Moin Gustl!
Solche Tage gibt's, da kann man nichts machen
. Oder doch?
Irgendeine Idee, was der Auslöser für den Griff zum Bier bzw. den Einkauf gewesen sein könnte? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hattest Du ja keines mehr im Haus (Ausguss).
Du brauchst das nicht zu posten, aber für Dich könnte es jetzt wichtig sein, solche Schlüsselreize zu identifizieren. Manchmal macht es Sinn, bestimmte Aktivitäten, Gewohnheiten, Plätze etc., die mit Alkohol in Verbindung stehen - zumindest in der Anfangsphase der Baclofen-Therapie - wenn möglich zu meiden und stattdessen neue positive, nüchterne Erfahrungen zu sammeln, die signalisieren, dass das Leben auch ohne Alk Spaß machen kann.
Besuche in der alten Stammkneipe z. B. sind da meist kontraproduktiv. Habe ich aber auch gemacht...nüchtern hielt ich's allerdings nicht länger als eine Dreiviertelstunde (früher verbrachte ich dort ganze Tage) aus. Dann stand ich vor der Entscheidung: Saufen oder gehen. Bin dann gegangen...und nie wieder rein. So viel Apfelschorle wie seinerzeit Bier und Schnaps kann man ja gar nicht trinken, ohne dass die Blase platzt...und - komisch - Apfelschorle waren mir das Geld auch irgendwie nicht wert
.
Habe dann ein "Schweinchen" in meiner Wohnung aufgestellt und jeden Tag einen Teil der Kohle reingesteckt, die ich normalerweise versoffen hätte. Da kommt am Monatsende ganz schön was zusammen
. Mit dem Geld kann man dann wieder was Schönes machen, was vorher leider nicht drin war.
Das nur als kleines Beispiel von vielen, damit Du siehst, dass jede(r) streckenweise vor Herausforderungen steht, und Du damit nicht alleine bist. Manchmal meistert man sie, manchmal geht's eben in die Hose. That's life. Dann heißt's einmal mehr:
Weil Alkohol und Baclofen in
gewisser Weise Gegenspieler sind, ziehen die 31,25 mg Baclofen, die Du gerade täglich einnimmst, gegen 6 Liter Bier zurzeit den Kürzeren. Soll heißen: Die Baclofen-Wirkung ist momentan gleich null.
Was natürlich nicht heißt, dass Du jetzt Deine Baclofendosis schnell erhöhen solltest...
Besser wär's (auch für das Finden Deiner Idealdosis), Du fährst den Alk möglichst wieder runter. Aber stress' Dich jetzt wegen des "Vorfalls" nicht allzu sehr. Und wenn noch zwei, drei Tage Bier notwendig sind, dann ist das eben so.
Wie gesagt: Die meisten von uns kennen und verstehen das. Und überhaupt hat niemand behauptet, dass der Weg aus der Sucht leicht ist
. Baclofen kann dabei unterstützen, die Arbeit an sich selbst nimmt einem das Medikament aber (leider) nicht ab.
Sitzt die Krone wieder? Dann ab in Runde zwei...
Papfl