gemacht habe, steht auf meinem Speiseplan und schmeckt mir sogar. Das einzige Manko im Moment : ich rauche viel zu viel.
Hat mein soziales Umfeld was damit zu tun ? Die Kollegen, die mich nach Feierabend auf eine Halbe eingeladen haben, aus der dann 8 Halbe incl. diverser Schnäpse wurden ? Und den nächste Arbeitstag dann mit noch bedröhnten Schädel beginnen, erst Mittag dann einigermassen auf der Höhe. Was war so toll daran, frage ich mich und finde keine Antwort.
Natürlich habe ich Angst, wieder ins alte Muster zu fallen - gleichzeitig weiss ich, daß ich das nicht will, daß es mich nur meilenweit zurückwerfen würde.
Brauche ich BAC überhaupt, wenn mir mein Bewusstsein sagt: Bleib am Ball, Junge, Du bist auf dem richtigen Weg !
Kann ich es auch so schaffen ?
Ich möchte hier ehrlich weiter Tagebuch führen, auch wenn ich `noch`kein BAC-User bin, und hoffe das es so gut weitergeht.
Allen alles Gute
hasta manana
BOM
22 September
Arbeitsreicher Tag mit Kollegen, die allesamt kein Alkoholproblem haben. Immer noch kein Verlangen. Langsam wundere ich mich über mich selber und habe gleichzeitig Schiss, daß wenn es mich erwischt, es mich richtig derb erwischt...
Mischkasten Jever Fun und Becks alkfrei gekauft. Hopfen, Gerste und Malz für meinen Körper, keine Dröhnung fürs Hirn, und mir gehts gut dabei. Ernährung umgestellt: mehr Obst, Datteln, Feigen, Bio-Müsliriegel etc. Meine Haut ist merklich besser geworden und neuerdings `RÜckfettend`d.h., ich muss mir nicht mehr tonnenweise Creme auf die Papierhaut schmieren, um einigermassen geselschafsfähig zu sein. Ich mach mir jetzt n wohlverdienes Bierauf, wobei ich die Wahl zwishen Jever und Becks - was will Mann mehr ? Nüchtern betrachtet, geht´s nüchtern einfach besser.
BOM